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Published: March 4th 2019
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La Catedral
Hier sammeln sich die ersten Menschen und zwar direkt neben einem der Wahrzeichen. Nach einer wohligen Nacht durfte ich wieder etwas Zeit totschlagen, da es erst ab halb sieben Frühstück gab. Das war aber nicht weiter schlimm, dann habe ich eben meinen ersten Eintrag verfasst. Als ich dann ein Stockwerk höher auf die Dachterrasse gestiegen bin, um jenes Frühstück in Empfang zu nehmen, erwartete mich ein toller Ausblick über die Stadt und leckeres Frühstück. Es wurde Papaya, Banane und Apfel serviert, Dazu einen Smoothie aus Orange, Papaya und Banane und gottseidank auch Kaffee. Etwas später kamen noch Brötchen mit einer Marmelade, die zumindest Ingwer enthielt und Rührei. Gestärkt habe ich mich gemütlich in Richtung Stadtzentrum aufgemacht. Und während ich noch ein wenig verträumt durch die Gegend blicke und Fotos schieße, komme ich auf dem Hauptplatz, dem Plaza de Armas, an und stelle fest, dass ich nicht im geringsten alleine bin. Es haben sich bereits mehrere Ballungsräume gebildet und in der Mitte des Platzes jagen sich Jugendliche, die sich mit Seifenschaum besprühen, der direkt aus einer Sprühdose kommt. Noch sind es nur vereinzelte Jugendliche, doch es sollten mehr werden. Unwissend wie ich war, konnte ich das alles nicht recht zuordnen und habe mich aufgemacht mehr herauszufinden. Als nächstes sind mir die Metallgitter aufgefallen, die einen
festgelegten Weg freihielten. Es war zwar genug Platz zwischen den einzelnen Gittern, dass locker zwei Menschen durchpassten, doch symbolisch haben sie gut funktioniert. Ich wusste natürlich auch, dass momentan in Deutschland Karneval gefeiert wird, also hatte ich bereits eine Vermutung, was hier ablaufe könnte. Und es dauerte keine fünf Minuten, dann kam auch schon die erste Tänzergruppe in lokaler Tracht um die Ecke und hat sogar ihre eigene Musik mitgebracht. Pauken, Trompeten, Gitarre und Ukulelen am Verstärker, all das gab es heute noch zu sehen. Eine opulente Tracht wechselte sich heute mit der anderen ab und ein Tanz folgte auf den nächsten. Als ich einmal die Hauptstraße heruntergeschaut habe, konnte ich kein Ende erkennen. Ich habe sehr viele Fotos gemacht, um möglichst viel einzufangen, doch mit der Zeit wurde der Platz immer voller und somit stieg auch die Anzahl an Schaumsprühdosen. Und gerade als leicht erkennbarer Tourist ist man ein gern gesehen Ziel für Attacken. Vorrausschauend wie ich bin hatte ich eine Plastiktüte für die Kamera mitgenommen, eigentlich um sie vor Regen zu schützen, was leider hieß, dass Fotos nicht mehr möglich waren. Doch mobil wie ich jetzt war habe ich mir auch eine Sprühdose gekauft und bin in die
Offensive gegangen. Das hat einen Heidenspaß gemacht, doch ich musste feststellen, dass wenn man sich gegen eine person wendet, der Rest der Menge auch gegen einen ist. Das ganze habe ich noch eine Weile mitgemacht, bis irgendwann so nass war, dass ich eine Auszeit in einem Café mit Blick über den Platz genommen habe. Erst da habe ich gesehen, das der gesamte Boden mit Lauge und Wasser überzogen war. Gegen 13 Uhr war ich dann wieder an meiner Unterkunft; um einen kurzen Plausch mit meinen Eltern zu halten. Die Chance habe ich genutzt, um mich zu duschen und die Lauge vom Körper zu waschen. Als ich dann um 14:30 Uhr zurück in Richtung Karneval gelaufen bin, war der Platz immer noch voll und die letzten Grüppchen sind eigezogen. Und inzwischen hatte ich mit meinem gebrochenen Spanisch auch herausgefunden, dass er drei Aufeinanderfolgende Sonntage gibt, an denen immer gefeiert wird. Mich zog es jetzt weiter in andere Teile der Stadt und überall wo man hinkam wurde ausgiebig zelebriert. An der einen Ecke hatte sich eine Traube um zwei Männer gebildet, die gegeneinander getanzt habe und von der Menge angefeuert wurde, an der anderen spielte eine Band ganz in weiß gekleidet lateinamerikanische
Bläsermusik. Es war herrlich. Und doch war es nicht der richtige Tag um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Das kommt dann am nächsten Tag. Zum krönenden Abschluss des Tages habe ich dann noch eine lokale Spezialität verspeist. Es war ein ganzes Meerschweinchen samt Beilagen. Mein erster Versuch es mit Messer und Gabel zu essen ist kläglich gescheitert. Doch dann kam der Keller an meinen Platz und sagte: "Du musst es mit den Händen essen, es geht viel besser." Und das war nicht mal übersetzt, denn er konnte Deutsch und das sogar sehr gut. Er sagte mir, dass er seine Schwester in Leipzig besucht hätte und jetzt nun mal Deutsch spreche. Wir haben uns gut unterhalten und er sagte mir, dass das Meerschweinchen in Peru etwas sehr besonderes sei und zu besonderen Anlässen, wie einem Geburtstag, serviert werde. Außerdem hat er gesagt, das es für ihn keinen Unterschied macht, ob es ein Hase oder Meerschweinchen ist, nur der Geschmack sei anders. Apropos Geschmack. Nachdem ich das Meerschweinchen dann mit meinen Finger auseinander gerissen hatte, konnte ich es auch probieren. Und es hat erstaunlich gut geschmeckt. Hauptsächlich ähnelt es Hähnchen, doch besitzt eine besondere Note die am ehesten mit Fisch zu vergleichen ist und
Kein Ende in Sicht
Ich habe mich auf die etwas hinten liegende Hauptstraße gestellt und konnte kein Ende erblicken. das geht unglaublich gut mit dem Knoblauch und den Andenkräuter zusammen. Allerdings war es auch recht zäh. Das war dann aber auch das große Finale des Tages. Ich habe noch kurz mit Aileen telefoniert und bin dann gewohnt früh ins Bett gefallen.
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