die Ereignisse der letzten Woche - Teil I


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October 15th 2006
Published: October 16th 2006
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Beginn des AbenteuersBeginn des AbenteuersBeginn des Abenteuers

auf der Fahrt im Camioneta

Liebe Leser,

stellt euch auf einen laengeren Bericht ein...

Da das letzte Wochenende wieder einmal ein langes Wochenende fuer uns war (aufgrund des nationalen Unabhaengigkeitstages von Guayaquil am Montag) haben wir die freien Tage genutzt, um in die Berge, nach Quilotoa zu fahren. Das ist ein ganz kleiner Ort in der Sierra. Dort befindet sich die „Laguna Quilotoa“, welche wir geplant hatten zu umwandern. Doch der kluge Mensch weiss, alles kommt anders als man denkt. 😊 Angefangen hat alles mit einer verspaeteten Busabfahrt, welche dazu noch sehr anstrengend war. Denn Quilotoa ist so klein, dass es natuerlich keine direkte Busverbindung gibt. Unsere erste Etappe ging also am Freitagabend 4 Stunden nach Quevedo, eine groessere Stadt irgendwo auf dem Weg nach Norden. Dort mussten wir einen Zwischenstopp einschieben, da der naechste Bus weiter nach Zumbahua erst 23.00h weiter fuhr. Weil diese Busfahrt erneut 4 Stunden gedauert haette, wir dann erst gegen 3.00h morgens in Zumbahua angekommen waeren , entschieden wir uns fuer diese Nacht ein Hostel in Quevedo zu suchen, um gleich am naechsten morgen weiter zu fahren. Doch die Hostelsuche gestaltete sich schwierig, da zufaelligerweise auch Quevedo seine Unabhaengigkeit feierte. Somit waren fast alle Hostels und Hotels komplett
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auf der Fahrt im Camioneta
belegt. Letztendlich hatten wir doch noch zwei Hostels zur Auswahl, eines davon ein Stundenhotel, weshalb wir uns dann fuer die luxerioesere Variante entschieden haben. Obwohl das Hostel recht nobel war, konnte ich aufgrund des Laermes auf den Strassen dennoch nicht schlafen. Somit war ich voellig uebermuedet am naechsten Morgen. Doch es gab kein Pardon. Die Reise ging weiter. Auf zur zweiten Etappe nach Zumbahua. Auch diese Fahrt war wieder enorm anstrengend. Einmal aufgrund des Fahrstils des Busfahrers, denn es wird hier erst einmal gehupt, bevor dann darueber nachgedacht wird eventuell doch zu bremsen. Ausserdem wird das Radio bis zum Anschlag aufgedreht, was aber so manche Person nicht davon abhaelt ihre Gesangstalente zum Besten zu geben und in jeglichen Tonarten (meist unpassende) dazu zu groehlen. Zudem war diese Busfahrt ereignisreich fuer Steffi, der auch noch die Brille geklaut wurde waherend sie schlief. Deshalb liebe Leute: nie schlafen in einem ecuadorianischen Bus und vorallem nichts, nicht einmal eine Brille, unbeobachtet lassen. 😊 Wenn ich jetzt darueber nachdenke war es sehr lustig, doch waherend der Fahrt war es das weniger. 😊 Endlich in Zumbahua angekommen brauchten wir noch ein Camioneta (eine Art Taxi, meist ein Pick-up Truck, wo man hinten auf der Ablageflaeche
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auf der Fahrt im Camioneta
mitfaehrt), um nach Quilotoa zu kommen. Denn dort hin faehrt fuer gewoehnlich kein Bus, nur ein Mal am Tag! Doch die Fahrt im Camioneta war die angenehmste von allen!!! Wir hatten freie Sicht auf die Berge, die atemberaubende Landschaft und wurden bereits von der halben Nachbarschaft des Dorfes begruesst. In Qiolotoa blieben wir in einem gemuetlichen Hostel, eine Art Berghuette, deren Besitzer, eine kleine Familie des Dorfes, sich um ihre Gaeste sehr liebevoll kuemmerten. Unser Zimmer hatte zwei Etagen und im Eingangsbereich befand sich ein kleiner Ofen, den man mit Holz feuern konnte. Das war auch noetig, denn in den Anden kann es (vorallem Nachts) ziemlich kalt werden. Auch am Tag konnte man trotz Sonne den kalten Wind spueren. Das war sehr gefaehrlich, denn man spuerte dadurch die heftige Sonneneinstrahlung nicht, die doch recht intensiv ist bei 3800m Hoehe. Und so holte ich mir meinen ersten kleinen Sonnenbrand. Und nun ratet mal wo...auf den Ohren!!! Denn das war der einzige Fleck, den ich mir nicht eingecremt habe oder bedeckt hatte. Nun, wieder um eine Erfahrung reicher!
Wir haben nur kurz die Bettenaufteilung besprochen und sind gleich los, um die Lagune zu entdecken, da wir ja nun schon einen Tag verloren
die erste Wanderungdie erste Wanderungdie erste Wanderung

die Lagune Quilotoa
hatten wurde nichts aus der Umwanderung. Aber zum Grund der Lagune zu wandern wollten wir uns nicht nehmen lassen. Die Lagune ist in dem Sinne eigentlich keine richtige Lagune, sondern ein alter Vulkankrater, der sich ueber die Jahr mit Wasser gefuellt hat. Mit diesem Abstieg sollte das Abenteuer beginnen. Irgendwie haben wir den richtigen Weg nach unten verpasst und haben eigene Wege gesucht und gefunden. Doch diese endeten irgendwann inmitten von nirgendwo, am Abhang des Kraters. Thomas, der schon einige Meter vor uns war, hat es aber trotzdem irgendwie zum Grund des Kraters, also bis zum Wasser geschafft, weshalb wir uns dachte, dass es ja nicht so schwer sein kann da hinunter zu kommen. Doch Thomas rief uns staendig etwas zu, was Melanie und ich aber nicht verstanden. Erst Steffi, die noch ein Stueck weiter oben mit dem Sandabhang zu kaempfen hatte, rief uns zu, dass wir zurueck sollten. Wie drei also versucht diesen Abhang aus Sand, Steinen und Distelbueschen zwischendurch wieder nach oben zu krackseln. Keine leichte Aufgabe, wenn man keine Wanderschuhe, sondern nur seine Turnschuhe traegt. Aber selbst die Wanderschuhe konnten Steffi am Ende nicht helfen, die ploetzlich einen Schrei ausstiess, weil sie ihr Knie verletzt hat. Ich
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die Lagune Quilotoa
bin also zu ihr gestiegen, versucht mit meinen wenigen medizinischen Kenntnissen (haha) eine Diagnose zu machen, entschieden ein Paeuschen einzulegen (wo ich dann endlich auch meinen Apfel essen konnte😊...vielleicht waechst dort jetzt ein kleines Baeumchen!!! ) und dann weiter. Doch das mit dem weiter hatte ich mir anders vorgestellt. Steffi konnte ihr Knie nicht bewegen, geschweigedenn belasten. Also blieb uns nichts anderes uebrig, als sie zu stuetzen...eine links, eine rechts. Schon fuer einen alleine war es eine Quaelerei nach oben zu kommen, jetzt noch mit „Gepaeck“ machte die Sache nicht einfacher. Aber das Team siegt und so sind wir voellig erschoepft (und auch noch ohne unsere Kekse, die wir einem kleinen Jungen schenkten, oder besser schenken mussten) in dem Dorf angekommen, wo uns Thomas schon erwartete. Und die Lagune haben wir bis heute noch nicht von unten in ihrer Pracht sehen koennen.
Der restliche Teil des Tages verlief sehr entspannt. Erst eine heisse!!! Dusche nach dieser „dreckigen“ Wanderung, dann in der „Esskueche“ des Hostels (auch Aufenthaltsraum fuer alle Bewohner, nicht nur des Hostels) einen heissen Tee oder Schokolade trinken, Broetchen mit fluessier Marmelade zu sich nehmen (Tipp des Tages fuer solche Faelle: Loch ins Broetchen bohren und die Marmelade einfach
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die Lagune Quilotoa
hinein giessen...super lecker!!!), Kartenspielen und Raetselraten, waherend wir auf das Abendessen warteten. (Martin, ich geb’ dir den Loeffel!!! 😊 )Das war richtig schoen und urst gemuetlich. Die kleine Huette war bestueckt mit Holzbaenken und -tischen, in der Mitte stand ein kleiner Ofen auf dem das Wasser gekocht wurde und alles weitere warm gehalten wurde. Und rund herum hingen knallbunte, selbstgemalte Bilder von der Umgebung, der Lagune und dem Cotopaxi, der naemlich ganz in der Naehe ist. Diese Art zu malen ist hier ganz typisch in Ecuador und man findet solche Bilder eigentlich ueberall zu kaufen, meist von der jeweiligen Region. Die sind echt schoen, aber auch sehr teuer. Was den besonderen Charme des Hostels ausmachte war vorallem, dass die Familie mit in diesem Aufenthaltsraum um den Ofen herum sass und sich wirklich um alles kuemmerte. Das Abendessen war allein schon ein Traum - drei Gaenge: eine Vorsuppe (Gemuesesuppe mit Pocorn...das ist hier sehr typisch), die Hauptspeise, Reis mit Gemuese und Fleisch (ich habe zwar das Fleisch raussortiert, aber ziwschen den Gemuesen waren sogar Kartoffelstueckchen!!!) und dann noch Nachtisch. (Na Oma, ist doch ganz in deinem Sinne. 😊) Ein Highlight war auch als ein paar Schweizer, die ebenfalls in diesem Hostel
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die Lagune Quilotoa
naechtigten, uns mit Schweizer Schokolade verwoehnten. Ein grosses „ooh“ und „aah“ ging durch den Raum! Ihr muesst euch vorstellen, dass es hier aehnlich wie in den Staaten ist, es gibt kaum oder gar keine schmeckende Schokolade. Und ich rede noch nicht einmal von gut schmeckender Schokolade. Wir haben uns also riesig gefreut. Unter den Schweizern war auch ein Bergsteiger, der schon viele Jahr in Ecuador lebt und als solcher arbeitet. Er hat uns fuer den naechsten Tag mit den noetigen directions fuer unsere fuenfstuendige Wanderung ins naechste Dorf namens Chugchilán versorgt.
Unsere dritte Etappe war also das Dorf Chugchilán. Viel gab es dort nicht zu sehen, ausser eindrucksvolle Berge, Abhaenge und Abgruende. Aber die Wanderung machte den Reiz aus. Nachdem wir uns am vorherigen Tag so „verlaufen“ hatten wollten Melanie und ich das Risiko nicht eingehen und haetten lieber einen Fuehrer gebucht. Doch Thomas war dagegen, also sind wir zunaechst auf eigene Faust losgezogen, immer mit der direction des Schweizers im Hinterkpf. Dennoch schien es als seien wir vom richtigen Weg abgekommen. Man muss dazu sagen, dass es immer mehrere Wege gab, die sicherlich auch so oder so irgendwie in das Dorf gefuehrt haetten....aber man weiss es nicht! Wir haben
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auf dem Weg nach unten zur Lagune...am Abhang stehend...hier noch recht ungefaehrlich
also einen Einheimischen nach dem Weg gefragt, welcher sich sogleich als Fuehrer anbot. Natuerlich nicht um sonst. Also versprachen wir ihm 10$. Er meinte es gaebe zwei Wege, einer von 3 Stunden und einer von 5 Stunden. Er meinte, er wuerde zwei Stunden mit uns laufen und uns bliebe dann noch eine Stunde bis ins Dorf. Er entschied also fuer uns die drei stuendige Wanderung. Im Nachhinein betrachtet haetten wir uns den Fuehrer auch sparen koennen. Denn im Grunde hat er uns genauso ueber Wege, Abhaenge und Abgruende gefuehert, wie wir auch schon am Tag vorher auf uns genommen hatten und aus der dreistuendigen wurde letztendlich dennoch eine fuenfstuendige Wanderung. Doch abgesehen davon und vom Gefaehrlichkeitsgrad, der doch relativ hoch war, war es eine schoene Wanderung, erlebnisreich und enorm eindrucksvoll. Besonders das letzte Stueck, die letzte Stunde, war sehr hart, da es nur bergauf ging und das in 3800m Hoehe. Ihr koennt euch ja vorstellen wie es meiner Lunge wohl ging. Ich glaube auch sie ist geschrumpft da oben in den Bergen. Aber es war wirklich schoen und definitv eine weitere Erfahrung meiner Grenzen. Den Abend haben wir wieder ruhig ausklingen lassen in einem Hostel, aehnlich dem in Quilotoa. Es
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auf dem Weg nach unten zur Lagune...am Abhang ein kleines Paeuschen...
war ein wenig nobler von der Einrichtugn her, allerding rueckschrittlicher, was die Duschanlagen betraf. Dort gab es nur gering Wasser, also einen kleinen Strahl, wo man schon schauen musste, ob es noch reicht bis zum Haarawaschen und das auch noch eiskalt. Aber wenn man voller Sand, Staub und Dreck ist, ist einem alles lieb, auch wenn es echte Ueberwindung kostete, da es draussen auch recht frisch war.

Am naechsten Morgen machten wir und wieder auf die Rueckreise nach Guayaquil. Irgendwann mussten wir ja auch mal wieder arbeiten. Das Wochenende war super schoen. Doch die naechste Wanderung wird sicher noch ein Weilchen auf sich warten.




PS: Steffis Knie ist uebrigens nicht besser geworden weshalb sie nun fast taeglich die Krankenhaueser von innen zu sehen bekommt. Das Wochenende war wohl nicht ihres! 😊



Additional photos below
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die erste Wanderung

auf dem Weg nach unten zur Lagune...Melanie
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auf dem Weg nach unten zur Lagune...Steffi bei dem Paeuschen als sie ihr Knie verletzte...man moechte hier meinen es ginge ihr gut...Nun, der Schein truegt! :)
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nach dem Aufstieg...Thomas erwartete uns schon im Dorf
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nach dem Aufstieg...Steffi (links) und Melanie (rechts)
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die erste Wanderung

im Dorf Quilotoa
die zweite Wanderungdie zweite Wanderung
die zweite Wanderung

der weisse Fleck ganz im Hintergrund des Bildes ist das Dorf Chugchilan...unser naechster Zielort
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die zweite Wanderung

landschaftliche Eindruecke...
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die zweite Wanderung

landschaftliche Eindruecke...
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landschaftliche Eindruecke...
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die zweite Wanderung

landschaftliche Eindruecke...
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landschaftliche Eindruecke...
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die zweite Wanderung

landschaftliche Eindruecke...das letzte Stueck...so ging es fast die ganze Zeit...nach oben natuerlich und das war noch relativ harmlos


19th October 2006

Wow, echt phantastische Bilder! leider halten Bilder immer nur einen Augenblick fest...ich denke, wenn man da ist und alles um sich herum fühlen, riechen, hören etc., ist das noch viel schöner! Du schaust auf den Bildern so nachdenklich aus! Ich hätte gerne eins, wo du strahlst! :) Es macht Spass, deine Einträge zu lesen. Ich hoffe, du machst noch viele solcher Abenteuer-Trips. Ach übringens, ab dem Wochenende wohnen wir nicht mehr in der Jahnstrasse...wohnen dann in der Hüttenstrasse (an der Saale). Morgen ist ENDLICH die Abgabe unserer Seminarfacharbeit...was für ein tolles Gefühl! :) So, ich muss dann mal weiter packen. Take care! Love, Chrissy
20th October 2006

new address
hey girl...schick mir dann bitte mal deine neue Adresse!!! Gruss, anja

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