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Published: January 7th 2020
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Der Vulkan
Wir waren jetzt in Banos, einer kleinen Stadt / großem Dorf etwas weiter Südlich, in einem Tal zwischen den Bergen. Banos lag am Fuße eines über 5000m hohen Vulkan, dem Tungurahua, der erst 1999 ausgebrochen war und die evakuierte Stadt mit einer Ascheschicht bedeckt hatte. Außerdem floss ein Fluss an Banos vorbei, an dessen Verlauf es viele Wasserfälle.
Es war heute etwas kühl, und so freute ich mich, endlich meinen Kuschelponcho, den ich vor ein paar Tagen gekauft hatte, anzuziehen. Mir war bewusst, dass er absolut schrecklich aussah, und so überlegte ich kurz, ob ich wirklich damit in die Stadt laufen wollte. Kuscheligkeit war mir jedoch schließlich wichtiger als meine Ehre, und so zog ich meinen blauen Kuschelponcho an, als wir losgingen.
Wir gingen in die Stadt, bei einer Brücke die über den echt schönen Fluss ging sahen wir eine kleine Plattform und ein paar Leute, die rumstanden, einer bereitete sich gerade auf Bungee Jumping vor. In der Stadt entdeckte ich ein Schild mit der aufschrift "Chocolate Empanadas", wir gingen hin, und tatsächlich, der Laden verkaufte alle möglichen Empanadas, u.a. mit Schokolade! Wir fanden heraus, dass man aus einer Auswahl aus ca. 10 Zutaten zwei beliebige kombinieren konnte. Mathis
meinte, er wolle sehen, wie sich jemand eine Schokolade-Fleisch-Empanada bestellt, es kam eine Sache zur anderen, und so stand ich zwei Minuten später am Tresen und bestellte mir eine Schokolade-Fleisch-Empanada. Der Angestellte schaute mich erst entgeistert an, fragte mich in der Hoffnung, er habe sich verhört nochmal, ob ich eine Schokolade-Bananen-Empanada wollte. Doch alles half nichts, und so musste er dem komischen Touristen im blauen Kuschelponcho eine Schokolade-Fleisch-Empanada machen. Er hatte sichtlich innerliche Schmerzen davon, doch er machte sie und so bekam ich kurz darauf mit einem Blick gemischt aus Verzweiflung, Verwirrung, Abscheu und Enttäuschung meine Schokolade-Fleisch-Empanada. Dies mag grauenvoll klingen, aber ich muss sagen, sie schmeckte noch schlimmer als erwartet: Beim Fleisch waren Zwiebeln dabei, und so war sie prinizipiell kaum noch essbar. Ich aß sie jedoch trotzdem brav auf, denn schließlich erwartete mich eine Belohnung dafür: Ich bekam einen Lolli!
Und was für einen Lolli! Der Durchmesser der leckbaren Fläche lag sicher bei 20cm, er war rund und regenbogenfarben. Fortan lief ich nicht nur mit meinem Kuschelponcho durch die Stadt, sondern auch noch mit einem Riesigen Regenbogenlolli, um den mich alle anderen Kleinkinder die mich sahen beneideten. Ich schleckte die ganze Zeit, aber er wurde einfach nicht
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Unsere Hütte beim Hostel weniger. Wir liefen ein bisschen rum, schauten diverse Geschäfter an, suchten nach einem Geldautomaten und gingen Mittagessen. Dann liefen wir zu einem der warmen Bäder, und zwar zu einem etwas außerhalb der Stadt. Ich hatte inzwischen schon sicher einundhalb Stunden am Lolli geschleckt, doch er wurde einfach nicht kleiner, ich hatte wahrscheinlich keine 10% des Lollis weggeschleckt. Das würde eine größere Arbeit werden, aber da wir nun in das Bad gingen musste ich ihn wieder einpacken. Ich hatte außerdem inzwischen eigentlich echt keine Lust auf Zucker mehr.
Das Bad war relativ enttäuschend - wir hatten vergessen, dass heute Sonntag war, und so war es sehr voll. Wir mussten erst warten, bis eine Umkleidekabine frei wurde, und dann nochmal warten, bis Duschen frei wurden. Schließlich waren die Bäder auch noch relativ voll, doch wenigstens waren sie warm. Wir blieben eine Weile drin, dann gingen wir wieder raus. Mathis und Jan gingen direkt zurück zum Hostel, ich und meine Mutter liefen noch eine Weile durch die Stadt und schauten verschiedene Läden an, ich suchte nach einer schönen Schlabberhose, die zu meinem Kuschelponcho passen würde. Wir wurden jedoch nicht fündig, und so kehrten wir Abends zurück zum Hostel. Ich schaffte es heute
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Das Hostel nicht mehr, an meinem Regenbogenlolli weiterzuarbeiten, ich hatte nicht das Gefühl, dass noch mehr Zucker in mich reinpassen würde.
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