Normalerweise trink ich keinen Rum, aber hier trink ich rum.


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South America » Colombia » Bogota
August 12th 2012
Published: August 25th 2012
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Nachdem sich meine Ankündigungen bezüglich der Veröffentlichung erster Einträge hier als völlig unseriös und unhaltbar erwiesen haben, versuche ich nun mal die letzten zweieinhalb Wochen peu à peu zu rekapitulieren. Man verzeihe mir die Verzögerung.

Where was I? Bogota. Angekommen im schönen Hostel im Studentenviertel La Candeleria kam natürlich auch mein Lucky Charm zurück.Obgleich dort massenhaft Franzosen herumliefen (eine typische Eigenschaft von Hostels, die von französischen Ex-Pats betrieben werden – das Pack rottet sich wohl immer zusammen 😊), waren auf meinem Zimmer natürlich zwei Deutsche – die sich jedoch als ziemlich gute erste Reisegenossen herausstellten. Angenehmerweise konnte ich durch mein fehlendes Gepäck ja einfach in meiner Reisegaderobe, die mich ja bereits die letzten 40 Stunden schön begleitet hatte, verbleiben und somit sofort auf Entdeckungstour gehen. Erstes kolumbianisches Essen: totally vegan. Lecker und teuer. In einem Anflug maßloser Selbstüberschätzung dann abends ins Teatro Libre de Bogota zu „Muertos sin sepultura“ (Sartre). Gut, dass ich die Story kannte, wörtlich verstanden habe ich eher weniger. Dies auf das kolumbianische Glühwein-Äquivalent Canelazo (Aguardiente meets Agua de Canela (Zimt)) zu schieben wäre jedoch vermessen.

Der aufmerksame Leser wird’s bemerkt haben: Nachts ist es in Bogota ziemlich frisch (2600 m ü. N.N.), tagsüber jedoch 22-28 Grad warm. Die Ankunft meines Rucksacks nach kolumbianischen „veinte minutos“ am nächsten Morgen war daher natürlich ein Traum. Touriprogramm konnte also gestartet werden: Museo del Oro (Das Goldmuseum, in dem man den ganzen Tag vebringen kann), Plaza Bolivar, kleiner Stadtrundgang, Arepas con queso (Maisfladendings mit Käse drin) und Aguapanela (Zuckerwasser). Des Abends ausgestattet mit einer guten Ron Medellin Flasche zurück ins Hostel, in welchem die Franzosenparty in vollem Gang war. Unbeschreiblicher Lärm ging allerdings von etwa 20 arg minderjährig aussehenden Mädels aus. Man hätte einen Kindergeburtstag vermuten können, allein die Trinkspiele passten dazu nicht so recht. In einer hoch investigativen Aktion konnte ich jedoch in Erfahrung bringen, dass es sich um einen Baby Shower handelte. Die Schwangere lag derweil im Krankenhaus 😊. Kolumbianische Verhältnisse.

In der Bar wurden wir dann von zwei Kolumbianern aufgegriffen, die ein Projekt über das Nightlife in Candeleria machten und daher unseren Abend fotografisch dokumentieren wollten. Warum man da einwilligt, kann ich auch nicht mit letzter Sicherheit sagen, vermutlich weil sie uns ein Bier ausgaben 😊 Damit das ganze auch das richtige Setting bekam wurde ein rein kolumbianischer Salsa/Reggaeton-Laden gewählt, in dem wir natürlich die einzigen Monos (=Menschen kaukasischer Abstammung und gleichzeitig spanisch für Affe) waren. In jedem Fall eine interessante Erfahrung.

Am nächsten Tag standen dann natürlich noch Museo Botero (der mit den dicken Skulpturen) und Modern Art auf dem Programm, wobei ich natürlich nach Kolumbien fahre um dort eine Gerhard-Richter-Ausstellung zu sehen: 3 Gemälde in einem riesigen Raum. Dichter als Richter war die Ausstellung einer kolumbianischen Künstlerin ein Stockwerk tiefer (90 Werke in einem Raum), in der es allerdings nur um Rumgeheule und Heimweh ging. Danach in Begleitung der kolumbianischen Bekanntschaften vom Vorabend rauf zum Montserrate auf 3200 m mit einem fantastischen Blick über Bogota. Mangels Sprachalternativen war ich dann auch mal gezwungen, zumindest den halben Tag komplett spanisch zu sprechen – mit erstaunlichen vokabularischen Entdeckungen. Nach einem ruhigeren Abend in einer sehr romantischen Bar mit Live-Schnulz-Gitarrenmusik stand am Sonntagmorgen bereits Etappe 2 auf dem Programm: Ab in die Karibik nach Cartagena!


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