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Published: March 27th 2008
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Liebe Freunde und Familie
Von Valparaíso fluechteten wir also Richtung La Serena. Fuer einmal nahmen wir keinen Nachtbus, sondern reisten den Tag durch (ca. 10 Stunden) und konnten so die schoene Landschaft entlang der huegelig-felsigen Pazifikkueste und durch bluehende Kakteenwaelder auch gebuehrend bewundern. In La Serena angekommen wollten wir uns zuerst mal ein bisschen von den vergangenen Stadtstrapazen erholen und einen Tag am Meer einschalten, leider war der Pazifik dann aber zu rau und baden im Meer an diesem Tag nicht erlaubt bzw. auch nicht moeglich. In die tosenden Wellen starren, war aber auch sehr entspannend.
Am Abend gingen wir dann auf eine Exkursion in eine Sternwarte in der Naehe des Staedtchens Vicuña im Valle de Elqui. Rund um La Serena und ganz allgemein in Chiles Norden stehen einige grosse internationale Himmelsobservatorien, da hier die Sichtverhaeltnisse auf Grund der geringen Luftverschmutzung und der klimatischen und geographischen Bedingungen (ca. 320 wolkenlose Tage im Jahr und relativ hohe Berggipfel) besonders gut sind. Unsere Tour fuehrte zwar nur in ein kleines Hobby-Observatorium von ein paar lokalen "aficionados", die sich mit den Touris ein bisschen Geld hinzu verdienen, war aber aeusserst eindruecklich. Bilder gibt es leider keine, bei Sternenhimmel stoesst auch Andreinas Superkamera
an ihre Grenzen (zumindest ohne Stativ).
Schliesslich verliessen wir Serena denn auch schon wieder und setzten uns in den Nachtbus in Richtung Iquique zu Sara, der ehemaligen chilenischen Austausschuelerin von Andreinas Familie. Es war wunderbar, Sara nach der langen Zeit wiederzusehen! Wir erkannten sie auch sofort, sie hat sich gar nicht gross veraendert, ist immer noch der gleiche „Sonnenschein“ wie frueher und fiel uns im Busterminal von Iquique direkt um den Hals.
Wir hatten uns schon lange darauf gefreut, Chile endlich mal ein bisschen „von innen“ zu erleben und Sara und ihre Familie nahmen uns dann auch aeusserst herzlich in Empfang und bemuehten sich sehr, uns Ihr Land von der besten Seite zu zeigen. Wir wurden z.B. jeden Tag mit chilenischer Hausmannskost fuerstlich und reichlich bewirtet und konnten uns so ueberzeugen, dass die chilenische Kueche nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund sein kann. Eine Kombination, die wir in Chile vorher fuer unmoeglich gehalten hatten.
Die Stadt Iquique gefiel uns eigentlich auf Anhieb: das Wetter war perfekt, immer schoen warm, leichte Meeresbrise und strahlend blauer Himmel, und die Stadt liegt recht reizvoll zwischen dem ewig tosenden Pazifik und seinen schoenen Straenden und der Kuestenkordillere der Anden. Auch die
Innenstadt hat durchaus ihren Reiz und verstroemt einen gewissen Wildwest-Charme.
Selbstverstaendlich wurde auch sofort ein Ausflugsprogramm zusammengestellt, so dass wir auch die naehere und weitere Umgebung kennenlernten. Der erste Ausflug fuehrte uns zu den Thermalbaedern von Mamiña, wo wir uns am Morgen zuerst den gesundheitsfoerdernden Schlamm an den ganzen Koerper schmierten und am Nachmittag in ebenso gesundem Thermalwasser mit gefuehlten 50 Grad badeten. Auch der Weg nach Mamiña war fuer uns natuerlich bereits ein Erlebnis: Ca. zwei Stunden Fahrt durch die trockenste Wueste der Erde. Das Auge musste sich zwar zuerst ein bisschen an die riesige Oednis gewoehnen, aber mit der Zeit bekommt das Ganze seine eigene Schoenheit.
Auf Grund unseres hartnaeckigen Nachfragens fuehrte der zweite Ausflug dann nicht nur ins Oasenstaedtchen Pica, sondern noch weiter rauf auf den Altiplano zum Salar de Huasco auf 3'900 m.ue.M. Zum ersten Mal erlebten wir die besondere Schoenheit des Altiplanos, die ploetzlich wiederauftauchende Vegetation, die intensiven Farben (gruen in tausend Varianten!) und die duenne Luft. Der Salzsee selber praesentierte sich wie im Bilderbuch, es tummelten sich geschmueckte Llamas an seinem Ufer und eine Gruppe Flamingos stand fressend in der Lagune.
Am Wochenende ging es dann auf zu einer grossen dreitaegigen
Tour. Am Samstag Nachmittag fuhren wir los nach Arica, der noerdlichsten Stadt Chiles an der Grenze zu Peru. Der Plan war am naechsten Tag fruehmorgens zum Lago Chungarà hoch oben an der Grenze zu Bolivien zu fahren, dann nach Arica zurueckzukehren und schliesslich mit dem Bus die Grenze nach Peru zu ueberqueren und eine Nacht in der Grenzstadt Tacna zu verbringen.
Nach dem wir am Abend das groesste Churrasco completo aller Zeiten bezwangen und einer darauffolgend eher unruhigen Nacht, ging es also am Sonntag Morgen in aller Herrgottsfruehe auf in Richtung Altiplano.
Die Fahrt fuehrte in relativ kurzer Zeit mit wenigen Stopps auf eine Hoehe von 4´500 m.ue.M. Andreina hatte schon beim Halt im Doerfchen Parinacota (4´300 m.ue.M.) Muehe mit der duennen Luft und der extrem starken Sonneneinstrahlung und musste sich fuer einige Minuten die Sauerstoffmaske ueberstuelpen. Zum Glueck ist Margerita (Saras Mutter) so gut ausgeruestet!
Wenig spaeter erreichten wir dann den sehr schoenen Lago Chungará mit den zwei schneebedeckten Vulkanen (beide ueber 6'000 m.ue.M.) im Hintergrund. Eine wundervolle Landschaft an der Grenze Chile-Bolivien! Manu und Alexis (Saras Freund) waren dort oben die fittesten von uns und stiegen aus um Fotos zu machen, wir anderen waren dazu zu
atemlos...
Auf der Rueckfahrt ging es Manu dann aber immer schlechter und schlechter und just als wir wieder in Arica angekommen waren, schaffte er es gerade noch aus der Camioneta um sich zu uebergeben.
Er blieb nicht der einzige: auch Alexis holte die Puna (Hoehenkrankheit) ein, allerdings etwas spaeter: die Nacht wurde fuer ihn auf jeden Fall sehr unruhig.
Es war klar, dass wir so nicht weiter nach Tacna reisen konnten, so dass wir am naechsten Tag (die chicos fuehlten sich wieder besser) nach Iquique zurueck fuhren.
Uns blieb nur noch ein Tag in Saras Stadt, aber auch der war noch voll Programm: wir wurden von Saras Vater zum Mittagessen eingeladen und von seiner Freundin sehr fein bekocht.
Dann hiess es wieder einmal Zelte abbrechen und packen und nachdem wir noch ein letztes Abendessen mit Sara, Alex und Margerita verbrachten, wurden wir von ihnen zum Bus-Terminal gefahren, wo wir den Nachtbus nach Calama nahmen. Der Abschied fiel uns recht schwer, wir haben uns sehr wohl gefuehlt, Sara war eine sehr gute Gastgeberin!
War waren schon am Ausgang von Iquique, als ploetzlich neben dem Bus eine blaue Camioneta mit drei mit weissen Taschentuechern winkenden Gestalten auftauchte
und fast den Bus rammte, um nochmals zu winken... que loco los chilenos! ;-)
Liebe Gruesse
Andreina & Manuel
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Brigitte
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Das sind wunderschöne Fotos, die Lust machen auf eine Südamerika-Reise. Dort an der Grenze scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Viele liebe Grüsse Brigitte