Volcanismo


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South America » Chile » Araucanía » Pucón
March 3rd 2008
Published: March 9th 2008
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¡Queridos amigos!

Vom ziemlich touristischen Puerto Varas aus wollten wir mal wieder etwas von den ganz grossen Touristenstroemen ausscheren und fuhren mit dem Minibus à la Türkye ins malerische Petrohue mitten im Parque Nacional Vicente Perez Rosales. Die Fahrt war denn auch schon recht unterhaltsam, da im komplett ueberladenen Bus der Feuerloescher losging und eine dicke Staubwolke alles bedeckte. Die Chilenen nahmen das aber ziemlich mit Humor und der Staub wurde kurz abgeklopft und die Fahrt rasch fortgesetzt.

Petrohue selber ist aeusserst klein und besteht eigentlich bloss aus einem (teuren) Hotel, einem Schiffssteg mit Kiosk und ein paar Campingplaetzen mit angeschlossenen Pensionen. Wir bezogen unser Zimmer in der aeusserst idyllisch gelegenen Hospedaje Kuescher mit schoenster Aussicht auf den Volcán Osorno und den Lago Todos los Santos. Den Nachmittag verbrachten wir gemuetlich am See haengend mit Baden und Bestaunen des Vulkans und waren so zu sagen vollkommen zufrieden.

Die Idylle wurde dann jedoch jaeh getruebt, als wir am Abend in der Hospedaje ein Sueppchen kochen wollten: Die Kueche war richtiggehend ekelerregend. Da lagen ein paar vor sich hinstinkende Fische einfach so ungekuehlt in einer Holzkiste, daneben eine Kiste Tomaten, ein paar schon schoen angeschimmelt, und die Pfannen sahen so aus als haetten sie schon die Zeiten erlebt als der Osorno noch ein aktiver Vulkan war... Wir liessen das mit dem Sueppchen sein und beschraenkten uns auf Brot und Schokolade. Da unsere Hospedaje leider auch der einzige Ort war, an dem man in den folgenden Tagen etwas zu essen haette bekommen koennen, beschlossen wir traurigen Herzens unserer kleinen aber auch ekligen Idylle nach nur einem Tag schon wieder den Ruecken zu kehren. Schade, aber wohl auch gesuender...

Nach einem kurzen Abstecher zu den schoenen Saltos (Wasserfaellen) des Rio Petrohue und einer weiteren Nacht in Puerto Varas fuhren wir nach Pucón, einem in Chile ziemlich beruehmten Ferienort, der stark an San Martín de los Andes auf der argentinischen Seite erinnert.

Die Hauptattraktion von Pucón ist der Volcán Villarrica, den wir auch besteigen wollten. Da sich Andreina aber wegen einer hartnaeckigen Erkaeltung nicht ganz fit fuehlte, verbrachten wir zuerst ein paar gemuetliche Tage mit Baden im See und in den natuerlichsten und heissesten Thermalquellen, die wir je gesehen haben ("Los Pozones", sehr empfehlenswert) und genossen ganz allgemein die entspannte Saisonendstimmung, die im Ort herrschte.

Schliesslich und endlich ging es dann aber doch los. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck - fast wie zu Hause - zubereitet von der austro-chilenischen Besitzerin der Agentur, mit der wir die Tour gebucht hatten, ging es morgens um sechs Uhr auf zum Gipfelsturm. Die Tour war zwar koerperlich recht problemlos (der Aufstieg dauerte ca. fuenf Stunden und der Fuehrer schlug ein sehr angenehmes Tempo an), fuer unsere Verhaeltnisse aber technisch durchaus abenteuerlich. Zum einen durften wir beide zu ersten Mal in unserem Leben Bekanntschaft mit Steigeisen machen, wobei es Manu natuerlich schaffte, sich mit den Steigeisen zu verhaken und stolpernd "abzustuerzen". (Dank seiner unglaublichen Reflexe konnte er sich aber gerade noch elegant mit Hilfe des Eispickels retten :-)) Zum anderen fuehrte ein ziemlich langes Stueck gegen Schluss ueber eine mehr oder weniger stabile Halde aus Lavagestein, wo so ziemlich jeder einzelne der scharfkantigen Steine wackelte und man immer wieder aus- und rumrutschte.

Aber schliesslich schleppen die Bergfuehrer aus Pucón so ziemlich jeden doofen Backpacker auf den Gipfel des Vulkans, weswegen wir es dann natuerlich im Endeffekt auch problemlos schafften. Oben angekommen gab es zuerst einmal den Stolz es geschafft zu haben und dann den beeindruckenden Blick in den rauchenden Krater des aktiven Vulkans. Lava war leider keine zu sehen, der Gestank der Daempfe jedoch teilweise ziemlich ueberwaeltigend. Der Panoramablick auf die Umgebung und die weiteren Vulkane war zwar schoen, wegen des dunstigen Wetters aber leider nicht ganz so spektakulaer, wie er sein koennte.

Der Abstieg war dann eine sehr schnelle und aeusserst unterhaltsame Sache. Nachdem die Lavahalde im oberen Teil einmal ueberwunden war, konnte man auf den Schneefeldern sitzend ganz einfach runter rutschen (mit dem Eispickel als Bremse). Teilweise gab es richtiggehende Rutschbahnen mit Steilwandkurven und fuehlte man sich wie in einem natuerlichen Vergnuegungspark.

Das war dann also unser letztes "Abenteuer" im schoenen und liebgewonnen Patagonien, denn gleich am Abend betteten wir unsere mueden Glieder in die semicama-Sitze des Nachtbuses nach Santiago.

Liebe Gruesse

Andreina & Manuel


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17th March 2008

Ansichtskarte
Hallo ihr Lieben! habe Karte erhalten und mich sehr darüber gefreut!Geniesst es weiterhin...Gotti Bettina

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