Postosi - 4060 m


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Published: March 30th 2008
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Samstag, 29.03.2008. So - da bin ich wieder. Gestern wieder mal frueh, das heisst um 06.30 h aufgestanden und im Dunkeln alles zusammengepackt. In der Nacht hatte es geregnet, so dass das Zelt noch nass war. Nach 2 Stunden Fahrt durch das einsame, noerdliche, wolkenverhangene Argentinien treffen wir an der bolivianischen Grenze ein. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich etwas gebessert. In Bolivien veraendert sich einiges schlagartig. 90 % der Bevoelkerung ist indigenen Ursprungs und mit ihrer Kultur stark verwurzelt. Die meisten Leute sind noch sehr urspruenglich gekleidet. Auch die Strassen verandern sich drastisch. Meistens fahren wir nur noch auf schlecht unterhaltenen Schotterstrassen. Unser Gefaehrt verwandelt sich in einen veritablen Schuettelbecher! Auch unsere Uhren mussten wir eine Stunde nachstellen - der Zeitunterschied zur Schweiz betraegt nun (-) 5 Stunden. Wir fahren bis Tupiza. Der Ort liegt auf 2'950 m Hoehe und ist unter anderem dadurch bekannt, dass 40 km noerdlich von hier Butch Cassidy und Sundance Kid die Lohngelder der Minenarbeiter gestohlen hatten und danach von der Armee geschnappt und erschossen wurden.

Heute gings dann weiter auf endlosen, geschwunden Ruettelpisten. Ab und zu fehlt eine Bruecke etc. und dann wird einfach die Strasse verlassen und um das Hinderniss gefahren. Doch nach einiger Zeit zollen wir Tribut und es zerfetzt uns einen Reifen. Gar nichs so einfach ihn zu wechseln! Aber gemeinsam schaffen wir es. Nachher geht es immer hoeher hinauf, bis wir in Potosi ankommen, einer Stadt mit ca. 120'000 Einwohner die auf einer Hoehe von 4'060 m liegt! (Wahrt ihr schon mal so hoch?). Das Schnaufen faellt einem schwer, vor allem wenn man, wie ich (und die meisten anderen) erkaeltet ist. Die Stadt war einmal die reichste Stadt Suedamerikas und die Strassen mit Silber gepflastert. Hier wurde waehrend hunderten von Jahren Silber abgetragen. Ein lukratives Geschaeft fuer die Spanier die 10 oder 20 % der Einnahmen fuer sich beanspruchten. Anscheinend mussten alle Maenner ueber 18 Jahre in den Minen arbeiten und auch viele Sklaven wurden fuer die gefaehrliche Arbeit hinzugezogen. Es starben Millionen von Menschen in den Mienen. Auch heute noch wird dort nach Erzen gesucht obwohl heute kein Silber mehr zu finden ist.
Wir werden morgen weiterfahren und dann spaeter nochmals hierher zurueckkehren und eine Tour in die Minen machen.
Hasta luego.

P.S. Im Hintergrund findet soeben eine der unzaehigen Demonstrationen statt.


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