Durch den tiefsten Sueden


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September 19th 2008
Published: September 19th 2008
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"Who needs Paris if you've got Dunedin?" (Anzeige in einer Dunediner Zeitung)



Dunedin, unsere persoenliche Bierhauptstadt der Reise, praesentierte sich nach aussen hin sehr Selbstbewusst. Auf Flyern stehen hier Saetze wie in unserer Ueberschrift, alles ist ein wenig auf Grossstadt gemacht, jedoch dringt auch hier das Laendliche sehr durch. Uns gefiel diese Stadt wirklich sehr gut, es gibt eine Reihe schoener alter Gebaeude und einige bezahlbare touristische Aktivitaeten. Sie ist eine - und die Letzte - der grossen 4 Staedte Neuseelands auf unserer Tour.
Am ersten Tag wurde abgecheckt was man denn tun koennte und ein geeigneter Holiday Park gesucht. An diesem Abend lief ein sehr wichtiges Rugbyspiel: Die All Blacks (Neuseeland) im Wettstreit mit den Wallabies (Australien) um den Bledisloe Cup (auch ein Spiel um den Tri-Nations Cup). Nach den Weltmeisterschaften also eines der wichtigsten Spiele fuer Neuseelands Rugby-Mannschaft. Bei ein bis 2 Jugs voller Speights Bier tummelten wir uns also zwischen vielen rugbybegeisterten Neuseelaendern in einer Sports Bar. Die All Blacks tanzten ihren Haka (ein neuseelaendischer Kriegstanz) voller Kraft vor dem Spiel, sodass die Australier in diesem Moment nicht viel entgegenzusetzen hatten. Nach der Fuehrung der Wallabies kam Neuseeland erst so richtig ins Spiel und gewann knapp aber verdient mit 28 : 24! Tolle Stimmung und ein packendes Spiel machten uns heiss darauf ein weiteres Spiel danach zu sehen. Leider wird das nicht in Neuseeland moeglich sein, da wir beim naechsten Spiel nicht mehr da sein werden.

Am zweiten Tag ging es los mit einem Stadtbummel. Es gibt nur eine wirkliche Einkaufsstrasse, die ziemlich schnell an einem vorbeizieht. Danach ging es mal wieder in eine Galerie, diesmal war diese aber um einiges netter als die in Christchurch. Es gab viele schoene kuenstlerische Werke zu bestaunen und nach ca. 1,5 Stunden hatten wir uns hier satt gesehen. Die Galerie liegt direkt im Zentrum der Stadt, dem Oktagon. Um diesen Platz herum fuert kreisfoermig eine Strasse und zerteilt sich dann in alle vier Richtungen, die wiederum in einem achteckigen Ring um die erste Haeuserfront am Octagon liegen. Ein wirklich sehr nettes Stadtzentrum! Nun war es Zeit fuer die zweite "Bierflut" in dieser Stadt: Die Speights Brauerei Tour! Diese Tour war wirklich sehr informativ. Eine Stunde lang ging es durch dei Brauerei in einer sehr interaktiven Fuehrung. Die letzte halbe Stunde wurde uns dann gezeigt wie man Bier richtig verkoestigt, was wir danach an 6 Beispielen auch uebten. Herrlich! Zurueck im Holiday Park trafen wir auf zwei andere Hamburger, mit denen wir viele Erfahrungen aus Neuseeland austauschten. Es war wirklich nett zwei Hamburger Jungs hier zu treffen, die in Hamburg auch gerne mal den "Berg" besuchen und hier eine aehnliche Tour wie unsere machen.

Auch am naechsten Morgen stand noch ein langer plausch mit "Schroeder" und Kompanen an. Leider konnten wir bislang ihren Blog im Internet noch nicht finden, wir hoffen, dass sie sich bei uns nochmal melden, damit wir unseren Kommentar bei ihnen abliefern koennen, wie wirs versprochen haben!
Am folgenden Tag stand noch die Tour durch die Cadbury Schokoladenfabrik an. Diese Tour war, bis auf die schoenen und vielen Proben, nur mittelmaessig. Die Fuehrer waren leider trotz Mikrofonen und Lautsprechern am Guertel meist zu leise und kamen nicht gegen die Maschinen an. Zudem sprachen sie sehr schnell, sodass man kaum mitkam als mnicht Native English Speaker. Sehr schade! Auch der versprochene Schokoladenwasserfall am Ende wurde nur als Touristenfaktor eingebaut und hat leider keinen tiefergehenden Sinn fuer die Fabrik.
Unsere Tour setzte sich an diesem Tag gen Sueden, in die Catlins fort. Es gab also wieder viel Natur weit ab von groesseren Staedten zu bestaunen. Am Nugget Point angekommen, sahen wir wieder einmal bekannte Freunde von uns: Ein paar Gelbaugenpinguine nisten auch an dieser Stelle Neuseelands. Hier konnte man sie sogar noch naeher betrachten als in Oamaru. An der Kueste ganz in der Naehe des Leuchtturms vom Nugget Point leben Robben, Seeloewen, Seeelefanten und Pinguine in seltener Eintracht zusammen, leider wollte sich an diesem Nachmittag keines dieser Tiere von hier oben sehen lassen. Nachdem wir nun noch ein paar Wasserfaelle auf kurzen Spaziergaengen besichtigt hatten, wurde nahe Owaka ein Holiday Park aufgesucht.

Die Catlins sind eine sehr wenig besuchte Region in Neuseeland. Wir koennen das gar nicht verstehen: Wunderschoene Natur, tolle kostenlose Broschueren die einem den Weg zu den vielen kostenlosen Naturschauspielen weisen und nette Menschen machten unseren Aufenthalt hier unten, am suedlichsten Ende der Suedinsel, sehr nett. Auf der zweiten Etappe durch die Catlins stiessen wir noch auf einen weiteren Leuchtturm, an dem am Tag zuvor wohl drei Seeloewen gesichtet wurden. Diese Information stellte sich fuer uns als nicht mehr aktuell heraus. Ganze fuenf ausgewachsene Seeloewen kaempften und balzten nur wenige Meter von uns entfernt am Strand. Der Slope Point ist der suedlichste Punkt der Suedinsel. Natuerlich konnten wir uns nicht nehmen lassen hier vorbeizuschneien und uns kraeftigen Wind, wie er hier eigentlich immer wehen soll, um die Nase blasen zu lassen. Das Wetter war jedoch total Mild, sodass wir dies erst fuer ein Geruecht hielten. Die Baeume die hier wachsen, bestaetigten dies dann ab er doch. Verblueffenderweise wachsen diese naemlich ziemlich windschief, ein sehr lustiger Anblick. Gegen Nachmittag verliessen wir die Catlins und erreichten Invercargill. Hier gab es guenstige Pizza, angepriesen von zwei lustigen Mitarbeitern von Domino Pizza, die mit ihren riesigen Schildern in den Haenden umherwedelten und dabei einfach putzig aussahen. Die Nacht wurde auf einem kleinen Holiday Park mit ein paar Schafen und Kuehen verbracht.

Um 8.15 am hiess es dann: Laemmchen fuettern! Darauf hatte sich Merle schon seit dem Vorabend tierisch gefreut. Dem Hinweis des Park-Besitzers, bitte nicht vor 8.15 am zu den Laemmchen zu gehen, konnte Merle leider in ihrer Aufregung nicht ganz nachgehen. Da sie dachte, die kleinen Tierchen koennten schoen gefuettert worden sein, guckte sie umher wo denn wohl die putzigen Dinger waren. Ein Blick, eine Blitzreaktion, sofort kamen die Laemmchen zum Zaun gerannt um ihre Morgenmilch zu bekommen. Eine Minute spaeter kam gluecklicherweise das Parkbesitzer Ehepaar mit den Flaschen und so wurden die drei gefuettert. Wirklich eine niedliche Angelegenheit! Der Parkbesitzer sagte uns am vorigen Abend noch, es waere das Beste gar keine Laemmchen zu haben, weil diese ziemlich teuer seien, jedoch konnten wir nun Beobachten wie toll er mit diesen kleinen Geaschoepfen umging. Er behandelte sie alle so fuersorglich wie es ein Schaf wohl nicht tun koennte.
Die Fahrt ging nun noch weiter bis Te Anau, um endlich Licht in die Flyerflut um die Touren am Milford bzw. Doubtful Sound ins Dunkel zu bringen. Leider war es auch hier auf den ersten Blick nicht viel einfacher, nur eines stand schnell fest: Mit Wanda wuerden wir dort nicht hinfahren. Eine Tour wurde noch gebucht und bei ungemuetlichen Wetter wurde an diesem Tag nur noch gegessen und an der Matratze gehorcht.

Die schoene Fahrt zum Milford Sound (eigentlich ist es ein Fjord) schien anfangs eher ins Wasser zu fallen. Viele graue Wolken waren am Himmel, eine schlechte Sicht auf vermeindliche hohe Berge liess uns nur hoffen, dass wir vlt. noch ein bis zwei schoene Fotos hier schiessen koennten. Je naeher wir aber dem Homer Tunnel kamen, desto schoener wurde das Wetter. Auf der anderen Seite des Tunnels, in dem erst seit letztem Jahr Lampen an der Decke haengen und der tierisch grosse Schlagloecher im inneren beherbergt, erwartete uns strahlender Sonnenschein und eine klare Sicht auf all die schonene Berge. Die zweistuendige Fahrt auf dem Fjord war einfach traumhaft! Wieder hatten wir also grosses Gleuck mit dem Wetter, der Kapitaen versicherte uns, es sei der erste Tag der Woche an dem die Sonne scheine und an dem man die spitzen der Berge sehen koenne. Viele kleine und grosse Wasserfaelle fallen hier direkt in den Fjord und bilden eine wirklich malerische Gegend! Ein Ort, den wir eigentlich gar nicht verlassen wollten. Trotzdem ging es zurueck mit unserer kleinen Reisegruppe nach Te Anau und wir fuhren noch weiter Richtung Queenstown.

Was wir hier heute so erlebt haben schreiben wir im naechsten Eintrag. Es wird langsam spaet und wir muessen uns noch entscheiden ob wir eine Nacht hier bleiben oder schon weiterziehen. Fest steht, wir wollen nicht wieder so schnell so lange im Internetcafe sitzen und werden daher nicht wieder 6 Tage warten bis wir den naechsten Eintrag schreiben. Es geht uns ansonsten sehr gut, es sind noch genau 3 Wochen bis wir zurueck sind und diese werden wir so gut geniessen wies geht!

Cheers,
Julian & Merle


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