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Published: March 7th 2008
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Der erste Job
Die Nacht in Hammer Springs war sehr erholsam, für den Preis war das auch zu erwarten. Mit grossen Erwartungen, bin aufgebrochen. Die Fahrt war super. Die Landschaft wie erwartet unbeschreiblich, nach jeder Kurve ein neues High light. Das einzige was mir am Anfang etwas sorgen gemacht hat, war meine Tanknadel. Auf den ersten 20 Kilometern hatte das Auto, laut Anzeige, schon ein achtel verbraucht. Da der Tank nichteimal mehr halb voll war und der nächste Ort mehr als 80 Kilometer entfernt war, wurde es mir schon komisch. Ich hatte schon darüber nachgedacht, umzudrehen. Da sich die Tanknadel aber die nächsten 40 Kilometer nicht mehr bewegt hat, bin ich weitergefahren. Ich habe es dann doch zu einer Tankstelle geschaft und die Tankanzeige zeigte sogar noch virtel Voll an.
In Blenheim angekommen, habe ich das Hostel gesucht, mit dem ich am Tag zuvor gesprochen hatte. Es lag mitten in der Stadt und es gab keinen Parkplatz der zum Hostel gehört hat. Als ich dann zur Rezeption gegangen bin, war keiner da. Irgendjemand der dort rumlief sagte mir, dass erst um 16,30 Uhr jemand an der Rezeption sein soll. Also hatte ich noch 1,5 Stunden Zeit. In der Zeit habe
ich mir die Stadt angeschaut. Es gab nichts. Eine Einkaufstrasse und das wars, kein Pub kein Restaurant nichts. Als dann die 1,5 Stunden endlich um waren, bin ich zurück ins Hostel und habe gewartet bis jemand zur Rezeption kommt. In der Zwischenzeit bin ich etwas im Hostel rumgelaufen. Was für ein Saustall. Überall lagen leere Bierflaschen und Zigarettenstummel rum. Das war eigentlich nicht was ich mir vorgestellt hatte und als dann um 17.00 Uhr noch keiner an der Rezeption saß, bin ich abgehauen und habe mir was zum Übernachten gesucht. Ich bin dann auf einem Campingplatz gelandet und habe einen Wohnwagen für die Nacht bekommen. Meine Vorräte an Essen waren sogut wie aufgebraucht, also bin ich nocheinmal in die Stadt gefahren und habe etwas eingekauft. Auf dem Weg zurück habe ich ein anderes Hostel gesehen und dort angehalten um nach Preise zu fragen. Die freundliche Frau an der Rezeption hat mir alle Infos gegeben und gleichzeitig noch gesagt, dass sie auch Arbeit vermitteln, wenn man im Hostel wohnt. Nach dem Reinfall am Nachmittag, war das ja mal eine gute Nachricht. Die Nacht im Wohnwagen war auch angenehm. Man glaubt gar nicht wie gross die von innen sind.
Am Morgen bin
ich dann zum Hostel gefahren und habe eingescheckt. Man hat mich ein ein sech Bett Zimmer gesteckt, aber zu dem Zeitpunkt hat nur ein Pärchen darin gewohnt. Die zwei sind aber am nächsten Tag abgereist. Da ich am Samstag Morgen eingescheckt habe, und die Arbeit erst am Montag starten würde, hatte ich noch zwei Tage um mich auszuruhen und mich auf die Arbeit vorzubereiten. Ich habe mit einigen Leute gesprochen und gefragt was zur Zeit für Arbeit gemacht wird. Man hat mir gesagt, einfache und leichte Sachen wie, Netze über die Pflanzen ziehen und Blätter von den Pflanzen schneiden, damit die Reben mehr Sonne bekommen. Das hatte sich ja alles gut angehört. Wir wurden am Montag um 6,15 Uhr abgeholt und zur Plantage gefahren. Dort angekommen, konnte ich keine Pflanzen sehen, die man mit Netzen schützen musste. Es war eine neu angelegte Plantage. Unsere Aufgabe war es die neu gepflanzten Sträuche mit Plastik zu schützen. Das heisst, ein Stück Plastik, so gross wie ein DIN A4 Blatt, am Boden um die Pflanze zu wickeln und mit zwei Spangen fest zu machen. Das hört sich alles sehr einfach an, ist es auch. Nach drei Stunden auf und nieder tat mir der
Rücken weh und meine Knie konnten auch fast nicht mehr. Ich habe mich dann mehr oder weniger durch den Tag gequählt. Dabei ist mir eingefallen, was die anderen mir am Wochenende gesagt haben, „einfache Arbeit, nicht sehr schwer“.
Als ich am nächsten Morgen aufgestanden bin, konnte ich kaum laufen, da meine Oberschenkel so weh taten, dass sie mich kaum halten konnten. Das hat dann aber nach einer halben Stunde arbeiten nachgelassen. Am Montag hatte es fast den ganzen Tag genieselt. Erst gegen Abend hatte es aufgehört. Dafür war der Dienstag Wolkenlos, was zur Folge hatte, dass es am Morgen so kalt war, dass der Atem beim Ausatmen kondensiert ist. Es hat fast zwei Stunden gedauert, bis es etwas wärmer wurde. Es hatte dann aber auch nicht aufgehört mit wärmer werden. Am Mittag war es dann so warm, dass alle nur noch im T-Shirt gearbeitet haben. Die nächsten Tage hatte sich das auch nicht geändert, Morgens mit zwei Pullovern anfangen zu arbeiten und am Nachmittag hält man es kaum aus vor Wärme. Wir waren jedesmal froh, als wir, gegen 15,30 Uhr, wieder im Hostel waren. In meinem Zimmer wurde es mit der Zeit auch immer voller. Erst ist ein Mädchen aus
Lübeck eingezogen und danach gleich eine aus Melbourne. Am nächsten Tag sind dann noch zwei Engländerrinnen dazu gekommen. Alle vier sind nicht älter als 22 Jahre. Ich fühle mich wie ein alter Sack zwischen den jungen Hüpfern.
Milerweile sind zwei Wochen vergangen und die Routiene ist eingekärt. Das Zimmer ist jetzt voll, ein Mädchen aus Oregon ist noch dazu gekommen. Also bin ich allein unter fünf Mädchen. Das hört sich besser an als es ist, aber ich glaube, dass sie sich nicht so sehr an mir stören.
Die Arbeit ist etwas Abwechselungsreicher geworden, aber immernoch langweilig und körplerlich anspruchsvoll. Wir sind jetzt übergegangen zu Leitungen an einem Haltedraht zu befestigen. Der Draht ist ca 20 cm über dem Boden und dadran wird, mit Clips, eine Bewässerungsleitung befestigt. Das ist nicht schwer, aber man muss sich den ganzen Tag bücken, was die die Sache, nach einer Weile, unangenehm macht. An einem Tag haben wir Netze an den Pflanzen, auch mit Clips, befestigt. Das war eine sehr wilkommene Abwechslung. Wir waren nur zu fünft, sonst sind wir acht bis zehn, und waren auf einem anderen Weingut. Neben dem Weingut haben Leute gewohnt und die haben den ganzen Vormittag klassische Musik gespielt.
Im Hintergrund, hat man in regelmäßigen Abständen, Gasexplosionen gehört. (die sind zum Vögel abschrecken gedacht) Wir haben uns gefühlt wie auf einem französischen Weingut im zweiten Weltkrieg. Zur Mittagspause haben wir uns unter eine Trauerweide gelegt und die Umgebung genossen. Es war ein super Tag. Wie unser amerikanischer Kolege immmer sagt,“living the dream“.
Dienstags ist Kino Tag. Eintritt kostet nur die Hälfte. Den ersten Diensteg haben wir „death at a funeral“ (sehr lustiger engl. Humor) geschaut und diese Woche „Jumper“ (eine Entäuschung). Freitags ist BBQ Abend. Ein Pub in der Stadt hat jeden Freitag ein kostenloses BBQ. Man ist nicht verpflichtet etwas zu kaufen, aber ein Bier zum Essen kann man sich schon mal leisten. Es ist immer der Höhepunkt der Woche.
Diese Woche konnten wir am Samstag nicht arbeiten, was zur Folge hat, dass wir einen Tag kein Geld verdienen und das jeder im Hostel rumhäng und gelangweilt ist.
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