Beautiful, gorgeous, lovely New Zealand


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Published: December 28th 2007
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Suedinsel, Nordinsel und Fazit zu Neuseeland


Suedinsel
Der Flug von Melbourne nach Christchurch hat nur rund 3 Stunden gedauert. Christchurch liegt im Osten der Suedinsel von Neuseeland (NZ). Laut Lonely Planet und den Aussagen vieler, die ich getroffen habe, die weitaus schoenere Insel von Beiden.

Da bin ich nun. Wieder in einem neuen Land, einer neuen Stadt, ohne reservierter Unterkunft und vorerst ohne jemanden hier zu kennen. Obwohl ich an einigem schnell was aendern konnte, faellt die Situation anfangs immer relativ schwer. Man muss sich wieder neu orientieren und das kostet Zeit und vor allem Energie.
Ein geeignetes Hostel war schnell gefunden und im Flieger habe ich bereits die ersten Neuseelaender kennenglernt. Ein nettes Paerchen aus Nelson im Norden der Insel, die mich auch prompt eingeladen haben sie zu besuchen. In OZ und NZ sind die Menschen immer freundlich und hospitality wird ganz gross geschrieben. Leider waren in Christchurch statt der in Australien fast durchgaengigen 30 Grad nur ca. 23 Grad und ich musste mir auf meiner Tour das erste mal eine Jacke anziehen.

Christchurch war schnell erkundet: Ein interessantes und anschauliches historisches Museum, der botanische Garten, zwei naechte in verschiedenen Hostels und ein ungeplanter Kauf einer Regenjacke - in NZ dringend notwendig, weil schon am zweiten Tag recht windig und regnerisch. Der erste Trip war auch flott gebucht: Nach Akaora, ca. 70 km suedlich von CHC und dort in ein abgelegenen idyllischen Farm Hostel - Hostel und Ort sind eine Empfehlung von Fabienne aus der Schweiz - . Akaora ist total klein! und wunderschoen mit seiner Bucht und den vielen Hikingmoeglichkeiten. Im Hostel waren aber bis auf eine Ausnahme leider nur Deutsche und Schweizer - eine nette Truppe. Die eine Nacht Aufenthalt musste voll ausgenutzt werden. Schon am ersten Tag eine lange Wanderung auf den Gipfel mit Blick auf Bucht und offenes Meer und am naechsten Morgen eine anstrengende, aber erfolgreiche Delphin-Kajaktour. Wir sind bei strahlender Sonne fast eine Stunde raus in die Mitte der Bucht und da waren sie! Flippers, ueberall, unterm Kajak, neben mir und dabei recht jung und verspielt. Mehr als eine ganze Stunde sind sie neben uns her geschwommen und haben sich mit der Geschwindigkeit meines viel zu langsamen Kajaks gemessen! Sobald ich Fahrt aufgenommen habe, waren 3-4 Delphine neben und unter mir. Ihr lautes "Ausatmen" an der Wasserobeflaeche und um das Boot Herumschwimmen kam mir vor wie hoehnendes Gelaechter 😉

Von Akaora ging es zuerueck nach CHC. CHC war fuer mich keine Stadt, in der ich mich noch laenger aufhalten wollte. Irgendwie hatte die Stadt einen schlechten Vibe.
Kurzerhand Auto gemietet und ab Richtung Sueden ueber Geraldine und den Lake Tekapo bis nach Wanaka. Das Fahrambiente auf den gut ausgebauten Strassen (nur Landstrassen mit max 100km/h) ist atemberaubend. Es geht durch Gebirge, an Seen, Baechen und Wasserfaellen vorbei und das schoenste dabei: bei Temperaturen um die 25 Grad.
Auf meinem weiteren Weg nach Queenstown, habe ich Madleen und Diana aus Sydney wiedergetroffen. Wir haben beschlossen, ab Queenstown ein Weile gemeinsam zu reisen.
Die Fahrt geht ueber die erste, die originale Bungee Bruecke - ich habe mich schnell davon ueberzeugen koennen, dass es besser ist nicht zu springen 😊 - , ueber Wanaka (schoener angenehmer Ort) zum Mount Cook. Der Mount Cook ist mit knapp 3800m der hoechste Gletscher Neuseelands - ich wusste vor meiner Reise nicht, dass hier so viele und vor allem Berge sind -.
Spontan haben wir an einem kleinen Flughafen angehalten und mehr aus Spass habe ich angefangen mit einer Dame ueber den Preis eines Chessna-Flugs ueber den Gletscher zu verhandeln. Nachdem ich einen an sich Spitzenpreis ausgehandelt hatte, konnte ich die Maedels recht schnell von dem ungeplanten und ein Stueck weit verrueckten Abenteuer ueberzeugen.
Der Flug war der absolute Hammer!! Zwar unheimlich turbulent in der kleinen Maschine, aber einfach Klasse. Wir haben uns mit dem Piloten recht gut verstanden und rumgealbert. Als er uns dann angeboten hat, auf dem Gletscher zu landen, was mehr als das doppelte gekostet haette, haben wir nicht nein gesagt 😉 Die Landung auf dem Gletscher, das Laufen ueber die unberuehrte Schneedecke auf ueber 3000m und der Start vom Gletscher - die Chessna hatte Schneekufen - waren eines der schoensten Erlebnisse in NZ.
Etwas trauriges ist an diesem Abend leider auch passiert. Madleen und ich haben bei dem Versuch den Sonnenuntergang einzufangen einen Hasen ueberfahren. Furchtbar! Ueberall liefen Hasen ueber die Strasse und ich hatte keine Chance zu reagieren. Ich bin ab da nur noch hupend weitergefahren. Als ob das nicht schlimm genug gewesen waere, mussten wir einem anderen Hasen, den ein vor uns fahrendes Auto angefahren hat und sich noch bewegt hat, den "Gnadenstoss" geben 😞(
Unsere Wege trennten sich nach 5 Tagen gemeinsame Reise in CHC. Die Maedles fliegen ueber Hongkong und Vietnam zurueck nach D.
Mit ner Menge Glueck bekomme ich von CHC ein Relocation-Auto nach Auckland. Relocation in NZ heisst man faehrt einen recht neuen Mietwagen innerhalb eines Zeitraums X von Sueden nach Norden, weil das Auto in Auckland gebraucht wird, denn die meisten Besucher NZ kommen in Auckland an und fliegen von CHC raus. Das Auto kostet nichts, selbst die relativ teure Faehre von Sued- auf Nordinsel wird gezahlt. Ich hatte fuer meine Reise eine Woche Zeit und musste lediglich den Sprit zahlen. Spitze 😊)
Meine Reise ging ueber den wunderschoenen Arthurs Pass nach Greymouth zur Westkueste. Von Greymouth ueber die Pancake Rocks weiter zum Abel Tasman National Park, an dessen Kueste ich eine wunderschoene ausgiebige Wanderung gemacht habe.
Von dort aus ging es ueber Nelson nach Picton. Das leider wieder viel zu schnell, was wohl auch der Polizist meinte, der mich mit Blaulicht verfolgt hat und anhielt. Angeblich habe er einige Minuten gebraucht um mich zu bekommen. Nach einem "freundlichen" Gespraech und ein paar Witzen konnte ich die Situation ein wenig entschaerfen, habe meinen Fuehrerschein wiederbekommen und konnte meine Fahrt ungestraft fortsetzen. Schwein gehabt! Auch wenn es die nahezu leeren Strassen, auf denen ich niemanden gefaehrde, zulassen, sollte ich mich mit der Geschwindigkeit ein wenig zurueckhalten.


Nordinsel
Auf der Faehre von Picton nach Wellington habe ich meine "Reise-Mates" fuer die naechsten Tage, die sehr angenehmen und unkomplzierten Nico und Hansi, kennengelernt.
Bei meinem Spaziergang durch Wellington musste ich mich fragen, ob es auch duenne Maoris gibt, denn die Stadt ist voll von 150kg schweren Maori Kampftieren. Die Antwort auf meine Frage habe ich eine ganze Weile spaeter bekommen. Ja, es gibt sie, aber nur vereinzelt. Die Frauen der Maoris sind ebenfalls schwergewichtig. Irgendjemand meinte mal, dass die Figur der Maoris genetisch bedingt sei. So richtig glauben konnte ich dass allerdings nicht.
Der Besuch des Tepapa Museums in Auckland ist Pflicht fuer jeden NZ-Reisenden. Man bekommt hier, neben zeitaktuellen Ausstellungen, Einblicke in die Geschichte, den Sagen und in das Leben der an die Natur glaubenden Maoris. Interessant!!

In Wellington habe ich Uli aus Bonn besucht. Uli ist mit Renate fuer ein halbes Jahr nach NZ. Die Beiden waren tolle Gastgeber:
Ein Wellington Xing Treffen beim Libanesen, ein ausgiebige und interessante Stadtfuehrung inkl. der bekannten Cable Car, der Universitaet und des botanischen Gartens fuer mich und meine Begleiter Nico und Hansi. Den Abschluss hat ein Besuch des bekannten, aber bald schliessenden, Chocolate Fish Restaurants gemacht. Hier wurde vor einigen Tagen eine Leiche gefunden :-o
Wellington ist schnell meine Lieblingsstadt in NZ geworden.

Nach ein paar Tagen in der grossen Stadt 😊 ging es weiter zum Tongariro National Park. Von dort aus sind Hansi und ich das eintaegige anstrengende Tongoriro Crossing gelaufen. Es ist der schoenste und einer der anspruchsvollsten Wanderwege NZ. 1000 Hoehenmeter und Pech mit dem Wetter, haben uns dazu bewegt die Strecke in kurzer Zeit hinter uns zu bringen. Niesel, Nebel Sturm und entsprechende Sichtweite, sind nicht unbedingt die besten Rahmenbedingung fuer einen solchen Walk. Sicher und unverletzt sind wir am spaeten Nachmittag wieder am Parkplatz angekommen.
Von Tongariro geht es weiter nach Taupo, der wohl weltweit guenstigsten Adresse fuer Skydives. Nach ausgiebigem Check der Anbieter und Preise haben wir drei uns gegen den Sprung aus 5000m entschieden. Einfach unverhaeltnissmaessig teuer. Meines Erachtens genauso unverhaeltnismaessig ist, dass so viele Backpacker, die sich wochen- und monatelang nur von Instant-Nudeln ernaehren, einen Skydive fuer mehr als 250Euro machen (habe einige kennengelernt!).
Taupo ist wunderschoen und belegt den zweiten Platz meiner Top Staedte in NZ.

Von Taupo geht es fuer mich alleine weiter nach Auckland, wo ich den Mietwagen puenktlich abgeben konnte. Mit einem supernetten Taxifahrer ging es dann auf die Suche nach einem geeigneten Hostel. Auch dieser Taxifahrer wollte nicht den gesamten Fahrpreis von mir haben 😊)

In Auckland stand, neben dem obligatorischen Stadtbesichtigung zu Fuss und der vielen Parks, die Besuche des Viaducts am Hafen, des War Memorial Museums, des Fish Markets und einem riesengrossen Outlet Store auf dem Programm.
Mit Elke aus D bin ich fuer drei Tage von Auckland Richtung Norden gezogen. Die Fahrt ging ueber Whangarei zu den Bay of Islands, ueber die 90 Mile Beach zum Cape Reinga. Das Cape ist der noerdlichste Zipfel NZ. Hier begegnen sich der indische Ozean und der Pazifik. Ein tolles Bild, wenn die Wellen aufeinanderprassen. An der Westkueste ging es dann, ueber den Besuch einer wunderschoenen Gluehwurm-Tropfsteinhoehle und der Besichtigung des gigantischen - 13m Umfang - , mit ueber 2000 Jahren aeltesten Kauri Baum der Welt, wieder runter.

Zurueck in Auckland habe ich entschieden, xmas und die letzten Tage in NZ hier zu verbringen. Meine Idee die Feiertage in einem Kinderheim zu verbringen oder bei der Child Cancer Foundation zu helfen, waren leider nicht so einfach in die Tat umzusetzen. Ich habe nach einem halben Tag Telefonate mit der City Mission und der Salvation Army aufgegeben.

Waehrend des gesamten Aufenthalts in Auckland war ich im Verandahs, einem sehr gemuetlichen und kleinen Hostel, untergebracht. In NZs groessten Stadt habe ich nach meiner Marathon Tour entspannt und einige Zeit mit Kiwis verbringen koennen: Wanderungen an schoene, einsame Straende, viele Kaffees und Essen auf der Ponsonby Road, der angesagtesten Meile Aucklands, Gespraeche mit Maoris und endlich mal wieder Sport. Fussball spielen war hier einfach, aber meine Versuche Cricket und Rugby zu spielen sind hoffnungslos gescheitert 😞
Der Kontakt zu den Maoris ist relativ einfach und schnell. Insgesamt sind die Maoris viel besser in die Gesellschaft integriert, als die Aborigines in Australien. Auch wenn die meisten Maoris eher soziale und gesellschaftliche Unterschicht sind.
In Auckland habe ich viel Zeit mit Jan, einem Belgier, Jasper, einem Hollaender, Simon, Tobias, Matthias, drei Stuttgartern und zwei Mohammeds, Locals aus dem Libanon verbracht.

Die Weihnachtstage habe ich relativ ruhig angehen lassen. Heiligabend waren wir schick essen und am ersten Weihnachtstag war ich bei einer neuseelaendischen Familie, die ich ueber Couchsurfing.com kennengelernt habe, zum Essen eingeladen. Es war interessant Weihnachten mal ganz anderes zu eleben, ohne Weihnachtsbaum, Kaelte und die klassischen deutschen Weihnachtsessen.

Auch meinen letzten Abend in Auckland habe ich mit den Jungs verbracht. Wir haben durchgemacht bis morgens und meine lieber Freund Mohammed hat mich dann um 5h zum Flughafen gefahren.

Fazit zu Neuseeland
Auch in NZ herrscht Linksverkehr. Auf der Nordinsel ist viel mehr Verkehr. Kein Wunder, denn hier leben auch deutlich mehr Menschen, als auf der Suedinsel, die eher landwirtschaftlich genutzt wird, aber unbestritten den Grossteil der Highlights NZs bietet.
In meinen 4 Wochen in NZ bin ich rund 5000km gefahren und habe viele wunderschoene Orte gesehen. Die meiste Zeit war ich im Auto unterwegs und habe mich bewusst gegen die vielen Busunternehmen entschieden in denen Touris durch die Gegend gekarrt werden. Ich wollte unabhaengig und flexibel sein. Die Begleiter auf meinen Fahrten waren Cat Stevens, viel klassische Musik und, wenn ich auch mal Empfang hatte, das Radio. Wenn ich nicht im Auto unterwegs war habe ich Staedte erkundet oder viele lange wundervolle Wanderungen gemacht, bei denen stundenlang keiner entgegenkommt. Neuseeland ist das!! Land des Hikings!

Die Kiwis - sie nennen sich selber so - sind supernett. Die Hostels sind im Schnitt besser, sauberer und auch guenstiger, als in OZ.


Nahrung
In NZ habe ich mich viel von der asiatischen und indischen Kueche ernaehrt. Eine echte Esskultur gibts hier nicht. Die Kiwis ernaehren sich viel von Fastfood . Viele Backpacker nehmen ordentlich zu. Ich hoffe ich bin verschont geblieben. Brot? Nennen wir es eher weisse Pappe. Auf meiner gesamten Reise habe ich noch kein vernuenftiges Brot gefunden. Mein Gaumen sehnt sich nach einem richtig guten frischen Bauernbrot!!
Was die Kiwis wirklich gut koennen sind Pizzen! - ich habe hier wohl die bisher leckerste Pizza ueberhaupt gegessen - und Sweets wie Muffins in allen Variationen, Brownies, Eiscreme, die vor deinen Augen zubereitet, d.h. mit gefrorenen Fruechten gemischt wird. Lecker!!

Die Wettervorhersage kann man vergessen. Das Wetter schlaegt schnell und oft um. Kiwis: "An manschen Tagen haben wir alle vier Jahreszeiten".

80% der Autos die hier rumfahren sind Asiaten. Kaum deutsche Autos!!

Aus dem Lebens eines Backpackers: Thema Kleidung
"Vorsicht. Auf keinen Fall einen Fleck auf die Klamotten und egal was passiert! um Gottes Willen nicht Schwitzen." Das ermoeglicht Kleidungsstuecke auch mal oefter anzuziehen. Ich habe sogar schon Backpacker erlebt, die ihre Oberteile beim Essen ausziehen!!

Ich war ueberrascht von der Vielfaeltigkeit des Landes und der Natur, begeistert von den tollen Sonnenuntergaengen und ueberwaeltigt von der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen.

Neuseeland ist einfach wunderschoen und immer eine Reise wert!!

Ich habe seit Beginn meiner Reise jeden Tag neue Leute aus der ganzen Welt kennengelernt und viele tolle bereichernde Gespraeche gefuehrt. Den einen oder anderen werde ich mit Sicherheit wiedersehen.

Am 27.12. geht es weiter auf die Fijis. Mal schauen, was mich da erwartet.


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