Einmal Wellington und zurück - versüsste Handwerkspausen


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January 25th 2019
Published: January 31st 2019
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Heya zusammen, da bin ich auch schon wieder mit dem nächsten Blogschnipsel. Bin ja fleißig am Basteln hier entweder an der Renovierung des alten Schaf-Scher-Hauses oder eben kleiner Projekte und Hilfen bei den Nachbarn hier. Wie zum Beispiel bei John und seiner kleinen Brücke, damit er bequemer mit dem Quad darüberfahren kann.

Zur Belohnung gibt es dann immer wieder Tage mit interessanten Abenteuern und diesmal stand Wellington auf dem Programm.

Erik wollte sich gerne im Nationalmuseum Te Papa, die Sonderausstellung über die Terrakotta-Armee des Chinesischen Kaiser anschauen.

Ist doch klar das ich mich da nicht zweimal habe bitten lassen – Wellington ist, wenn es um Neuseeländische Städte geht mein absoluter Favorit.

Es ist eine übersichtliche Stadt mit etwa 500 000 Einwohnern und ich persönlich mag den künstlerischen Touch besonders, der in so vielen Ecken der Stadt zu bewundern ist.

Hinzu kommt natürlich die tolle Lage und der Hafen mit dem Nationalmuseum Te Papa, in dem ich schon unzählige Stunden verbracht habe.

Aber der Reihe nach – erstmal noch ein kleiner handwerklicher Überblick zu meinen Basteleien der letzten Tage, bevor wir dann wirklich blogmäßig nach Wellington aufbrechen.

Ich habe Erik natürlich stolz und ausführlich über meine handwerklichen Bauerfahrungen berichtet und er fand das auch großartig und meinte, dann könnte ich Ihm prima bei seinem neuen Projekt helfen. Nur das Hausbauen hier in Neuseeland völlig anders funktioniert als bei uns.

Hier ist eben alles aus Holz und da kann ich dreimal mit meinen deutschen Baukenntnissen kommen, das läuft einfach anders hier. Dennoch bin ich sehr stolz einen so geduldigen Lehrmeister wie Erik zu haben, der schon seit bestimmt 40 Jahren sämtliche Erfahrungen als Schreiner sein Eigen nennen darf.

Drum bin ich vielleicht nicht der Schnellste gewesen, was das bauen von einer neuseeländischen Holzwand angeht, dafür weiß ich aber auch nun wie es funktioniert. Genauso wie bei den Pfosten, nein die werden nicht aus einem großen einzigen Baumstamm gefertigt und gut ist. Nein hier in New Zealand gibt es Standards und da werden Pfosten aus mehreren kleinen Hölzern zu einen großen zusammengebastelt. Fand ich sehr komisch ist aber so =)

Und obwohl ich keine Ahnung davon hatte, wie das so von statten geht hat mich Erik bloß kurz zur Seite geholt, den Plan gezeigt. Erklärt wie es am Ende sein soll und mir dann das Werkzeug in die Hand gedrückt.

Na das nenne ich wirklich mal Vertrauen in einen Menschen haben. Das hat mich zugleich auch sehr glücklich gemacht und natürlich auch erstaunt. So etwas kenne ich von Deutschland nicht.

Zwar habe ich natürlich an der ein oder anderen Stellen nachfragen müssen und es hat auch bestimmt dreimal so lange gedauert wie Erik dafür gebraucht hätte, aber der Punkt ist ein erfahrener Schreiner drückt einem ahnungslosen Deutschen das Werkzeug in die Hand und sagt mach mal Du kannst das….das ist toll, grandios und zeugt von einer Menge Vertrauen ins Leben und natürlich auch Menschenkenntnis.

Natürlich habe ich das geschafft auch wenn ich es erst nicht so recht habe glauben mögen, aber um so stolzer bin ich nun darauf, dass ich das fertiggestellt habe. Und ich habe den Job sehr gut gemacht wie ich am Schluss von Erik gehört habe – er war sehr zufrieden. Nun ja ich arbeite aber auch gerne mit Holz. Danke Erik es war mir eine Freude dabei helfen zu dürfen.

Und weiter geht’s, damit es heute vielleicht doch noch ein Blog Release gibt und für Euch etwas zu lesen.



Nun ja, wenn fleißig gearbeitet wurde, darf auch mal einen Tag Spaß eingelegt werden und genau das haben wir dann auch am nächsten Tag gemacht. Erik wollte gerne in Wellington im Nationalmuseum Te Papa, die Sonderausstellung zu den Tonkriegern anschauen, die den chinesischen Kaiser bewachen.

Bei Wellington und Te Papa braucht man mich wie gesagt nicht zweimal bitten. Ich liebe Wellington und Te Papa schon gleich zweimal. Als ich vor 10 Jahren dort eine Woche Urlaub gemacht habe, bin ich wirklich jeden Tag für mindestens 2 Stunden in dieses tolle Museum gelaufen und mir war es niemals fad und die Zeit ging auch jedes Mal wie im Fluge vorbei.

Von Whanganui aus ist Wellington gute 2 Stunden entfernt und natürlich fahren die meisten Menschen dort mit dem Auto hin, wie sonst auch. In Neuseeland gibt es zwar Busse und die Bahn den Overlander, aber unter einem gut ausgebauten Verkehrsnetz verstehen wir verwöhnten Europäer etwas völlig anderes. Drum sind es zwar öfter mal längere Fahrten angesagt, aber die Landschaft und so mancher Lookout Point machen es doch viel erträglicher. Zumindest wenn man die gleiche Strecke nicht täglich hin und her fahren muss.

Ich selber habe es sehr genossen, nur machte mir der Jetlag doch ein klein wenig zu schaffen. Im Großen und Ganzen habe ich kaum etwas davon gemerkt, weil ich im Flugzeug schon bewusst auf die neue Zeit hingearbeitet habe, aber so im Auto, wenn der Dieselmotor gleichmäßig vor sich hin summt, haut es mich doch immer wieder noch weg und so wichen die schönen Wiesen und Schafe irgendwann zwischendurch einer angenehmen Schwärze, die meine Batterien wieder aufgetankt haben.

Drum waren die 2 ½ Stunden auch ziemlich fix herum und Erik weckte mich als wir kurz vor Wellington, die Küstenstraße entlangfuhren. Das ist eine super schöne Strecke, da man quasi auf gleicher Höhe mit dem Meer fährt und eben dieses die Straße auf der rechten Seite umgibt.

Einfach wundervoll und weiter gute 20 Kilometer weiter haben wir dann die Tore von Wellington erreicht und einem tollen Tag steht nichts mehr im Wege. Na ja fast nichts…Erik beschließt nämlich, dass er nun erst einmal einen Kaffee braucht bevor er zum Te Papa möchte.

Das hält einen großen Abenteurer wie mich natürlich in keinster Weise auf und kurzerhand trennen sich die Gefährten und ich bin nun zu Fuß unterwegs und auf mich gestellt. So mah ich es eh am Liebsten, nicht durch die Scheibe schauen und fix vorbei fahren…nein selber fühlen, selber erleben und zwar ganz in meinem Tempo und dabei ganz nebenbei noch das ein oder andere tolle Foto finden.

Ein Tag ist für Wellington schon mehr als eine knappe Angelegenheit und somit stand auf meiner Liste mindestens mal der Hafen und das Museum Te Papa, aber da ich nun eh schon zu Fuß unterwegs war, beschloss ich kurzerhand mal zu versuchen den tollen kleinen Suhis Laden in oder Nahe der Victoria Street zu finden.

Dieser Laden ist so klein gewesen das kaum 6 Personen gleichzeitig darin Platz gefunden haben, aber das Sushi darin – einfach nur ein Traum und im Gegensatz zu Preisen in Europa ein Traum.

Der Laden war in Wellington so beliebt, dass zur Mittagszeit die Schlange bis auf die Straße reichte…vom Banker bis zum Bauarbeiter.

Etwa zu vergleichen mit dem Gemüsedönerladen im Mehringdamm in Berlin schräg Gegenüber vom Curry 36. Da stehen ab der Mittagszeit eigentlich den ganzen Tag Menschen in einer Schlange davor.

Das spricht dann durchaus für das Produkt, denn Ladentechnisch gibt es da ja kein großes Konzept.



Leider habe ich diesen Laden nicht gefunden, dafür aber mindestens 100 andere Sushi Läden und gefühlt alle 200 Meter einen Menschen der mir höflich und im Anzug Gott näherbringen möchte.

Keine Ahnung zu welchem Verein die genau gehören, aber die sind mir schon vor 10 Jahren auf die Nüsse gegangen, drum hielt sich auch hier meine Freundlichkeit sehr schnell sehr in Grenzen.

Gut habe ich mir gedacht, den Sushi Laden findest Du also nicht, dann schau doch mal nach der tollen Bar mit Garten und Lokal etwas außerhalb der Stadt. Das Southern Cross.

Gedacht getan stiefle ich also vom Hafen weg in Richtung Hügel und aufstieg.

Wellington ist voller geworden und auch die Zahl der Baustellen hat sich vervielfacht, aber dennoch ist der Charme geblieben und ich bin hin und weg in allen möglichen Ecken und Winkel angemalte Hausfassaden zu finden, gemütliche Cafés oder sonstige individuell ausgelebte Kunst, die so vielfältig ist, das sie nicht an drei Beispiel oder mehr näher zu bringen ist. Wellington muss man einfach selber erlebt haben.

Ich schwitze mittlerweile wie ein Auerochse bei der Feldarbeit, denn seit meinem krassen Sonnenbrand habe ich beschlossen lieber etwas länger zu tragen und dafür weniger verbrannt zu werden. Prinzipiell schon eine tolle Idee wie ich finde, nur bei 29 Grad irgendwie doch eher bis gar nicht Praktikabel. Einen Rucksack habe ich ja schließlich auch noch an und ich kann gemächlich laufen wie ich möchte mir rinnt der Schweiß nur so herab. Ich merke schon wie sich das T-Shirt feucht fröhlich an die Haut schmiegt und das Jäckchen obendrüber nun auch anfängt wie ein Schwamm Feuchtigkeit zu speichern.

Echt Scheiße erm sorry mistig, denn in Wellington weht immer ein leichter bis starker Wind; die Stadt wird ja schließlich auch windy city genannt. Eine vertrackte Situation, denn so fängt man sich ganz schnell auch mal mitten im Sommer eine Erkältung ein.

Ich überlege ob ich T-Shirt und Jäckchen ausziehen und dafür den Windbreaker anziehe und dann zurück in die Stadt tapere und dort im Outdoor Store fix ein Hemd und T-Shirt kaufe.

Ich entscheide mich dagegen, denn soeben habe ich den Eingang zum Central Park entdeckt und da lachen mir schon schöne alte Bäume entgegen, die unbedingt fotografiert werden möchten.

Natürlich geht es wieder bergauf, aber mein Gott ich schwitze ja eh schon und ich lasse mich doch so leicht von schönen Dingen welche jeder Art ablenken, dass ich durchaus schnell vergessen kann wo, wer oder was ich bin. Manche nennen das auch einfach Träumer und ja da stimme ich durchaus zu.

Das ist jedoch schon verdammt steil, da durch den Central Park, wunderschön aber steil…von Schwitzen kann da schon keine Rede mehr sein…mit meinen Klamotten könnte ich mittlerweile einen Boden nicht nur feucht, sondern nass wischen.

Aber die Bäume, Blumen und alle möglichen Gräser sind einfach zu schön und die nächste halbe Stunde verbringe ich damit diverse Bäume zu umarmen, dabei nicht den Hang herunter zu fallen und etliche Fotos zu machen.

Bis ich dann irgendwann oben angekommen bin und über ganz Wellington schauen kann…bis hinunter zum Hafen. Ich bin erstaunt was für eine Strecke ich schon zurückgelegt habe. Nicht schlecht, und da dürften noch so einige Kilometer hinzukommen.

Ich genieße und schwitze und beschließe dann mich mal um mein Klamottenproblem zu kümmern und Oh Wunder habe stets vertrauen ins Leben mein Freund, da bietet sich doch neben der Straße ein Pfad der in eine weniger belebte Gegend führt und ich lande letztendlich auf einem Rugbyfeld in einer Wohngegend. Da werfe ich erstmal alle Klamotten von mir und lege sie auf die Wiese zum Trocknen. Bei diesen Temperaturen, dauert das wohl kaum länger als 25 Minuten.

Solange sitzt da also ein halbnackter Deutscher der drauf hofft keine anzüglichen oder unsittlichen Gewohnheiten zu verbreiten, sind doch viele Neuseeländer etwas konservativer geprägt.

Als sich zwei hübsche Mädels denken, sie machen mal ein Picknick auf jenem Rugbyfeld…werfe ich mir sogleich meinen Windbreaker über. Zum einen natürlich um die Regeln zu bewahren, die ich natürlich gar nicht kenne und zum anderen, weil die männliche Eitelkeit sportlicher, jugendlicher und ungemein cool rüberkommen möchte. Bei uns sagt man dazu wahrscheinlich Wampe verdecken um Eindruck zu schinden.

Aber mein Gott, die sind leider eh etwas jung für mich…schlimm in das Alter zu kommen, das sagen zu können, dabei hat sich mein Geist doch kein bisschen verändert hrhr.

Nun ja die Klamotten sind nahezu trocken – Mission erfüllt und weiter geht der Abstieg in Richtung Hafen und Te Papa. Ich mag nicht so in Zeitnot geraten, das ich Te Papa nicht besuchen kann.

Dabei fällt mir auf das ich völlig vergessen habe, das tolle Bar, Garten Lokal Southern Cross zu finden…jaja so geht es mir gerne mal, wenn ich abgelenkt werde.

Aber gut Schwamm drüber und ist weiter wahrscheinlich eh kaum einem Aufgefallen beim Lesen.

Der Hafen von Wellington ist wie ein Hufeisen geformt. Das U ist quasi mit Wasser gefüllt und außen herum ist Wellington angesiedelt.

Wenn man vom Hafen aufs Meer schaut kann man grob sagen liegt links eher so dass Hafen und Industriegebiet, wo auch die Fähren anlegen, die zur Südinsel fahren. Hinter einem in der Mitte findet man Wellington Stadt mit allen möglichen Bürogebäuden und Geschäften sprich die Innenstadt und das Zentrum und rechts liegt dann der Strand an dem sich Einheimische und Touristen in der Sonne ahlen oder Volleyball spielen und natürlich das Nationalmuseum Te Papa.

Ein Riesenklotz der es aber in sich hat…aber bevor ich mich in dieses Vergnügen stürze flaniere ich nochmal den Hafen entlang und schaue dem bunten Treiben zu. Da gibt es eigentlich gar nicht so viel drüber zu sagen und die Bilder sprechen wahrscheinlich schon für sich.

Von typisch englischen urigen Häuschen bis hin zu Kunst findet sich dort alles und hauptsächlich habe ich meine Zeit dort verbracht zu schauen was sich dort so verändert hat in den letzten 10 Jahren.

Die Eisdiele mit dem weißen Brunnen gibt es immer noch, aber ich weiß zum Beispiel nicht, ob die immer noch von einem von Merkels früheren Regierungssprecher betrieben wird.

Aber immerhin, der Mann der versucht ins Meer zu springen hat es seit 10 Jahren nicht geschafft, diesen Mut aufzubringen und steht immer noch am Hafenbeckenrand.

Schon witzig, wenn ich so überlege wer oder was die letzten 10 Jahre wohl so an Ihm vorbeigekommen ist. Der hätte bestimmt eine Menge zu erzählen.

Neu sind hingegen diese halben Schiffscontainer, in denen diverse Asiaten aber auch Einheimische Hüte, Lammfelle, Bilder und Schmuck anbieten. Der Kommerz, durch die Vielzahl von Touristen angespornt macht auch hier nicht halt vor stetigem Wachstum und neuen Varianten ein Geschäft zu machen.

Dennoch stören sie kaum, dass muss ich schon sagen und viel interessanter war an dieser Stelle der kleine Sprungturm, von dem etliche Teenager gesprungen sind, um die Zuschauer die drum herum standen zu beindrucken. Selbst ich bin fasziniert stehen geblieben und ich bin mir sicher vor 10 Jahren gab es das noch nicht. Das ist wirklich mal eine coole Idee wie ich finde.

Und die Schilder oben auf so einem Übergang von der Strandpromenade über die Straße in Richtung Innenstadt sind auch noch da, ich mag die Eisenschilder einfach sooo gerne! Die sie da einfach an ein paar Masten aufgehängt und thronen stolz im Herzen von Wellington. Ein tolles Postkartenmotiv und für mich einfach irgendwie faszinierend.

Und so vergeht dann doch wieder eine ganze Stunde bis ich mich die Hafenpromenade voran gearbeitet habe und fast an den Eingangstüren von Te Papa gelandet bin.

Dort fällt mir diese neue Skulptur auf der ein paar Maoris thronen und stolz über Ihr Land schauen. Finde ich gelungen…sehr gelungen, wenn ich so bedenke was für Erinnerungen so bei uns aufgestellt werden in letzter Zeit. Diese hier fühlt sich für mich wahrlich erdverbunden und authentisch an.

Und genau mit diesem Eindruck im Herzen geht es nun endlich durch die Pforten hinein ins Te Papa.

Leider, leider muss ich doch auch gleich feststellen, dass meine Lieblingsattraktion sich gerade in der Renovierung befindet und ich sie nicht zu sehen bekomme.

Vor 10 Jahren war sie gerade ganz neu und ich habe da ewige Zeiten verbracht, so beindruckt bin ich gewesen.

Das ist wie kann es auch anders sein, der Riesentintenfisch – den haben sie komplett in einem Stück an Land bringen können und in ein Wasserglas-Becken der Länge nach ausgestreckt konserviert.

Ein geniales Teil, aber nutzt ja nix, wenn ich Ihn nicht sehen kann, dann ist es auch schwer einen Eindruck per Bild davon zu vermitteln.

So ist es leider auch mit dem meisten und besten Stücken von Te Papa. Der Sinn von Te Papa ist natürlich den Menschen, die Kultur und den historischen Werdegang der Maori näher zu bringen und wie sie dann von den Europäern beeinflusst wurde, über die Zeit.

Und die meisten Ausstellungsstücke dürfen aus Respekt eben vor dieser Kultur und Heiligkeit nicht fotografiert werden. Das ist nun etwas blöd für den Blog, aber nun ja so ist es eben und das respektiere ich natürlich auch - keine Frage.

Drum sind es eben nicht so viele Bilder aus Te Papa und eben jene der Sonderausstellung zur Kriegsbeteiligung der Neuseeländer im ersten Weltkrieg.

Das ist natürlich nicht wirklich so spektakulär, wenn es gerade um die Kultur und den Werdegang hier geht, aber was soll ich machen. Interessant ist es schon gewesen und gerade die Figuren mit viel Liebe zum Detail und Respekt erstellt. Aber alles in allem bin ich da schon schneller durch gewesen.

Mit diesem Thema wird man gerade in Deutschland ja zu genüge zu geballert und ich persönlich mag lieber ein wenig Abstand dazu haben, um es mal etwas höflich auszudrücken. Ich bin da an keinen weiteren Diskussionen interessiert und probiere als Mensch mein Leben im Hier und Jetzt zu verbringen und dabei meine eigenen positiven Spuren zu hinterlassen.

Da habe ich genug mit zu tun, denn trotz meines Fortgeschrittenen Alters gibt es gerade für mich auch noch viel zu lernen.

Nun ja, aber bevor ich wieder abschweife – ich habe dennoch eine wundervolle Zeit dort verbracht und bin als ich Erik und Sabina dort getroffen habe nochmal mit Ihnen durchgeschlendert.

Daher rühren auch die Fotografien über einige der Verträge, die die Maori mit dem weißen Mann abgeschlossen haben. Ich persönlich finde ja deren Unterschriften am Interessantesten und vor allem wie viel Häuptlinge es gab, die etwas zu sagen haben. Auf dem einen Vertrag waren es sage und schreibe 132 Signatur Zeichen.

Aber so wirklich gut weggekommen sind die Maori damals nicht, denn die Übersetzung ließ leider sehr viele Hintertüren offen…aber eine Geschichtsstunde halte ich nun nicht darüber.

Wer mehr dazu Wissen möchte schaue einfach in der bevorzugten Suchmaschine nach:

Maori – Vertrag von Waitangi

Allerdings hat Erik mich dann auf der Heimfahrt mehr als genug für die kleinen Enttäuschungen entschädigt und wir sind die ganzen Bays rund um Wellington abgefahren bevor wir dann wieder in Richtung Heimat aufgebrochen sind. Das war eine wirklich herrliche Fahrt – so schöne Buchten und Landschaften. Leider haben wir an den schönsten Stellen nicht halten können und somit sind die Fotos nur in meinem Kopf.

Abenteuerlich ist es für die Flugzeuge in Wellington zu landen…da ist so ein Wind das es da ziemlich wackelt und die Piloten doch schon einige draufhaben müssen. Somit bin ich dann doch froh gewesen über Wellington nach Neuseeland geflogen zu sein.

Auf der Heimfahrt haben wir dann noch kurz fürs Abendessen beim Fishermans Table gehalten, was ich für ein tolles Fischrestaurant hielt und mich schon auf tollen Fisch und Krustentiere gefreut habe, aber es war leider bloß ein bessere Fish & Chips Lokal. Sieht zwar ganz nett aus, aber wirklich toll war es nicht.

Nicht desto trotz war es ein wunderbarer Tag für mich und ich bin mit einem seligen Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Einfach schön solche Lieblingsorte nach so langer Zeit wieder erkunden zu dürfen. Vielleicht schaffe ich es ja nochmal dahin, um die restlichen offenen Punkte, die ich an diesem Tag nicht erledigen konnte doch nochmal in Angriff zu nehmen.

Und an dieser Stelle wäre es das auch schon mit der heutigen Folge, wenn ich nicht noch unbedingt quasi als Vorgeschmack für die nächste Folge meines Blogs auf die neuseeländischen „Auction-Hunter“ hinweisen möchte oder dem mega genialen Brot von unserem Nachbarn John.

Am nächsten Tag sind nämlich mittags plötzlich, die ganzen Herren und Damen, die ich da so kennengelernt habe in Ihre Autos gesprungen und nach Whanganui gefahren und auch Erik hat irgendwann gemeint…wir müssen mal eben wohin. Und dann gings eben genau zu diesem Auktionshaus…das letzte in Whanganui, aber die Einheimischen Lieben es.

Wir würden zwar sagen, was verkaufen die denn da für einen Plunder, aber tatsächlich findet sich für wirklich alles ein neuer Besitzer. Kiwis sind nämlich insgeheim Meister der Improvisation und allesamt kleine MacGyver. Was für uns quasi bloß ein oller Toaster ist, der nur noch zum wegwerfen ist, weil er gar nicht mehr funktioniert; da schrauben die Kiwis so lange dran herum bis das Ding mindestens hinterher fliegt und die Zeitung aus dem Briefkasten bringt.

Ja und über Tag fahren da sehr viele hin und schauen ob es etwas Interessantes gibt, damit sie dann am Abend gegen 18 Uhr 30 zur Auktion kommen und fleißig auf Ihr Wunschitem mitbieten können.

Erik hat einen Satz Gläser, eine 70er Jahre Nachtischlampe in Grüntürkis und einen Tisch-Wasserspender mit Hahn erstanden. Und das für nicht einmal 25 Euro zusammen glaube ich.

Ich habe schon ein bisschen schmunzeln müssen, aber das ist eben eine der Besonderheiten hier bei den Kiwis und irgendwie auch wirklich original bzw. nell. Authentisch eben und das mag ich gerne.

Ich selber bin dann aber nachmittags schon etwas mehr ausgeflippt, als John meinet ich soll doch mal vorbeischauen er macht gerade ein Feuer im Steinofen zum Backen.

Ja ok habe ich mir gedacht Feuer machen… kenne ich…mach ich im Hunsrück zu genüge. Zwar nicht zum backen, aber dafür um leckere Schweinefleischfatzen auf dem Schwenker über Buchenholz in pures kulinarisches Glück zu verwandeln.

Allerdings hat mich dieser Ofen und das Backwerk schon ziemlich in Stauen versetzt, denn das hat John wie nicht anders zu erwarten alles selber zusammengebaut und seine Frau die Mittlerweile auf die Mitte 70 zu geht steht wie ein richtiger Bäcker mitten in der Nacht auf, um den Teig vorzubereiten, damit er dann eben zum richtigen Zeitpunkt verbacken werden kann.

Und das ist nicht so ein typischen Kiwi Weißbrot, sondern so ein schönes Schweres wie aus dem Bioladen. Und das ist echt lecker. Das verkaufen die beiden dann samstags auf dem Markt und da ist in der Regel mittags alles ratzeputz leergekauft.

Der Ofen selber wird ordentlich vorgeheizt auf über 400 Grad, dann kommt die Kohle und das Holz wieder raus und wenn er dann etwas runtergekühlt ist kommt das Brot rein und die Lucke wird verschlossen und dann heißt es etwa 40 Minuten warten.

Da bin ich mir gerade nicht mehr ganz so sicher, denn ich habe so viele Fragen gestellt, dass John richtig ins quatschen kam und das Brot teilweise sogar etwas dunkel wurde hrhr.

Aber einfach toll, da steht man bei sich zu Hause quasi im Garten und backt sein Brot selber.

Da weiß man eben was man hat. Hört sich natürlich alle sehr idyllisch an ist aber mit harter Arbeit verbunden. Aber genau das scheint eben auch jung zu halten. John ist so ein spritziger Typ mit seinen 74 Jahren. Da geht zwar manches etwas langsamer oder wird auf 2 Tage aufgeteilt, aber er ist stehts am rumkaspern und lebensfroh und genau das sagte r ist auch das Geheimnis. Das Beste aus dem zu machen was man hat und das stets mit Freude und einem Lächeln auf den Lippen.

Und mit dieser positiven Aussicht möchte ich mich heute verabschieden und Wünsche Euch einen ganz wunderbaren Tag.

Seid herzlich umärmelt und lasst es Euch gut gehen.



Und beim nächsten Mal erzähle ich Euch von meinem Geburtstag…vielleicht schon ganz bald, denn sonst krieg ich das gar nicht alles aufgearbeitet.



Jedenfalls schön das es Euch gibt und bis neulich

Euer Chris


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