Das Beste kommt zum Schluß? Melbourne...


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April 12th 2013
Published: April 12th 2013
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Melbourne CBDMelbourne CBDMelbourne CBD

Circle Tram
Während man in Europa ja hauptsächlich von Sydney schwärmt, wenn es um australische Städte geht, hatten uns alle Australier, die wir hier kennengelernt haben Melbourne ans Herz gelegt. Es hätte kulturell und historisch sehr viel zu bieten und hätte die beste Kneipenszene.Da mich Brisbane ja schon positiv überrascht hatte, bin ich bereit auch Melbourne diese Chance zu geben. Und in der Tat überzeugt mich direkt schon der strahlende Sonnenschein bei unserer Ankunft, dass Melbourne ganz nett werden könnte. Dann schlage ich im Bus vom Flughafen eine Touristenbroschüre auf und der erste Artikel beginnt mit dem Satz: "There are some things we take very seriously here in Melbourne and one of them is coffee." Jetzt bin ich überzeugt, diese Stadt werde ich lieben. Tatsächlich verbringen wir hier zwei sehr schöne Tage, unsere letzten auf dieser Reise. Der Central Business District besteht auch in Melbourne aus nicht immer wirklich spannenden Hochhäusern aber dafür hat Melbourne immer mal wieder zwischendrin schöne Architektur zu bieten: in Chinatown steht noch ein ganzer Straßenzug mit kleinen zweistöckigen Häusern vom Beginn des letzten Jahrhunderts; am Federation Square stehen neben einer neugotischen Kirche und der beeindruckenden, einen Block langen Flinders Sation diverse ultramoderne Gebäude, die das Ensemble jedoch überraschenderweise sehr gut ergänzen; die hundertjährige Victoria State Library ist mit ihrem riesigen Kuppeldom und ihren Galerien voll Büchern ein wunderschönes Gebäude, ebenso die antiken Markthallen des Queen Victoria Marktes. Besonders charmant ist, dass auch hier in Melbourne wieder eine kostenlose altmodische Strassenbahn durch den Hochhausdschungel fährt, die völlig aus einer anderen Welt zu sein scheint. Die nehmen wir natürlich am ersten Tag und erkunden den CBD, verlieren uns ein paar Stunden auf dem Queen Victoria Market zwischen Ramschständen, Lebensmittelangeboten und Frühstücksverlockungen - inklusive sehr ernstzunehmendem Kaffee - und laufen dann einmal quer durch den CBD runter zum Federation Square. Was mich dann endgültig überzeugt, dass Melbourne vielleicht die lebenswerteste der drei großen Metropolen ist, die wir hier besucht haben, sind ihre zahllosen Gassen, Arkaden und Hinterhöfe, die mitten im Business Bezirk zwischen den Hochhausbuchten immer wieder abbiegen und voller Leben sind. Kneipen, Läden, winzige Cafés, ganze Strassenzüge voller Streetart Graffiti, Pubs mit Livemusik, Bars, Coffeshops und meisten ist die ganze Gasse vollgestopft mit Tischen und Stühlen von den diversen Etablissements. Das hätte ich hier nicht unbedingt erwartet und das haben wahrscheinlich unsere Bekannten mit Kneipenszene gemeint! So streunen wir hier ein bisschen herum, essen hier etwas, trinken dort einen Kaffee
Dumplings zum Frühstück :-)Dumplings zum Frühstück :-)Dumplings zum Frühstück :-)

Queen Victoria Market, Melbourne
und lassen uns treiben. Das Wetter ist ununterbrochen traumhaft, obwohl Melbourne eigentlich als die Stadt mit dem unbeständigsten Wetter gilt, aber auf solche Beschreibungen geben wir ja seit unserem Aufenthalt an der Sunshine Coast nichts mehr.Wir gehen noch ein bisschen am Flussufer des Yarra River spazieren und finden dabei ein Outletcenter, dass allerdings um 18 Uhr schon schliesst und müssen dann leider feststellen, dass um unser Hotel herum auch eher wenig Nightlife los ist und selbst die Restaurant früh schliessen. Trotzdem essen wir hier abends hervorragend und recht preiswert, noch ein Punkt für Melbourne! An unserem zweiten Tag machen wir dann nach einem Frühstück am Flussufer nochmal ein paar Einkäufe in dem genannten Outletcenter und streunen weiter durch die Innenstadt bevor wir am Nachmittag dann nach St.Kilda, den Szenestadtteil im Süden von Melbourne fahren. Hier gibt es einen botanischen Garten, ein lebhaftes Kneipenleben und einen Strand mit einer kleinen Besonderheit. Am Ende des Piers in den Wellenbrechern wohnt eine Kolonie winziger blauer Pinguine, die dort zwischen den Felsen nistet. Aus diesem Grund ist ein großer Teil des Piers durch einen Zaun abgetrennt, um die kleinen Pinguine zu schützen, die nur etwa 1000 g schwer werden aber dafür bis zu 60 Meter tief tauchen können. Trotz dem Schutzgebiet soll man insbesondere bei Sonnenuntergang hier ein paar der kleinen Kerle bei der Rückkehr zu ihren Nestern sehen können. Wir bleiben nicht so lang, da es langsam etwas kalt wird, aber wir erspähen einige der Pinguine vom Steg aus in ihren Felsennestern, da sie laut schreien. Vermutlich sind es die Babies, die im Februar/März schlüpfen, und jetzt hungrig auf ihre Eltern warten. Sie sind wirklich leicht blau und sehr süß.Leider ist auch wieder eine Gruppe asiatischer Touristen unterwegs, die den Tieren ihre Riesenobjektive laut klickend fast bis ins Nest stecken. Unfassbar.Den Sonnenuntergang, mit einem tollen Blick auf die Skyline von Downtown Melbourne sehen wir dann vom Strand aus auf dem Rückweg auch noch und beschliessen unseren letzten Abend in Australien mit einem leckeren koreanischen Barbeque Buffet in Chinatown. Melbourne ist wirklich eine schöne Stadt, und mit ein bisschen mehr Kleingeld hätten wir auch gerne noch ein paar Museen und Attraktionen besucht, aber leider gelten hier auch mal wieder australische Eintrittspreise von mindestens 25$ pro Person für alles, was uns interessiert hätte. Dann lieber mehr Kaffee von dem Geld trinken :-)

Ein kleines Fazit zu Australien bevor wir morgen unsere 30-stündige Rückreise beginnen - wir haben nämlich vor ein paar Tagen gemerkt, dass wir auf dem Rückweg nicht nur in Beijing sondern auch nochmal in Shanghai zwischenlanden!! Wir sind 5200 km mit dem Camper/Auto gefahren, haben drei Bundesstaaten besucht und nur einmal eine Werkstatt, acht Nationalparks, eine Insel und drei Millionenstädte. Einmal haben wir an einem Tag über 500€ ausgegeben, und zweimal keinen einzigen Cent.Wir haben mehr lebendige Känguruhs als tote ("Roadkills") gesehen und mehr Ketchup als Sonnencreme verbraucht. Wir haben manchmal soviel Fleisch an einem Tag auf dem Grill gehabt, wie ich zuhause in einer Woche esse und für ein klitzkleines "echtes" Brot 6€ bezahlt. Wir haben zweimal unsere Koffer für die Inlandsflüge von 23 kg auf 20 kg runtergeschummelt und es hat zweimal irgendwie geklappt- Dafür wurde Christian auch zweimal zur "zufallsmäßigen" Sprengstoffkontrolle herausgezogen ( ob's an der Frisur liegt??). Wir haben ausgetestet, wie lange man mit einem Reservetank noch fahren kann, festgestellt, dass es ganz schön viele Flecken auf der Erde gibt, wo man keinen Handyempfang hat, und dass man auch nach 2 Tagen ohne Dusche garnicht so schlimm riecht :-)Wir haben einsehen müssen, dass einige Orte hier in Australien ziemlich überbewertet werden, andere dafür unterschätzt sind und wir trotzdem beides gesehen haben wollen. Wir haben uns viele erstaunte Blicke eingefangen, als wir erklärt haben, dass wir das Outback spannend fanden, und dafür selbst oft ziemlich dumm geguckt, als wir an den schönsten Orten ganz alleine waren. Als Verluste haben wir eine Handyhülle und zwei Duschgels zu beklagen aber dafür so viele tolle Erlebnisse hinzugewonnen.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass Australien mich von der Landschaft oft an Afrika oder den Westen der USA erinnert hat, von der Kinderfreundlichkeit an Italien, vom Preisniveau an die Schweiz oder Skandinavien, vom Toastbrot und dem elenden Linksverkehr an England, von der Servicementalität und sowie der Verkehrs- und Städteplanung an die USA und von der Sauberkeit und der Masse an Verbotsschildern (überall!!) an Hongkong. Australien ist ein Einwanderungsland und das merkt man an vielen Ecken, und auch wenn sich die Australier aus meiner Sicht nicht aus jeder Kultur das beste herausgepickt haben (Toastbrot!!!!) so haben sie doch ihren ganz besonderen "Australian Way of Life" gefunden.

Und davon haben wir gelernt, dass egal was passiert eines gilt "No Worries".


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Hoiser LaneHoiser Lane
Hoiser Lane

Melbourne
PinguinPinguin
Pinguin

St.Kilda Backwaters
Melbourne SkylineMelbourne Skyline
Melbourne Skyline

Von St.Kilda Beach aus gesehen


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