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Published: March 4th 2012
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Mardi Gras Parade 21 secs
1 additional video(s) currently being processed Das Mardi Gras Festival in Sydney ist die größte Schwulen- und Lesbenparade weltweit, sagt man. Ein buntes Spektakel mit unzähligen Zuschauern aus aller Welt. Auf jeden Fall ein sehenswertes Event!
Mit bester Stimmung und nicht allzu großen Erwartungen bin ich mit 3 amerikanischen Mitstudentinnen in den Zug gestiegen, um 08:00 Uhr früh, und hab mich erst im Zug von den Plänen für den Tag überraschen lassen. Unglaublich wie kalt mich hier alles lässt. Ich habe weder das Bedürfnis irgendwas zu organisieren, geschweige denn irgendwas anzupacken. Und alleine das Aufstehen und Frühstück herrichten (meistens Haferbrei mit frischem Obst und etwas Honig) dauert eineinhalb Stunden. Und nichts kann mich dabei aus der Ruhe bringen. Da ich sowieso immer als erste im Haus wach bin, kann ich mir auch genügend Zeit und Platz in der Küche nehmen und dann meinen Tag beginnen. Das einzige, was mir dabei fehlt, ist guter Kräutertee.. der muss hier erst noch erfunden werden.
Na jedenfalls waren wir vier auf dem Weg nach Sydney, gespannt, was uns erwarten würde, und zuversichtlich was den Regen betrifft, denn es hatte die ganze Nacht geregnet und auch der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Unser erstes Ziel war die Sydney Harbour Bridge, da
es kurzzeitig zu Regnen aufgehört hatte und wir den langen Tag nicht durchnässt starten wollten. Die Fotos, die wir dabei vom Opera House und der Sydney Skyline gemacht haben, sind eher dramatisch als sonst was, aber immerhin waren wir trotz übelstem Wetter dort. Dennoch hätte nichts unseren Spaß mindern können - immerhin waren wir hier um zur Mardi Gras Parade zu gehen, und nicht um bei Sonnenschein über die Sydney Harbour Bridge zu laufen.
Wir haben einige Zeit am Markt von Sydney verbracht, der ein wahres Paradies für Tandler, Trödler und hungrige Mäuler ist, denn an jedem Stand gibt es etwas zu probieren. Danach haben wir an einem australischen Eskimo Stand (Eskimo ist hier übrigens völlig unbekannt und heißt "share happy") gratis Eis bekommen ("exotische" Eissorten wie Magnum, Calippo und Cornetto... :P) und bei einem 360° Fotoshooting mitgemacht. Nachdem wir das Sydney Opera House besucht haben, sind wir dann, während Ann-Marie und ich eine Motorradtour durch Europa geplant haben, zum Festivalgelände gegangen. Zeitig, 3 Stunden bevor die Parade beginnen hätte sollen, sind wir also durch die gut besuchte Oxford St gegangen und haben uns schlussendlich einen Platz direkt an den Absperrungen gesichtert. Quasi im Akkord sind wir dann entweder
an unserem Platz gestanden oder haben uns auf die Suche nach günstigem Essen gemacht, immer zwei und zwei um die Stellung zu halten. Zu diesem Zeitpunkt waren wir ohnehin alle schon klatschnass, also machte das Stehen im Regen keinem mehr etwas aus. Außerdem haben viele engagierte Mardi Gras Mitarbeiter dafür gesorgt, dass dem Publikum nicht langweilig wird und haben mit Wasserbällen, "Lollies" (was vom Lutscher, über das Zuckerl bis zum Karamellbonbon alles sein kann) und Partyketten, -Hüten und Neonleuchtarmbändern die Menge unterhalten.
Mit einer guten halben Stunde Verspätung, um 7.30 pm hat die Parade dann angefangen. Mehr als 200 Motorräder haben die Oxford St rauf und runter befahren und stolz ihre Outfits und Maschinen gezeigt. Die Menge hat trotz schlechtem Wetter gejubelt. Nach den Motorrädern hat dann die eigentliche Parade begonnen, auf der verschiedene Gruppierungen von Homosexuellen-Vereinigungen getanzt, gefeiert und ein deutliches Statement an alle Welt geschickt haben: Wir sind alle eins. Wir kämpfen für unsere Rechte. Wir sind stolz auf unsere homosexuellen Kinder. Letzteres Statement hat mich sehr bewegt, da unzählige Eltern, Großeltern und Familien auf der Straße für Gleichberechtigung angetreten sind. Auch homosexuelle Polizisten, Feuerwehrmänner, Marines und Soldaten sind unter den vielen Gruppierungen bei der Parade aufgetreten
und haben in Uniform zelebriert wer sie sind.
In den Gesichtern der vielen Teilnehmenden habe ich neben Freude und Aufregung eines deutlich ablesen können: Stolz. Stolz bei einer derart großen Show dabei zu sein. Und Stolz zeigen zu drüfen, wie sie sind.
Nach zwei Stunden Parade haben wir dann genug gesehen und beschlossen die Rückfahrt anzutreten, was erstmal ein Gedränge durch die Masse bedeutet hat. (weil natürlich alle auf unsere erste Reihe Plätze aus waren)
Die Zugfahrt war dann leider sehr anstrengend, weil einge Fahrgäste betrunken, andere laut und wieder andere einfach nur widerlich waren. Leider sind die meisten fast die ganze Strecke mit uns gefahren, was die drei Stunden nass in einem klimatisierten Zug zu einer anstrengenden Herausforderung machte.
Dennoch könnte nichts unsere Freude über diesen Tagesausflug trüben, denn Sydney und das Mardi Gras Festival waren ein unglaubliches Erlebnis.
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