die schnischnaschnappi swamp tour!


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North America » United States » Louisiana » Slidell
May 9th 2010
Published: May 10th 2010
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also diese woche war ja die hölle. nachdem ich schon 2 examen erfolgreich hinter mich gebracht hab und kaum zu schlafen gekommen bin, hab ich mir doch gedacht, am wochenende tust dir doch mal was gutes 😉

am freitag gleich mal damit angefangen ... bbq-house-geburtstagsparty mit ganz netter bowle und vielen ernüchternden und erheiternden gesprächen. naja man ist ja nur einmal jung und was mädls so unter sich diskutieren, wenn sie schon ein zwei glaserl bowle in sich haben...darüber spricht man nicht.

am samstag hab ich mir dann ein bisserl schwer getan mitm lernen..wie kommt auch,mhh? hab mich trotzdem gezwungen am schreibtisch sitzen zu bleiben und für meine mikrobiologieprüfung symptome und auslöser für geschlechtskrankheiten zu lernen. yeahh nach einer nacht mit bowle...nicht ganz so gut fürs magerl.

wollte dann früh schlafen gehen um für heute fit und munter zu sein.

wenns so ganz leise in meinem appartment ist fangen einen an allerhand gedanken im kopf herumzuschwirren. es ist meine letze woche hier mit meinen neu gewonnen freunden, von denen ich einige sehr lieb gewonnen habe. auf der einen seite freu ich mich schon irrsinnig auf zuhause. auf meine familie, auf hund und katz und häschen, auf den ersten streit mit meinen nervigen geschiwstern, die ich glaub ich noch nie so zu schätzen gewusst hab (tja jetzt wo ich meilenweit enfernt bin 😉 ).

auf der anderen seite, wieder auf den selben standpunkt zurückzukommen mit uni und allem anderen...nicht schön. da war man fast ein halbes jahr weg, hat sich verändert und zuhause steht man vor der selben wand wie ende dezember.

gut da probier mal seelenruhig zu schlafen! habs aber doch irgendwie geschafft in einen traumlosen schlaf zu fallen und von meinem handy um 7 uhr geweckt zu werden. jippiii am sonntag!!!!! da kommt freude auf.

aber das war dann ganz schnell vergessen denn heute gings endlich ab in die sümpfe zu den aligatoren. um neun bin ich mit den österreichischen burschen (naja einer is ja aus kärnten..zählt also net wirklich) nach slidell/parish zur sumpftour.

fast nicht gefundwen, weil so gut versteckt, haben wir uns dann einer netten gruppe aus amerikanischen touristen angeschlossen. mit einem nicht ganz so stabil ausschauenden boot gings dann ab ins gewässer. unser führer hat uns dann gleich mal über die sicherheitsregeln aufgeklärt. "keine hände und füße außerhalb des bootes!" ok..hatte auch niemand vorgehabt..und wenn doch, dann ist einem die lust gleich vergangen nachdem man den ersten aligator, in louisiana "gator" (sehr faul alle buchstaben auszusprechen), gesehen hat. die sind nämlich ganz und gar nicht gemütlich, so wie man sie aus dokus kennt. zuerst tut man sich schwer einmal einen in dem braunen wasser und sumpfpflanzengewirr auszumachen, aber dann erblickt man zwei augenpaare und ganz langsam kommt dann die schauze zum vorschein und dann der rest des körpers.

unser führer hat dann gleich mal seine box mit frankfurter rausgeholt die er in kleine stückchen geschnitten hat und auf einen stecken gespießt (der so 10cm länger hätte sein können. den hat er dann ins wasser gleiten lassen um das liebe tierchen anzulocken. und auf einmal is er nmmer so gemütlich, dann gehts platsch und der gator düst zum boot. schon ist das frankfurter weg und auch wieder mal einige cm des steckerls. die amis jolen.. "so cute..come gator, gator, gator!" im ernst jetzt?!!!

veicht wars ja ein weibchen, weil ganz zufrieden schien der aligator nicht mit dem franfkurter zu sein, denn er wollte sich pertout nicht abwimmlen lassen. dann holt doch der führer ein plastiksackerl mit marschmellows raus. natürlich alles klar!!! für nachtisch haben wir mädls doch immer platz! 😉 nein im ernst, da fahren die voll drauf ab..werden ganz wuschig wenn sie das papier raschenl hören.

die tiere sind wirklich faszinierend...wenns sie dann genug vom fastfood haben tauchen sie ab und du siehtst nix mehr. kein schwanzerl, keine augen...nichts...sie haben sich dem wasser angepasst ... auch die baumstämme im sumpf haben dasselbe muster wie der aligator rücken...evolution ist der wahnsinn. und dann plötzlich wie aus dem nichts sind sie wieder da.

natürlich gab es aber auch noch einige andere tierchen...eine vielfalt von vöglen, schlangen und nutria, die ja bei uns als wasserratten bekannt sind und soo süße gelbe zähnchen haben. unser führer hat uns erzählt, dass diese früher in die usa gebracht wurden wegen dem fell und da sie hier keine natürlichen feinde hatten, wurden sie bald zur plage. die regierung hat dann deshalb beschlossen, für jeden nutria schwanz eine menge an geld zu zahlen, damit die viecherl wieder ausgerottet oder zumindest die anzahl verringert wird. die leute aber nicht dumm, haben die lieben tierchen aber dann gezüchtet, um das geld für die schwänze zu kassieren. money rules the world!

die sumpftour hat rund zwei stunden gedauert. nachdem so ziemlich alle tierchen bewundert wurden gings dann ab in ein kleines dorf, dass im sumpf liegt. du kannst es nur per boot erreichen weil es mittem im wasser erbaut wurde. ich hab ja viel über louisiana gelesen, über die leute die im bayou leben und von den anderen als crawfish und jambalaya essende, ungebildete hinterwältler hingestellt werden, aber heute hab ich wirklich einen anderen eindruck davon bekommen was arm und reich in amerika bedeutet. entweder du hast glück, oder du lebst am existenzminimum und der bayou gehört zur letzteren kategorie.

die häuser sind auf stelzen erbaut, werden aber trotzdem zwei mal im jahr überschwemmt ganz zu schweigen was passiert wenn ein hurricane den weg dorthin findet. sie haben teilweise keine türen und fenstern, die dächer sind aus blech und sehen aus als würde der kleinste windhauch sie schon wegblasen. in österreich sieht man das nicht, die häuser würden abgerissen werden, hier leben die leute mit ihren kindern darin, die zum spielen nicht rausgehen können, weil sie vom wasser umzingelt sind. in manchen häusern gibt es keine elektrizität, kein fließend wasser man möcht sich gar nicht vorstellen, wie die sanitären bedingungen aussehen und dann 200 meter weiter...nein nicht einmal so weit...steht eine villa umzingelt von einem schwarzen netzt, damit die bewohner vor jeglichem ungeziefer geschützt sind. arm und reich bekommt hier eine ganz andere bedeutung.

nichts desto trotz...oder vielleicht auch gerade deswegen hat mir die swamptour irrsinnig gefallen. sie war ein enblick in das wirlich louisiana und nicht die scheinwelt, in welcher jeder vorgibt zu leben.

danach gings zu buffolwings zum mittag essen, von dem die burschen ja total begeistert waren. da bekommst du hähnchenflügerl mit allen möglichen soßen und schaust nach dem essen aus wie ein dreijähriger, der gerade zum ersten mal apfelmuß gegessen hat. yeah! 😉 war aber lustig!

nach dem die hühner vernichtet wurden gings ab nach mississippi an die golfküste zum strand. dort haben wir dann den nachmittag entspannt im sand verbracht haben. stefan wollte ja unbedingt den romantischen sonnenuntergang anschaun und beobachten wie das öl in der dämmerung schimmert, schlechter scherz, ich weiß, aber das ist nun mal der beste weg mit dieser katastrophe umzugehen, nachdem es die amerikanische regierung in washington kalt lässt, was mit der natur in den südstaaten geschieht. gott sei dank ist das öl aber noch nicht so weit vorgedrungen, die strände sind noch sauber.

nach einigen herzhaften gesprächen in der besten sprache ever, gings dann ab nach hause. zurück nach louisiana und ab ins chimes zu meinem mittlerweile 10 hamburger mit pommes. jep ich hab mitgezählt...und ja ich hab jeden genossen!!!

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