Californiacation, Death Valley und Las Vegas


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North America » United States » California
January 24th 2008
Published: February 8th 2008
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Waaaaaatz up?

Der Flug von Raratonga nach LA geht ueber Nacht und dauert ungemuetliche 10 Stunden.
Ich war total gespannt, wie schwer es fuer mich sein wird in die USA reinzukommen. Mein ganzer Pass ist voll mit Stempeln aus arabischen Laendern, von Saudi Arabien ueber Aegypten bis Dubai ist alles dabei. Ich habe mich auf stundenlange Verhoere eingestellt.
Bei den Customs habe ich mich fuer eine Warteschlange mit einer nett aussehenden farbigen Beamtin entschlossen. Als ich an der Reihe war und sie die erwarteten Fragen gestellt hat, war ich freundlich und habe irgendein albernen Spruch gebracht, den sie zum Glueck ganz witzig fand. Stempel, Fingerabruecke!, digitales Foto und ich war in den USA. Das war ja einfach.

Jetzt ertmal ein paar $ besorgen und dann ein Auto. Ohne Auto ist man in LA aufgeschmissen.
Meine erst Anlaufstation war Hertz - eine nette und freundliche Mexikanerin, die mir nach 20 Minuten Smalltalk ueber Gott und die Welt einen Dreifachupgrade gegeben hat.
Ich hatte nun ein flottes Mustang Cabrio fuer relativ kleines Geld 😊)
Ins Auto und ab! Aber wohin? Santa Monica? Hoert sich gut an.
Ich musste mich als erstes wieder an den Rechtsverkehr gewoehnen - bis auf Jordanien hatten alle bisher besuchten Laender Linksverkehr.

California - mein erster Eindruck in Santa Monica
Dicke Autos, Riesenpizzen, tellergrosse Buerger, superviel Verkehr. Ueberall sind Mexikaner. Viele von Ihnen arbeiten in den Kuechen der Restaurants. Keiner lauft bei rot ueber die Strasse, wie in OZ und NZ.
Jeder zweite laeuft hier mit seiner Yoga Matte durch die Gegend.
Viele Obadachlose und Bettler. Zwei habe ich mal genauer beobachtet und mit Ihnen gesprochen, weil ich neugierig war. Der eine 150kg schwere etwas aeltere Farbige spricht die Leute mit Witz an und ist ab und zu erfolgreich. Der andere eher durchschnittliche Weisse, spricht dich an und versinkt dabei vor Scham im Boden. Man merkt ihm an, wie er sich bei jedem Nein oder Ignorieren elender fuehlt und mehr und mehr seinen Glauben verliert.

Auf dem Third Boulevard, der Hauptpromenade Santa Monicas, sind, neben Gauklern und Strassenstaenden, viele wirklich gute Strassenmusikanten, denen es richtig Spass macht zuzuhoeren. Dazu noch ein gutes Essen im spitzen Veggie Restaurant und die Welt ist in Ordnung 😊) Bis aufs Parken, das ist hier unverschaemt teuer!

Ich wusste nicht, wie lange ich in LA bleiben wollte. Bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft finde ich ein suesses kleines Hotel, dass eher einer kleinen Villa aehnelt. 170$ ist wohl normal hier, mir aber deutlich zu viel. Hier lerne ich Lori kennen. Sie arbeitet hier und hilft mir fast eine Stunde lang ein geeignetes Hostel zu finden. Sie ruft sogar an, bucht und druckt mir eine Anfahrtsbeschreibung aus. Thank u Lori!!!!

Auf dem Weg dorthin bin ich knapp einem ziemlich ueblen Unfall entgangen. Beim Wenden an einer Ampel kommt mir aus der Gegenrichtung ein wahnsinnig schnelles Auto entgegen. Wie in Zeitlupe sehe ich durch das Beifahrerfenster das Auto sich bremsend mit quietschenden und rauchenden Reifen auf mich zubewegen. Ich gebe Vollgas, mein Heck bricht aus und ich schleudere auf die andere Strassenseite. Das Auto, das noch so viel Geschwindigkeit hat, dass es an mir vorbeizischt, gibt Vollgas und ist verschwunden. Okay, das war mein erstes Erlebnis in West Hollywood. Vielleicht drehen die hier gerade einen Film. Ich habe einen kurzen Moment nach Kameras gesucht. Vergeblich!!

Am naechsten Morgen entscheide ich, nach einer Stipvisite in Malibu - traumhaft schoen - , nach San Francisco hochzufahren. Es geht den Scenic Coast Drive - Highway 1 - am Meer entlang Richtung Norden. Wetter, Route und Musik sind traumhaft. Verdeck ist offen. Perfekt!!

San Francisco
Beim Einfahren in San Franciso (SF) verschlaegt mir fast der Atem. Die Skyline ist der Wahnsinn.
Als ich 700km noerdlich von LA aus dem Auto steige, ist es mit Sicherheit 8° kaelter. Also Schlappen aus, Schuhe und Jacke an. In dem wohl bekanntesten Chinatown der Welt suche ich erst mal nach einem guten Restaurant. Die Suche hat sich gelohnt. House of Nan King - Das wohl mit Abstand beste asiatische Essen, was ich je hatte und das zu wirklich erschwinglichen Preisen. Chelsea Clinton war ein paar Stunden vor mir wohl auch hier.

Das Hostel in SF war Spitze und Mitten in der City (Rande Chinatowns)!! Wirklich nette und interessante Leute! Australier, Oesterreicher, Schweizer.

In SF ist Parken ein echtes Problem. Es gibt auf der Halbinsel 100TSD Autos mehr als Parkplaetze und die Guards sind hier emsig unterwegs. Im Gegensatz zu LA sind die oeffentl. Verkehrsmittel allerdings Spitze. Ich habe mich damit einen ganzen Tag quer durch die Stadt bewegt.

Bei meinen Fahrten durch San Francisco, groesstenteils ohne Verdeck, bin ich einige Male die kurvenreichste Strasse der Welt heruntergefahren. Ich konnte es mir auch nicht verkneifen auf den steilen Strassen ein paar Stunt-Spruenge wie in den Filmen auszuprobieren. Strasse mit Vollgas hoch und ab in die Luft. Das war eine Gaudi. Der Mustang hats ueberlebt.

pers. Highlights in SF:
Autofahren!!!!
Lauf bei Sonnenuntergang ueber die Golden Gate Bridge (dauert ueberigens eine ganze Weile!!)
Cable Car (offene Strassenbahn - aus Filmen bekannt)
Fishermans Warf (legendaeres Hafengebiet von SF)
Alcatraz (hier sass auch Al Capone ein)
Chinatown
Little Italy
Muir Woods (ein bissl. ausserhalb von SF - hier stehen die hoechsten Baeume der Welt!!)

In den 4 Tagen, die ich in SF verbracht habe, habe ich die Stadt zu meiner Lieblingsstadt meiner bisherigen Reise gemacht. Einfach nur schoen! Die Menschen sind superfreundlich und egal was man essen moechte, man findet es hier und das in einer Spitzen Qualitaet und innerhalb nur weniger Blocks!!
Und mit dem Wetter hatte ich wahnsinniges Glueck. Es war nahezu durchgaengig sonnig.

Sonderbericht - Eine Nacht auf den Strassen von San Francisco
Mit dem Auto in SF durch die Gegend zu fahren ist wirklich ein einmaliges Erlebnis.
Einfach um mal einen anderen Eindruck von einer Stadt zu bekommen, bin ich an einem Abend bis tief in die Nacht die steilen Strassen von SF, die wie ein Schachbrett aufgebaut sind, auf- und abgefahren:
Nach und nach werden die Strasse leerer. Viele Besoffene und Obdachlose. Ein Mann, der Muenzen aus der Parkuhr klaut, ein Paerchen, das ein Auto knackt, jemand der Automaten besprayt, ein anderer der Automaten mit Zeitungen fuellt. Irgendwann legt sich Nebel ueber die Strassen von San Francisco. Die Scheiben der Autos beschlagen. Es wird kalt. Die Stadt wirkt wie ausgestorben, lediglich Strassenreinigung und Muellabfuhr sind im Einsatz. Frueh morgens erwacht die Stadt wieder zum Leben. Der Verkehr nimmt zu, die ersten Jogger. Menschen in Anzuegen, die zur Arbeit gehen.

Zum Ende meines Aufenthalts in SF hatte ich mich auch fuer meine weitere Route entschieden:
Ueber den Death Valley gehts nach Las Vegas, von dort zum Grand Canyon und zurueck nach LA.

Vom Hostel Host wurde mir zwar eindringlich davon abgeraten, aber ich wollte innerhalb eines Tages von SF ueber den Death Valley nach Las Vegas. Ich bin frueh morgens los. Zum Glueck hat mich die Schweizer Truppe, die ebenfalls frueh (nach LA) starten wollte, geweckt.

Die Fahrt zum Death Valley werde ich so schnell wohl nicht vergessen - einfach traumhaft. Sie hat mit Mini-Pausen knapp 10 Stunden gedauert. Vorbei an schneebedeckten Bergen, Salzseen und einfach
die Politessendie Politessendie Politessen

mit ihren kleinen Kisten sind ueberallª
weit und breit Nichts!! Was aber wohl unvergesslich bleiben wird, ist die Fahrt durch den Death Valley bei Sonnenuntergang. Stundenlang kein einziges Auto, keine Menschenseele, nur Wueste, wunderschoene Farben, mehrere Tausend Hoehenmeter in unendlich vielen Kurven auf und ab, quietschende Reifen - der Mustang und ich kommen an unsere Grenzen - und kein Ende in Sicht. Der Mustang ist gluecklicherweise mit MP3, Satellitenradio und Spitzenanlage ausgesattet. Erst als es stockdunkel ist, merke ich wie sehr ich die Zeit vergessen habe und wie kalt es geworden ist. Verdeck zu, weiter Richtung Las Vegas. Leider koennen anliegende Fotos den Geist und die Schoenheit des Death Valley nicht wirklich wiedergeben.
Tankstellen gibt es hier uebrigens nicht!! Ich habe ein kurze Weile vorher vollgetankt und bin gerade wieder zur ersten Tanke. Nicht auszumalen, wenn man stehenbleibt!!

Die Fahrt nach Vegas hat weitere 4 Stunden gedauert. Maik, du hattest Recht, Hotels sind spottbillig. Ich habe fuer ein Kingsize Suite im 4 Sterne Hotel unter $70,- gezahlt. Die Hotels spekulieren darauf, dass man in dem hoteleigenen Casinos spielt.

Kurz frischmachen und dann auf einen der bekanntesten Strips der Welt. Ich habe mir viele der grossen Hotels angeschaut, die eher riesengrossen Palaesten aehneln und alle unterirdisch irgendwie miteinander verbunden sind. Las Vegas ist ein Lichtermeer, seine Geraeuschkulisse einmalig. Das Tosen der Automaten, hundertausende von gespannten Menschen aus aller Welt, das immer wieder zu hoerende Jubeln von Spielern und Shows Shows Shows in jedem Hotel. Las Vegas lebt und das 24h am Tag, 365 Tage im Jahr. Und wieder, ueberall Mexikaner, die Besucher ansprechen und Coupons verteilen. Sie bekommen keine Provision, sondern fuer ca. 10 Stunden Arbeit $50.

Ich habe einen Teil meiner Zeit auf dem Vegas Strip mit zwei Farbigen verbracht, die in Vegas leben und mir das "System" Vegas naeher gebracht haben.

Sprache
Die Jungs (Brothers) sprechen dich normalerweise mit "Waaatz up" an, was uebersetzt "Einen schoenen guten Tag der Herr. Wie gehts Ihnen" heisst 😊)
Das beste war aber spaeter im MC D!! Black Lady: "Do u want my titties?" uebersetzt "Sie sehen heute abend fabelhaft aus!!" Wieso sie dabei aber ihr! Kapuzenshirt hochzieht?? ist mir schleierhaft.

Ich hatte mir fest vorgenommen zumindest einen $ in einen einarmigen Banditen zu schmeissen, aber irgendwie doch komplizierter als ich dachte 😉 und somit ist der Kelch an mir vorruebergegangen.

Las Vegas hat mich nicht ueberzeugt! Weder der Caesars Palace, noch Little
Golden Gate BridgeGolden Gate BridgeGolden Gate Bridge

okay! abfotografiert...
Paris, Planet Hollywood oder all die anderen Hotels mit ihren Attraktionen, die ich mir die halbe Nacht lang angeschaut habe, konnten mich fuer sich gewinnen.
Die Bauwerke, besonderes die Nachbildungen des Tour Eiffel oder des Arc d´Triumphe sind sicher einmalig, es war etwas anderes:
Alles in Las Vegas ist sureal. Es ist auf die Geldboerse des Besuchers oder aufs horizontale Gewerbe ausgelegt. Die Stadt hatte auf mich keinen guten Vibe. Zwischendurch musste ich in D anrufen, um das zu begreifen.

Der Eintrag Grand Canyon und LA folgt in Kuerze...


Additional photos below
Photos: 52, Displayed: 28


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on the bridgeon the bridge
on the bridge

ganz schoen windig


8th February 2008

hi raid, großer meister! du bist tatsächlich in der coolsten stadt die auch ich kenne, wenngleich ich nicht soviele Vergleiche habe!! Das ist echt eine coole Zeit, die Du hast!!! Wann kommst Du denn wieder nach Bonn zurück? Gruß Patti
8th February 2008

hallo patti,
heyho, ich bin mittlerweile in costa rica. hier ist es echt klasse!! Was mittlerweile relativ sicher ist, ist das es zurueck nach bonn geht. Wann kann ich allerdings noch nicht sagen. jetzt kommt erstmal noch Suedamerika... :)) ganz lieben gruss raeid
10th February 2008

hi alter. hab versucht dir ne mail zu schreiben. weiß nicht ob es geklappt hat . system hat was von einem fehler erzählt. meld dich einfach. schöne zeit nutze sie noch ein wenig bis du wieder zurück bist. lieben gruss auch vom rest der familie.
15th February 2008

You are in the US! Email me....come to Chicago! leneaubragg@yahoo.com (773) 750-1710 -Heather (your American friend from Munich)
8th March 2008

Gruss
... von der 'Schweizer' Truppe: Einer aus drei ist gar keine sooo schlechte Bilanz ;)

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