Arriba in Mexico!


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North America » Mexico » Quintana Roo » Cancun
May 25th 2010
Published: June 1st 2010
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Nach einigen Startschwierigkeiten in Las Vegas, miteinbezogen das blöde „pm“ und „am“ und die tollen Kontrollen am Flughafen in Cancùn, war ich doch recht froh diesen Teil der Erde gesehen zu haben. Im Duden befindet sich ein Foto von Cancún neben dem Wort "Paradies". Die Fotos auf Facebook werden dem ganzen nicht gerecht, somit versuch ich euch mal meine Eindrücke zu beschreiben.

Der erste Eindruck von Cancún: „heiß und schwül“. Unser Hotel genannt „Sotavento Beach and Yacht Club“, etwas außerhalb der Stadtmitte lokalisiert, und eine Erfahrung wert. Die befindet sich Lobby im Freien, kein Wunder bei der Hitze, und man wird nach dem Einchecken zum Zimmer geleitet. Das hat man auch Bitter nötig, denn der Weg der zu den Räumen führt ist links und rechts von Gebüsch umgeben. Man kommt sich vor wie im Dschungel und mag sich gar nicht ausmalen, was dort alles auf einen lauert und nein, ich übertreibe nicht, denn am darauffolgenden Tag hab ich einen Leguan darin gesehen. Beweisfotos wurden geknipst. Jedoch muss ich sagen, dass das dem Hotel einen unwiderstehlichen Charme verliehen hat. Das Zimmer war auch sehr schön und das Hotelrestaurant, auch draußen, servierte ausgezeichnete mexikanische Küche . Somit hat mein Aufenthalt in Cancún schon mal gut angefangen.
Am nächsten Tag wurde dann gleich mal der Strand erkundet. Wow, ich habe mir ja schon ein bisschen den Strand ausgemalt, aber so schön, nein! Der Sand ist ganz fein und weiß und das Meer ist türkis im seichten Bereich und grünblau, wenn es tiefer wird. Hier und da Steht eine Palme, der Oleander blüht und auch einige Hängematten wurden im Schatten gesichtet. Am Strand sind kaum ausländische Touristen nur Mexikaner, was dem ganzen ein richtiges Urlaubsfeeling gibt. Wir haben es uns dann gleich mal bequem gemacht und den ganzen Tag am Strand genossen.

Das wohl eindrucksvollste Erlebnis hatte ich aber in Chichén Ità. Chichén Itzá ist eine Ruinenstätte auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, ca. 120 km östlich von Mérida und wurde 2007 zu einem der "neuen sieben Weltwunder" gewählt. Berühmt ist die alte Mayastadt vor allem wegen der Antiken Pyramide der "El Castillo".
Das dreißig Meter hohe Bauwerk hat als Zugang vier Treppen auf allen Seiten. Diese Treppen bestehen aus je 91 Stufen, mit vier multipliziert und mit der letzten Stufe vor dem Tempel addiert ergibt das die Zahl von 365 Treppenstufen. Diese Zahl stellt die Tage im Jahr dar.
Die Mayas waren kalendertechnisch und astronomisch allen anderen Kulturen weit voraus. Zweimal im Jahr, zur Tagundnachtgleiche, versinkt eine Seite der Pyramide fast vollständig im Schatten, dann wird nur noch die Treppe von der Sonne angestrahlt und auf ihr zeichnen sich die Stufen der Pyramide ab. Dieses gezeichnete Band vereint sich schließlich mit einem Schlangenkopf am Fuß der Pyramide und stellt so eine gefiederte Schlange dar. Die Gottheit Kulkulkan, zu deren Ehren die Stufenpyramide erbaut worden war, stellt die Wissenschaftler bis heute noch immer vor Rätsel.
Neben der Pyramide des Weiteren auch noch Juego de Pelota, der Ballspielplatz. Dort hat man insgesamt zwölf Ballspielplätze gefunden und stellt den größten und bedeutendsten von mehr als 520 Ballspielplätzen auf Yucatán dar. Er befindet sich ungefähr einhundert Meter nordwestlich der Pyramide. Die Ausmaße des Spielfeldes betragen 168 x 38 m und es wird von acht Meter hohen Mauern flankiert, die unter anderem für das Publikum gedacht waren. Das Ballspiel war an sich unmenschlich anstrengend. Zuerst musste der Ball von einem zum anderen Ende gebracht werden. Dabei durfte aber weder Hand noch Fuß benutzt werden. Nein, auch nicht der Kopf, bei einem 4 kg schweren Ball auch kaum vorstellbar. Er wurde hauptsächlich mit der Hüfte durch das Spielfeld bewegt, Schultern und Brust durften auch teilweise verwendet werden. Die Punkte erzielte man indem der Ball durch einen in 6,50 Meter hohen schlagenverzierten Ring geschlagen wurde.
Der Ball symbolisierte den Weg der Sonne und jede Mannschaft hatte zwischen fünf und sieben Spieler, die bisweilen auch ungleich aufgeteilt wurden. Alles in Allem keine leichte Aufgabe den König bei Laune zu halten. Dieses Spiel wurde in allen Maya Stätten gespielt, wenn man es aber nach Chichén Ità schaffte war man etwas Besonderes. Für jedes gewonnene Spiel wurde man in einer höheren Gesellschaft anerkannt. Wenn man es bis nach Chichén Ità schaffte und dort auch noch gewann war man soweit, dass man Gott als den Gegner herausfordern konnte.
Auch noch erwähnenswert war die Akustik in der Stätte. Man muss sich vorstellen, dass die Mayas jede Pyramide nicht nur nach dem Sonnensystem ausrichteten, sie wurden auch so erbaut, dass die ganze Stadt ein akustisches System widerspiegelte. Am Anfang der Tour mussten wir, wie alle anderen Touristen, die Götter um Erlaubnis bitten, die heilige Stadt betreten zu dürfen. Dazu wurde einmal vor dem Pyramideneingang in die Hände geklatscht. Millisekunden später hört man einen Vogel zwitschern. Erst wenn dieser einen Ton von sich gibt darf man sich auf dem Gelände bewegen und die einzelnen Pyramiden und Skulpturen besichtigen. Alles nur eine Illusion der Akustik, trotzdem aber beeindruckend. Auf dem Platz vor der großen Pyramide gibt es einen Punkt, an dem man nur den Vogel hört. Einen halben Meter weiter ist er nicht mehr wahrzunehmen, noch einen halben Meter weiter hört man eine Schlage rasseln. Das Geräusche an einzelnen Punkten zu hören sind und an anderen wieder nicht, war dazu gedacht, dass der König bei den Festen zu den unterschiedlichen Mayastämmen in den verschiedenen Sprachen sprechen konnte.
Ich muss sagen, dass wir riesiges Glück hatten einen wirklich außergewöhnlichen Führer in dieser Stätte zu haben. Er hat es irgendwie geschafft jeden in den Bann zu ziehen und nicht wie andere nur langweilige Details von sich zu geben. Wenn man es selbst mit Interesse erzählt, saugen es die Zuhörer auf wie ein Schwamm. Ich zumindest!
Zum Schluss gab er uns aber noch eines mit auf den Weg, das mich jetzt noch immer noch ein bisschen beschäftigt. Er erzählte uns, dass man am Tag bei Sonnenschein, die positive Energie spürt, die dieser Stamm ausstrahlte. Das kann ich nur bestätigen. Du betrittst die Stätte und bist einfach nur überwältigt und fühlst eine innere Zufriedenheit. Hört sich vielleicht komisch an, es ist aber wirklich nicht anders auszudrücken. Jedenfalls meinte er, er habe schon einige Nächte in der Pyramide verbracht und wenn einmal die Sonne untergeht und sich der Schatten über die Ruinen legt, nimmt man jedes einzelnes Geräusch wahr. Es sei nicht gruselig, aber Anstelle der positiven kann man die negativen Energien all jener Opfer spüren, die den Göttern erbracht wurden. Man fühle sich verfolgt und beobachtet.
Cancún ist es wirklich wert einen Besuch abzustatten. Als Tourist kann man dort wirklich entspannen und Geschichte genießen. Mädels sollten ein bisserl vorsichtiger sein. Die Mexikaner haben ein anderes Temperament, für die ist es normal jedes Mädel anzusprechen und gleich mal auf einen Drink einzulanden und in ein Gespräch zu verwickeln. Wenn du am Gehsteig gehst, wirst du so ziemlich von jedem Auto angehupt, von denen auch einige stehen bleiben. as kann einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen
Eine der Schattenseiten der Halbinsel ist die Armut, die wohl einen großen Teil des Landes einnimmt. Kinder von fünf Jahren werden von ihren Müttern auch noch um elf Uhr am Abend auf die Straße geschickt um den Touristen handgeknüpfte Armbänder anzudrehen. Wenn einer der Touristen darauf anspringt kommt sofort die Mutter um das Geld zu kassieren. Ein bisschen außerhalb der Touristenviertel sieht man Menschen im Müll auf der Straße schlafen. Streuende Hunde gibt es überall. Auch kein Wunder, wenn teilweise Menschen kein Dach über dem Kopf haben.
Mexico ist dennoch eine Erfahrung die ich nicht missen will. So sehr die Armut dort auch zu spüren ist, die Menschen, die dort wohnen sind freundlich und sehr viel mehr gelassen als wir. Vielleicht weil sie das Leben mehr zu schätzen wissen.






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