Seattle and Vancouver


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Canada's flag
North America » Canada » Ontario » Waterloo
September 9th 2015
Published: October 14th 2015
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Nach kurzen anderthalb Wochen in Waterloo ging es schon wieder weiter an die Westküste. Dieses Mal also packen für fast vier Wochen. Seattle war der erste Stopp auf meiner Reise. Dort habe ich mich mit Sonja getroffen, die bereits bei ihren Verwandten in der Nähe von Seattle war und wir haben drei Tage in Seattle verbracht. Aber natürlich kann ich euch auch hier eine weitere US Customs Geschichte nicht vorenthalten. Um von Toronto nach Seattle zu fliegen, muss man nämlich bereits am Flughafen in Toronto durch den amerikanischen Zoll. Nach über einer Stunde warten unter strikter Beobachtung war ich also endlich an der Reihe, mit der bereits vertrauten freundlichen Art amerikanischer Grenzbeamten wurde ich also mal wieder ausgefragt. Was ich nicht wusste, es gibt einen Unterschied zwischen Einreisen per Bus und Flugzeug… Für die Einreise mit dem Flugzeug muss man nämlich vorab eine Art Visum ausfüllen und das kostet natürlich auch nochmal mehr. Also musste ich meinen harterkämpften Platz eine Stunde vor Abflug verlassen und an den einzigen Computer im Flughafen gehen um diesen zehnseitigen Fragebogen auszufüllen, was natürlich auch nur eine halbe Ewigkeit gedauert hat. Dann ging natürlich der Drucker nicht… Also habe ich einfach ein Foto von der Bestätigungsseite mit dem Code gemacht. Zum Glück musste ich mich nicht erneut anstellen, sondern kam gleich als Nächstes dran. Als die überfreundliche Grenzbeamtin also nach meinem Visum fragte, holte ich mein Handy aus der Tasche um ihr eben dieses Foto zu zeigen. Fehler… großer Fehler… Im amerikanischen Customsbereich sind Handys nämlich streng verboten. Eventuell hätten mir die hundert Schilder diesbezüglich während meiner einstündigen Wartezeit auffallen können…Also wurde ich erst mal auf amerikanische Art und Weise angebrüllt und mir wurde mein Handy entrissen. Nach einer weiteren Ewigkeit und der üblichen Prozedur (Fingerabdrücke, Foto, diesmal sogar noch Irisscan) konnte ich dann endlich passieren und kam abgehetzt an meinem Gate an um festzustellen, dass der Flug eine Stunde Verspätung wegen Unwetter hatte. Nachdem wir dann dreimal unser Gate wechseln mussten, saß ich also endlich im Flieger nach Seattle. Dank meiner wunderbaren Flugangstpillen schlief ich die folgenden fünf Stunden also selig…an der Schulter meines Nachbarn, Physikprofessor aus Montréal.

In Seattle angekommen haben mich Sonja und ihre Tante und ihr Onkel am Flughafen abgeholt und die beiden haben uns auch in die Innenstadt zu unserem Hostel in Chinatown gefahren. Am nächsten Tag wir also zunächst aufgebrochen um die Stadt zu erkunden. Zuerst sind wir zum Pioneer Square gegangen und von dort aus durch eine riesige Baustelle an den Hafen. Anschließend, nach kurzem Anstieg, Seattle ist sehr hügelig um nicht zu sagen steil an manchen Passagen, haben wir den Pike Place Market besichtigt. Der Pike Place Market ist ein großer Lebensmittel und Arts and Crafts Market mit vielen Cafés und Restaurants mitten in Seattle. Dort ist auch das weltgrößte Sparschwein zu Hause. Nach unserem wohlverdienten Lunch haben wir uns noch einen Kaffee um die Ecke in der allerersten Starbuck’s Filiale gegönnt. Nach langem Suchen haben wir dann auch schließlich die berühmte Gum Wall gefunden; eine kleine Gasse die voll von Kaugummi ist…ich dachte erst es wäre ganz cool…nein! Sowas widerliches habe ich selten gesehen und ich kann euch sagen, es hat viel Überwindung gekostet, aber ich habe meinen Fingerabdruck hinterlassen (nicht wortwörtlich natürlich :-P)! Danach haben wir uns auf den Weg zur berühmt berüchtigten Space Needle, Wahrzeichen Seattles, gemacht. Die Space Needle liegt mitten in einem großen Park, in dem man mehrere Kunstinstallationen und Museen besichtigen kann. Nun hatten wir den großartigen Tipp bekommen uns Kerry Park anzugucken, ein Park von dem man aus einen gigantischen Blick über Downtown und die Stadt haben soll und von dem aus auch einige bekannte Filmeinstellungen für gewisse Serien gedreht werden :-D Also machten wir uns tapfer auf den Weg. Hatte ich schon erwähnt, dass Seattle am Berg liegt? Also sind Sonja und ich in glühender Hitze aufgebrochen diesen Berg zu erklimmen, der mindestens eine 90° Steigung hatte und was uns eher wie eine Mount Everest Exkursion vorkam. Sagen wir nach kurzer Zeit, haben wir dann den Gipfel erklommen und der als Kerry Park bezeichnete Grünstreifen war alle Anstrengung wert und der Blick entschädigte für die Strapazen des Anstiegs. Später entdeckten wir, dass auch Busse dorthin fahren… Abends saßen wir noch lange bei der Space Needle im Park und haben gemütlich ein Picknick gemacht.

Am nächsten Tag haben wir eine Free Walking Tour mit dem Hostel in dem Stadtteil Fremont gemacht. Fremont ist ein sehr hipper Stadtteil mit vielen individuellen Läden, Cafés, Restaurants, Schokoladenmanufakturen… Wir sind also ca. eine Stunde durch diesen einzigartigen Bezirk gelaufen. Am Ende der Tour haben wir noch den „Troll unter der Brücke“ besucht und sind ihm nur haarscharf wieder entkommen. Nach unserem Lunch sind wir dann zum Discovery District aufgebrochen. Laut dem schlechtesten Reiseführer der Welt einer der schönsten Stadtteile, mit vielen Stränden, direkt am Meer. Nach ungefähr 45 Minuten Busfahrt, hat uns der Bus also mitten im Nichts raus gelassen; wir waren auch die Einzigen, die dort ausgestiegen sind… nach einer weiteren halben Stunde Fußmarsch durch den Wald, waren wir also endlich…nicht am Ziel… Wir konnten immerhin das Meer und den Strand sehen. Nachdem wir in einem Infocenter, Infocenter heißt hier zwei gelangweilte Typen sitzen in einer Halle und spielen mit ihren Handys, nach dem Weg gefragt hatten und sie mir unverzüglich mitteilten, dass noch eine Stunde Fußweg bis zum Strand sei und dies mit meinen Schuhen nicht möglich ist, sind wir also wieder zurück nach Downtown gefahren. Von da aus haben wir dann die Derekfähre nach Westseattle genommen, eine Insel vor Seattle. Dort haben wir dann den Rest des Nachmittags tatsächlich am Strand verbracht und den Sonnenuntergang im Baum beobachtet. Zum Abschluss waren wir noch in der Space Needle, von wo aus wir einen unglaublich schönen Blick über das erleuchtete Seattle bei Nacht genießen durften.

Am nächsten Morgen haben wir dann den Zug nach Vancouver genommen. Knapp vier Stunden Fahrt direkt an der Küste entlang, wunderschön! Mittags waren wir dann in Vancouver und zwei Stunden später habe ich Sebastian wiedergetroffen, der von Deutschland gekommen ist. Am nächsten Morgen sind wir dann zusammen mit Sonja und Anthony, unserem local Tourguide, der auf unserer Tour natürlich nie lost war, aufgebrochen um Vancouver zu erkunden. Zuerst sind wir per Wassertaxi auf den Granville Island Public Market gefahren, ein ziemlich großer Markt auf einer der Inseln mit Markthalle und vielen Arts and Crafts Läden. Anschließend sind wir entlang der zahlreichen wunderschönen Strände zum Stanley Park und durch diesen gelaufen. Das grüne Zentrum der Stadt und einer der ältesten Wälder, vorbei an Lagunen und Totempolen bis wir schließlich wieder am Hafen ankamen. Anschließend sind wir noch ein bisschen durch Downtown und Gastown, einer der historischen Stadtteile Vancouvers mit vielen Bars, Restaurants und Pubs, gelaufen, wo wir noch etwas trinken waren. Am nächsten Tag sind Sebastian und ich einmal um Stanley Park herum an der Seawall entlang gelaufen. Die Seawall ist ein Weg der direkt an der Küste entlang führt. Am nächsten Tag waren wir morgens im Vancouver Aquarium, eines der Besten, die ich je gesehen habe und nachmittags waren wir Whale Watching!! Circa drei bis vier Stunden sind wir raus aufs offene Meer gefahren und haben Adler, Robben und Seelöwen und bestimmt ein Dutzend Orca Wale gesehen! Es war ein einmalig schönes Erlebnis! Den letzten Abend haben wir dann am Strand mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Sunset Beach verbracht. Am nächsten Tag sind Sebastian und ich dann in die Rockies aufgebrochen. Ich bin zwei Wochen später, nachdem Sebastian wieder nach Hause geflogen ist, noch einmal für eine Woche zurück nach Vancouver gefahren, da Anthony mir angeboten hatte ihn nochmal zu besuchen und die Entscheidung zwischen Waterloo oder Vancouver fiel wirklich nicht schwer!

Also habe ich von Calgary den Greyhound zurück nach Vancouver genommen. Dort habe ich dann auch mein absolutes Greyhoundlimit ausgetestet; 15 Stunden. Mehr geht nicht. Nach diesen angenehmen und komfortablen 15 Stunden Busfahrt, durch zugegebenermaßen beeindruckend schöne kanadische Landschaft, mit nur etwas merkwürdigen Leuten (typische Greyhound Erfahrung), bin ich also Abends in Vancouver angekommen und unter weiser Voraussicht hatte mein Gastgeber schon den Whiskey parat. Nach einem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen, bestehend aus Blaubeeren und Schokolade sind wir zunächst zum Lonsdale Quay Market in North Vancouver aufgebrochen von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat und es neben leckerem Essen und kleinen Geschäften auch alternative Massagepraktiken zu Bestaunen gibt. Den Nachmittag haben wir in Downtown und Gastown, an den Stränden und in den Kaffeehäusern verbracht. Das Wetter war wunderschön und klar und so konnte sich die besondere Schönheit dieser einmaligen Stadt an Kanadas Westküste frei entfalten: Eine hügelige Großstadtmetropole, mit wunderschönen Sandstränden, direkt am Meer, am Horizont die Berge, einige Filmsets, uralte majestätische Bäume, Indianerkunst, rauchende Uhren; es ist fast schon eine Art Halbinsel, deren einzelne Stadtteile mit Brücken und durch Wasserbusse miteinander verbunden sind. Abends haben wir den Seabus zurück genommen und unseren Blick nochmal über die nun hellerleuchtete Stadt am Meer schweifen lassen. Am nächsten Tag haben wir West Vancouver und Park Royal, eine Shopping Mall erkundet. Den Nachmittag haben wir dann in Horseshoe Bay, einer Bucht, die das Ende von West Vancouver markiert und zugleich Ausgangspunkt zu den Inseln vor Vancouver ist, verbracht. Am nächsten Morgen sind wir zu Fuß von West Vancouver über Park Royal, Lions Gate Bridge und Stanley Park zwei Stunden (plus ein paar essentiellen Pausen) nach Downtown gelaufen. Dort haben wir dann Abends unseren ganz persönlichen und wie ich finde sehr erfolgreichen Pub Crawl gestartet. Der nächste Tag war, wie ihr euch vorstellen könnt, ein Katertag mit kalter Pizza zum Frühstück und einem schlechten Film auf dem Sofa. Gegen Spätnachmittag sind wir
Gum Wall, SeattleGum Wall, SeattleGum Wall, Seattle

Ja, es ist eine Straße voller Kaugummi!
dann aufgebrochen und haben uns ans Sonnenlicht gewagt. Nach einem Spaziergang an Vancouvers nördlicher Küste sind wir Abends an einen der Strände in Downtown gegangen um die Celebration of Light zu sehen, ein Feuerwerkcontest, der jedes Jahr in Vancouver stattfindet und mit Sonnenuntergang losgeht. So haben wir also Brasilien in all seinen wunderschönen Farben und Formen gesehen, es war unglaublich schön. Nachdem wir uns anschließend eine halbe Ewigkeit gegen den Strom durch die enormen Menschenmassen in Vancouvers Straßen gekämpft hatten um dann festzustellen, dass wir doch in die falsche Richtung gelaufen sind und die breite Masse doch mal wieder Recht hatte, sind wir noch zum Cypress Mountain Lookout gefahren. Von dort aus konnten wir einen magischen Blick über die hell erleuchtete Stadt bei Nacht genießen. Zu früh am nächsten Morgen sind wir nach Victoria auf Vancouver Island aufgebrochen. Was uns nur kurze sieben Stunden Zeit gekostet hat… Erst von Horseshoe Bay mit der Fähre nach Vancouver Island und von dort aus, nach zweistündiger Wartezeit, weil die Fähre nicht auf die Busse bzw. Shuttles abgestimmt sind, weiter nach Victoria. Wenigstens hatte das Shuttle die bequemsten Sitze der Welt! Victoria ist die Hauptstadt von British Columbia und angeblich die britischste Stadt Kanadas.
Gum Wall, SeattleGum Wall, SeattleGum Wall, Seattle

Und ja, das war nicht schön und hat Überwindung gekostet!
Nachdem wir endlich unsere Hostelzimmer beziehen konnten, es war einer der schlechtesten Check Ins meines Lebens, es ist quasi so alles schief gegangen was schief gehen konnte, haben wir uns auf gemacht die Stadt zu erkunden. Victoria hat einen wunderschönen Hafen und für Kanada überraschend viele „alte“ Gebäude. Nach einem Spaziergang in dem zugegebenermaßen etwas unspektakulären Park, waren wir in einem sehr coolen, alten, britischen Pub etwas trinken. Der leicht angetrunkene Anthony prägte später auf dem Rückweg so epische deutsche Ausdrücke wie „Frauen zuerst“ (Ladies first). Auf dem Weg ins Hostel kamen wir dann noch an einem Buchladen vorbei, der eine Kiste mit alten Büchern umsonst zum mitnehmen draußen stehen hatte. Darunter unser neues Lieblingsbuch: „Heloise: All around the house“., ein Buch für die Hausfrau der 50er und 60er Jahre. Der erste Satz: „Being a housewife is not a fault…it’s a glory“. Es ist untertrieben, wenn ich sage, dass wir sehr viel Spaß mit diesem Klassiker der Weltliteratur hatten. Am nächsten Tag sind wir zunächst frühstücken gegangen und ich war so mutig mir eine kanadische Waffelvariante zu bestellen mit Käse und Bacon und Ahornsirup und es war… genau, widerlich! Das Problem laut mir, der Waffelteig war süß! Laut allen Kanadiern mit denen ich gesprochen habe, der Käse! Weil süße Waffeln, Bacon und Ahornsirup ist doch kein Problem :-D Wir sind anschließend noch einmal am Hafen entlang geschlendert und über einen der Märkte gegangen und dann mussten wir auch schon wieder los, sieben Stunden Rückfahrt. Am nächsten Tag ging es dann für mich endgültig wieder zurück ans andere Ende des Landes. Nach fast einem Monat Reisen also wieder zurück nach Waterloo und Abschied nehmen von einer der schönsten Städte der Welt und meinem besten Freund.


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First Starbucks!First Starbucks!
First Starbucks!

Hier fing alles an...
Blick über SeattleBlick über Seattle
Blick über Seattle

Na, kommt jemandem diese Einstellung bekannt vor?! :-P
Downtown SeattleDowntown Seattle
Downtown Seattle

Von der Derek-Fähre aus :-)
West SeattleWest Seattle
West Seattle

Wer findet die Space Needle?


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