August 2015

Europe
September 14th 2015

Published: September 14th 2015

Nun ist auch schon der zweite Monat vorbei. Zuerst gings von der Insel des Vereinigten Königreichs zurück ans Festland.Die Busfahrt nach Amsterdam dauerte lang und war angstrengend. Ich war mit dem Gedanken unterwegs, nicht zu wissen, wo ich die kommende Nacht verbringen werde. Hinter mir sassen zwei Kinder, die sich kommplette zehn Stunden mit Schreien, Lachen, Heulen und an meiner Sitzlehene Rütteln bemerkbar machten. Es brauchte Nerven und es war schwierig, irgend eine Art von Konzentration zum Lesen aufzubringen. Schlussendlich kamen wir mit einer Stunde Verspätung kurz vor Mitternacht an. Beim Ticketautomaten traf ich dann auf zwei Neuseeländer und wir kamen ins Gespräch. Der Automat akzeptierte ihre Karte nicht und mit Noten konnte man auch nicht bezahlen. Zum Glück hat ein Strassenmusiker ja immer Münzen in der Hosentasche, und so konnte ich ihnen helfen. Sie meinten, es gäbe einen nahe gelegenen Zeltplatz. Ich schloss ich mich ihnen an und durfte vor ihrem Zelt schlafen. Mir half das sehr, denn so hatte ich einen Platz im Zelt für meinen Rucksack. Somit war ich frei, die Stadt gemühtlich zu erkunden.Amsterdam hat mir sehr gefallen. Trotz ihrer Grösse vermittelt mir die Stadt etwas Ruhiges und Gemütliches.

Amsterdam

Lediglich das Rotlichtviertel hat mich einmal mehr zum Nachdenken gebracht. Nur einige Tage zuvor war der Internationale Tag des Menschenhandels, über welchen BBC im voraus in den News ein paar Fakten berichtete.Von Amsterdam bin ich dann nach Hamburg weitergezogen. Ich konnte bei verschiedenen Freunden unterkommen, die ich von der Strassenmusik kenne. Es war ein komisches Gefühl, wieder dort am Hafen zu stehen. Ich bin gerade erst von Zuhause los in die grosse weite Welt gezogen und stand nun dort bei den Landungsbrücken, ich fühlte mich wie zuhause.Ich durfte zwei wertvolle Wochen erleben. Ich war viel draussen mit der Gitarre unterwegs und lernte viele neue und interesannte Leute kennen! Ebenso habe ich es genossen, wieder für die Obdachlosen am Hafen zu musizieren. Allerdings waren es weniger als letztes Jahr, was eigentlich ein gutes Zeichen ist. Von einzelnen weiss ich, dass sie den Anschluss in die Arbeitswelt wieder geschafft haben!Für die Weiterreise war nun mein Plan, per Autostop nach Moss im Süden von Norwegen zu kommen. Der erste Anhalter hat mich bis nach Kiel gebracht und meinte, ich solle mich dort nach den Fähren erkundigen, die einmal täglich nach Oslo und Goeteborg auslaufen. Vierhundert Euro für

Amsterdam

nach Oslo war mir jedoch viel zu viel. Ich nahm dann das Schiff nach Schweden und brauchte für das Ticket mein restliches Bargeld. Essen hatte ich für die nächsten Tage zum Glück schon gekauft, es war aber schon ein komisches Gefühl, ohne Geld unterwegs zu sein. Doch ich brauchte mich um nichts zu kümmern, da ich Essen und ein Schlafplatz hatte.An nächsten Morgen stellte ich mich an den Strassenrand im Hafen von Göteborg und musste lange warten, bis mich jemand mitnahm. Es war ein anstrengender Tag und ich zweifelte an meinen grossen Autostop-Plänen. Ich brauchte den ganzen Tag für nur 250 km. Doch als ich im Konferenzzentrum der Heilsarmee in Moss ankam, wartete ein feines Essen auf mich. Was für ein Geschenk!Nun, die zwei Wochen waren sehr anstrengend. Wir vom Dynamo Team hatten viele Weiterbildungen, mit denen wir uns auf unser Pionierprojekt vorbereiteten. Ebbenfalls haben wir verschiedene soziale Einrichtungen der Heilsarmee besucht, was alles sehr spannend, aber auch kräfteraubend war.Vergangenes Wochenende haben wir in den Bergen verbracht. Wir sind die anscheinend weltbekannte Wanderung in Bessegen gelaufen. Eine Tageswanderung mit vielen Touristen und antemberaubenden Aussichten. Am Dienstag früh geht es nun los nach

Amsterdam

Vadsø in den Norden. Es war mir gar nicht bewusst, wie gross Norwegen ist. Von hier aus ist es näher nach Italien als in mein neues Zuhause am arktischen Meer. Na dann, Ich freue mich auf meinen neuen Lebensabschnitt!

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