Highlands im Nebel


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May 20th 2013
Published: June 8th 2013
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Ein ereignisreiches Wochenende ist zu Ende, leider größtenteils voller Enttäuschungen. Dabei hat alles so gut angefangen....

Am Freitag hatte ich frei, damit ich meinen Prinz vom Flughafen abholen kann, der kam auch schon vormittags an, sodass wir gleich den kompletten ersten Tag zusammen genießen konnten. Nachdem wir seine Sachen zu mir gebracht haben sind wir wieder in die Innenstadt gefahren. Den ganzen Tag schon war strahlender Sonnenschein, der perfekte Tag um frei zu haben und mit seinem Geliebten durch die Welt zu spazieren also. Wir sind zur Royal Mile, die einmal ganz hoch bis zum Schloss und dann ganz runter bis zum Holyrood Palace, das ist die Residenz der Queen, wenn sie in Edinburgh weilt. Von dort sind wir dann zum Calton Hill weiter und den hoch geklettert, haben uns an die Säulen des Scottish National Monument gelehnt, den Ausblick auf die Stadt genossen und uns die Sonne auf die Nasenspitze scheinen lassen. Zum Abschluss waren wir noch kurz auf der Princes Street und haben uns in den Princes Street Garden gelegt bis es doch etwas frisch wurde und wir den Nachhauseweg eingeschlagen haben.

Für Samstag hatten wir Praktikanten geplant, nach Bathgate zu fahren, einem kleinen Ort außerhalb von Edinburgh. Dort sollten nämlich Highland Games stattfinden und wenn die schon mal so in der Nähe sind, wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Für die, denen gerade eintfallen ist was Highland Games sind: Das sind sozusagen die olympischen Spiele der Kelten, mit so Angeberdisziplinen wie Steinstoßen (mit so 15kg Brocken), Gewichthochwurf (mit ca 30kg Gewichten) oder Baumstammüberschlag (dabei muss ein Baumstamm sich vertikal überschlagen und dann senkrecht auf die Erde treffen). Aber auch Dudelsack- und Highland Fling-Wettbewerbe gehören traditionell dazu.
Wir haben uns also alle zusammen auf den Weg gemacht, allerdings relativ unmotiviert, da es verdammt kalt, windig und grau war und der Regen sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Das wirkte sich auch auf die Feierlichkeiten in Bathgate aus: die paar Buden und Zelte, die auf einer Wiese aufgebaut waren, versanken halb im Schlamm und es waren kaum Zuschauer da. Da der Regen immer stärker wurde, haben wir uns relativ schnell in eins der Zelte gerettet, dort lief ein Wettbewerb im Highland Fling, das ist ein typisch schottischer Tanz, bei dem die Mädchen in ihren bunten Schottenröckchen hauptsächlich auf und ab springen, was sehr anstrengend aber interessant aussieht.



Von den schweren Disziplinen haben wir nur wenig gesehen, weil man sich dafür ja in den strömenden Regen und knietiefen Schlamm wagen musste. Eigentlich wollte ich noch bis zum Baumstammwerfen warten, aber irgendwann waren wir so durchgefroren und nass, dass wir es nicht mehr ausgehalten haben und wieder nach Hause gefahren sind. Schade, das kann man wirklich mal "ins Wasser gefallen" nennen. Wollte abends nur noch heiß duschen, nen schönen Tee trinken und mich ins Bett kuscheln.

Besserung versprach der Sonntag. Thomas hatte Geburtstag und da habe ich ihn mit einer Tour durch die Highlands überrascht. Also so eine organisierte Sache mit dem Bus, aber immerhin. Leider hat der Sonntag wettermäßig genauso begonnen wie der Samstag endete: mit Regen und Nebel. Der Nebel wollte auch partout nicht aufziehen, sodass wir über die Hälfte der Fahrt NICHTS gesehen haben. Die Busfahrerin hat dann immer nur gesagt "dort müssten sie jetzt dasunddas sehen und das sieht soundso aus" - wie frustrierend! Dazu kam, dass diese Busfahrerin total nervig war. Die hat alles runtergeleiert wie abgelesen, selbst spontane Ansagen. Einem Paar, dass nach der Mittagspause 5 Minuten zu spät war, hat sie eine mehrminütige Moralpredigt über Pünktlichkeit gehalten - über's Mikro! Und als wir beim nächsten Stopp ankamen hat sie die beiden nochmal öffentlich dafür verantwortlich gemacht, dass wir dort nur 10 Minuten Zeit haben zum Besichtigen! Boar, so eine dumme Kuh. Gefahren ist die auch wie Henker, mir ist das erste Mal im Leben in nem Bus schlecht geworden. Und das aller Schlimmste war, dass wir an den schönen Orten, wo es wirklich was zu sehen und zu genießen gegeben hätte, immer nur 10 Minuten Zeit hatten, aber in den 5 Souvenirshops, an denen wir gehalten haben teilweise bis zu 40 Minuten! Frechheit. Am Ende wollten wir nur noch so schnell wie möglich zurück nach Hause, aber bevor es soweit war durften wir uns noch einen einstündigen Vortrag über die Geschichte von Stirling Castle (inklusive William Wallace, bekannt aus dem Film Braveheart) anhören, wie schon den ganzen Tag in Roboter-Vorlese-Stimme. Wir wussten nicht mehr was schlimmer war: das endlose, schlechte Gequatsche der Busfahrerin oder die furchtbare Dudelsack- und Heulmusik, die sie in den Sprechpausen spielte. Was hätten wir dafür gegeben, den Lautsprecher über unseren Köpfen ausschalten zu können....

Also war auch der Sonntag ein riesen Reinfall und ich fühlte mich schlecht, dass ich Thomas so einen miesen Geburtstag bereitet hab. Aber wie es immer so schön heißt: Es ist der Gedanke, der zählt. Bleibt nur zu hoffen, dass mein Liebster das auch so sah....


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Calton Hill

Scottish National Monument


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