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Meine zweite Woche in Schottland ist vorbei, so langsam komme ich wieder in Europa an, nur an das Wetter kann ich mich immer noch nicht gewöhnen. Vor ein paar Tagen war es richtig schön sonnig und fast warm draußen, so an die 20°C. Da meinten die ganzen Schotten, ja so sieht hier der Sommer aus. Buhuuu, ich will zurück nach Brasilien!!
Wie im letzten Eintrag angekündigt, will ich nun endlich mal etwas über meine Arbeit erzählen. Obwohl es da auch nicht sooo viel zu sagen gibt. Ich mache jetzt ein 5-monatiges Praktikum bei einem Reiseveranstalter namens Abbey Tours. Eigentlich sind die aus Irland und haben auch in Dublin ihren Hauptsitz, aber seit einigen Jahren haben sie eine Außenstelle in Edinburgh, die ausschließlich für Reisen innerhalb Schottlands zuständig ist. Das Büro ist nicht so riesig, es gibt ca. 25 Mitarbeiter, davon sind zurzeit 9 Praktikanten (5 davon von der HS Bremen... tralala). Ich arbeite in der Abteilung für Gruppenreisen, genauer gesagt im French Customer Care. Dort stellen wir Schottlandtouren für französische Reisebüros zusammen, und organisieren und buchen alles von A bis Z, sprich Hotels, Sehenswürdigkeiten, Busse, Guides usw. Klingt erstmal ganz simpel, ist aber mit viel Aufwand und Detailarbeit verbunden. Ich
kümmer mich im Moment um viele solcher Details, aber es macht Spaß und ist relativ abwechslungsreich. Meine Kolleginnen (wir haben kaum Männer im Büro) sind alle sehr nett. Besonders Susan, meine direkte Vorgesetzte und Hauptzuständige für den French Customer Care, ist total cool drauf, obwohl sie schätzungsweise schon Mitte-Ende 50 ist. Aber wir haben immer viel Spaß zusammen. Mal sehen wie sich die nächsten Wochen entwickeln, habe schon von meiner Vorgängerin gehört, dass es sehr stressig wird. Aber ich lasse mich überraschen.
Gestern war ich mit Isa, Mehala und Nathalie (beide machen auch Praktikum bei Abbey Tours, Nathalie kommt aus den Niederlanden, Meha ist mit uns an der HS Bremen) in St. Andrews. Das ist ein kleiner Ort etwas nördlich von Edinburgh, der hauptsächlich als die Heimat des Golfsports bekannt ist. Außerdem ist dort die älteste Universität Schottlands, die dieses Jahr ihr 600-jähriges Jubiläum feiert und wie Nathalie mehrmals so schön betonte "auf der auch Prince William und Kate Middleton studiert haben". So viel für die Leser der "Bild der Frau". Die Unigebäude sind aber - zumindest von außen - sehr schön, wirken fast wie ein kleines Schloss. Die haben sogar ihre eigene Kirche! Schon ganz schön schickimicki.
Danach haben wir die Ruinen der Burg und der Kathedrale besichtigt. Kurz bevor wir die Burg verlassen wollten haben wir noch eine kleine Treppe unterhalb der Mauern entdeckt. Dort stand etwas von Mine und dass der Gang sehr niedrig sei, man also auf seinen Kopf aufpassen sollte. Wir haben uns nix Schlimmes gedacht und sind da runtergeklettert. Nur dass "niedrig" echt ne Untertreibung war. Teilweise war der Gang so klein, dass man nicht mal mehr gebückt laufen konnten, sondern richtig in die Knie gehen musste! Aber war echt spaßig und definitiv das Aufregendste an der Ruine. Um die alte Kathedrale (bzw. was von ihr übrig war) gab es einen ziemlich großen Friedhof, auf dem fast alle Gräber um die 150 Jahre oder älter waren. Zusammen mit dem grauen Himmel ergab das die perfekte Stimmung für einen Gruselfilm :D Zwischen den Gräbern steht auch noch ein Turm, auf den wir hochgeklettert sind. Von da aus hatte man einen super Blick über den ganzen Ort, die Burg, die Uni, das Meer... War schon echt schön.
Was uns aufgefallen ist, dass in St. Andrews, mal abgesehen von den Touristen, alle irgendwie schick aussehen. Selbst in den kleinsten, einfachsten Studentencafés traf man fast
nur auf schicke Menschen. Dazu war auch alles furchtbar teuer, 4£ für ein kleines belegtes Baguette!? Ich hab gedacht, die spinnen! Und es gab jede Menge Golfer-Läden. Also ich glaube, dort wohnen echt nur reiche Leute, selbst die Studenten, die immerhin ein Drittel der Stadt ausmachen, scheinen alle aus mehr als guten Verhältnissen zu kommen. Fazit: St. Andrews ist nett anzusehen, aber wohnen oder studieren möchte ich da wirklich nicht, da würde ich mir immer irgendwie minderwertig vorkommen!
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