Tag 1: Milngavie - Drymen (19 km)


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April 16th 2017
Published: April 16th 2017
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Surprise, ich habe doch WiFi! Unsere Unterkünfte wurden noch geändert, daher habe ich jetzt eine mit WiFi. Leider nur mit SEHR langsamem WiFi, sodass es noch keine Fotos gibt. Die werde ich später anhängen.

Der erste Wandertag... wesentlich leichter als ich erwartet hätte. Anscheinend stimmte die Aussage von gestern mit dem leichten Einstiegstag.

Erinnert ihr euch noch an das Tor, den Anfangspunkt des WHWs? Kaum zehn Meter später begann ich meine erste Konversation auf Deutsch mit einer Australierin (eine andere als die, die beim Abendessen gestern neben mir saß) deren Mutter Deutsche ist. Sie hat gerade ihre Tanten in Deutschland besucht und gönnt sich nun den WHW als krönenden Abschluss ihrer Europareise. Und wo wohnen die Tanten? In Gießen! Sachen gibt's...

Viel zu erzählen gibt es eigentlich nicht. Der erste Tag ist landschaftlich eher unspektakulär. Es gab jedoch eine wunderschöne Stelle: wir traten durch ein kleines Schafstor, das in eine kleine Steinmauer eingelassen war und unter größeren Bäumen mit wild gekrümmten Ästen stand. Vor uns tat sich ein Blick auf: Hügel, aber rund und eher schmal, ein wenig wie die Kuppel des Doms in Florenz. Einzelne Bäume oben auf den Hügeln, die noch keine Blätter hatten. Die höchsten Hügel waren oben mit tief hängenden dunkelgrauen Wolken verhangen. Gras, Heide, die zu dieser Jahreszeit eher bräunlich-grün ist. Dazwischen einige knallgelbe Sträucher, Ginster, wie mich meine Mitwanderer aufklärten. In weiter Ferne mehr Steinmauern und Schafe. Genauso habe ich es mir vorgestellt 😊 . Der Rest des Wegs bestand eher aus kleineren Landstraßen. Typisch britisch jedoch die Hecken, die die Straße an beiden Seiten einzäunten. Über eine Schafweide sind wir auch gelaufen. Es ist gerade Lammzeit und wir konnten viele süße kleine Tierchen bestaunen. Beachtenswert waren auch die Bäume, die am Wegesrand standen. Fast alle mit diesen wild wachsenden total kurvigen Ästen und voller Moos. Massen an Moos. Moss nicht nur am Stamm, sondern auch auf dem noch so kleinsten Ästchen. Sehr nordeuropäischer Urwald 😉.

Die Gruppe ist ohne Ausnahmen freundlich und hilfsbereit. Kennengelernt habe ich heute neben der Australierin mit Gießener Tanten noch einen älteren Herren aus Bristol, der ursprünglich aus dem Süden von Wales kommt, große Bauprojekte überwacht und zuhause Mitglied einer kleinen Wochenendwandergruppe ist. Linguistisch betrachtet ist das das Paradies! Unser Tourguide hat einen "normaleren" englischen Akzent, dann die beiden Australierinnen, schottischer Akzent mit unterschiedlichen Einschlägen und jetzt auch noch ein Hauch Walisisch. Wunderbar! Das Walisische ist eher weicher und melodiöser als der "normale" englische Akzent. Am liebsten höre ich jedoch dem Mutter-Tochter-Team zu. Sie kommen von der Ostküste in der Nähe von Aberdeen (jedoch zugezogen, denn es gibt ein Bruder-Schwester-Team gebürtig aus Aberdeen und die reden ganz anders) und sprechen das weichste und melodiöseste Englisch überhaupt. Wie das sanfte Plätschern eines kleinen Bachs...ich glaube sie könnten das Telefonbuch vorlesen...

Abends haben wir uns (alle aus den verschiedenen Unterkünften) im angeblich ältesten schottischen Pub getroffen und ich habe Steak Pie probiert, das eigentlich gar kein Pie ist. Man hat eine kleine Auflaufform aus Steingut, in der sich eine Art Gulasch befindet (Steak Stückchen in Gravy). Oben drauf ist etwas Ähnliches wie Yorkshire Pudding. Yorkshire Pudding hat nichts mit Pudding zu tun, sondern ist ein kleines herzhaftes Blätterteigetwas. Man kann den Blätterteig oben entfernen und ihn als Löffel für den Inhalt der Auflaufform verwenden. Der ältere Herr aus Bristol hat mir gezeigt wie es geht 😉 . Dazu gab es super knackige Erbsen. Da sagt doch noch einmal einer die Briten könnten nicht kochen!

Kurzer Satz zum Schluss: eine weitere britische Tradition ist mir im B&B erspart geblieben. Ich spreche von Teppich im Badezimmer 😉 . Dafür riecht das B&B wunderbar bekannt. Es ist ein Geruch, den ich absolut mit Großbritannien verbinde. Ich kann ihn nicht beschreiben, aber ich habe ihn schon oft gerochen. Ein gemütlicher Geruch. Ich habe unsere Landlady sogar gefragt, nach was genau ihr Aufenthaltsraum rieche, dass mir dieser Geruch sehr bekannt vorkomme. Sie meinte nach nichts besonderem. Vielleicht eine Mischung aus sehr altem Haus und einer britischen Marke Möbelpolitur.

Morgen besteigen wir in der ersten Tageshälfte den Conic Hill, von dem man - bei besserem Wetter - einen grandiosen Ausblick auf Loch Lomond haben soll. Die zweite Tageshälfte geht es dann am Ufer vom Loch entlang. 23 km und angeblich einer der beiden härtesten Tage. Da wir morgen im selben B&B (wir werden wieder hergefahren) sind, gibt es Fotos von morgen auch erst später.


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Lammzeit :)


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