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Published: November 16th 2011
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Lange ist's her, seit meinem letzten Eintrag. Es war wieder eine bewegte Zeit, auch hier in der Schweiz regt sich was ... :-)
Es war schön, wieder zurück zu sein, all die lieben Menschen wiederzusehen. Zudem habe ich ganz schnell, das erste Mal an den Permakulturtagen, gemerkt, dass es auch hier in der Schweiz einige Leute gibt, die den Wandel mit offenen Armen empfangen und mit viel Mut und Lebenslust ihren ganz persönlichen Teil dazu beitragen. Trotzdem war ich auch oft ungeduldig, ich hatte viele Ideen, in welche Richtung es für mich weitergehen sollte. Schliesslich habe ich es dann aber meistens geschafft, nicht krampfhaft nach etwas zu streben, sondern, wie beim Reisen, das ganze dem Fluss des Lebens zu überlassen. Und das war wieder ein spannendes Abenteuer!
Zuerst mal gings Mitte Juni per Velo in den Schwarzwald ans Rohkost-Rainbow. Ich hab mich sofort wieder zu Hause gefühlt bei der Family. Es war ein sehr kleines Gathering mit nur 20-30 Menschen, deshalb gab es schnell einige innige Verbindungen mit Menschen die mich viel gelernt haben. Über offene Gespräche, über das "Yoga of Nature", über bewusstes Essen, Gemeinschaftsleben und vor allem auch über mich selbst.
Zurück in der
Schweiz gings vollgas weiter, mit Velo und Zug. Am WAL-Meeting (http://www.wal-meeting.blogspot.com/) am Bodensee hab wieder viele spannende Bekanntschaften gemacht und gemerkt, dass die "alternative Schweiz" doch eine kleine Welt ist: hab einige schon von den Permakultur-Tagen gekannt. Aber au viele neue kennengelernt, zum Beispiel Aisha, Dani, Patrick und Manu.
Wir sind nach dem Meeting zusammen nach Chur gegangen, um Franz zu besuchen, der uns gezeigt hatt, wie man aus eifachen Materialien eine Jurte baut. Von Aisha hab ich viel über Wildpflanzen gelernt und wir hatten es paar interessante Gespräche. Von Chur ging ich dann mit nach Mogelsberg, wo Claudia am Necker ein Tipi gestellt hat. Ein wonderschöner Ort, offen für verschiedenste Menschen die auch auf der Suche sind. Manchmal auch noch etwas verloren, aber alle mit dem Herz am rechten Fleck! Dank Claudia und Weda, zwei bezaubernde Frauen die mit all ihrem Mut und ihrem Vertrauen für die Vision einer neuen Welt einstehen, ist das Tipi am Necker eine Zuflucht für viele, die auf der Suche sind. Ok, etwas verkifft manchmal, und nicht immer einfach wegen den ganz verschiedenen Menschen die dort zusammenkommen, aber auch Leben und Wandel pur. Und wir haben viel schönes geschaffen: Traumfänger, Schnitzereien und Mobilées aus
Schwemmholz, einen Lehmofen, ein Natur-Dach för die Küche ... hat Spass gemacht, DANKE PURPUR!
Danach gings weiter nach Lieli, zu Christoph und seinem Team ans Lehmerlebnislager. Es war schön, zu erleben, wie Menschen aus den unterschiedlichsten Richtungen bei der Arbeit mit Lehm zusammenwachsen und sich nähergekommen sind. Wir haben viel gelernt über die unzähligen Anwendungsmöglichkeiten diesem Material, das man fast überall umsonst von der Erde bekommt: Von Malereien, Verputz und Wandreliefs über Skulpturen bis zu Wänden, kleinen Gebäuden und Pizzaofen.
Nach einem kurzen Besuch im Tipi hab ich mein Rad wieder gepackt und bin nach Diesbach im Glarus gefahren, wo Felix und Jojo ein Permakultur- und Wildnispädagogik-Projekt gestartet haben. Als Wwoofer (Arbeit gegen Kost & Logis) hab ich geholfen Bienenhotels und Kompostklo zu bauen und einiges Neues über Permakultur gelernt. Für alle die Permakultur und Wildnispädagogik interessiert ist ein Besuch dort sicher ein einfacher und spannender Einstieg: http://www.bienen-schule.ch/.
Weiter giengs wieder Richtung Chur, ans Klimacamp. Ein einfaches aber gut organisiertes Camp, mit Jurten, Zelten, Kompostklo, Solarstrom und Konzertbühne. Aktive Menschen die über Klimawandel, Peakoil und Gesellschaftsprobleme informieren, in Vorträgen über eigene Projekte wie Vertragslandwirtschaft oder Gemeinschaften informieren und in Workshops ihr Wissen über Windgeneratoren,
Solarkocher, Kompostklo etc. weitergeben. Dazu eine gemeinsame, am Camp organisierte Aktion gegen die Kohlekraftwerke von Repower. Und sogar ein Schwitzhüttenritual hatte Platz. Für manche Aktivisten viel zu "spirituell", ich fands super. Es war eine intensive, lehrreiche Woche und ich hab viele interessante Menschen kennengelernt. Manchmal vielleicht noch etwas viel GEGEN das System, statt FÜR den Wandel und eine neue Welt, aber sicher eine gute Sache.
Danach habe ich endlich wieder mal mein Gotti Kathi in Flerden bei Thusis besucht und danach bin ich auf dem Weg zurück nach Luzern noch bei Meinem Götti Remo in Meisterschwanden vorbeigegangen. Nach dem intensiven Jahr das ich hinter mir habe hat es sehr gut getan mit ihnen über meine Erfahrungen reden zu können. Ich hatte das Gefühl, dass die Gespräche tiefer, ehrlicher und persönlicher waren als früher und hoffe ich werde in Zukunft wieder etwas mehr Kontakt zu diesen Menschen haben, die für meine Kindheit und Jugend doch sehr wichtig waren.
Tja, dann war ich wieder zu Hause, mit noch mehr Ideen und Visionen wie's weitergehen könnte, aber keiner Ahnung wo anzufangen. Kurzfristig habe ich mich dann entschieden, Anfang September ein Visionssuche-Ritual im Maggiatal zu machen. Zwölf Tage in der
faszinierenden wilden Natur, intensive Beschäftigung mit meiner Vergangenheit, meinen Beziehungen, meinen Ängsten, Wünschen und Träumen. Zur Vorbereitung eine viertägige Reise durch alle Stufen des Lebens, Kindheit, Erwachsen, Alter, Tod/Wiedergeburt. Viele Redekreise um das erlebte zu teilen und von den Erlebnissen der anderen zu lernen und sie zu würdigen. Dann vier Tage allein an einem selbst gewählten, wunderschönen Platz im Wald. Eine Plane als Schutz vor dem Regen. Fastend. Sich von der Natur in die versteckten Winkel seiner selbst führen lassen, ihre Schönheit, Einfachheit und unendliche Komplexität zu bewundern. Der Liebe begegnen. Erst mit dem teilen des Erlebten in den letzten vier Tagen mit den anderen Männern schafft man es, die intensiven Erlebnisse vollständig zu integrieren, zu akzeptieren... überwältigend!
Kurz darauf bin ich dann nochmals allein vier Tage zum Wandern in die Berge gegangen, eine schöne Begegnung mit der wilden Natur. Am Sonntag. 25. September war ich in Zürich am Be-the-change Symposium, ein aktivierendes Gemisch aus informativen und berührenden Videos, Gesprächen, Austausch, Körperübungen und Selbstreflexion das ich nur jedem empfehlen kann! Wir sind dabei für Ende Januar eins zu organisieren!
Und dann gings wieder los, zurück nach Beuzec. Nach drei Tagen Autostop war ich endlich wieder da.
In den ersten Tagen habe ich grad viele Menschen besser kennengelernt, die ich im Frühling nur kurz gesehen hatte. Es war grad Umzugstimmung :-) Die Jurten von Delphine und Constance, die Hütte von Erwan mussten gezügelt werden und wir haben das reziproke Dach von Gwen's Kerterre gebaut. Dann habe ich ein paar Wochen das einfache Leben in Beuzec genossen. Etwas gesurft, durch die Wälder gestreift, viel Apfelkompott, Kastanien und Eichelmuss gegessen, eine Solaranlage gebaut und mit Evelyne, Isabelle, Christine, Christian, Jeanne, Adéle, Anne-Be, Noemi, Alex und Yann und verschiedenen Besuchern die Freude am Leben geteilt und jede Menge über zwischenmenschliche Beziehungen, unsere Verbindung zur Natur und die Liebe gelernt. Bei einem Besuch in einem Squat in Douarnenez, mit atemberaubendem Blick aufs Meer, habe ich wie man mit Filznadeln einfache Kleider zu Kunstwerken macht :-)
Bevors zurück nach Hause ging hab ich noch Clemence, Adèle und Kevin (genau, der vom Segelboot Leelou!) und ihre Freunde in Morlaix besucht. Ihr Studentenleben hat mich oft an meine Zeit in Lausanne erinnert und ich bin zwischen Wehmut, Erleichterung und Dankbarkeit geschwankt dass ich das bereits hinter mir habe :-)
Und nun bin ich wieder da. Hab mich entschieden den Winter hier
in der Schweiz zu verbringen. Meine Ideen und Visionen gehen immer noch in alle Richtungen (in Beuzec nennt man das tout-les-sens ;-) Aber meine Projekte fangen langsam an, Form anzunehmen.
es bleibt spannend, das Leben auf diesem grossen blauen Ball der Liebe, den wir Heimat nennen!
Ich wünsch euch viel Spass!
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