Es geht weiter mit… Fußball – Kazan und Jekatarinenburg


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June 16th 2018
Published: June 23rd 2018
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Mit dem Nachtzug kam ich am Vormittag in Kazan an, einer Stadt ca. 800km östlich von Moskau, von der, ich muss es gestehen, ich vorher noch nichts gehört hatte. Direkt an der Wolga gelegen, verbindet Kazan den Kremel (Festungsanlage mit orthodoxer Kirche) und die Kul Sharif Moschee mit russischen Elementen aus der Sowjetzeit. Ein Baustil, der uns an die „guten alten“ Sowjetzeiten zurück erinnern lässt. Die gesamte Innenstadt Kazans ist durch diesen Baustil geprägt. Gleichzeitig gibt es aber auch moderne Gebäude aus heutiger Zeit und einen wunderschönen weißen Palast, der als Ministerium dient.

Und natürlich gibt es, wie in jeder Stadt, die als Austragungsort dient, ein FiFa Fan Fest, welche gut organisiert und tatsächlich auch preiswert sind. Auf dem habe ich dann zusammen mit Fans aus Peru, Australien und Russland das erste Deutschland-Spiel gegen Mexiko (0:1) geschaut und wieder gemerkt: Sport verbindet Menschen weltweit.

Als ich schließlich wieder in einen Zug der Transsibierischen Eisenbahn einstieg, um mich für die nächsten 14h auf den Weg nach Jekatarinenburg zu machen, merkte ich: Der Luxus nimmt deutlich ab. Obwohl ich jedesmal die 2. Klasse gebucht hatte, das bedeutet 4 Betten in einem Abteil, fielen die Unterschiede jetzt deutlich auf. Während es noch bis Moskau schicke Gardinen, Tischdecken und sogar ein warmes Frühstück gab, war es auf dem zweiten Abschnitt bereits nur normale Ausstattung ohne Tischdecken etc. und nur noch einem einfachen Frühstück und schließlich gab auf dieser Fahrt nach Jekatarinenburg nicht mal mehr etwas zu essen oder zu trinken, sondern ich musste für die Bettwäsche plus Handtuch sogar noch eine Gebühr zahlen. Auch wenn ich immer Glück mit meinen Mitreisenden hatte, war es doch jetzt hier eine der herzlichsten Begegnungen. Denn ich war mit Vera (Oma), Olga (Mama) und Vika (Enkelin) gemeinsam im Abteil untergebracht, die ihr Abendessen mit mir teilten. Und auch wenn wir kaum miteinander sprechen konnten, funktionierte die Kommunikation prima und wir saßen gemütlich mit warmem Hähnchen, Gurken, Tomaten und heißem Tee zusammen und beobachteten die vorbeiziehenen Dörfer, Seen und Birken.

Und schließlich konnten die Drei ein bißchen Deutsch und ich wieder ein bißchen mehr Russisch.

Wenn man über 400m lange Brücken fährt, nur Bäume sieht und die nächste Bahnstation fast 3 Stunden entfernt ist, merkt man, dass man Sibirien oder zumindest der Grenze dahin immer näher kommt. Und die Grenze, ganz konkret die Grenze zwischen Europa und Asien, liegt fast dierkt in Jakatarienburg. Ich befand also bereits in Asien, als ich in Jekatarienburg ankam. Es ist eine schöne und lebenswerte Stadt, die jedoch an einem vorbeizieht und bei mir keinerlei tiefen Eindruck hinterlassen hat. Man kann einen schönen Stadtspaziergang unternehmen, am „Stadt-See“ entlang schlendern und sich die „Kirche auf dem Blut“, eine gut erhaltene, orthodoxe Kirche anschauen, die gleihzeitig die Grabstelle der Zarenfamilie darstellt. Aber auch witzige Kunstwerke, wie eine übergroße Computer-Tastatur gibt es zu sehen.

Die Stadt ist ungewöhnlich modern gebaut, und auch einige Wolkenkratzer prägen das Stadtbild. Sie befindet sich direkt am Ural und aus meiner Richtung kommend: Kurz hinter Europa.

Das Denkmal an der Grenze zwischen Asien und Europa ist recht klein und unscheinbar, aber ganz witzig rund herum ausgeschmückt. Dabei habe ich zum ersten Mal eine Fahrt per Uber ausprobiert und es hat hervorragend geklappt.

Und vom Fussball her wird’s mittlerweile bedeutend weniger. Jekatarinenburg ist Richtung Asien gesehen der letzte Austragungsort. Dementsprechend ist die Fangemeinde schon wesentlich kleiner. Wird Fussball in den nächsten Städten überhaupt noch eine Rolle spielen?

Am Abreisetag habe ich dann noch das Yelzin-Center besucht (Boris Yelzin ist hier geboren), ein neues, modernes und sehr stylisches Büro- und Geschäftszentrum mit vielen Ausstellungen und Museen. Dort hat mich nämlich die „World Press Photo“ – Ausstellung interessiert, welche sehr sehenswert ist.



Schließlich geht es für mich jetzt fast 21h lang weiter nach Novosibirsk. Jetzt fängt Sibirien richtig an, ich bin gespannt…


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