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Published: September 22nd 2009
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Irkutst ist eine Sibirische Grosstadt, zu wenig Zeit verbringe ich dort um spannendes zu berichten. Wir verbringen den Tag vorallem damit uns im Park zu sonnen und den etwa 100 Hochzeitspärchen zuzuschauen welche alle exakt das gleiche Programm ablaufen. Hupend in der Autokolonne vorfahren, im Park aussteigen, Fotos machen und Hupend wider in der Kolonne davonrauschen.
Honcho Kosta macht einen deprimierten Eindruck als er uns vom Bahnhof Irkutsk abholt, auch die mehrstündige Busfahrt vn Irkutsk nach Listwjanka ist kein wirkliches Highlight. Ausser dass unser Busfahrer definitiv Formel 1 Ambitionen hat. Er holt das letzte aus der Kiste raus, überholt links und rechts und wird erst von dem Begrenzungspfahl am Strassenrand ermahnt. Bus n bisschen defekt, sonst alles OK.
Die grandiose Aussicht vom Hostel über den Bailaksee entschädigt genugtuend für vergangene Strapazen. Nur schon die Zahlen des Tümpels beeindrucken. Ein Fünftel des Frischwassers der Erde, 670km lang, 1.6km Tief, mehr Volumen als die Big Lakes in Nordamerika. Glasklar, tief Blau, arschkalt und wunderschön.
Die „Banja“ ist eigentlich ne Russische Sauna mit Feuerpott in der Mitte. Mit dem kleinen Unterschied, dass man hier mit nassen Pinienzweigen ausgepeitscht wird, Kosta hat merklich Spass uns Schmerzen zuzufügen und haut drauf was geht.
Noch zwei Tage später sollten die Streifen zu sehen sein…
Listwjanka ist Tourischeiss, Russen Tourischeiss. Die Märkte, Seelöwenshows und Museen intressieren mich nen Dreck. Wandern in den Birken- und Pinienwäldern wär jetzt echt der Hammer, aber ihr kennt ja den Spritverbrauch von Panzern, nach 30 min Schleichgang ist jeweils umkehren angesagt. Die alte geht mir langsam auf den Sack.
Davon ausgehend dass die Bären und Wölfe welche es hier gibt mehr Angst von mir als ich von ihnen habe, verabschiede ich mich im nächsten Morgengrauen von meiner „Tour“ und dem Guide und mache mich selber auf die Socken durch die atemberaubenden Wälder von Sibirien.
Karte hab ich keine, dafür Adi‘s Kompass. Ich werde mit grandiosen Aussichten über den Tümpel und dem ultimativen Frieden belohnt. Endlich ein bisschen Zeit für mich alleine. Zeit um die Erlebnisse der letzten Tage zu verarbeiten. Zeit dankbar zu sein dass ich diese Reise überhaupt machen kann. Zeit um zu begreifen wie klein man selbst und wie riesig diese Welt ist. Zeit um zu verstehen wie wenig es braucht um zufrieden zu sein. Zeit um mir im Klaren darüber zu werden wie glücklich ich gerade bin. Zeit um zu merken wie hammerhart ich
mich gerade verlaufen habe.
Die Sterne, das Rauschen des Sees und ein Arsch voll Glück zeigen mir irgendwie den Weg nach Hause.
Irkutst - Listwjanka - Irkutst 250 km.
Liswjanka und Umgebung 30km.
Total 8790km
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