Lateinamerika - Woche 81 (Honduras)


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Published: October 22nd 2007
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17.06.06
Morgens stand ich sehr frueh auf. Omar brachte mich kurz vor 08.00 Uhr zur Post, um zu schauen, ob das Paket schon angekommen ist, war jedoch Fehlanzeige. Dann fuhr er mich zum Busterminal. Ich entschied mich, einen anderen Bus zu nehmen, nicht den eiskalt klimatisierten. Deshalb lief ich ein paar Cuadras weiter und stieg in den Bus, der bis zum Wasserfall Pulhapanzak faehrt und stieg bei der letzten Kreuzung aus, um weiter Richtung Sueden zu fahren. Ich versuchte es mit Autostop und wurde kurze Zeit spaeter mitgenommen. Beim Lago de Yojoa trennten sich unsere Wege. Als ich ausstieg, kam soeben der Bus, der nach Siguatepeque fuhr. Ich stieg ein und fuhr bis nach Taulabé. Dort besuchte ich eine Hoehle. Es war nur eine groessere Gruppe anwesend, die zurzeit eine gefuehrte Tour machte. Ich machte meine eigene Runde und kam kurz nach ihnen auch wieder an die frische Luft. Sie boten mir an, mich mitzunehmen, was ich natuerlich gerne annahm. Ausserhalb der Stadt Siguatepeque machten sie einen Stop zum essen. Ich wartete draussen und las ein wenig. Danach brachten sie mich bis nach Comayagua. Von der Hauptstrasse aus lief ich bis ins Zentrum und besuchte die Hauptattraktionen. Endlich wieder mal eine sehr schoene und gemuetliche Stadt, eine richtige Wohltat. Bei der Kirche La Merced gibt es eine Plaza, dort machte ich meine erste Pause. Mein weiterer Spaziergang fuehrte vorbei an weiteren Kirchen, Plazas und kolonialen Gebaeuden, bis ich zur Kathedrale kam. Dort genoss ich die schoene ruhige Plaza und das gediegene Ambiente. Als ich spaeter beim Tourismusbuero vorbeikam, rief mir ein Herr zu, ob er mir helfen koenne. Hermes arbeitet als Guide und meinte, ich solle doch ins Buero kommen, wo ich weitere Infos erhalte. Ich ging also ins Buero und unterhielt mich mit ihm und der Sekretaerin Vanessa. Die erhaltenen Infos betreffend dem naheliegenden Park nuetzten mir nichts, da ich wieder mal die einzige Besucherin war. Hermes bot mir jedoch an, mich morgen zu einer archaeologischen Staette zu begleiten, was ich noch ueberdenken musste. In der Zwischenzeit zeigte er mir ein guenstiges Hotel und nachdem ich mein Gepaeck dort deponiert hatte, zeigte er mir noch eine bekannte Bar und erklaerte mir einiges ueber die Stadt. Irgendwann verabredete ich mich mit ihm auf den naechsten Morgen um 07.30 Uhr und setzte meinen Spaziergang alleine fort. Ich besuchte noch eine letzte Kirche, ein bisschen ausserhalb des Zentrums. Danach kehrte ich durch die Marktgasse zurueck zum Hotel. Den restlichen Abend verbrachte ich praktisch nur an der Plaza. Ich beobachtete die vielen Leute. Ab und zu setzte sich jemand zu mir und wir unterhielten uns eine Weile, dann war ich wieder alleine und genoss die Stimmung. Als es dunkler wurde, war alles schoen beleuchtet, hier gefiel es mir richtig gut. Gegen 21.00 Uhr ging ich kurz in die Bar, welche mir Hermes gezeigt hatte, es war jedoch noch kein Mensch dort. Ich kehrte ins Hotel zurueck und erledigte dort noch ein paar Sachen, bevor ich schlafen ging.

18.06.06
Ich waere gerne noch ein bisschen liegen geblieben, beeilte mich aber, um puenktlich parat zu sein. Hermes wollte um 07.30 Uhr beim Hotel sein, doch bis knapp vor 08.00 Uhr kam er nicht. Ich wusste, dass Vanessa heute das Buero um 08.00 Uhr oeffnet. Deshalb lief ich dorthin, fand jedoch auch hier nur verschlossene Tueren vor. Ich wartete eine Weile und etwa eine Viertelstunde spaeter kam endlich Vanessa. Sie bekam das Gespraech zwischen Hermes und mir von gestern mit und fragte sich auch, weshalb er nicht kam. Doch etwas unternehmen wollte sie noch nicht. Wir warteten noch bis 08.30 Uhr, dann machte ich ihr Druck, sie solle endlich was machen. Sie organisierte kurz spaeter einen anderen Guide, der uns mitteilte, dass er in einer halben Stunde im Buero sei. Ich wartete jedoch schon mehr als eine Stunde, als ich Vanessa bat, ihn nochmals anzurufen und zu fragen, was los sei. Anscheinend hatte der Bus eine Panne und er braeuche nochmals etwa 20 Minuten. Es war mir echt zu bunt, ich konnte kaum fassen, dass ich ueber Nacht in Comayagua blieb und mehr als zwei Stunden wartete, nur um irgendeine daemliche archaeologische Staette zu besichtigen, was ich wahrscheinlich auch alleine haette machen koennen. Ich entschied zuerst, die Tour alleine zu machen und lief zum Terminal, um nach La Paz zu kommen. Doch dann aenderte ich meine Meinung und liess es sausen, es war mir einfach zu kompliziert und vorallem war ich schon recht spaet dran, um noch nach La Esperanza zu kommen und dort etwas Sinnvolles zu unternehmen. Ich lief bis zur Hauptstrasse und machte einmal mehr Autostop. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Bus fahren. Es dauerte zwar etwas laenger, aber immer noch bevor ein Bus vorbeifuhr, erhielt ich einen Ride. In Siguatepeque besuchte ich kurz einen botanischen Garten und dann fuhr ich mit dem Lokalbus bis zur Kreuzung, von wo aus es nach La Esperanza geht. Von dort aus nahm mich wieder jemand mit bis Jesús de Otoro, etwa bis zur Mitte der ganzen Strecke. Dort lief ich eine Weile der Strasse entlang und genoss die Stille und die schoene Landschaft. Eine Familie nahm mich dann mit bis nach La Esperanza. Sie informierten sich sogar, wo sie mich genau aussteigen lassen koennen, um nach Rio Grande zu gelangen. Der letzte Bus nach Rio Grande fuhr um 13.00 Uhr, es war jedoch schon 14.00 Uhr. Ich musste also einmal mehr darauf hoffen, dass mich jemand mitnimmt. Hier war das jedoch kein Problem, die Fahrt dauerte etwas mehr wie eine halbe Stunde. Eher per Zufall sah ich die Pulpería, welche in einem Reisefuehrer beschrieben war, um Infos zu erhalten. Ich stieg also aus und lief dorthin. Elías, der Inhaber der Pulpería, zeigte mir den Weg zum Wasserfall. Seine Tochter Yolani wollte mich begleiten. Ab und zu stellt sich die Frage, ob die Personen einen begleiten wollen um Geld zu verdienen oder einfach so. Bei ihr war es jedoch einfach so, ihr war wahrscheinlich zu langweilig. Wir liefen also etwa 20 Minuten, bis wir beim Wasserfall ankamen. Der Beschrieb des Wasserfalls klang recht toll, 120 Meter hoch sollte er sein. Nun, ich kann das leider nicht sagen, da man den Wasserfall nur von oben her sehen konnte, nicht einmal von der Seite. Ich konnte kaum glauben, eine so lange Reise zu machen, um einen Wasserfall von oben her zu sehen. Ich fragte sie, ob man nicht nach unten laufen koenne. Sie meinte, es sei moeglich, aber teilweise rutschig und ein sehr langer Weg. Ich beschloss, es zu versuchen. Sie liess mich jedoch nicht alleine gehen und begleitete mich. Wir kamen jedoch tatsaechlich nicht weit. Es hatte zwar einen Weg, aber anscheinend kamen hier schon seit Urzeiten keine Leute mehr durch. Ab und zu konnte man den Weg kaum erkennen und es war teilweise mit stacheligem Gebuesch versperrt. Wir waren noch weit weg vom Fluss, deshalb gaben wir es auf. Wir kehrten also zurueck und setzten uns neben dem Fluss ins Gras. Irgendwie liess es mir keine Ruhe, dass man den Wasserfall nicht sehen konnte. Ich entschied, auf der anderen Seite des Flusses auch noch kurz einen Spaziergang zu machen, Yolani kam auch mit. Es dauerte auch nicht lange, bis wir tatsaechlich eine Stelle fanden, wo wir immerhin etwa einen Drittel des Wasserfalls sehen konnten. Auch Yolana war sehr ueberrascht und sichtlich erfreut. Nun kehrten wir zufrieden zur Pulpería zurueck. Dort fragte ich, ob es immer noch viele Fahrzeuge habe, die nach La Esperanza fahren wuerden. Die Leute meinten, es sei kein Problem. Ich lief also schon mal der Strasse entlang und wartete auf ein Transportmittel. Ich lief bestimmt schon mehr als eine Stunde, als das erste Auto vorbeifuhr. Leider nahm es mich aber nicht mit. In der naechsten Stunde passierten nochmals zwei Autos, doch auch da hatte ich kein Glueck. Endlich kam ich bei der Laguna Chiligatoro an, etwa auf halbem Weg. Ich fragte einen Mann, wie lange es noch sei bis La Esperanza. Er meinte, es sei viel zu spaet, um noch dorthin zu laufen. Er lud mich ein, bei seiner Familie zu uebernachten. Dort erwartete mich seine Frau, ihre Tochter und einige Enkelkinder. Und es kamen einige andere Kinder aus der Nachbarschaft hinzu. Die Familie selbst wohnt zu zehnt im Hause. Die Kinder fragten mich, ob ich Fussball spielen komme. Ich sagte zu und sie riefen jegliche Kinder aus der Nachbarschaft zusammen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das zum letzten Mal machte, aber es machte riesig Spass und die Kinder waren alle sehr suess. Danach versprach ich ihnen Kekse. Doch inzwischen waren es soviele Kinder, dass es nur noch einen Keks pro Kind gab. Ich hatte noch vier Stueck uebrig und die Kinder wollten einen Wettbewerb machen, um diese zu gewinnen. Zuerst machten wir ein Spiel, doch das artete schnell in ein Chaos aus. Danach entschieden wir, die Kekse den Erwachsenen zu geben, die mich in ihr Haus einluden. Die Kinder wollten weiterspielen. Zuerst tanzten sie eine Runde und dann sangen sie mir etliche Lieder vor. Es war schon recht dunkel und wir entschieden, ins Haus zu gehen. Dort erhielt ich einen Kaffe, Tortillas und Bohnen. Die Indígena-Familie lebt in einem einfachen Haus, ohne Elektrizitaet, gekocht wird ueber dem Feuer. Das Klo steht ausserhalb und statt Klopapier wird Zeitungspapier verwendet. Die zehn Personen teilen sich etwa sechs Betten. Ich durfte mein Zelt in einem der Raeume aufstellen. Logischerweise war es nicht das bequemste auf dem Betonboden und es war hoellisch kalt, aber doch waermer als draussen.

19.06.06
Die Familie war schon lange auf, doch ich blieb noch eine Weile liegen, obwohl es unbequem war, immerhin war es waermer als draussen. Spaeter kamen die Kinder neugierig ums Zelt und ich oeffnete es. Wir unterhielten uns eine Weile, dann halfen sie mir, das Zelt zusammen zu packen. Die Kinder machten sich parat fuer die Schule. Ich verabschiedete mich von den Erwachsenen und begleitete die Kinder bis zur Schule. Von dort aus setzte ich meinen Spaziergang Richtung La Esperanza fort. Es kamen zwar einige Autos vorbei, aber ich beschloss, den ganzen Weg zu laufen. Nach zwei Stunden kam ich in La Esperanza an. Ich setzte mich in ein sehr gemuetliches Café und goennte mir ein paar leckere Sachen. Nach mehr als einer Stunde machte ich einen Rundgang in der Stadt. Zuerst ging ich zu einer in eine Mauer gebaute Gedenkstaette, die wie eine Kirche aussah, gleich in der Naehe. Dann lief ich bis zur Hauptkirche. Diese war eher enttaeuschend, ebenso die Plaza. Ich hatte zurzeit eh nicht so Lust, an der prallen Sonne durch das Dorf zu laufen, deshalb machte ich mich wieder auf den Rueckweg nach San Pedro Sula. Ich lief bis ausserhalb des Dorfes und bekam sofort eine Mitfahrgelegenheit. Die Leute fuhren zwar nur bis Jesús de Otoro, aber dort ging es praktisch ohne Uebergang weiter in einem sehr bequemen klimatisierten Auto. An der Kreuzung liessen mich die Leute raus, von wo aus ich einen Bus nehmen wollte. Doch zufaelligerweise fragte mich ein Camionfahrer, wohin ich wolle und nahm mich mit. Er machte sogar einen Halt beim Lago de Yojoa, damit ich ein paar Fotos machen konnte. Bei einer Tankstelle musste er dafuer eine laengere Pause machen, um einige Anrufe zu erledigen. Dann ging die Fahrt weiter. Er fuhr bis San Pedro Sula, in die Naehe des Stadiums. Ich dachte, ich sei schon in der Naehe der Familie, aber leider gibt es zwei Stadien in San Pedro Sula. Ich war also noch einiges ausserhalb, aber dafuer gibt es ja Busse. Osmar musste auf eine Person warten, die seine Ware abholen wuerde. Ich leistete ihm noch eine Weile Gesellschaft. Als nach 1,5 Stunden aber immer noch nicht alles erledigt war, machte ich mich alleine auf den Heimweg, da es sonst zu dunkel geworden waere. Osmar begleitete mich noch bis zur Bushaltestelle. Ich fuhr bis ins Zentrum und wechselte dort den Bus, der mich schliesslich bis ein Cuadra vom Haus entfernt brachte. Auf der Strasse traf ich bereits die ersten Familienmitglieder, doch die redeten praktisch nichts. Im Hause waren nur zwei Personen anwesend, die ebenfalls beschaeftigt waren. Ich deponierte mein Gepaeck und besuchte Gloria bei ihrem Essstand. Mit ihr unterhielt ich mich ein wenig, ass etwas Kleines und dann kehrte ich wieder ins Haus zurueck. Dass die Leute weder reden noch zuhoeren ist sehr seltsam fuer mich, da bin ich lieber alleine in meinem Zimmer und schaue fern.

20.06.06
Ich verbrachte praktisch die ganze Zeit mit Reiseberichte schreiben oder fernsehen. Erst gegen 12.30 Uhr bewegte ich mich richtig aus dem Zimmer, ging duschen und raus an die frische Luft. Nach einem kurzen Internetbesuch kehrte ich jedoch wieder ins kuehlere Zimmer zurueck. Gegen 15.30 Uhr kam Gloria zu mir ins Zimmer uns sagte, die Kamera sei angekommen und sie wuerde mich zur Post fahren. Ich freute mich, endlich konnte ich weiterreisen. Als wir bei der Post ankamen, musste ich noch 5 USD bezahlen, damit ich das Paket ueberhaupt bekam. Zudem teilte mir die Angestellte mit, dass der Absender das naechste Mal beim Zollzettel nicht einen solch hohen Betrag angeben soll, denn eigentlich wuerde jetzt das Paket zuerst durch Zollbeamte durchsucht und dafuer muesste ich nochmals ueber 100 USD hinblaettern. Ich war geschockt und heilfroh, dass sie eine Ausnahme machte, resp. dass Gloria gleich mit mir zur Post gefahren ist. Das waere echt aergerlich gewesen. Wir kehrten nach Hause zurueck und ich machte natuerlich gleich das Paket auf. Es hatte noch einige Sachen dabei, die ich gar nicht bestellt hatte und die ich nun doppelt habe, aber immerhin habe ich nun wieder eine Kamera. In der Hoffnung, dass ich eine gute Wahl getroffen habe und mir diese keiner mehr wegnimmt! Nun konnte ich mich fuer meine weitere Reise vorbereiten. Irgendwie war ich vorher dafuer blockiert. Ich erledigte noch viele Sachen, bevor ich mich zum letzten mal vor den Fernseher setzte.

21.06.06
Ich stand frueh auf und machte die meisten Sachen schon mal parat. Gegen 07.30 Uhr lief ich los Richtung Busterminal. Irgendjemand hielt sogar an und nahm mich netterweise mit, das ersparte mir etwa eine halbe Stunde Fussmarsch. Als ich kurz vor 08.00 Uhr ankam, wurde mir mitgeteilt, dass der Bus erst um 08.30 Uhr faehrt. Ich nutzte die Zeit und ging auf die Suche nach einer leeren CD. Ich kam schliesslich ziemlich unter Zeitdruck und schaffte es gerade noch rechtzeitig auf den Bus. Wenn ich gewusst haette, welche Route der Bus faehrt, waere es sehr einfach gewesen, er fuhr naemlich genau an dem Gebaeude vorbei, wo ich die CD gekauft hatte. Naja, zum Glueck hatte ich den Bus wenigstens nicht verpasst. Ich machte erneut eine Reise zum Wasserfall Pulhapanzak, um immerhin einen Teil meiner verlorenen Fotos zu retten. Die Fahrt dauerte erneut zwei Stunden. Der Kassierer kannte mich noch von letzter Woche und liess mich nach meiner Story gratis herein. Schon nach etwa einer halben Stunde kehrte ich wieder zur Hauptstrasse zurueck. Nachdem ich etwa eine Viertelstunde gelaufen bin, nahm mich jemand mit bis zum naechsten Dorf und von dort aus erhielt ich eine weitere Mitfahrgelegenheit bis etwa zehn Minuten Fussweg von zu Hause entfernt, das war perfekt. Eigentlich wollte ich nun alle meine Fotos gleich auf die CD brennen, doch wie es der Zufall will, ist genau jetzt, wo der Computer am wichtisten waere, nicht an seinem Platz. Diesen Plan konnte ich demnach vergessen. Stattdessen packte ich meine restlichen Sachen zusammen und fragte Omar nach der Busgesellschaft fuer die Copán Ruinas. Er redete kurz mit den anderen Leuten, da er sich auch nicht sicher war. Dann brachte mich Eduardo zum Busterminal. Es war bereits 14.30 Uhr, als der Bus abfuhr. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden. In La Entrada musste ich umsteigen. Statt 45 Minuten auf den naechsten Bus zu warten, lief ich zum Ausgang des Dorfes und nach kurzer Zeit nahm mich ein Polizist bis zum naechsten Posten mit, von wo aus mir eine sichere Mitfahrgelegenheit organisiert wurde. Kurze Zeit spaeter sass ich in einem Camion, der mich bis kurz vor das Dorf Copán Ruinas fuhr. Mit einem Mototaxi fuhr ich bis zum Hostal. Ich war mal wieder die einzige Touristin, aber inzwischen bin ich mich das ja gewohnt. Ich machte als erstes einen kurzen Rundgang durchs Dorf. Ein sehr schoener Ort, sehr gemuetlich. Ich haette wohl eher die Woche hier verbringen sollen statt in San Pedro Sula. Ich ass kurz etwas und dann setzte ich meinen Rundgang fort. Irgendwann lernte ich drei Amerikanerinnen und einen Honduraner kennen. Wir quatschten etwa eine Stunde, dann machte ich mich auf den Heimweg. Ich informierte mich noch ein wenig ueber die umliegenden Sehenswuerdigkeiten und ging frueh ins Bett.

22.06.06
Gegen 07.30 Uhr lief ich bereits los Richtung Ruinen. Das Wetter war jedoch recht schlecht, sodass ich kurze Zeit spaeter entschied, morgen zu den Ruinen zu gehen. Stattdessen lief ich zu einem Hostal, das anscheinend Buecher wechselt. Als ich beim Hostal ankam, erwarteten mich jedoch nur etwa zehn Buecher und keines davon in deutsch. Nun ging ich nach einer Ewigkeit wieder mal richtig fruehstuecken. Das Wetter sah schon einiges besser aus und es war wohl doch der richtige Tag, um zu den Ruinen zu gehen. Ich kehrte ins Hostal zurueck und packte meine Sachen wieder ein, dann machte ich mich auf den Weg zu den Ruinen, etwa zehn Minuten vom Dorf entfernt. Der Eintritt alleine kostete 10 USD, eigentlich schon teuer fuer Honduras. Aber als der Guide sagte, es koste 25 USD fuer 1 bis 9 Personen, fielen mir fast die Augen raus. Ich entschied mich natuerlich, die Ruinen ohne Guide zu besuchen. Die Staette ist sehr schoen gepflegt und hat viel zum ansehen. Nach etwa 1,5 Stunden hatte ich meinen Rundgang geschafft und meine Batterien gaben auch den Geist auf. Ich kehrte also zurueck ins Hostal, um diese aufzuladen. In der Zwischenzeit ging ich in einen anderen Laden, um meine Buecher einzutauschen, diesmal hatte es eine groessere Auswahl. Als die Batterien wieder aufgeladen waren, machte ich mich auf den Weg zu den anderen Ruinen, etwa eine halbe Stunde vom Dorf entfernt, die Sepulturas. Dort lief mir gleich von Anfang an ein Herr nach, der mir alles erklaerte. Da er seinen Job gut machte, erhielt er auch ein Trinkgeld, obwohl ich das eigentlich nicht mag, wenn sich jemand einfach so aufdraengt. Wieder zurueck im Dorf war Waesche waschen angesagt und danach hatte ich endlich mal Zeit fuer Internet. Dieses funktionierte jedoch nach etwa einer halben Stunde nicht mehr, weshalb ich nur wenig erledigen konnte. Ich setzte mich unten im Casa de todo ins Café und trank etwas. Als ich bereits meine Rechnung bezahlt hatte, sprach mich ein Herr an und lud mich zu einem Kaffee ein. Jim und ich unterhielten uns recht lange. Spaeter stellte er mir noch seinen Kollegen Johnny vor. Die beiden waren nur auf Kurzbesuch in Copán und gehen morgen weiter nach Gracias. Als sie erfuhren, dass ich in den naechsten Tagen auch dorthin fahren wuerde, meinten Sie, ich koennte morgen frueh mit ihnen dorthin fahren. Ich musste mir das Ganze noch ueberlegen. Die beiden Herren mussten noch eine Unterkunft suchen. Ich begleitete sie dazu, denn ich musste ja wissen, wo ich sie morgen finden konnte. Nachdem sie in einem Hotel eingecheckt hatten, gingen wir noch gemeinsam etwas Nachtessen. Heute war wieder mal Pizza angesagt. Nach dem Essen verabredete ich mich mit den beiden auf morgen und kehrte ins Hostal zurueck, um mein Gepaeck dort zu lassen. Dann kehrte ich ins Zentrum zurueck, um in einem Café einige Infos ueber die Region rauszuschreiben. Als ich mich nach einiger Zeit an die Wand mit all den Zetteln wendete, stand ein Tourist neben mir. Wir kamen ins Gespraech und blieben noch eine Weile hier sitzen. Eric war vor ein paar Stunden ins gleiche Hostal gekommen. Gegen 23.00 Uhr kehrten wir beide zurueck und verabschiedeten uns. Ich packte noch meine Sachen zusammen, um die beiden Girls in meinem Zimmer am naechsten Morgen nicht zu wecken.

23.06.06
Ich machte mir einige Gedanken, ob ich noch einen Tag in Copán bleiben soll oder nicht. Schlussendlich entschied ich mich, mit den beiden Amerikanern nach Gracias zu fahren. Ich packte meine Sachen zusammen und deponierte den Koffer noch kurz im Hostal. Dann machte ich mich auf den Weg, um noch etwas fruehstuecken zu gehen. Ich begegnete Johnny, welcher zu seiner Unterkunft zurueckkehrte. Ich teilte ihm mit, dass ich gerne mit ihnen fahren wuerde. Als wir beim Hotel ankamen, war Jim auch anwesend. Er begleitete mich noch kurz zum Fruehstueck und Johnny hatte sonst noch einige Sachen zu erledigen. Um 09.00 Uhr fuhren wir in Copán los. Ich war noch recht muede, deshalb ueberliess ich das reden den beiden Herren und genoss die schoene Landschaft. Die Fahrt war sehr kurzweilig. Bei der Kreuzung in Santa Rosa de Copán machten wir noch einen kurzen Halt, dann fuhren wir bis Gracias durch. Von Copán nach Gracias dauerte es mit dem Auto gerade mal 2,5 Stunden. Wir fuhren zum Hotel Guancascos, welches Informationen hat ueber die Region. Die beiden wollten ebenfalls Infos einholen. Wir assen etwas im Restaurant und erhielten einen Ordner mit all den Infos zum anschauen. Wir hatten jedoch trotzdem noch ein paar Fragen, welche uns gleich beantwortet wurden. Wir fuhren bis zum Parkeingang hoch. Dort mussten wir Eintritt bezahlen. Die beiden Herren meinten, ich solle doch hier bleiben. Doch ich hatte mein ganzes Gepaeck hier und konnte unmoeglich nach der Tour mit allem Gepaeck diese schlechte Strasse hinunter laufen. Sie boten mir an, mein Gepaeck zurueck ins Hotel Guancascos zu bringen. Diese Idee fand ich gar nicht schlecht, sonst muesste ich naemlich am naechsten Tag ueber zwei Stunden bis hierhin laufen. Ich packte also alles kurz um und verabschiedete mich von den beiden. Ich bezahlte den Eintritt und eine Uebernachtung. Die Frau meinte, es seien nur 25 Minuten bis zum Visitorcentre. Ich lief also los und kam ins Doerfchen Villa Verde. Dort waren auch die ersten Schilder des Parkes installiert. Es war jedoch nicht angegeben, wo resp. wie weit es ist bis zum Visitorcentre. Ich lief der Strasse entlang und nach 40 Minuten sah ich immer noch kein Haus. Ich war schon die ganze Zeit so verunsichert, dass es mich langsam nervte, nicht zu wissen, wo genau ich dieses Visitorcentre finden kann. Ich kehrte nochmals den ganzen Weg zurueck bis zum Dorf, wo es Leute hatte. Diese meinten, dass es genau 30 Minuten seien von hier aus. Meinen Berechnungen zugrunde musste ich also bereits sehr nahe gewesen sein. Ich durfte also nochmals den ganzen Huegel hinauf laufen und kam tatsaechlich nach einer halben Stunde dort an. Es war jedoch kein Mensch weit und breit zu sehen. Ich klopfte heftig an alle Tueren, doch es oeffnete niemand. Ich fand immerhin das Zimmer mit den Betten, wozu ich den Schluessel gekriegt hatte. Ich fing an, in der Gegend herumzuschreien, in der Hoffnung, dass von irgendwo her jemand auftaucht. Meine Schreie wurden gehoert und es kam mir ein Mann entgegen. Ihm musste ich nun zuerst all den Frust auslassen, den mir diese doofe Frau am Eingang vor lauter Luegen aufgebrummt hatte. Miguel hoerte mir geduldig zu und war selbst erstaunt ueber die vielen falschen Informationen der Frau. Er meinte, er sei ein Guide und wohne mit seiner Mutter und seinem Bruder gleich in der Naehe. Ich wusste, dass hier oben auch noch ein Comedor war, deshalb konnte ich ihm trauen. Ich ging mit ihm zu seiner Mutter Alejandrina, einer etwa 75-jaehrigen Frau. Diese war unglaublich nett. Sie offerierte mir einen Kaffee und bot mir eine Tortilla mit Bohnen an. Ich bestellte einen Ananassaft, war dann aber sehr ueberrascht, dass sie alles von Hand zubereitete. Hier oben gibts keine Elektrizitaet, demnach auch keinen Mixer. Sie wohnen in einem kleinen Haeuschen und bedienen die Touristen, falls sie Hunger oder Durst haben, aber praktisch alles aus eigener Versorgung. Spaeter kehrte ich ins Zimmer zurueck und las sehr lange. Erst gegen 18.00 Uhr ging ich zum Comedor, um etwas zu essen. Alejandrina bereitete mir ein super feines Nachtessen zu. Nichts Weltbewegendes, aber einfach gut. Wir verabredeten, dass ich morgen zum Fruehstueck komme und sie mir fuer den morgigen Ausflug Tortillas vorbereitet. Zudem habe ich mit Miguel einen guten Preis ausgehandelt, damit er mich in die Berge begleitet. Ich kehrte ins Zimmer zurueck und las weiter. In der Nacht fing es heftig an zu regnen, sodass ich schon fast befuerchtete, dass wir nicht in die Berge gehen koennen.


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