Lateinamerika - Woche 82 (Honduras - El Salvador)


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Published: October 22nd 2007
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24.06.06
Ich stellte den Wecker auf 05.30 Uhr, blieb aber wegen wahrscheinlich falscher Zeitvereinbarung doch noch eine Stunde laenger liegen. Es war noch zu dunkel draussen. Ich packte alle meine Sachen zusammen und lief auf 07.00 Uhr zum Comedor. Dort deponierte ich meine Sachen und bekam ein gutes Fruehstueck. Dann uebergab sie mir ein Tuch mit den Tortillas fuer den Lunch. Um 08.00 Uhr liefen wir los. Doch schon nach einer halben Stunde waere ich vor lauter Anstrengung wieder umgekehrt. Natuerlich liess das aber mein Kopf nicht zu und ich kaempfte mich durch. Es ging praktisch zwei Stunden nur bergauf und ich war ja nun schoen laenger nicht mehr so aktiv, aber es klappte. Es fing an, ein wenig zu regnen, aber zum Glueck hoerte es nach kurzer Zeit wieder auf. Die Landschaft bot viele Pilze in verschiedensten Farben und Formen. Zudem sahen wir viele bunte Orchideen, andere Blumen und viele schoene Baeume. Leider war es jedoch so neblig, sodass wir keine gute Aussicht aufs Tal hatten. Nach knapp vier Stunden kamen wir beim ersten Uebernachtungshaus an. Ich habe Mitleid mit allen, die jemals hier ohne Zelt uebernachten muessen, denn dieses Haus glich einer Ruine. Aber immerhin waren wir geschuetzt vom erneuten Regen. Wir assen unsere Tortillas und redeten ein wenig. Gerade als wir aufbrechen wollten, kamen uns zwei Touristen entgegen. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihnen. Nach einer fast einstuendigen Pause machten wir uns wieder auf den weiteren Weg. Die restliche Strecke zurueck bis zum Visitorcentre war nicht mehr so interessant und schoen. Vorallem hatten wir auf dem ganzen Spaziergang praktisch keine Tiere gesehen. Etwa zwanzig Minuten vor der Ankunft fing es auch noch richtig an zu regnen. Zum Glueck hatte ich meinen Schirm dabei und konnte mich aus der nassen Situation ein bisschen retten. Als wir bei der Unterkunft ankamen, kehrte Miguel zu sich nach Hause zurueck und ich deponierte mein Gepaeck im Zimmer. Da ich nach den sechs Stunden laufen recht erschoepft war, entschied ich, noch eine Nacht zu bleiben. Zudem lohnte es sich auch nicht, bei diesem Regen nach Gracias zurueck zu kehren. Als es ein bisschen aufhoerte, ging auch ich zum Comedor, um einen Kaffee zu trinken. Dann verabredete ich mit Alejandrina, dass ich spaeter zum Nachtessen kommen wuerde. Im Zimmer las ich vernarrt mein Buch weiter. Irgendwann vernahm ich Rufe von draussen. Es waren zwei Touristen, die wie ich gestern auf der Suche nach Leuten waren. Ich oeffnete ihnen die Tuere und liess sie rein. Welch ein Glueck sie hatten, denn am Parkeingang war keine Person, die Geld verlangte, aber auch keine, die einen Schluessel uebergab. Wenn ich nicht hier gewesen waere, haetten sie erneut zuruecklaufen muessen. Wir unterhielten uns eine Weile, dann las ich weiter. Um 18.00 Uhr ging ich zum Comedor. Miguel und Alejandrina waren jedoch noch am schlafen. Alejandrina stand sofort auf und fing an, Feuer zu machen. Es war also nichts mit sofort essen. Aber das machte nichts, ich genoss es, bei dieser Frau zu sein, es war irgendwie heimelig, auch wenn der Standard wie sie wohnen am untersten Limit ist. Nach dem Nachtessen kehrte ich ins Zimmer zurueck und las erneut, bevor ich erschoepft zu Bett ging.

25.06.06
Ich wachte frueh auf wegen den beiden Touristen. Sie machten sich in den fruehen Morgenstunden schon auf den Weg in die Berge, obwohl es immer noch regnete. Ich blieb noch lange liegen, resp. kam kaum von meinem interessanten Buch los. Gegen 08.00 Uhr schaffte ich es endlich und packte meine Sachen. Ich ging ein letztes Mal zum Comedor, wo ich einen Kaffee, frittierte Bananen und Brot erhielt. Um 09.00 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Gracias. Als ich beim Parkeingang ankam, teilte ich der Frau mit, was ich von ihr und den vielen falschen Informationen halte, doch wie erwartet gingen bei ihr die Saetze beim einen Ohr rein, beim anderen raus. Ein paar Meter weiter unten kam mir Suzanne entgegen, die Englaenderin, welche in Copán im selben Zimmer war. Wir unterhielten uns eine Weile und sie entschied sich schliesslich, mich zu den Thermalbaedern zu begleiten. Ich freute mich sehr darueber, endlich mal wieder fuer einen Tag eine Begleitung zu haben. Der Weg nach Gracias dauerte etwa eine Stunde. Dort trennten sich unsere Wege fuer einen Moment, denn sie kehrte ins Hostal zurueck, um das Badezeug einzupacken und ich schaute mir unterdessen das Schloss gleich hinter dem Hotel Guancascos an. Danach trafen wir uns wieder und liefen noch kurz durchs Zentrum. Als wir nach den Preisen fuer den Transport bis zu den Thermalbaedern fragten, erhielten wir Antworten zwischen 4 und 100 Lempiras, unglaublich. Da wir wussten, dass es nicht allzu weit war, entschieden wir uns, zu laufen. Es fing natuerlich wieder an zu regnen, aber wir gingen trotzdem. Als wir bei den Baedern ankamen, waren wir die einzigen Personen. Wir genossen das warme Bad, welches natuerlich aus einem Berg entspringt, der Regen stoerte jetzt ueberhaupt nicht mehr. Erst als wir schon ueber eine halbe Stunde drin waren, kamen einige Personen hinzu. Diese schleppten uns spaeter auch mit zu einer anderen Stelle, wo die Thermalbaeder richtig heiss waren. Gegen 15.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Rueckweg, denn eigentlich wollte ich heute noch bis nach San Juan gehen. Wir hatten Glueck und bekamen gleich von anfang an eine Mitfahrgelegenheit. Zwar auf einem Pickup bei Regen, ueberdeckt mit einem Plastik, aber immerhin. Wir kehrten zum Hotel Guancascos zurueck, um mein Gepaeck abzuholen. Ich entschloss, doch nicht nach San Juan zu fahren, da ich schon mal eine Begleitung hatte und es eh schwierig war, eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Ich ging mit Suzanne in ihr Hostal, wo wir uns ein Zimmer teilten. Wir packten unsere Rucksaecke um und wechselten unsere nassen Kleider. Abends machten wir einen Besuch im Internet. Leider war aber auch hier nach einer halben Stunde Schluss mit guter Leitung und ich verlor wieder mal ein paar Zeilen. Der Typ hatte nicht gross Lust, uns bei dem Problem behilflich zu sein, sondern unterhielt sich eine Weile mit anderen Leuten. Bis ich schliesslich fragte, was nun genau los sei und ob sich das Problem wieder loese oder nicht. Er meinte, das Internet funktioniere nicht mehr und wir muessten bezahlen, solange wir noch am Computer sitzen wuerden. Als es ums bezahlen ging, wollte er die ganze Zeit berechnen, worueber ich natuerlich nicht ganz einverstanden war, schliesslich habe ich ja auch noch einen laengeren Text verloren. Er war ueber meine Reaktion nicht erfreut und meckerte nur dumm herum, statt mir zu helfen, den Text wieder zu finden. Als wir wieder draussen waren, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir landeten erneut im Hotel Guancascos. Wir mussten lange auf unsere Bestellung warten, aber es hatte sich gelohnt. Nach dem Nachtessen kehrten wir ins Hostal zurueck, wo wir noch unsere restlichen Sachen zusammenpackten und ein wenig weiter schwatzten.

26.06.06
Kurz nach 06.00 Uhr stand ich auf und machte mich parat. Suzanne stand kurz spaeter auch auf. Wir gaben den Schluessel zurueck und ich deponierte mein Gepaeck. Suzanne und ich verabschiedeten uns. Sie machte sich bereits auf den Weg nach El Salvador, einen Tag frueher als ich. Ich machte mich auf den Weg zur Bruecke, um von dort aus mit einem Pickup bis San Juan zu kommen. Hier muss man jedoch fuer den Transport bezahlen, eine andere Alternative fuer den Bus. Ich war jedoch schon ueber eine halbe Stunde am laufen, als ich endlich eine Mitfahrgelegenheit bekam. Die Fahrt dauerte ueber eine Stunde und war teilweise sehr holprig. Als ich endlich in San Juan ankam, ging ich kurz zur Kirche und dann zum Tourismusbuero. Dort wurde mir leider mitgeteilt, dass ich die Touren, die ich machen wollte, ohne Guide nicht machen koenne, da es zu gefaehrlich sei. Und die Guides sind fuer eine Person schlichtweg wieder viel zu teuer. Ich war sehr enttaeuscht und hatte wirklich keine Lust, einen Guide zu nehmen, um einen Wasserfall zu besuchen. Ich entschloss, wieder nach Gracias zurueck zu kehren. Nachdem ich etwas fruehstueckte, lief ich etwa eine Stunde der Strasse entlang, ohne einen Pickup zu nehmen, um wenigstens ein bisschen die Umgebung zu geniessen. Dann fuhr ich aber doch mit einem Auto bis nach Gracias durch, da es sonst zu spaet geworden waere. Als ich in Gracias ankam, ging ich zuerst ins Internet. Nun konnte ich endlich meine Reiseberichte aktualisieren. Danach kehrte ich ins Hostal zurueck, holte meinen Rucksack ab und machte mich auf den Weg nach Santa Rosa. Ich bekam eine Mitfahrgelegenheit bis dorthin, von da aus fuhr ich weiter mit dem Bus. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden und so kam ich gegen 16.45 Uhr in Ocotepeque an. Ich fand gleich ein Hotel und deponierte mein Gepaeck. Dann ging ich in ein Café, um meinen Durst zu stillen und danach in einen Comedor, um etwas Richtiges zu essen. Den restlichen Abend verbrachte ich mit lesen.

27.06.06
Um 06.30 Uhr stand ich auf. Eigentlich wollte ich um 07.00 Uhr noch einen Besuch im Café machen, doch da die Leute mir wieder mal die alte Zeit angaben, war dieses noch nicht geoeffnet. Ich kehrte ins Hotel zurueck und holte mein Gepaeck. Mit dem Taxi fuhr ich zur Grenze. Dort erlebte ich eine ueble Ueberraschung. Es haette zwar schlimmer kommen koennen, aber es durchkreuzt einfach meine Plaene, was ich ueberhaupt nicht mag. Der Beamte teilte mir mit, dass seit dem 1. Juni die Gesetze geaendert haben. Man bekomme nun nicht mehr 90 Tage Aufenthalt in jedem Land, sondern 90 Tage fuer die vier Laender Nicaragua, Honduras, Guatemala und El Salvador zusammen. Nach Ablauf dieser Zeit muesse man aus dem Land und entweder nach Costa Rica, Belize oder Mexico einreisen. Diese Nachricht fand ich natuerlich gar nicht toll. Mir blieben zum Glueck noch genuegend Tage, um immerhin nach Guatemala zu reisen, von wo aus ich nach Mexico gehen kann und wieder zurueck. Aber all das ist halt wieder mit Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Immerhin, ich bin in El Salvador angekommen und kann hier bleiben. Nachdem alles erledigt war, ging ich zur Bushaltestelle. Leider musste ich noch eine halbe Stunde warten. Bis ich endlich in San Ignacio ankam, war es bereits 09.15 Uhr. Doch anscheinend gab es hier Zeitumstellung und es war ploetzlich eine Stunde frueher, sodass ich mehr als eine Stunde auf den Bus warten musste, der mich nach Las Pilas fuhr. Ich deponierte meinen Rucksack in einem Restaurant und machte einen kurzen Rundgang im Dorf. Puenktlich kehrte ich zur Bushaltestelle zurueck. Der Bus hatte recht Muehe, den ganzen steilen Weg hinauf zu fahren. Wir brauchten etwa eine Stunde. Zudem vergass der Chauffeur, mich bei der richtigen Stelle heraus zu lassen. Er fuhr aber netterweise alles zurueck, damit ich meinen schweren Koffer nicht alles wieder bergauf schleppen musste. Ich suchte einen Ort, wo ich den Koffer erneut deponieren konnte und war nach einigen Anstrenungen auch fuendig. Nun konnte ich endlich meinen Spaziergang beginnen. Es ging praktisch alles bergauf. Nach etwa einer Stunde kam ich beim El Pital an, auf knapp 2730 Meter Hoehe. Leider war das Wetter nicht das Beste, sodass ich nichts von der anscheinend wunderschoenen Aussicht mitbekam. Als ich ganz oben ankam, haette ich eine Eintrittsgebuehr bezahlen muessen, um bis zur Antenne zu gehen und mir einen speziellen Stein anzusehen. Das war mir dann doch ein bisschen zu doof, wegen einem Stein und einer schlechten Aussicht etwas zu bezahlen. Weiter unten setzte ich mich hin und las eine Weile. Als ich mich auf den Rueckweg machte, traf ich auf ein Paerchen aus San Salvador. Nach einem kurzen Gespraech boten sie mir an, mich nach dem Spaziergang ein Stueck weit mitzunehmen. Da es praktisch keine Busse gab, nahm ich das Angebot gerne an. Ich las in meinem Buch weiter und als Silvia und Norman wieder zurueckkehrten, liefen wir zusammen zurueck zu ihrem Auto. Ich holte kurz meinen Koffer und dann fuhren wir nach San Ignacio zurueck. Von dort aus fuhren wir bis nach La Palma. Sie waren so nett und legten fuer mich eine kurze Pause ein, damit ich mir die schoenen Wandbemalungen der Haeuser ansehen konnte. Diese Pause hatte sich wirklich gelohnt. Vorallem musste ich ja nicht auf einen weiteren Bus warten, sondern konnte gleich wieder einsteigen. Als wir irgendwann bei der Kreuzung ankamen, fuhr mein Bus gerade los. Norman fuhr hinter ihm her und gab ein Zeichen, dass ich gerne einsteigen wuerde. Wir packten mein Gepaeck um und wir verabschiedeten uns. Die Busfahrt nach Chalatenango dauerte nur etwa eine halbe Stunde. Die Landschaft war sehr schoen, alles ist sehr gruen, logisch bei dem vielen Regen. Als ich im Dorf ankam, suchte ich zuerst ein Hotel. Hier gibt es jedoch nicht viel Auswahl, sodass ich gleich beim ersten blieb. Danach ging ich durch die Strassen, um einige Infos ueber die Region zu erhalten, hatte jedoch kaum Erfolg. Ich erhielt lediglich zwei kleine Broschueren, die waren immerhin schon ganz hilfreich fuer den Rest von El Salvador. Abends ging ich noch kurz raus um etwas zu essen und dann las ich mein Buch fertig.

28.06.06
Zuerst wollte ich ins Casa de la Cultura gehen, um mehr Infos zu erhalten. Doch das Internet war schon frueher auf, weshalb ich dort zuerst einen Besuch machte. Dort traf ich auch per Zufall einen Touristen, der mir mitteilte, dass es hier praktisch nichts zu machen gaebe. Somit war meine Entscheidung gefallen, ich verlasse diesen Ort und reise weiter. Ich kehrte ins Hotel zurueck und holte mein Gepaeck ab. Mit dem naechsten Bus fuhr ich bis zur Kreuzung, welche Richtung Suchitoto fuehrt. Dort musste ich leider fast eine halbe Stunde warten. Die Busfahrt selbst zog sich undendlich in die Laenge, da der Bus noch einen Umweg in ein kleines Dorf machte. Somit dauerte die Fahrt doppelt so lange wie normal. Als ich nach drei Stunden endlich in Suchitoto ankam, war es natuerlich schon Mittagszeit und das Tourismusbuero war geschlossen. Ich suchte mir ein Restaurant, um wenigstens mein Gepaeck zu deponieren und dann machte ich mich auf Entdeckungsreise. Zuerst lief ich die lange Strasse bis zur Naehe des Sees hinunter. Dort traf ich auf ein paar Maenner, die einen schon ziemlich betrunken. Aber sie waren doch alle ganz nett. Sie fuhren mich nach einer Weile sogar wieder ins Zentrum zurueck und von dort aus brachten sie mich zu einem Wasserfall. Wenn ich dorthin zu Fuss haette gehen muessen, waere das ein Marsch von ueber einer Stunde gewesen. Nun verabschiedete ich mich von den Jungs und suchte den Wasserfall. Zwei kleine Jungs zeigten mir diesen und ich machte kurz ein paar Fotos. Zum baden hatte ich weder Lust noch die Kleider dabei. Somit kehrte ich zur Hauptstrasse zurueck und wurde prompt von jemandem bis zum Zentrum mitgenommen. Nun holte ich mir noch die noetigen Infos vom Tourismusbuero, die Angestellte war sehr freundlich und hatte viele Infos. Ich schlenderte ein wenig durch die Gassen, genoss das schoene Ambiente und machte ein paar Fotos vom Mirador aus. Nun war es jedoch Zeit, endlich mein Gepaeck vom Restaurant zu holen und dieses zu meiner Uebernachtungsstelle zu bringen. Diesmal ein Haus mit Mehrbettzimmer, irgendwie eine religioese Unterkunft. Es hatte einige Touristen dort, die in El Salvador arbeiten, die waren jedoch zurzeit ausser Hause. Ich kehrte zurueck ins Zentrum und setzte mich in eines der gemuetlichen Cafés, bevor ich endgueltig in mein Zimmer zurueckkehrte. Draussen spielten sie noch Gitarre und ich legte mich hin und genoss die wunderschoenen Klaenge.

29.06.06
Ich machte mich bereits gegen 06.30 Uhr auf den Weg. Der Bus kam frueher als erwartet und diesmal dauerte die Fahrt auch nur 45 Minuten bis nach Aguilares. Von dort aus wollte ich den Bus nehmen bis Apopa. Als ich am Strassenrand stand, fuhr jedoch ein Auto etwa zehn Meter weg von mir hin und winkte. Ich wusste jedoch nicht, ob ich damit gemeint war. Zudem kam im gleichen Moment der Bus, aber er war immer noch am winken. Ich rannte mit meinem Gepaeck zu ihm und er fragte mich, wo ich hin wolle. Als ich ihm sagte nach Joya de Cerén, meinte er, er wuerde mich bei der Kreuzung rauslassen. Das fand ich natuerlich besonders nett. Waehrend der Fahrt machte ich mir noch einige Gedanken und da ich zu frueh dran war, entschied ich, direkt zum Coatepeque-See zu fahren. Als ich ihm das mitteilte, sagte er mir, dass er mich bis zu dieser Kreuzung bringen wuerde. Als die eine Frau ausstieg, konnte ich nach vorne sitzen. Wir kamen ins Gespraech und die Fahrt verging wie im Flug. Und als ich ihn fragte, wo wir seien, antwortete er mit San Salvador, der Hauptstadt. Das ging so schnell, dass ich richtig geschockt war. Ich hatte naemlich nicht wirklich Lust, schon in eine riesige Stadt zu kommen. Er bot mir an, mir einen Aussichtspunkt zu zeigen. Da ich mir diesen eh anschauen wollte, sagte ich zu. Wir fuhren also bis zum Aussichtspunkt und dann zu einem Touristenort namens Planes de los Renderos, zwei riesigen Steinen und in der Mitte die Aussicht auf einen Vulkan. Es war ein sehr schoener Ausflug. Danach fuhren wir kurz zu seiner Mutter, welche mir vorgestellt wurde und dann wollte er mich zum Busterminal fahren, damit ich weiterreisen konnte. Schlussendlich brachte er mich jedoch tatsaechlich bis nach Joya de Cerén, am Eingang der Ruinen. Ein echt sympathischer Mann und er wollte nicht einmal Geld annehmen. Ich verabschiedete mich und besuchte die Ruinen. Nachdem ich jedoch schon viele Ruinen gesehen hatte, war dieser Besuch eher enttaeuschend. Ein Guide war obligatorisch, aber gratis. Nach der Fuehrung kehrte ich per Autostop bis zur Kreuzung zurueck. Dort musste ich zuerst kurz etwas essen, bevor ich nach San Andrés weiterfuhr, um die naechsten Ruinen zu besuchen. Auch hier war nicht viel zu sehen im Vergleich zu anderen Ruinen. Als ich wieder am Ausgang war, fragte ich ein paar Leute ueber den Aufstieg auf die Vulkane Santa Ana und Izalco. Die beiden Damen hatten jedoch auch keine genauen Infos. Kurz spaeter kam mir zufaelligerweise Suzanne entgegen, in Begleitung eines huebschen Argentiniers, welch eine schoene Ueberraschung. Ich verabschiedete mich von den beiden Damen und unterhielt mich kurz mit Suzanne und Emilio. Ich entschied, auf die beiden zu warten, bis sie die Ruinen besucht hatten. Wieder draussen, liefen wir bis zur Hauptstrasse. Dort trennte sich Emilio von uns und ich plante mit Suzanne einen Besuch beim Coatepeque-See. Irgendwann fuhr ein Lastwagen vorbei, der Kartons verlor. Suzanne war so nett und hob einige davon von der Strasse auf. Ich hingegen hatte Glueck und wurde von ein paar Jungs angefragt, wohin wir gehen wollten. Sie brachten uns schlussendlich bis zum Aussichtspunkt des Sees, ein extrem schoener Ort mit einem knallblauen See. Sie verweilten mit uns am Aussichtspunkt und brachten uns spaeter bis vor unser Hotel in Santa Ana. Dort schienen sie zu warten, bis wir wieder aus dem Hotel kamen und fuhren uns noch zum Busterminal, um das Gepaeck von Suzanne abzuholen. Dieses deponierten wir erneut im Hotel und dann brachten sie uns auch noch bis zur Hauptplaza. Diese Typen waren echt sehr nett. Wir verabschiedeten uns von ihnen und machten einen kurzen Rundgang durch die Stadt. Spaeter setzten wir uns in ein Café, um uns auszuruhen und danach suchten wir lange nach einem Restaurant, um etwas zu essen. Als wir das Restaurant verliessen, waren natuerlich die Internet-Laeden bereits geschlossen und es hatte nur noch sehr wenige Leute auf den Strassen. Nicht einmal Taxis waren zu sehen. Ein Mann hatte jedoch fast denselben Weg wie wir, so fuehlten wir uns schon sicherer. Im Hotel hatten wir noch einiges zu plappern, bevor wir uns verabschiedeten und zu Bett gingen.

30.06.06
Als Suzanne um 04.00 Uhr aufstand, hoerte ich sie zwar, aber beim zusammenpacken war sie aeusserst ruhig. Ich hoerte sie nur noch beim hinausgehen. Dann fing jedoch die Putzfrau an, grossen Laerm zu machen. Ich brauchte Musik, um wieder einschlafen zu koennen. Ich stand erst gegen 06.00 Uhr auf. Ich deponierte mein Gepaeck und machte mich auf die Suche nach dem richtigen Bus und die Info, wann dieser faehrt. Ich lief zuerst zum Markt, wo die Busse normalerweise fahren, wurde aber in die Gegend meines Hotels zurueckverwiesen. Die Abfahrtszeit war 08.25 Uhr. Ich kaufte mir bereits ein Ticket. Dann machte ich mich auf den Weg ins Zentrum, um ein Internet aufzufinden. Es war jedoch noch nicht einmal 08.00 Uhr, weshalb noch alles geschlossen war. Ich kaufte mir nur kurz etwas im Supermarkt ein und kehrte ins Hotel zurueck. Dort packte ich meinen Tagesrucksack und ging zum Terminal. Als ich einstieg, traf ich auf zwei weitere Touristinnen, Julia und Laura. Wir unterhielten uns eine Weile. Auf dem weiteren Weg stieg noch ein Paerchen ein, Jenny und Richard. Die Fahrt bis zum Cerro Verde dauerte etwa 1,5 Stunden, etwa eine Stunde davon praktisch alles bergauf. Die Aussicht auf denselben See wie gestern war erneut genial, ebenfalls die Aussicht auf den Vulkan Santa Ana. Als wir beim Eingang ankamen, wurde uns mitgeteilt, dass der Vulkan Santa Ana nicht besucht werden kann, da dieser im letzten Oktober Eruptionen hatte. Wir hatten also keine andere Wahl ausser den Izalco zu beklimmen. Eine Tour von etwa drei Stunden. Wir erhielten einen Guide uns als wir beides schon bezahlt hatten, wurden uns zwei Polizisten vorgestellt, welche uns zur Sicherheit begleiteten. Sie teilten uns von Anfang an mit, dass wenn jemand den Aufstieg nicht weiterfuehren will oder kann, alle zurueckkehren muessen. Mich nervte diese Aussage schon von Anfang an, aber schliesslich bin ich ja nicht den ganzen Weg hierhin gefahren, um ohne den Aufstieg wieder zurueck zu kehren. Wir liefen also los. Zuerst ging es etwa eine halbe Stunde Treppen hinunter. Danach begann der steinige Aufstieg. Schon nach kurzer Zeit hatte Laura ein Problem. Sie schaffte es bis etwa zur Mitte des Weges. Doch von dort aus ging es nicht mehr weiter. Ich stand staendig hinter ihr, bis sie nicht mehr konnte. Dann entschied ich, wenigstens bis zum Punkt hochzugehen, wo die anderen standen. Sie kehrten jedoch bereits wieder zurueck, da die Polizisten dies befahlen. Ich fand es nicht wirklich gerecht, dass ich nun nicht mal mehr dorthin gehen konnte. Ich kletterte deshalb nur noch ein kleines Stueck hoch und fragte den Polizisten im Interesse von allen, ob es nicht doch moeglich sei, bei einer solch kleinen Gruppe eine Ausnahme zu machen. Das hiess, Laura mit dem Polizisten zu lassen und der Rest macht den restlichen Marsch von zehn Minuten bis zum Limit. Der Polizist verneinte und war ploetzlich sehr sauer auf mich. Und ich war sauer auf ihn, vorallem war ich nun die Uebeltaeterin, nur weil ich als Einzige auf spanisch fuer alle geredet hatte. In der Zwischenzeit war Laura in Ohnmacht gefallen, wovon ich aber nichts mitgekriegt hatte. Der Polizist war danach auch noch so nett und stellte mich dar, als wuerde ich eine Kollegin einfach irgendwo liegen lassen. Wenn ich gewusst haette, dass sie in Ohnmacht fallen wuerde, haette ich wohl kaum so reagiert. Wir kuemmerten uns also um Laura, welche nach kurzer Zeit wieder zu sich kam. Die Polizisten brachten sie sicher bis nach unten. Von dort aus konnte sie den restlichen Marsch wieder alleine schaffen. Wir waren langsam alle besorgt, dass wir den Bus um 15.00 Uhr verpassen wuerden. Als wir endlich bei der Hauptstrasse ankamen, war nur noch ich diejenige, die den Bus verpasste, denn wir kehrten nicht beim Haupteingang zurueck, sondern etwa eine halbe Stunde zu Fuss entfernt. Ich hatte als Einzige etwas beim Eingang deponiert und musste zurueck kehren. Der Polizist meinte, es wuerde gleich jemand hochfahren und dass es zu Fuss 50 Minuten seien. Ich wartete deshalb noch kurz, doch da kam bereits der Bus und die anderen stiegen natuerlich zufrieden ein. Ich machte mich auf den Weg zu Fuss und war ueberrascht, dass es nur eine halbe Stunde dauerte. Wenn mir dieser doofe Polizist die korrekte Zeit angegeben haette, waere auch ich im vorherigen Bus gesessen. Stattdessen durfte ich jetzt wieder auf den naechsten Bus warten. Ich informierte eine Guidin ueber den Vorfall und sie hoerte wenigstens zu. Doch sobald die Polizisten auch oben ankamen, kamen sie zu uns herueber und liessen wieder kein gutes Haar an mir. Ich fand die Sache echt zu bloed und fing an zu laufen, statt auf den Bus zu warten, denn ich konnte das Gelaber des Polizisten nicht mehr anhoeren. Nach fast einer Stunde laufen nahm mich jemand bis zur Kreuzung von El Congo mit. Von dort aus fuhr ich mit dem Bus bis nach Santa Ana zurueck. Mir blieb leider nicht mehr viel Zeit, aber ich schaffte es doch noch rechtzeitig zurueck ins Hotel und dann ins Internet. Dort verbrachte ich etwa 1,5 Stunden, bevor ich etwas essen ging. Zurueck im Hotel packte ich meine Sachen um und las ein wenig. Es war zwar erst 22.00 Uhr, aber draussen schnarchte schon wieder die eine Frau, nicht mal Musik hoeren half. Erst als ich bereits vier Mal draussen war und sie bat, doch bitte in ein Zimmer zu gehen, machte sie es auch und ich hatte endlich meine Ruhe.


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