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Published: December 17th 2017
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Ich steige in den fahrenden Bus ein. Mitten auf der Straße war jemand ausgestiegen um mir beim Einladen meines Rucksacks zu helfen. Anschließend wurde ich die Treppen in den großen Bus hochgeschoben. Ich laufe durch den vollen, klimatisierten Bus und setze mich auf einen der freien Plätze auf der Rückbank. Der Bus ist voll mit Chinesen. Wir fahren durch die Stadt und es steigen noch einige wenige Europäer zu. Gequetscht sitzen wir im kalten Bus und fahren Richtung Halong Bucht. Wir halten nach 90 Minuten an einem touristischen Shop mit überzogenen Preisen bevor es weitergeht. Nach 3 Stunden trifft der Bus in der Bucht ein. Die einzigen wenigen Reisenden in meinem Alter steigen aus und werden einer neuen Reisegruppe zugeteilt. An der Bucht tummeln sich Menschenmassen, die warten auf ihre Boote gebracht zu werden. Ich sitze zwischen den viel älteren Chinesen und frage mich was ich hier gebucht hatte. Ich hatte den Trip ebenfalls über Manh gebucht. Er hatte mich morgens zum Bus gebracht. Aber ehrlich gesagt habe ich keine Zeit gehabt zu prüfen welchen Touranbieter und welches Boot er für mich ausgesucht hatte.
Nach langem Warten geht es mit einem kleinen Motorboot auf das Hauptboot. Das Wort Schiff wäre
hier unangebracht. Ich checke in meine Kabine ein, die ich mit einer Vietnamesen aus Saigon teile. Sie ist sehr wortkarg und erstmal mit schminken beschäftigt. Beim Mittag sitze ich mit der Vietnamesin und 3 Singapurern am Tisch (Mutter, Vater und der erwachsene Sohn). Während wir uns gegenseitig über unsere Essgewohnheiten wundern verlassen wir die Halong Bucht. Der Blick aus dem Fenster ist gigantisch. Vorbei an den vielen Felsen im Wasser fahren wir hinaus aufs Meer. Das Essen ist super lecker und ich schlage mir den Bauch voll. Einige Zeit später werden wir mit dem Miniboot auf eine kleine Insel mit Tropfsteinhöhlen befördert. Hier kann man vor Menschenmassen kaum laufen. Die Höhle ist toll, aber das Gedränge nervig. Anschließend geht es zum Kajakfahren. Mit einer Schweizerin teile ich das Kajak und wir gleiten in einer kleinen Bucht umher- 360 Grad nur Felsen, Wasser und Affen. Der Ort ist super idyllisch und ruhig. Zum Abendessen geht es zurück zum Hauptboot. Das Essen ist so lecker, dass ich mir sogar Nachschlag hole. Langsam freunde ich mich auch mit meinen Tischnachbarn an und darf sogar ihre selbst mitgebrachten Algen probieren. Die Kommunikation basiert jedoch eher auf Händen und Füßen.
Während die Vietnamesin in
meiner Kabine bereits schläft geselle ich mich auf ein paar Bier zu meines gleichen. Unter den 25 Passagieren an Bord befinden sich nämlich doch noch einige Europäer in meinem Alter mit denen die Kommunikation leichter fällt.
Nach einer erholsamen Nacht genieße ich die Aussicht vom Boot. Der Himmel ist bewölkt. Nach dem Frühstück halten wir an der Ti Top Insel. Hier dränge ich mich durch Menschenmassen hinauf zum Aussichtspunkt. Die Aussicht ist toll. Ein Foto ohne andere Menschen ist jedoch nahezu unmöglich. Gegen Mittag muss ich das Boot ohne jegliche Infos mehrmals wechseln. Immer wenn der Finger auf mich zeigt und es heißt „you“, dann muss ich meinen Rucksack schnappen und umsteigen. Zwischenzeitlich halte ich mit meiner neu zusammengewürfelten Bootgruppe auf Monkey Island. Hier klettere ich die Felsen bis zum höchsten Punkt hinauf- in Flip Flops- ganz schön gefährlich! Von hinabsteigenden Reisenden musste ich mir mehrmals ein „oh, brave“ oder „wow, in thongs“ anhören. Doch die wussten ja nicht, dass meine Flip Flops magisch sind 😊 Die Aussicht war der absolute Hammer! Ich werde letztendlich auf der Insel Cat Ba abgesetzt. Hier habe ich den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung und lasse den Abend mit Sport an der Promenade
ausklingen. Auch einige Ratten und Mäuse leisten mir Gesellschaft.
Nach einer Nacht im absoluten Megadorm (ich konnte die Betten nicht zählen) werde ich zum erneuten Boothopping abgeholt. Diverse Male muss ich umsteigen. Auf dem letzten lerne ich das Zubereiten von Frühlingsrollen mit Reispapier bevor mich das Boot zurück zum Hafen und der Bus zurück nach Hanoi bringt. Meinen letzten Abend in Hanoi verbringe ich mit Bummeln. Eine goldene Bose Box für ein paar Euronen und ein neuer Selfi Stick gehören jetzt zu meinem Equipment. Mit meinen letzten Vietnamesischen Dong (circa 1,40€) im Portmonaie werde ich morgen den Bus zum Flughafen nehmen und in meinen Flieger nach Kuala Lumpur steigen.
Vietnam hat viel zu bieten. Geschichte, Traditionen, Berge, Strände, Natur, Meer, Hitze, Kälte, Sonne und Regen. Die Kultur, die Menschen, das ganze Drum und Dran sind schon einen Besuch wert. Ich durfte alles miterleben. Leider hatte ich Pech mit dem Wetter, sodass ich die Ostküste mit den kleinen Städten und schönen Stränden überspringen musste oder die Tage bei Regen im Hostel verbracht habe. Der Norden hat mir sehr viel besser gefallen als der Süden. Obwohl ich sehr gefroren habe, waren die Tage in Sapa sehr abenteuerlich. Auch die Halong
Bucht war super schön, nur leider sehr überlaufen und touristisch. Ob ich nochmal zurückkommen würde kann ich schwer sagen, ich hatte einfach super viel Pech mit dem Wetter. Richtig ans Herz gewachsen ist mir dieses Land daher irgendwie nicht - vielleicht hätte ich doch noch die Phú Quóc Inseln besuchen sollen. Das Nationalgericht Pho kann ich aber jedem empfehlen und auch das Reisen mit den Schlafbussen war super einfach und komfortabel. Ich habe für eine Nacht im Hostel niemals mehr als 8€ bezahlt und für 3,40€ in Hue sogar noch Frühstück on top serviert bekommen.
Ich freue mich jetzt nach viel Regen und Kälte auf die Hitze in Malaysia!
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