Cat Ba - Trekking Revier


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January 19th 2013
Published: January 19th 2013
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Cat Ba - Trekking Revier

Auf unseren Weg in den Norden hatten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in der Hauptstadt Hanoi, von wo wir letztendlich auch wieder nach Deutschland zurück fliegen werden. Dazu aber im nächsten Blog noch mehr. Was man auf jeden Fall bei einer Reise in Vietnams Norden gesehen haben sollte, ist die bei vielen von Filmen und Bildern bekannte Halong Bucht. Da wir bei unseren letzten Stopps um schnelles Weiterkommen bemüht waren, haben wir nochmal 4 Tage Zeit, um die größte der vielen kleinen Inseln in der Halong Bucht, nämlich Cat Ba zu erkunden. Nach knapp 5h von Hanoi aus mit diversen Bussen und Fähre sind wir in einer traumhaft gelegenen Bucht in Cat Ba Stadt angekommen. Von unserem Hotel, welches in erster Reihe direkt an der See Promenade liegt, haben wir einen fantastischen Blick über die weitläufige Bucht mit ihren vielen bunten Fischerbooten. Normalerweise ist Cat Ba Stadt von Urlaubern geradezu überschwemmt. Nicht nur, weil hier viele Ausflugsboote eine Übernachtung einplanen, sondern auch weil es in unmittelbarer Nähe zu der Bucht ein paar ganz passable Strände gibt. Als wir hier eintrudeln ist es eher einsam. Viele Hotels sind dunkel und ohne Gäste und die Restaurants an der Promenade sind abends nur spärlich besetzt. Kein Wunder, bei nichtmal 20 Grad kommt hier bestimmt niemand her zum baden und die Saison geht scheinbar erst in 2 Monaten wieder los. Die Insel ist aber auch noch bekannt als anspruchsvolles Trekking Revier. Und dafür sind die Temperaturen geradezu optimal. Circa die Hälfte der Insel ist als Naturpark geschützt. Große Teile der steilen Kalksteinfelsen sind mit immergrünen subtropischen Wäldern bewachsen - also spannender Dschungel pur. Außerdem kann man noch ein paar kleinere Höhlen besichtigen, und zumindest eine davon war während unseres Aufenthaltes hier auch zugänglich.

Als Ausflüge in den Nationalpark bieten sich zwei Ziele an. Zum Einen der Froschsee inmitten wilden Urwalds und zum Anderen ein Aussichtsturm auf einem etwa 250m hohen Berg. Die erste Tour die wir unternehmen geht zum Aussichtspunkt, auch weil sie wesentlich kürzer zu laufen, oder wie sich dann heraus stellte, zu besteigen ist. Vom Hauptquartier des Nationalparks geht es dann also stetig nach oben mit nur wenigen Ausnahmen, an denen man auch mal Luft holen kann. Schöne, in Stein eingelassene Stufen und Pfade erleichtern den Weg erheblich, und so kommt man in knapp 1h auf scheinbar direkten Weg an einem alten verrosteten Aussichtsturm an. Auch ohne den Turm zu besteigen hat man hier schon eine fantastische Aussicht auf die Weitläufigkeit des Parkes und die steilen grünen Berghänge. Wenn man ein bisschen auf sein Glück vertraut und vielleicht noch schwindelfrei ist, kann man auch noch den Turm besteigen der, auch wenn er vor lauter Rost nicht unbedingt mehr so aussieht, tatsächlich noch hält. Zwar ist der Blick von oben nicht viel anders wie von unten, das Gefühl aber schon. Nach nicht mal 3 Stunden, und dabei ist schon die lange Pause auf dem Berg mit ein gerechnet, sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt unserer Tour. Die Tour hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht, uns so beschließen wir den folgenden Tag die Tour zum Froschsee auch ohne den überall empfohlenen Guide zu gehen. Da es noch früh am Nachmittag ist schnappen wir uns unser Renn -Moped und cruisen schön entspannt die aussichtsreiche Küstenstraße entlang, die auch einer Gegend in Norditalien entsprungen sein könnte.

Am nächsten Morgen starten wir etwas früher als üblich in den Tag, und so sind wir schon vor 11 Uhr mit unserer Profi Trekking Ausrüstung am Eingang des Nationalparks. Sogar einen Kompass (den ich sonst noch nie dabei hatte) habe ich mit eingepackt. Man weiß ja nie, wo man hin kommt- oder vielmehr wie man da wieder raus kommt. Außer unserem Moped steht auf dem kleinen Parkplatz vorm Nationalpark kein weiteres, also werden wir sicherlich auch niemanden über die Füße stolpern. Schnell noch die 3€ Eintritt zahlen und schon geht's los. Beim passieren der Zugangsschranke knipst der Wärter die Karten ab, nicht ohne dabei sein schelmiges Grinsen unterdrücken zu können. Was auch immer er damit sagen wollte... Nur mit Zeichensprache kann man leider keine weitläufigen Gespräche anfangen. Die erste viertel Stunde laufen wir auf einer asphaltierten Straße und machen Witze, das es ja auch ein Wald in Deutschland sein könnte. Nur die Pflanzen und Bäume sehen hier etwas anders aus. Und womöglich gibt auch noch Schlangen.. wobei man das Wort Schlange nicht in Anwesenheit von Heike laut aussprechen sollte. Nach kurzer Zeit wird aus einer asphaltierten Straße ein kleiner Pfad, der sehr aufwändig in seiner vollen Länge mit Natursteinen angelegt wurde. Der Wald wird immer dichter und mitunter versperrt der wuchernde Urwald auch mal den Weg mit umgestürzten Bäumen oder wild wachsendem Gestrüpp. Wenn mal ein Berg kommt (und davon gibt es da einige) geht es auf der einen Seite auf Stufen an den Felsen entlang oder hindurch immer direkt nach oben und auf der anderen Seite genau so schön wieder nach unten. Genau so stellt man sich die Abenteuerpfade von Indiana Jones wohl immer vor. Irgendwann kommt eine Ebene, die durch ein Gebiet mit sehr viel Schilf und Gras geht und ganz dicht bewachsen ist. Der Weg ist manchmal kaum noch zu sehen, dafür aber Heikes Kopf. Während ihr die Gräser so ums nackte Bein streifen, malt sie sich wohl aus, was da alles so rum kriechen wird. Die Angst vor dem Ungewissen bereitet ihr glaub ich Bluthochdruck und so gehe ich mit großen stampfenden Schritten voraus um uns einen Weg zu bereiten und versuche das Wort Schlange in unseren Gesprächen zu vermeiden. Glücklicherweise hat uns dabei wohl niemand gesehen. Oder zumindest haben wir niemanden lachen gehört. Keine 30 min später sind wir auch schon am Ziel. Ein kleiner Tümpel im Urwald - genannt Froschsee. Woher der Name allerdings stammt ist uns ein Rätsel, denn Frösche haben wir hier keinen einzigen gesehen. Nicht mal Kaulquappen. Dafür sehen wir dann auf unserem Rückweg einen der letzten und seltenen 200 auf diesen Planeten lebenden Weisskopflanguren (eine Affenart) durch die Baumwipfel schwingen. Leider ist er zu schnell wieder weg als er uns bemerkt. Da wir auf dem Weg sonst keinen wilden gefährlichen Tieren begegnet sind, ist der Rückweg dann auch wesentlich entspannter. Und so sind wir nach fast 5 Stunden wieder zurück am Parkeingang. Ein wirklich sehr schön zu laufender Trekk, wenn auch nicht ganz anspruchslos.

Und so verfliegt die Zeit auf Cat Ba, genau so schnell, wie auf dem Rest der Reise. Am folgenden Tag geht's wieder zurück nach Hanoi, wo uns dann noch knapp 2 Tage bleiben...


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