Koh Tao - Ein grüner Traum im Blauen


Advertisement
Thailand's flag
Asia » Thailand » South-West Thailand » Ko Tao
February 5th 2010
Published: March 8th 2010
Edit Blog Post

Um 9 kam dann jemand um mich mit fuchtelnden Armen zu empfangen und mich zur Haltestelle zu begleiten..

Bin der letzte der in den Doppeldeckerbus einsteigt.. unten sind alle Plätze belegt, also geh ich hoch, wo’s genauso aussieht.. bis mein Blick auf die komplett leere Rückbank fiel. Ich machte mich breit und schlief auch nach 15 Minuten ein. Habe auf der Fahrt mehr gepennt als in den 3 Nächten zuvor zusammengenommen.. Komme voll ausgeruht und entspannt am Kai zur Fähre nach Koh Tao an und bin über glühücklich es doch noch geschafft zu haben..

Die Katamaran-Express-Fähre ist schnell und innen recht bequem.. gehe trotzdem lieber raus um zu rauchen und die Aussicht auf die Küstenlinie zu genießen.. Lerne Bruno aus Portugal und Turai aus Belgien kennen mit denen ich mich die Fahrt über angeregt unterhalte und Businesspläne schmiede. Die beiden sind Exporteure mit Büros in Bangkok.. sehr interessant! Soll mich melden sobald ich in Melbourne bin um zu schauen was man zusammen machen kann.. Mach ich doch glatt!

Die zweistündige Fahrt nach Koh Tao vergeht so wie im Flug. Der erste Halt ist bei Koh Nynganya, eine kleine Inselgruppe nur 1km nördlich von Koh Phangan gelegen. So sieht das Paradies also in Wirklichkeit aus.. Die drei kleinen Inseln die jeweils aus einem Hügel mit ner Handvoll Holzhütten bestehen sind in der Mitte durch einen feinen Weißen Sandstrand verbunden.. Das Wasser schimmert in den schönsten Farben und mir geht voll einer ab, es doch noch geschafft zu haben.. Willkommensgrüße auf Koh Tao werden von einer ganzen Gruppe aufdringlicher Taxifahrer und Guesthouse- sowie Tauchzentrumsmitarbeiter mit den jeweiligen Angeboten überbracht. Klapper ein paar Reisebüros ab um ein Ticket für die Nachtfähre nach Surat Thani und den morgigen Bus nach Penang zu buchen. Werde schnell fündig und lade mein Gepäck dort ab.

Begebe mich auf die Suche nach nem Laden der Schnorchel Equipment verleiht.. billige Leihgebühren, dafür hohe Kaution kommt für mich nicht in Frage, da ich ja morgen in Malasia mit den ganzen Bahts nichts mehr anfangen kann.. Gehe zur Planet Dive Tauchschule und werde gleich mit „Hi mate, what’s poppin“ begrüßt.. Unterhalte mich mit n paar Jungs die grade ihr Tauchequipment startklar machen und finde raus, dass die heute genau an der von Martin empfohlenen Stelle tauchen werden.. für knapp 10 Euro bekomme ich Equipment und steige mit auf’s Boot. Von der 5 Stunden Tour bleibe ich etwa 3 ½ im galsklaren Wasser. Die Unterwasserwelt ist hier so vielfältig und farbenfroh wie die netten Leute auf der Insel. Ich komm aus dem Staunen nicht mehr raus bei der ganzen Farben Pracht.. Teilweise war ich umringt von hunderten kleiner Fische, die sich fast alle in Form und Farbe unterschieden.. Nach einer Zeit hatte ich meinen Lieblingsfisch gefunden, der in psychedelischen Farben glänzte und aussah als wäre er grade aus nem Goa-Plakat gesprungen.. Alles in allem ein wunderschönes Erlebnis.. Auf dem Boot lerne ich Lukas kennen, der schon seit ner Woche auf der Insel ist. Er gibt mir Tips was ich in den verbleibenden 5 Stunden noch machen konnte. Ich entscheide mich dafür ein Motorrad zu mieten und mit ihm in sein Stammlokal, Frühlingsrollen und Nudeln mit Hühnchen essen zu kommen.. die besten die ich je hatte! Lieh mir ne 250er Enduro von Yamaha.. Hab zwar keine Erfahrung mit Fußschaltung, aber danach fragt auch niemand.. 24 Stunden: 250 Baht.. YAY!!

Auf geht’s durch den dichtbewachsenen Dschungel in den Norden der Insel, zur Mango Bay. Die Straße wird zur Matschpiste die sich über die steilen Hügel schlängelt. Mir wird schlagartig bewusst, warum mir jeder ein Motorrad und keinen Roller empfohlen hat! Mitten in einem der steilen Hügel kommt mir ein Auto entgegen.. ich weiche aus und halte an.. trotz größter Vorsicht geht mir beim Anfahren das Vorderrad hoch und die kraftvolle Maschine landet erst auf’m Dreckfänger und dann auf der Seite. SCHEIßE!! Naja, passiert.. außer dem verbogenen Schutzblechhalter kann ich nichts entdecken und fahre vorsichtig weiter.. werde mit einer traumhaften Aussicht für meinen Mut belohnt... Erfrischung und kurzer Schnakk mit Backpackern aus Finnland, Israel und England , und weiter geht’s zur Bucht, die atemberaubend schönes Wasser bieten soll.. Die Straße wird nochmal ein Stück schlechter. Und die Hügel noch steiler.. AKTION!! Weiß aber mittlerweile wie ich die Steigungen zu nehmen habe und komme gut am Mango Bay Resort an.. Hechte die knapp 500 Treppenstufen runter und kühle mich kurz ab.. wieder umringt von verschiedenen kleinen Fischarten.. einfach schön! Muss aber wieder zurück, da die Sonne schon langsam untergeht und ich nicht im Dunkeln im Urwald stecken bleiben will..

Schon fast im Dorf angekommen fällt mir auf, dass der Hinterreifen schleift.. als ich zurückgucke sehe ich, dass sich der halbe Schlauch aus’m Reifen gelöst hat und sich um die Radnabe gewickelt hat.. Fahre ganz langsam bis zum nächsten Haus, leihe mir ein Messer und schneide den Schlauch, der sich mittlerweile im Ritzel verfangen hatte raus. Komme heil an der Verleihstation an, wo mich der Vermieter mit über dem Kopf zusammengeschlagenen Händen empfängt..

Ich erzählte ihm die Geschichte und er war froh dass mir nichts passiert ist.. zeitgleich zu seinen Beteuerungen zog er eine Liste hervor auf dem Preise für verschiedene Einzelteile standen.. im Endeffekt musste ich 120 Eu’s berappen um meinen Pass wieder zu bekommen und meine Reise fortsetzen zu können.. OBER ABFUCK!!

Scheint als wäre es nicht schlechtes Karma sondern einfach nur kapitale Selbstüberschätzung die den Trip immer wieder auf die Kippe zu stellen scheint..

Hab Glück, die DKB hilft mir aus und ich komme pünktlich am Nachtboot an.. Das Nachtboot ist schon bis obenhin mit Backpackern aus der ganzen Welt vollgepackt.. Ich ärgere mich ein weiteres Mal dass die Kamera weg ist, da dieses Schiff einfach unbeschreiblich ist! Ich schätze mal, dass hier ein alter Frachter so umgebaut wurde, dass im unteren Geschoss 2 Reihen Hoch „betten“ und im Oberen 2 Reihen Matratzen mit jeweils etwa 50 cm Breite lagen. Ich schätze ca 300 Backpacker und zähle 8 Rettungsringe.. mir wird kurz mulmig, bete um Beistand und verstaue meine Sachen neben dem Maschinenraum.. und kann nur schwer an mich halten immer wieder laut loszulachen.. Kracher!! Aber naja, jetzt war ich da und hatte wenigstens noch die Chance pünktlich nach Penang zu kommen um am 6. den Flieger nach Singapur zu erwischen..

Ließ mich draußen auf dem Vorderdeck nieder und lernte schnell nen Aussie, nen Franzosen und ne Schwedin kennen mit denen ich auch die halbe Nacht dort sitzen blieb.. Guitarre spielte, über unsere Reisen und aktuelles Weltgeschehen diskutierte und die unglaublich klar zu sehende Milchstraße bewunderte.. Nach zwei großen Chan und 4 Stunden lustiger Laberei fiel ich auf meine Minimatratze und wachte erst wieder auf als wir im Hafen von Surat Thani einliefen..

Jetzt bin ich grade auf’m Weg mit nem Minibus nach Penang.. alle Plätze sind belegt und meine Füße stehen auf meinem Backpack.. aber wenigstens ist die Klimaanlage einigermaßen gut.. Hab nur noch eine Stunde auf meinem Sitz pennen können und gucke mir jetzt die schöne Landschaft an, die von unheimlich vielen, richtig steilen, kleinen Bergen durchzogen wird, die trotz ihrer Steigung (ca 80°) alle bis obenhin mit Wald bewachsen sind..

3 ½ Stunden Fahrt liegen noch vor uns.. freu mich auf Penang und vor allem auf ne ausgiebige, kalte Dusche um meinen hardcore Schnorchel-Sonnenbrand an Nacken und Waden zu kühlen 😊

Aus den 3 1/2 wurden dann doch 8.. Hardcore!! Aber egal, bin in Penang und nutze Starbucks WIFI schamlos aus.. jetzt mal auf zum frisch gebuchten Hotel.. Morgen früh geht's auf nach Singapur!!

Advertisement



Tot: 0.074s; Tpl: 0.019s; cc: 10; qc: 44; dbt: 0.0419s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb