Auf dem Weg nach Sueden


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March 18th 2011
Published: March 20th 2011
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Die Nacht in Phetchaburi war alles andere als erholsam. Ein kleines zeitliches Schema zeigt warum:

22:30 Uhr: alles fertig fürs Bett; diese Nacht in getrennten Betten und mit Mosquitonetzen. Die nötige Abkühlung soll ein kreisender Deckenventilator bringen. Merle liegt im "warmen Bett" ( der Ventilator erreicht höchstens die Wade mit kalter Luft), Jule im "kühlen Bett" (der Ventilator erreicht den gesamten Körper)
23:30 Uhr: Merle kommt mit dem warmen Bett nicht klar und krabbelt zu Jule.
00:30 Uhr: Jule kommt nicht damit klar sich so wenig bewegen zu können und wechselt ins warme Bett.
01:30 Uhr: Jule wird schlagartig wach und fragt Merle ob alles in Ordnung sei. Draußen sind lautstark Platzregen, Donner und sehr lauter Verkehr von der kleinen Straße zu hören. Merle sagt sie habe sich bei einem lauten Donnern mit nahem Blitzeinschlag sehr erschrocken und würde gerne wieder zu Jule ins Bett kommen.
Zum ersten Mal schlafen wir beide richtig ein.
02:30 Uhr: Jule schreckt hoch, weckt panisch Merle: "Da ist grade ein Tier an mir hoch gesprungen. Das war ziemlich groß!" Merle: "Oh Gott, lass das Netz unten!" (Schließlich hat der Mann vom Tropeninstitut ja gesagt, dass wir uns bloß nicht von Tieren beißen lassen oder sie nur anfassen sollen) Jule: "Mach das Netz hoch, ich sprinte zum Lichtschalter!" gesagt, getan. 1 min. Stille im Raum. Plötzlich kommt eine kleine Katze, die schon vorher vor unserem Haus lag, zum Vorschein und hüpft durch einen Spalt am offenen Fenster am Kopfende hinaus. Das Fenster wird sofort geschlossen, wir sind hellwach. Wenige Minuten später zieht Merle wieder um ins kühle Bett.
03:30 Uhr: Merle guckt seit einer halben Stunde eine Folge "Quarks & Co." mit Kopfhörern damit sie müde wird. Jule wälzt sich hin und her, die Temperatur ist aufgrund des Regens mittlerweile annehmbar, der Lärm von der Straße nicht. Jule wechselt ein letztes mal das Bett rüber zu Merle. Irgendwann schlafen wir beide für ein paar wenige Stunden ein.

An diesem Tag hieß es nun also weg von dieser schlaftechnisch grausigen Unterkunft und auf nach Prachuap Khiri Khan. Wir staunten nicht schlecht, als wir zu unserem Bus gebracht wurden. Ein Van mit 12 Sitzplätzen brachte uns in einer Rekordzeit von zwei Stunden bei strömendem Regen zu unserer Unterkunft. Gerade als wir vor dem Sun Beach Hotel hielten, brachen die Wolken auf und wir ergatterten ein günstiges, sehr gepflegtes und hübsches Zimmer mit Meerblick. Zwischen dieser und der letzten Unterkunft lagen Welten. Da es noch relativ früh am Tag war, brachen wir direkt zu einem Flaniergang auf. Das Dorf bot vor allem Fisch und Meeresfrüchte an. Eine lokale Spezialität ist ein kleiner Fisch, der eingeschnitten, aufgeklappt und den halben Tag in der Sonne getrocknet wird. Prachuap ist ein nicht großartig touristischer Ort, was uns sehr entgegen kam. Wir futterten unser erstes kaltes, aber sehr authentisches Curry zum Mittag. Die Ruhe dieses Ortes war genau das, was wir nach dem langen Flug und den beiden hektischen Orten zuvor brauchten. Die Entscheidung mindestens zwei Nächte hier zu bleiben und dann weitere Pläne zu schmieden war relativ schnell gefallen. Der erste Tag klang mit ein wenig Obst vom Markt und einem kühlen Bier auf unserem Balkon friedlich aus.

Am Morgen wachten wir bei sehr windigem Wetter gut ausgeruht auf. Die Wellen peitschten auf die Promenade, wie man es sonst immer nur von Aufnahmen aus Havanna kennt. Unsere Ziele für den Tag sollten ein Stadtbummel und das Erklimmen des "Monkey Mountain" darstellen. 
Schon am Fuße des Berges empfingen uns ein paar sich lausende Zeitgenossen. Die Mittagshitze brannte uns auf die Köpfe beim Aufstieg der 396 Stufen. Oben angekommen tat sich ein wunderbarer Blick über Prachuap und seine Bucht auf. Der kleine Tempel wird scheinbar häufiger von jungen Mönchen besucht, die auf dem Weg die Affen füttern. Wieder unten angekommen trieb uns der Durst zu einem kleinen Getränkestand vor dem Hügel. Merle freute sich über eine schöne Flasche Eistee. Keine 5 Schritte und 3 Schlucke später sah ein Affe von der Seite kommend seine Chance und entriss ihr den Eistee aus der Hand, um diesen dann genüsslich vom Gehweg zu schlürfen. Merle, sichtlich überrumpelt, guckte wie ein kleines Kind, das gerade eine Kugel Eis fallen gelassen hat. Bei der nächsten Gelegenheit bewarte Jule sie dann noch vor einem Eisklau.
Zum Mittag gabs diesmal eine Suppe. Wir verständigten uns mit den Verkäuferinnen per Zeichensprache, was zu einigen Missverständnissen und großem Gelächter auf beiden Seiten führte. Letztendlich aßen wir die bislang beste Suppe in einer freundlichen Umgebung, in der ausschließlich Thais eine ihrer 5 täglichen Mahlzeiten verspeisten.
Ein wenig faulenzen in unserer Unterkunft und ein kurzer Aufenthalt am kleinen Pool mussten auch drin sein. Später hatten wir eine sehr nette Unterhaltung mit einer gebürtigen Französin und ihrem Rastathai Mann in ihrer Pizzaria. Wir konnten eine Menge über die Thais lernen und Merle beschäftigte sich (angehende-Lehrerin-like) mit den beiden jungen Kids. Ein wirklich runder Abend!

Ohne eine Regenwolke am Himmel ging es am heutigen Tage nun nach Chumphon. Von hier aus wollen wir die Fähre nach Koh Tao nehmen. Leider fährt derzeit nur eine Fähre um 7.00 Uhr morgens, da ein heftiger Wellengang herrschen soll und dieses Schiff als einziges groß genug ist. Chumphon ist wieder ein wenig hektischer, wir haben ein einfaches Zimmer das zumindest sehr sauber und heimelig ist. Da wir um 5.50 Uhr abgeholt werden, um zum Schiff zu kommen, wird es ohnehin eine kurze Nacht. 
Der Nachtmarkt hier bietet allerlei leckeres, jedoch scheint der Großteil aus Nachspeisen zu bestehen. Es ist schon verrückt zu sehen, wie sich eine lange Kette von Buden nebeneinander an einer stark befahrenen Straße aufreiht. Trotzdem scheinen keine Unfälle zu passieren und die Atmosphäre ist gleichermaßen entspannt und wuselig. Wir werden uns von Koh Tao aus das nächste mal melden.

Liebe Grüße,
Julian & Merle


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