Sri Lanka 2017/2018 © Bernhard Sonnleitner


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February 13th 2018
Published: February 13th 2018
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Sri Lanka Highlights


Sri Lanka

26. Dez.

Flug von Wien Schwechat mit Qatar Airways über Doha, die Airline entpuppt sich als die Beste, die im Augenblick von Europa abfliegt.

27. Dezember 2017

Problemlose und rasche Einreiseformalitäten, Abholung vom Flughafen Colombo durch unseren netten jungen Guide Praget, einem Singhalesen, der aus Negombo stammt.

Transfer zum altehrwürdigen, noblen Hotel Galle Face am Galle Face Strand im Süden von Colombo, einem beliebten Ausflugsziel mit Imbissbuden und einheimischen Strandleben. Das Meer lädt nicht zum Baden ein – wegen der Brandung und wegen der Wasserqualität, dafür gibt es aber ein riesiges (33m) warmes Salzwasserpool, wo wir uns beim Schwimmen von dem anstrengenden Flug erholen können. Es herrscht relativ starker Südwind(!), der allerdings nicht stört, da er etwas Abkühlung bringt. Interessanterweise kommen die ziemlich hohen Wellen aus nördlicher Richtung (wofür die Erklärung sein könnte, dass die Hauptwindrichtung derzeit NO (Wintermonsun) ist).

Stadtrundfahrt in Colombo am Nachmittag. Wir fahren zum alten Fort, wo sich das Zentrum der kolonialen Altstadt und der Leuchtturm und der historische Uhrturm befinden. Es gibt keine beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, aber eine ganze Menge Neu- und Rohbauten. Letztere werden meist von chinesischen Bauträgern errichtet.

Übernachtung im Hotel Galle Face in Colombo, Das Hotel Galle Face, ein renoviertes kolonialzeitliches Luxushotel, das durch die Lage direkt am Strand punktet, wurde 1864 gegründet und ging aus einem Britischen Club hervor. Es hat die Reichen und Mächtigen der Welt von Che Guevara über Johannes Paul II. bis Roger Moore beherbergt, ganz zu schweigen von Prinz Charles und Königin Elisabeth und anderen gekrönten Häuptern Heute ist es auch ein beliebter Platz für die Feste und Hochzeiten der Reichen und Schönen Sri Lankas. Das Hotel ist seit 100 Jahren im selben Familienbesitz.



28. Dezember 2017

Fahrt von Colombo nach Sigiriya

Wir fahren durch dicht besiedeltes landwirtschaftliches Gebiet von der Küste Richtung Sigiriya. Der Verkehr ist so dicht, dass man für die rund 130 km 5 Stunden benötigt. Man sieht Reisfelder, Kokospalmen, die mit Ananasplantagen und Teakholzbäumen kombiniert sind, Gemüsefelder, deren Zentrum sich mit dem Großmarkt in der Stadt Dambulla befindet.

Kurz halten wir beim der Statue des sitzenden, goldenen Buddha von Dambulla, der sich auf einer Anhöhe an der Straße in einer schönen Tempelanlage befindet.

Besichtigung der Höhlentempel in Dambulla (UNESCO Weltkulturerbe). Die Höhlentempel gehen auf das 2. Jh. vor Christus zurück, wie Inschriften bezeugen. Seit damals dienten sie buddhistischen Mönchen als Unterkunft. Die Höhle ist eine Auswaschung in den rundgeschliffenen Gneisfelse mit riesigen Ausmaßen, deren offene Seiten zugemauert sind. Die dadurch entstandenen Höhlen wurden von verschiedenen Königen mit zahlreichen Buddha Statuen, Bodhisattwas und Stupas ausgestattet. Es sind drei Epochen vertreten: Die erste ist die Periode der Anuradhapurapura Könige aus dem 1. Jh. vor Chr. In der Polonnaruwa Periode wurden im 12. Jh. die Höhlen weiter mit Statuen ausgestattet und diese vergoldet („Goldener Felsen“). Eine letztmalige Ausgestaltung geht auf den schon in Kandy residierenden letzten Singhalesen König im 18. Jh. zurück. Auch die in Temperatechnik (Mischtechnik aus Öl- und Wasserfarben mit Naturpigmenten, gemalt auf trockenen Putz, und dafür nicht wirklich lange haltbar) ausgeführten üppigen Höhlenmalereien dürften im 18. Jh. geschaffen worden sein. In den letzten Jahrzehnten wurde ausführlich restauriert und gefärbt, sodass der tiefe, aber falsche Eindruck entsteht, dass es sich um das Originalerscheinungsbild handelt.

Übernachtung im Hotel Amaya Lake in Sigiriya. Die Unterbringung erfolgt auf einem weitläufigen Areal an einem großen Stausee (Amaya Lake) in schönen Chalets; das Abendessen ist wie immer von ausgezeichneter Qualität und singhalesischer Authentizität.



29. Dezember 2017

Fahrt von Amaya Lake nach Anuradhapura (ca. 1,5 Stunden).

Heute ist wieder gutes Wetter angesagt. Es wird gegen 30° warm sein, bewölkt, aber kein Regen.

Besichtigung der ehemaligen Königsstadt Anuradhapura (UNESCO Weltkulturerbe, die älteste Königsstadt Sri Lankas, die seit dem 3. Jh. vor Chr. Baudenkmäler aufweist. Die 40 km2 große Ruinenstätte ist größer als die heutige Neustadt mit ihren 60.000 Einwohnern. Es sind verschiedenste Ruinen von Palästen und Klosteranlagen zu sehen, meist jedoch nur die Fundamente, die aus dem lokalen Granit errichtet wurden. Die hölzernen bis zu 7-stöckigen Gebäude sind natürlich nicht mehr vorhanden, jedoch gibt es eine Reihe imposanter Stupas (Pagoden), die hier in Sri Lanka „Dagoba“ genannt werden. Die Stupas sind Großteils renoviert und werden von den Singhalesen und den ausländischen Buddhisten als große Heiligtümer verehrt. Die größte Dagoba stammt aus dem 3. Jh. (Jetavanarama Dagoba), ist innen voll und zur Gänze aus Ziegeln errichtet. Sie war zu ihrer Zeit mit über 100m das dritthöchste Gebäude der Welt. Sowie diese ist auch die älteste Dagoba (Ruwanwelisiya D.) heute ohne Putz aber gut renoviert. Am meisten Verehrung genießt der älteste Bodhibaum der Anlage, der angeblich aus dem 3. Jh. stammt und von jenem Baum ein Ableger ist unter dem Buddha die Erleuchtung erfahren hat. Hier drängen sich die Gläubigen mit ihren Opfergaben, die aus Blumen, Gewänder und Ausstattung für die Mönche, oder Öllampen, als Symbol für die Erleuchtung. Andere Dagobas sind vielleicht etwas kleiner, aber wegen der weißen Farbe über dem Verputz umso imposanter.

Picknick-Lunch halten wir beim „Elephant Pond“, einem aus Granit im 3. Jh. hergestellten Wasserbecken, das so wie die sog. Zwillingsbecken von frischem Wasser durchströmt und für rituelle Bäder verwendet wurden.

Zwischen den in der Abendsonne glänzenden Reisfeldern geht es zurück zum Amaya Lake. Vor dem Abendessen noch ausgiebig Schwimmen im riesigen Pool des Resorts.

30. Dezember 2017

Morgens geht es zur Bergfestung Sigiriya, auch Löwenfelsen genannt. Der Granitfelsen, auf dem die Festung errichtet wurde, steht wie ein Stockzahn aus der Ebene heraus. Die Palastanlage – oder was immer die Gebäude auf dem Plateau des Felsens für Verwendung gehabt haben – sollen im 4. Jh. errichtet worden sein, und sollen dem sagenumwobenen König Kassapa, der durch einen Vatermord an die Macht kam, 18 Jahre als Residenz gedient haben, um dann wieder in Bedeutungslosigkeit zu versinken. Sicher scheint, dass der Berg vorher und nachher ein Mönchskloster gewesen ist. Die Kulturschätze in und auf dem Felsen sind großartig. Schön restauriert sind die Gartenanlegen am Fuß des Felsens. In einer Aushöhlung im Granitfelsen in der Wand können die berühmten Wolkenmädchen – anmutige, antike Schönheiten, eine Freskomalerei aus dem 4. Jh. bestaunt werden. Auf halber Höhe ist der Eingang zum Palast mit den in Stein gemeißelten, riesigen Pranken des Löwen gebildet, der einst eine monumentale, aus Ziegeln erbaute Statue gewesen sein soll. An den Fundamenten am Gipfelplateau erkennt man die monströse Ausführung des Palastes, oder was immer die Anlage einmal gewesen sein mag.

Authentisches Mittagessen bei einer Reisbäuerin, die uns mit vielerlei Fertigkeiten und Künsten aus ihrem Alltag in Haus und Küche vertraut macht.

Nachmittags Fahrt nach Polonnaruwa. Die Ruinen zeugen von jener Periode zwischen dem 10. und 13. Jh., als die singhalesischen Könige von hier aus Sri Lanka regierten. Im Tempelbezirk sticht der Rundtempel durch besonders kunstvolle Ausführung hervor.

Die schönsten Buddhas von Sri Lanka sind jene des Gal Vihara – Tempels(UNESCO Weltkulturerbe), aus dem 12. Jh., die aus einem Granitrücken herausgemeißelt wurden. Der 7m hohe stehende und der ebenso lange liegende Buddha sind die Stars von Polonaruwa.

Erst bei Dunkelheit kommen wir nach einem langen, eindrucksvollen Tag zum Hotel Amaya Lake zurück. Eine künstlerisch und artistisch wirklich sehenswerte, authentische Vorführung singhalesischer Tänze am Pool rundet den eindrucksvollen Tag ab.

31. Dezember 2017

Fahrt nach Kandy ins Bergland auf ca. 500m. Im Bergland führt uns die Fahrt vorbei an zahlreichen Gewürzplantagen, allem voran Pfeffer (ein Schlingpflanzengewächs, das entlang von Baumstämmen wächst), aber auch Chinarinde, Kakao, Kardamom, Vanille, sowie Kautschuk- oder Jackfruchtbäume. Die Ortschaften sind durch verschiedene Ethnien geprägt, z.B. Muslime, die neben den Verkehrsstaus durch ihre Kleidung das Straßenbild prägen. In im Städtchen Matale leben südindische Tamilen, die im 19. Jh. von den Briten als Teeplantagenarbeiter angesiedelt wurden. Hier besuchen wir den Hindutempel, der aus dieser Zeit stammt, und mit seinem bunten und figurenreichen Schmuck auch in Tamil Nadu stehen könnte.

Nach einer erholsamen Pause am Pool unseres Hotel, dem Earl´s Regent (die Wärme und das sonnige Wetter laden zum Schwimmen ein), geht’s nach Kandy. Die Stadt ist sehr geschäftig und durch einige Kolonialbauten geprägt. Der Stausee, den der letzte König Kandys, Wickrama Rajasinha anlegen ließ, bildet sozusagen das Herz der Stadt. Die Residenzstadt der singhalesischen Könige gefiel auch den Briten, wegen des gemäßigten Klimas in 500m Höhe. Auch heute strahlt die Stadt eine Atmosphäre von besonderer Bedeutung aus.

Diese wird unterstrichen durch den sog. Zahntempel am Ufer des Sees (als Teil der ehemals königlichen Residenz), wo in einem Reliquienschrein (ein Säulenhalle mit Obergeschoß und Golddach, wo sich der versperrte Raum mit den 6 ineinander geschachtelten Reliquiendagobas befindet) angeblich ein Eckzahn des Buddha aufbewahrt wird, die bedeutendste Reliquie Sri Lankas, deren Hüter der Legende nach die Herrschaft über Sri Lanka innehat. Wir besichtigen den Zahntempels während der Abendzeremonie(der Schrein mit der Reliquiendagoba ist da geöffnet), wobei die Gläubigen in einer Prozession an dem Schrein vorbeiziehen und Opfergaben, wie z.B. Lotosblumen bringen. Dabei spielen Trommler aufpeitschende Rhythmen (was irgendwie gar nicht buddhistisch sondern sehr hinduistisch erscheint). Das Gedränge ist so beängstigend wie in einem Hindutempel und wir sind froh von dem Pilgerstrom wieder ausgespuckt zu werden. Wir gehen noch durch die Bibliothek des Tempels in einem achteckigen Turmbau, wo wertvolle, antike Handschriften auf Palmblättern mit den Lehren Buddhas aufbewahrt werden. Draußen genießen wir noch die Stimmung im beleuchteten Tempelpark, die von den Kerzenopfern und den Rauchschwaden der Räucherstäbchen durchdrungen wird.

Dort sehen wir auch noch die königliche Residenzhalle, eine besonders schöne Freiluftsäulenhalle, die von besonderer nationaler Bedeutung ist, da hier der letzte singhalesische König (vor der britischen Kolonialherrschaft) residierte. Die Erklärung liegt darin, dass die Briten erst 1815 dieses letzte unbeugsame singhalesische Königreich unter ihre Herrschaft bringen konnten, nachdem sich die Könige von Kandy über 300 Jahre erfolgreich gegen die Kolonialherrschaft, zunächst der Portugiesen und später der Holländer, gewehrt hatten.

Das Silvesterdinner im Earl´s Regent ist exzellent und wir feiern in unserer Reisegruppe eine gemütliche Extraparty auf der Hotelterrasse.



1. Januar 2018

Nach einem späten Frühstück fahren wir in das große Juwelierhaus Isini, wo die im Hochland um Ratnapura gewonnenen Saphire zu Schmuck verarbeitet werden. Die Schmuckverarbeitung ist allerdings nicht von der Qualität, die man in Europa erwartet. Sri Lanka ist einer der weltweit größten Saphirproduzenten. Der typische Saphir ist von blauer Farbe. Heute werden die Saphire allerdings meist wärmebehandelt und nehmen eine von gelb bis ins Rot gehende Farbe an. Mit chemischer Behandlung verändert man auf der anderen Seite das Farbspektrums bis ins Aquamarinblaue. Wirklich teure Saphire sind tief blau und haben eine besondere Strahlkraft.

Nachmittags besuchen wir den Botanischen Garten von Peradeniya, der ca. 500 Jahre alt ist, und den Königen einstmals als Privatgarten diente. Die Briten erweiterten die Anlage zu einem Park, der auch mit exotischen Pflanzen bestückt wurde.

Abends gibt es noch eine Tanz- und Kulturshow, mit traditionellen Tänzen, deren Akteure gutes Amateurniveau haben, wie üblich mit Feuerschluckern und dem Lauf über glühende Kohlen.

Als wir dann ins Hotel zum Dinner gehen wollen, wird unsere Laune etwas gedämpft, da es zum Essen weder Bier noch Wein gibt. Der Grund: heute ist Vollmond, das ist Feiertag (übrigens jeden Monat bei Vollmond = 12 zusätzliche Feiertage pro Jahr) und daher dürfen keine alkoholischen Getränke verkauft werden… Die Kellner trösten uns und bringen illegal – Wein und Bier oder was auch immer wir wollen aufs Zimmer…

Noch einmal übernachten wir im Hotel Earl’s Regent

2. Januar 2018

Fahrt von Kandy nach Nuwara Eliya (ca. 2 Stunden)

Die Straße führt zunächst durch dicht besiedeltes Gebiet, das intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, wie z.B. mit Gemüse, Kräuter- und Gewürzplantagen. Bald jedoch geht es ins hinauf ins Hochland, und ab etwa 600m Seehöhe beginnen die Teeplantagen. Die Mittagesrast machen wir beim wunderschönen Ramboda Wasserfall, dessen 100 m Fallhöhe den steilen Bergflanken der Umgebung geschuldet ist. Dort sind Dutzende Teeplantagen angesiedelt, die hier auf 1000m Seehöhe den qualitativ hochwertigsten Ceylontee produzieren, der in den eigenen Teefabriken verarbeitet, verpackt und exportiert wird. Wir besuchen die traditionsreiche „Glenloch“ Tea Factory (since 1867). Einstmals gab es hier nur Dschungel, bis die Briten um 1830 das Gebiet für den Teeanbau entdeckten und das Hochland komplett, bis auf wenige Ausnahmen abholzten.

Von dort geht die Straße in steilen Serpentinen ins Hochland auf 2000m. Hier ist Nuwara Eliya, „Little England“ mit zahlreichen britisch-kolonialen Hotels, einem 18-Loch Golfplatz, einer Pferderennbahn und einem kleinen See…

Wir steigen im traditionsreichen Jetwing St. Andrews Hotel ab, das auf den Scotch Club von 1875 zurückgeht. Alles „very British“: der Baustil, die Einrichtung, das Ambiente (offener Kamin), die Bar, die Getränkeauswahl, das Personal….

Tamilen und Singhalesen:

Die historisch älteste Bevölkerungsgruppe sind die Singhalesen. Sie sprechen eine indoeuropäische Sprache – das Singhalesisch, dass mit einer eigenen, aus dem Sanskrit abgeleiteten Schrift geschrieben wird. Ihre Könige haben die historischen Städte Anuradhapura und Polunaruwa errichtet. Sie sind durchwegs Buddhisten der Therawada-Richtung („Schule der Ältesten“). Verbindungen zu den Tamilen, die zu den Ureinwohnern Südindien, den sog. Drawidas, zählen, hat es immer schon gegeben. Historisch bemerkenswert ist das Chlola-Reich, das im 10. Jh. das 1500 Jahre alte singhalesische Reich von Anuradhapura hinwegfegte. Aus jener Zeit stammen die im Norden der Insel beheimateten Tamilen. Sie sind ebenso wie jene Tamilen, die die Briten im 19. Jh. im Hochland als Plantagenarbeiter angesiedelt haben, Großteils Hindus.

Unter den Briten wurden die Tamilen bevorzugt, da sie in der Regel gut Englisch sprachen. Nach der Unabhängigkeit bildete sich eine singhalesisch-nationalistische Bewegung, die von der „Sri Lankan Freedom Party“ (SLFP) vertreten wurde. Unter dem legendären, linken Ministerpräsidenten Bandheranaike wurde Singhalesisch als einzige Staatssprache eingeführt und Tausende Tamilen aus dem Staatsdienst entlassen. Die Tamilen sahen sich als einst bevorzugte Bevölkerungsgruppe auf einmal in der Situation der verfolgten Minderheit. Der Konflikt verschärfte sich in den 70er Jahren. Es bildetet sich militante Bewegungen, die die Loslösung der Tamilenregion im Norden von Sri Lanka erzwingen wollten. Die Verhängung des Ausnahmezustandes durch die Zentralregierung folgte. Die sog. Tamilen-Tiger, eine militärisch-politische Separatistenbewegung schaffte schließlich 1984 gewaltsam die Abspaltung eines Tamilenstaates. Ein 25 jähriger Krieg mit gegenseitigen Gräueltaten und Schuldzuweisungen folgte. Zahlreiche Friedensbemühungen der UNO und Indiens blieben letztlich ohne Erfolg. 100.000 Menschen verloren in dem Konflikt ihr Leben. 2009 gewann die Regierung schließlich militärisch die Oberhand und rieb die Tamilentiger einschließlich der gesamten Führungselite auf. Der Frieden, der seither auf der Insel herrscht, beruht auf der Gleichberechtigung der beiden Volksgruppen, sowie auf jener der beiden Sprachen mit unterschiedlicher Schrift und dem Englischen als Verkehrssprache. Die Sri Lanker werden heutzutage nicht Müde von der gegenseitigen Toleranz und Achtung und Gleichberechtigung aller Volksgruppen zu schwärmen…

3. Januar 2018

Wanderung im Horton Plains Nationalpark. Um 5 Uhr früh einstündige Anreise mit Kleinbussen. Bei Sonnenaufgang sind wir im Park. Die Plains sind eine ganz eigentümliche Landschaft. Offenes Grasland wechselt mit dichtem tropischen Nebelwald, dessen Bäume und Sträucher ganz eigenartig wirken. Die wellige Hochfläche auf 2000m wird durch Flussläufe und kleine Wasserfälle unterbrochen. Die geschützte Tierwelt umfasst unter anderem: Leoparden, Sambahirsche, Wildschweine. Zu Gesicht bekommt man allerdings nur die Affen: Weißbartlanguren und die endemischen Ceylon-Hutaffen. Das dieser Naturraum erhalten blieb, verdankt er der Jagdleidenschaft der Briten und er wurde dann 1988 zum Nationalpark und 2010 zum Weltnaturerbe erklärt. Wir machen eine 9 km lange Wanderung zum „World´s End“, einer 900m hohen, senkrechten Felswand, die urplötzlich in einer Kante abbricht. Da wir zeitig genug in der Früh da sind, können wir am Fuße der Wand die kleinen Dörfer erspähen. Die Nebelschwaden, die immer am Nachmittag das Hochland einhüllen, beginnen bereits von Süden her aufzusteigen. Die Niederschläge versorgen das Gebiet reichlich mit bis zu 5.000 mm NS jährlich.

In einem netten Lokal am See von Nuwara Eliya gelegen, genießen wir das Mittagessen. Trotz des trüben Wetters sitzen wir im Garten am See, denn es ist angenehm warm hier auf 2000m.

Nachmittags Fahrt mit dem Zug von Ohiyra nach Haputale (1400m). Die Bahn wurde zum Abtransport des Tees aus dem Hochland nach Colombo bereits ab 1864 errichtet. Die Fahrt ist spektakulär, und eröffnet Blicke in die intensiv bewirtschafteten Dörfer der Tamilen einerseits, sowie in den Regenwald des steil nach Süden abfallenden Hochlandes andererseits.

Wir übernachten im kleinen, aber feinen Hotel Melheim Resort (1200m), einige Km südlich von Haputale.



4. Januar 2018

Wir fahren zurück zum Städtchen Haputale und dann die schmale, enge und kurvenreiche Straße weiter Richtung Lipton’s Seat, dem Lieblingsplatz von Sir Thomas Lipton, dessen Teeplantage samt zugehöriger Fabrik sich unterhalb befindet. Lipton´s Seat ist ein malerischer Aussichtspunkt, von dem die mit Tee bestandenen Hänge steil nach allen Richtungen abfallen. Sir Thomas Lipton (1848 – 1931) gilt als Begründer der Sri Lankischen Teeindustrie, indem er den Tee mit seinem Namen mit viel Geschick vermarktete. Das letzte Stück dorthin ist so eng und steil, dass wir es in Tuk-Tuks zurücklegen müssen. In den Teeplantagen stehen als Schattenspender Zypressen, die allerdings mit den mediterranen nur die Form der Nadeln gemeinsam haben, sonst aber von viel lichterem Wuchs sind. Die Plantagen sind ebenso wie die Hausgärten penibel gepflegt. Überall sieht man Pflückerinnen bei der Arbeit, das Bild ist malerisch. Alte Teesträucher werden mit Macheten zugestutzt, sodass sie wieder neu austreiben. Der Tee kann das ganze Jahr über abgepflückt werden. Die Teeplantagen sind seit deren Verstaatlichung 1975 in Pacht der ehemaligen Besitzer.

Der NO-Monsun erzeugt hier in 1900m Seehöhe eine ziemlich kühle Brise. Wir genießen den Ausblick im Windschatten einer urigen, gemütlichen Teehütte beim Liptons Seat bei einem scharfen, singhalesischen Snack.

Bei der Rückfahrt versorgen wir uns noch mit Gewürzen und ayurvedischen Arzneien in Haputale, wo die Preise entsprechen günstig sind, da hier sonst nur Einheimische einkaufen. Nachmittags ist Ruhe am Pool des wirklich malerisch an einen Berghang angelegten Hotels Melheim Resorts, durch das sogar ein Wasserfall rauscht.

Übernachtung noch einmal im Hotel Melheim Resort



5. Januar 2018

Fahrt zum Udawalawa Nationalpark.

Zunächst geht es nach Westen entlang das Hochlandes auf einer schmalen, kurvenreichen Straße, vorbei an Aussichtspunkten und gewaltigen Wasserfälle. Sobald wir unter 600 m sind, treten an die Stelle der Teeplantagen Kautschukwälder, deren Harz, das Latex immer noch den qualitativ höchstwertigsten Gummi liefert. Sobald wir im Tiefland sind, geht es schnurgerade nach Süden. Hier im trockensten Teil der Insel im Regenschatten des NO-Monsuns hat man die natürliche, offene Savannenlandschaft als Rückzugsgebiet für die bedrohten Wildtierarten erhalten und in den 1970er Jahren die Nationalparks errichtet. In einem „Elephantenwaisenhaus“ (elefant transit home), wo verwaiste Tiere mit möglichst wenig Menschenkontakt großgezogen und mit 5 Jahren wieder ausgewildert werden kommen wir gerade zur Milchfütterung zurecht, als den Tieren kannenweise Milch mit Schläuchen gefüttert wird.

Nachmittages machen wir eine Jeep-Safari im Udawalawa Nationalpark, der berühmt für seine Elefantenherden ist. Außer den vielen wilden Elefanten und den Wasserbüffeln sehen wir eine faszinierende vielfältige Vogelwelt, wie z.B. verschiedene Adler, Pfaue, Pelikane, Kormorane, Reiher, Störche, Eisvogel, Bienenfresser u.v.a.

Übernachtung im Hotel Grand Udawalawa Safari Resort – gewohnt gutes Essen, schöner Pool, den wir wegen der Kürze des Aufenthaltes kaum genießen können, große Zimmer, alles in einem üppigen tropischen Garten gelegen.

Einschub: Gesellschaftliches Leben

Verglichen mit Indien ist die Gesellschaft, zumindest in den Städten, schon sehr weit entwickelt, d.h. demokratisch und tolerant. Die Wahl der Ehepartner geschieht im Gegensatz zu Indien meist ohne Elternvermittlung, Frauen – vor allem junge - sind durchwegs berufstätig und können sich auch nachts alleine und sicher in der Öffentlichkeit aufhalten. Auf die Ausbildung der Kinder wird viel Wert gelegt, meist beschränkt sich ein Paar auf 2 bis 3 Kinder. Die Kriminalitätsrate ist sehr gering, auch Übergriffe auf Frauen – im Gegensatz zu Indien – sind sehr selten und werden streng geahndet. Zwei Drittel der Bevölkerung leben allerdings noch von der Landwirtschaft, staatliche Pensionen gibt es nur für Staatsbedienstete. Doch ist die Krankenversorgung für alle Bürger kostenlos, ebenso wie Schule und Studium. Letzteres ist auf die langjährige Linksregierung unter dem legendären Ministerpräsidenten Banderanaike zurückzuführen. Der Bildungsstand ist für ein Entwicklungsland sehr hoch und es gibt zahlreiche Universitäten im Lande. Die Dreisprachigkeit (Singhalesisch, Tamil und Englisch) ist zumindest bei der Jugend stark verbreitet. Besonders erwähnenswert ist die religiöse Toleranz, sicher eine vor allem dem Buddhismus (75%!s(MISSING)ind Buddhisten)innewohnende Grundeigenschaft, von der vor allem die jüngere Generation geprägt ist. Als Tourist fühlt man sich im Land frei und absolut sicher. Die Menschen sind freundlich und höflich und versuchen zu helfen, wo sie können.

6. Januar 2018

Fahrt über Galle nach Colombo.

Endlose Reisfelder begleiten die Fahrt. Dazwischen Pflanzungen verschiedenster tropischer Früchte, wie Kokos-, Öl-, Betelnusspalmen, Papaya-, Mango-, Kokospalmen u.v.a.m. In Matara erreichen wir die Südküste mit ihren Stränden, die von der Surferszene und einer Vielzahl einfacher Unterkünfte beherrscht wird. Die berühmten Stelzenfischer in Weligama sind auf ein kleines Häuflein von Schauspielern zusammengeschrumpft, die sich für einen kleinen Beitrag fotografieren lassen.

Besichtigung der charmanten UNESCO-Welterbe-Stadt Galle-Fort. Sie war ursprünglich eine Festungsstadt der Portugiesen auf einer Halbinsel, gerichtet gegen die freiheitsliebenden Singhalesen, die im Landesinneren ihre Unabhängigkeit bewahrten. Die heutige Prägung erhielt sie von den Holländern im 17.Jh. und ist heute recht gut revitalisiert. Die alten kolonialen Verwaltungsgebäude der Briten sind meist als öffentliche Gebäude genutzt, die Wohnhäuser im Inneren des Forts sind oft kleine Hotels oder Restaurants. Es gibt Gotteshäuser für alle Konfessionen, allen voran die holländisch-reformierte Kirche am Stadteingang und die Moschee (Medrese) aus dem Jahr 1895 beim Leuchtturm. Man kommt sich in der Altstadt eher vor wie in Südamerika, als in Südasien.

Weiterfahrt über die schöne, aber wenig frequentierte Autobahn nach Colombo.

Übernachtung wieder im unübertroffenen Hotel Galle Face. Auf der Poolterrasse lassen wir beim Rauschen der Meeresbrandung und einem guten Glas chilenischen Weins die Reise gemütlich ausklingen.

So, 7. Jänner 2018

Wir verabschieden uns von der Gruppe, die mit dem Bus am Morgen zum Heimflug aufbricht. Wir fahren zu Mittag mit einem Privatauto in den Süden nach Induwara, der etwas individuelleren Fortsetzung des Ferienortes Bentota. Wir wohnen im Whispering Palms Hotel und nutzen den großen Pool des kleinen Hotels, da Brandung und Wind trotz des schönen Sandstrandes und der warmen Wassertemperatur (28°) nicht zum Schwimmen im Meer einladen

8. – 11. Jän. 2018

Induruwa und Bendota

Wir wohnen im Whispering Palms Hotel, einem Boutique Hotel an einem schönen menschenleeren Strandabschnitt in Induruwa. Ein gutes Restaurant, ein schöner großer Pool mit 25 m Länge runden den gepflegten Eindruck ab. Unser großes Zimmer mit Meerblick lässt gute Ferienstimmung aufkommen.

Bentota ist ein Ferienort mit schönem Strand und einfachen bis gehobenen Hotels am wunderschönen Sandstrand, der sein einheimisches Flair erhalten hat, wovon z.B. der wöchentliche, farbenprächtige Gemüsemarkt zeugt, den wir am Montag auch besuchen.

Dienstag machen wir einen ausführlichen Strandspaziergang, danach 2km Schwimmen im hauseignen 25m-Pool.

Induruwa ist die südliche Fortsetzung, mit einzelnen Hotels am schönen und endlos langen, menschenleeren Sandstrand. Die Touristen getrauen sich wegen der Brandung nicht zu schwimmen, obwohl es bei niedrigen Wellen eigentlich problemlos ist.

Wir Unternehmen noch eine Bootssafari auf der lagunenartigen Mündung des Bentota River. In den Mangroven können wir neben verschiedenen exotischen Pflanzen, aber auch Warane, Chamäleons, Babykrokodile und zahlreich Vögel vom Adler bis zum Pelikan beobachten.

Wer sich hier am Indischen Ozean Fisch in Hülle und Fülle erwartet hat so wie wir, wird enttäuscht. Frischer Fisch ist selten und teuer und nur wenige Restaurants beherrschen die Zubereitung. In den Curries wird leider meistens Trockenfisch serviert, der den penetrant strengen Geschmack des Trockenfisches trotz der Gewürzsauce nicht los wird.

Im Übrigen genießen wir Strand, Meer und Sonne bei Strandspaziergängen, Schwimmen und reichlich tropischen Früchten.


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