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Published: June 28th 2009
Der Jeepney von Port Barton nach Roxas knöpft Touristen für die gut 20 km ganze 150 Pesos ab, was trotz der furchtbaren Straße eine absolute Frechheit ist. Ich bezahlte jedoch wie schon auf dem Hinweg lediglich 100 Pesos, einen Preis den ich für angemessen hielt und kam auch ohne großes Theater davon.
Die Busfahrt hinauf nach El Nido ist unter Travellern berühmt-berüchtigt, und das aus gutem Grund. Da wir erst in Roxas zustiegen war in in dem klapprigen, alten Bus kein Platz mehr für die Leute aus Port Barton, so dass wir die fünf Stunden Fahrt auf staubiger Piste in der prallen Sonne auf dem Dach verbringen mussten. Wir hatten dabei noch richtig Glück, da der Bus Matratzen transportierte auf denen wir liegen konnten. Die Fahrt ist landschaftlich interessant da die Landschaft in dieser Gegend teilweise eher an die afrikanische Savanne als an das tropische Südostasien erinnert. Einige Kilometer vor El Nido beginnt dann allerdings die berühmte Karstlandschaft und wir hatten vom Dach wunderbare Ausblicke.
Die Unterkünfte in El Nido sind für Palawan gnadenlos überteuert, am Strand findet man kaum etwas für unter 800 Pesos, obwohl der Standard nicht höher ist als anderswo. Ich gab aber nicht auf und fand schließlich
ein Zimmer mit Meerblick in bester Lage für 400 Pesos in Ralfs Bar. Das Zimmer selber war extrem simpel und im Bad im Erdgeschoss wurde das Duschwasser aus einem Brunnen gepumpt, aber die Ausblicke waren großartig.
El Nido selber ist eine typisch philippinische Kleinstadt in traumhafter Lage, eingerahmt von hohen Kalksteincliffs mit Ausblicken auf die Inseln des Bacuit Archipels. Es gibt dank Tourismus einige nette Cafés und Restaurants am Strand, wo das Preisniveau allerdings ziemlich hoch ist. Hier kostet das San Miguel 50 Pesos aufwärts und der Preis für eine Mahlzeit ist ungefähr doppelt so teuer wie Puerto.
Absolut lohnenswert, aufgrund der Aussicht und der gemütlichen Freiluftseparées mit Sitzkissen ist das 'Alternative', das mit Abstand schönste Lokal El Nidos, mit kreativer Speisekarte. Die Ausblicke und die Atmosphäre sind allerdings besser als das Essen.
Eine Institution ist das El Nido Boutique Café, ein großes, modernes Etablissement in der zweiten Reihe, dessen Essen zwar durchschnittlich und überteuert ist, aber dank kostenlosem Wi-Fi und Bier Happy Hour ist das Boutique Café dennoch der Ort in El Nido, der logischerweise die meisten Traveller anzieht. Man kann hier auch Touren ins Archipel buchen. Diese sind zwar 50 Pesos teurer als anderswo, dafür sind die Boote
am bequemsten und das Lunch am üppigsten.
Eine sehr nette Kneipe mit live-music hat El Nido ebenfalls zu bieten, das Balay Tubay, der mit Abstand beste Ort für eine 'night out' in El Nido. Wenn der Schuppen voll ist herrscht hier eine klasse Atmosphäre, leider ist es häufig leer, selbst in der Hochsaison, da El Nido längst nicht so viele Touristen anzieht, wie man es von solch einer bekannten Destination erwarten würde. Bereits letztes Jahr wurden alle Linienflüge nach El Nido eingestellt, Charterflüge sind sehr teuer und der Land-Seeweg lang und beschwerlich.
Dies hat natürlich auch seine Vorteile. Im Vergleich zu der Halong Bay und vor allem Krabi – Pha Nga, Landschaften mit denen das Bacuit Archipel zurecht oft verglichen wird, muss man sich die Schönheit der Inseln nicht mit unzähligen anderen Touristen teilen, lediglich die gelegentliche koreanische Tourgruppe, die einzige touristische Plage der Philippinen, können die Idylle kurzfristig stören. Glücklicherweise steuern diese nur ein paar wenige der populärsten Attraktionen an.
Tagestouren ins Archipel kosten je nach Region, die angesteuert wird 500-700 Pesos inklusive Lunch mit gegrilltem Fisch und obwohl meine subjektive Lieblingstour Tour A war, ist es absolut lohnenswert alle vier standardmäßig angebotenen Regionen abzuklappern. Das Archipel ist einfach
traumhaft schön, mit verborgenen Lagunen, weißen Stränden, imposanten Cliffs und Höhlen, und kristallklarem Wasser.
Aber auch das Festland um El Nido hat viel zu bieten und ist touristisch bisher kaum erschlossen. Ein Motorrad zu mieten ist teuer (700 P) und die Straßen sehr schlecht, aber ein Trip zum nördlich gelegenen Nagpan Beach ist ein Highlight einer jeden Philippinenreise. Dieser kilometerlange, strahlend weiße, saubere Strand ist der vielleicht schönste des gesamten Landes. Breit, unberührt und perfekt zum Baden geeignet, mit lediglich einem authentischen, freundlichen Fischerdorf am Südende verkörpert der Nagpan Beach den perfekten Tropenstrand, ein Boracay ohne Touristen. Obwohl Nagpan nur knapp 20 km von El Nido entfernt liegt, ist der Trip dorthin aufgrund der schlechten Straße kein einfaches Unterfangen, aber unbedingt lohnenswert.
Nur wenige Kilometer südlich von El Nido, unweit des Highways, liegt Corong-Corong, ein weiterer Traumstrand, an dem es allerdings ein paar Resorts gibt und der, da einfach zu erreichen, mehr Touristen anzieht. Der Strand ist schmal und nicht sehr lang, aber unglaublich malerisch, sauber und perfekt für einen gemütlichen Nachmittag am Strand.
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