Multikulti


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Malaysia's flag
Asia » Malaysia » Penang » George Town
June 20th 2010
Published: June 20th 2010
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Malaysia ist ein multikultureller Staat. Neben ca. 65% Malayen leben hier noch ca. 26% chinesische und 8% indische Malaysier. Die anderen bilden das restliche Prozent, beispielsweise die Orang Asli, die Ureinwohner der malayischen Halbinsel. In Penang bilden im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung allerdings die Chinesen die Mehrheit. Einer dieser Chinesen heißt Rick, ist Couchsurfer und hat mich für vier Nächte bei sich aufgenommen und mir seine Stadt gezeigt. Georgetown gilt als Essenshauptstadt Malaysias.

Aufgrund des multikulturellen Charakters kann man sowohl chinesisch als auch indisch und auch malaiisch essen, und zwar alles zu extrem günstigen Preisen. Dabei haben sich die Speisen hier vielfach von ihren chinesischen und indischen Wurzeln weiterentwickelt und sind oft in China und Indien gar nicht zu haben. Ich hatte unter anderem Curry Mee (Nudeln in einer würzigen Currybrühe), Ais Kacang (ein Dessert mit zerstoßenem Eis, Gelee und Bohnen!), Tandoori-Huhn, Birhany (indisches Reisgericht), Char Kway Teow (gebratene Reisnudeln, aber ganz anders als Pad Thai), Satay (Fleischspieße mit Erdnusssoße, gibt es in chinesischer und malayischer Variante), Cendol (zerstoßenes Eis, grüne Nudeln aus Mungbohnen, Kokosmilch und Palmzucker, Asam Laksa (Nudelsuppe mit Shrimp-Paste und Tamarindensoße), Hokkien Mee (chinesische Nudeln in einer Shrimp-Brühe), Roti Canai (pfannkuchenartiges Fladenbrot mit Dhal, ein typisches Frühstück)... Ich glaube, das war's. Standardgerichte sind im Übrigen Nasi Goreng und Mee Goreng. Interessant ist, wie sich je nach dem in welchem Restaurant man isst, plötzlich das Aussehen der Menschen ändert. Dennoch wird man nicht etwa komisch angeguckt, wenn man beispielsweise als Chinese indisch essen geht oder als Inder chinesisch.

Auch die Verständigung stellt kein Problem dar. Untereinander sprechen die Volksgruppen in ihren jeweiligen Sprachen (das können durchaus mehrere in einer Volksgruppe sein, bei den Chinesen zum Beispiel Hokkien, Mandarin, oder Kantonesisch, Inder Telugu oder Tamil). Zwischen den Volksgruppen spricht man hingegen Malayisch oder Englisch. Je nachdem, wie der Angesprochene reagiert, wird die Sprache dann einfach gewechselt. Als Westler wird man problemlos auf englisch angesprochen, und zwar im besten und verständlichsten Englisch, das mir in Asien bisher zu Ohren gekommen ist.

Natürlich haben wir auch noch anderes getan als zu essen. In Penang stehen viele interessante alte Gebäude. Viele davon stammen aus der britischen Kolonialzeit. Andere repräsentieren die chinesische Bevölkerung, wie die chinesischen Clanshäuser, die den Großfamilien als Versammlungsort dienten oder die zahlreichen chinesischen Tempel, darunter der große Kek-Lok-See-Tempel, der auf einem Hügel außerhalb steht und sich durch die angeblich größte Bronzestatue der chinesischen Göttin Guanyin auszeichnet. Die indische Bevölkerung hat ein eigenes Viertel im Zentrum namens Little India. Hier hört man an jeder Ecke Bollywoodmusik aus Lautsprechern dröhnen. Auch andernorts sieht man detailreiche Hindu-Tempel. Nicht zuletzt befinden sich im Stadtgebiete auch viele schöne Moscheen, die der malayischen Bevölkerung und den Indern, die moslemischen Glaubens sind, als Gotteshaus dienen. Die Moscheen kann man im Gegensatz zu buddhistischen und hinduistischen Tempeln als Außenstehender in der Regel nicht betreten. An eine Moschee im Zentrum durfte man aber so nahe heran, das man in den Gebetsraum hinein blicken durfte.


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20th June 2010

Wow, auf den ersten Fotos sieht es tatsächlich fast so aus, als wärest du in England gelandet :D

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