Der junge Ché Guevara oder: Wie aus "Kanada-Michael" Chuck Norris wurde


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Laos' flag
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April 28th 2006
Published: June 12th 2006
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May I introduce you to "Kanada-Michael"May I introduce you to "Kanada-Michael"May I introduce you to "Kanada-Michael"

When I asked "Canada-Michael, if he put the Canadian flag on his backpack for patriot reasons, he answered with a big smile: "Oh no, I just don't want to be mistaken as an American".
Seit nunmehr 4 Wochen reise ich zusammen mit Kanada-Michael (siehe Foto). Wenn wir Leute treffen ist es immer das gleiche: alle freuen sich, dass sie sich statt zwei Namen für zwei Leute nur einen Namen zu merken brauchen. Uns auseinaderzuhalten wäre alledings für alle leichter, wenn wir auch zwei Namen hätten.

Kanada-Michael hat jedenfalls heute früh beschlossen, auf Don Det, einer der 4.000 Islands eine Wanderung zu dem Wasserfall zu machen, den ich gestern mit den anderen Leuten per Fahrrad besucht habe. Der Wasserfall liegt nahe der Grenze von Laos zu Kambodscha und ist selbst in der Trockenzeit ein Highligt, denn immerhin stürzt der Mekong hier circa 10 Meter in die Tiefe und rauscht dabei ohrenbetäubend laut.

Früh um 9 Uhr geht Kanda-Michael los. Als er kurz vor Sonnenuntergang sonnenverbrannt und rot wie eine Tomate zurückkommt, erzählt er mir eine Story, die ihm einen Spitznamen einbringt - und damit unsere Identifikation jenseits von Michael 1 und Michael 2 zukünftig deutlich erleichtern soll:
Er hatte den Wasserfall auf der laotischen Uferseite leider nicht gefunden. Weil er aber vom weiten Laufen bei der Affenhitze Lust auf Schwimmen hat, ist er an einer Stelle baden gegangen, wo wirklich nicht mehr mit einem
Mission:Mission:Mission:

explore the waterfall!
Wasserfall zu rechnen war. Der Mekong war hier ziemlich breit, schön und hatte fast keine Strömung. Michael ist also geschwommen, geschwommen und geschwommen - nach eigener Schätzung ungefähr einen Kilometer. Als er das andere Ufer erreicht, ist er so platt, dass er prompt im Schatten des nächsten Baumes einpennt. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss: er hat soeben nicht nur den Mekong durchschwommen, er hat vor allem das Staatsgebiet des "Königreiches Kambodscha" erreicht!

Er wacht auf als ihn drei Kambodschaner anglotzen: zwei davon sind grasende Büffel, einer ist ein rauchender Fischer. Keiner von ihnen spricht Englisch, aber der Fischer versteht immerhin Michaels' Zeichensprache. Nein, so die Antwort des Fischers, er wird ihn nicht mit seinem Boot ans andere Ufer zurückbringen. Gastfreundlich wie man aber offensichtlich auch auf der kambodschanischen Seite des Mekongs zu sein scheint, lädt ihn der Fischer auf eine Tasse Tee in sein Haus ein.
Sein Haus bewohnt er mit seiner Frau und drei Kindern direkt am Ufer des Mekong. Das "Haus" stellt sich allerdings schnell als der kambodschanische Grenzposten mit angeschlossener Dienstwohnung für "Fischer im Nebenerwerb" heraus.

Michael traut sich nicht so richtig, den "Halb-Polizisten-halb-Fischer" auf seinen unbeabsichtigten Grenzübertritt anzusprechen. Die Thematik wird
Even if this sunrise...Even if this sunrise...Even if this sunrise...

makes everybody think the Mekong was a peaceful place...
auch dadurch erschwert, dass die Transportmöglichkeit im Fischerboot schon mal nicht mehr zur Diskussion steht und der Rückweg für Michael vor allem eines bedeutet: nochmal einen Kilometer durch Mekong zu schwimmen !

Als er wieder beim heimischen Bungalow (in Laos) eintrifft, glaube ich ihm sofort, denn sein Blick spricht Bände. Wer den Film "The Motorcycle Diaries" gesehen hat, in dem beschrieben wird wie der junge Ché Guevara auf dem Motorrad durch Süamerika reist, der hat keine Probleme, in Kanada-Michael den jungen Ché wieder zu entdecken. In einer Szene des Filmes schwimmt Ché übrigens sogar durch den Amazonas, um auf einer Insel Leprakranken zu helfen. Ich schlage aufgrund der Ähnlichkeiten vor, Michael in Zukunft auf Ché zu taufen.
Michael beginnt aber plötzlich von einer Mission hinter den feindlichen Linien zu fantasieren. Er habe wichtige Informationen für sein Land gesammelt, Positionen von strateigischer Bedeutung erkundet, Feindkontakt gehabt und so weiter. Man muss wissen: Michael ist ein grosser Chuck-Norris-Fan.
Jedenfalls verwirft er meinen Vorschlag mit Ché Guevara und wir ändern seinen Namen von Michael in Ché und schliesslich in "Chuck". Ich reise jetzt also in Begleitung der amerikanischen "One-Man-Army" durch Süostasien, die auf den Namen Chuck Norris hört! Ehrlich gesagt: ich fand
...the enemie (and his flag)......the enemie (and his flag)......the enemie (and his flag)...

...are eveywhere - and mean the biggest danger for a soldier, even for Chuck Norris!
ja schon bei der ersten Begegnung mit Michael, dass er äusserlich eine gewisse Ähnlichkeiten mit Chuck Norris hat.


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Mission fulfilled!Mission fulfilled!
Mission fulfilled!

Tired Canada-Michael - alias "Chuck Norris" - after returning from his inauguration-misson!


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