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Published: October 11th 2014
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Wieder etwas früher auf den Beinen geht es heute ins Aquarium von Osaka. Gleich daneben gibt es ein kleines Shoppingcenter, in welchem ich mir etwas zu essen kaufe: Okonomiyaki.
Okonomiyaki ist so eine Art japanische Rösti könnte man sagen, schmeckt sehr gut. Nach dreiviertel hab ich dann festgestellt, dass ich eine Okonomiyaki mit Tintenfisch bestellt hatte, ich mag Tintenfisch eigentlich nicht so, aber er schmeckte besser als den Tintenfisch den ich sonst kenne. Daher hatte ich kein Problem damit auch den Rest der „Rösti“ zu geniessen.
Gesättigt stehe ich in die Schlange des Aquariums, die Sonne scheint und es ist in etwa 23 Grad. Was für Japaner bereits Grund ist mit einem Pullover herumzulaufen fühlt sich für mich an wie Hochsommer. Halb geschmolzen bin ich an der Reihe, der Preis von 2300¥ ist ziemlich heftig, mein Halbtagesausflug verwandelt sich somit in einen Tagesausflug, habe ich mir gesagt.
Und ich sollte Recht behalten, mit der Kamera bewaffnet gehe ich auf Motivfang. Viele Touristen rennen halb durch das Aquarium, im Vergleich bewege ich mich eher in Zeitlupe und versuche so gute Fotos zu machen wie möglich. Wie sich herausstellen sollte war das Licht mein grösstes Problem, da es meist ziemlich
dunkel war und ich die Blende nicht weiter öffnen konnte. Belichtungszeit verlängern kam natürlich nicht in Frage bei Tieren, die wie Pfeile durchs Wasser schiessen. Die besten Schnappschüsse hänge ich hier im Blog an.
Ich weiss nicht mehr genau wie lange ich im Aquarium war, aber es dürften ein paar Stunden gewesen sein. Was mich hauptsächlich dazu veranlasste die Tour durchs Aquarium zu beenden war mein Kameraakku. Ich hatte den kompletten Akku von 100 auf 0 aufgebraucht, also genoss ich die Aussicht auf die restlichen Tiere und verliess dann eines der schönsten und besten Aquarien in denen ich jemals war.
Gleich auf dem Platz davor haben sich einige Leute versammelt, ein Strassenmagier war an seinem Werk. Ziemlich unterhaltsam, nichts weltbewegendes aber doch toll anzusehen. Nach dem Strassenmagier trat noch eine Art Jonglier- & Balance-Künstler auf. Er redete fast ununterbrochen und ich habe kein Wort verstanden. Seine Show war auch ganz okay, aber ich stelle fest Japaner lassen sich diesbezüglich wohl ein wenig leichter begeistern.
Es beginnt bereits langsam zu dämmern und weil auch mein letzter Tag in Osaka und es Freitag ist will ich noch etwas ausgehen.
Wenn man irgendwo ist, wo man niemanden kennt, keinen
einen versteht, dann passieren die kuriosesten Dinge.
Aber von vorne: In meinem Guide habe ich etwas über einen Nachtclub genannt Grand Café gelesen, soll ein ziemlich guter Club sein, also warum nicht. Ich war noch etwas früh dran, es hatte noch nicht so viele Leute. Schnappe mir meinen Gratisdrink und geselle mich zur Tanzfläche, es wummert Hiphop, alles andere als meine Musik, aber was solls, jetzt bin ich ja schon hier.
Mir fällt ein Japaner auf, der sich im Hintergrund etwas bewegt und herumtanzt und spreche ihn an, zum guten Glück kann er ein bisschen Englisch. Ich erfahre, dass er breakdanced und sage ihm, dass ich vor einer Weile mal etwas Capoeira gemacht habe und frage ihn ob er den Grundschritt lernen will. Da bin ich also, mitten in Osaka, in einem Hiphop-Club und lehre einen Japaner den Grundschritt einer brasilianischen Kampfkunst. Im Gegenzug zeigt er mir ein paar einfachste Moves. Ein paar Japaner schauen amüsiert zu, so etwas sieht man wohl nicht alle Tage.
Die Zeit vergeht und um halb 2 Uhr entscheide ich mich für den Rückweg. Um die Uhrzeit fahren keine Züge mehr, also laufen klingt gar nicht so übel. Nach der ersten Kreuzung
schnappe ich Englisch von zwei Leuten auf, ach was solls „Where are you from?“ und hier gehts wieder los. Die beiden sind ursprünglich aus Amerika und leben seit zwei respektive vier Jahren in Japan. Es kommt die Frage auf was noch ansteht, denn beide wollten wieder mal ausgehen. Zuerst haben wir uns aufgemacht in einen Kombini (Convenience Store, also ein kleiner Laden). Dort kriege ich ein „Strong Zero“ in die Hand gedrückt, eine Art Bier aber nicht wirklich Bier sondern eher wie ein Drink, wird mir erklärt. Es ist etwas stärker als ein Bier, hat 9%, und mir wird gesagt, dass man nach zwei Dosen davon ziemlich betrunken ist. Ich glaube das kaum, so stark kann es auch nicht sein. Es schmeckt wirklich gut, ich empfehle es jedem zu probieren.
Ausgerüstet mit etwas Alkohol bringen mir die beiden ein wenig Japanisch bei auf dem Weg zu einer ihnen bekannten Bar. Neben der Bar gibt es einen kleinen Burgerladen von einem Brasilianer, es sei der beste Burger, den es gibt. Ich denke an die Schweiz und an das „The Bite“ in Zürich, den besten Burger, den ich kenne! Nun gut, Zeit für einen Vergleich.
Diese nächste Zeile ist nun
einem Mitarbeiter (Beni) gewidmet: Wenn du jemals nach Japan gehst, ich zeig dir wo es den besten Burger der Welt gibt! Das The Bite kann einpacken dagegen!
Ab heute kann ich wohl nie mehr einen Burger essen, dieser hier war schlichtweg umwerfend genial fantastisch hammermässig!
Was für ein Glück, dass ich die beiden Amis angesprochen habe, doch es kommt noch besser! Die Treppe hoch geht es in eine ziemlich dunkle Bar und es ist faszinierend, hier gibt es so ziemlich jede Spielkonsole. Meine Kindheit schwappt hoch, Mario Kart auf dem Super Nintendo! Ein Amiga, ein Atari, ein N64, einfach alles. Hier lerne ich noch weitere Leute kennen, unter anderem zwei Deutsche zwei weitere Amerikaner und eine Japanerin.
Japan ist und bleibt faszinierend, manchmal öde und trist aber wenn man gut hinsieht, dann findet man hier allerlei Dinge, die einen doch ins Staunen versetzen mögen.
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