IFFI - International Film Festival India


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Asia » India » Goa » Benaulim
November 25th 2008
Published: November 25th 2008
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Hey Leute!

Ich bin gu in Goa angekommen und die Zugfahrt war garnicht mal so schlimm wie ich erwartet hatte. Leider hatte ich eine Liege direkt unter der Decke und konnte waehrend der ganzen Zugfahrt kein einziges mal aus dem Fenster schauen, weil alle anderen Sitzplaetze belegt waren. Auserdem waren direkt ueber meinem Kopf drei riesige Ventilatoren installiert, die mich die ganze Nacht wachgehalten haben. Ich habe die meiste Zeit genutzt um zu lesen oder Musik zu hoeren. Zwischendurch ist mir eine kleine Schabe oder Kakkalake ins T-Shirt gekrabbelt und die anderen Passagiere haben laut gelacht als ich panisch mein T-Shirt ausgezogen habe um es auszuschuetteln. Abgesehen davon gab es eine Menge Motten, die von den Neonlampen in jedem Abteil angelockt wurden. Naja nachdem morgens so gegen 6 am Bahnhof von Margao angekommen waren, haben wir zusammen mit einem Spanier namens Tommy, ein Taxi nach Benaulim genommen, wo das Guesthouse ist, welches uns der Opa empfohlen hat. Da es nicht genuegend Einzelzimmer gab, haben wir uns entschlossen eine Wohnung fuer 400 Rp zusamen zu mieten. Ich war wirklich sehr ueberrascht wie gross die Wohnung ist. In Pune habe ich fuer 300 Rupien grade mal eine kleine Kabine mit einem Bett, einem Tisch und einem Stuhl bekommen. Hier bekommt man fuer 400Rp eine Wohnung mit 4 Betten, Kueche, Bad und Wohnzimmer, sowie 4 Balkone in 3 verschiedenen Himmelsrichtungen. Und warmes Wasser ^^ nach drei Wochen Indien konnte ich zum ersten Mal wieder warm duschen. Nachdem wir gefruehstueckt hatten sind Nina und ich gleich nach Panjim gefahren, der Ort in dem das Filmfestival stattfindet. Wir mussten 3 mal umsteigen und mit dem Bus braucht man fast 1.5 Stunden, da auf der ganzen Strecke sogenannte "Rumbler" in die Strassen eingebettet sind. Aehnlich wie bei unseren 30-Zonen sind das breite Rillen, die das Rasen auf den langen graden Strecken verhindern soll. Auf der einen Seite finde ich das ja wirklich Sinnvoll, aber andererseits wird man so heftig durchgeschuettelt, dass es Busfahren zu einer ziemlich unkomfortablen Reismoeglichkeit macht. Hinzukommt, dass die Busfahrer immer Kurz davor abbrupt abbremsen, meistens immernoch viel zu schnell ueber die Hubbel fahren und das geht die ganze Strecke so. Habe schon ueberlegt ein Zimmer in Panjim zu mieten, aber da sind die Preise fuer Zimmer dreimal hoeher. Ausserdem hatten wir einige Schwierigkeiten ueberhaupt in das Festival reinzukommen. Als wir dort ankamen, wurde uns mitgeteilt, dass wir ohne einen Deligate-Pass keine Tickets fuer die Filme bekommen wuerden. Ich hatte vor ein oder zwei Wochen versucht mich im Internet zu registirieren, doch waehrend ich grade dabei war, das Formular auszufuellen, hat irgendwer am Ende der Leitung das Formular offline geschaltet und danach ging es nicht mehr. Wir haben den ganzen Tag mit dutzenden Leuten gesprochen und alles versucht um so einen bloeden Pass zu bekommen. Leider erfolglos... die einzige Moeglichkeit an Tickets zu kommen, besteht darin, dass man frueh morgens zu der Anmeldung geht und fuer 100Rp einen von 50 Day-Passes ergattert. Also sind wir am naechsten Tag um halb 8 in Panjim gewesen und dort angekommen, hatte irgendwie keiner der Mitarbeiter wirklich Ahnung, wie das ganze ablaufen sollte. Als erstes wurde uns mitgeteilt, dass die Anmeldung erst um 9 oeffnet. Als wir um neun wiedergekommen sind, meinten sie, das die Formulare fuer die Day-Passes noch nicht fertig waeren. Wir wurden 2 Stunden lang hin und her geschickt und so gegen 11 Uhr hatten wir dann tatsaechlich 2 von den begehrten Day-Passes ergattert, mit dem man sich allerdings nur indische Filme, also keine von den internationalen, aber auch keine indischen Premieren. Eine weitere Einschraenkung ist, dass man nur 3 Filme an einem Tag damit anschauen darf. Das war nicht so schlimm, weil wir die Spaetfilme eh nicht anschauen konnten, wenn wir den letzten Bus erwischen wollten. Ironischerweise gab es allerdings keinerlei Informationen ueber die indischen Filme, also haben wir einfach irgendwelche ausgesucht. Durch Zufall haben wir einen indischen Journalisten kennengelernt, der uns erzeahlt hat, dass es diese Beschraenkungen in den letzten Jahren nicht gegeben hat. Der erste Film, hat die Geschichte von einem kleinen Dorf erzaehlt, deren Bewohner von der indischen Regierung vertrieben wurde, weil die Region aufgrund eines Staudammbaus geflutet wurde. Ein anderer Film hat die Geschichte des 16mm-Films in Indien Beschrieben. Im dritten Film, ging es um einen kleinen "Tante-Emma-Laden", der mit Androhung von Gewalt, von einem grossen Konzern aufgekauft wurde. Und der letzte Film war eine einstuendige Dokumentation, ohne Untertitel, ueber ein indisches Instrument, was wir glaube ich als Zitter bezeichnen. Alles in allem war der Tag ein bisschen enttaeuschend und ich habe mir eine boese Erkaeltung eingefangen, da die Kinosaele auf 17 Grad gekuehlt wurden, waehrend es draussen ca 38 Grad waren. Das ganze war einfach viel zu nervenaufreibend, die anstrengende Fahrt und dann die Beschraenkungen und die Erkaeltung... daher habe ich beschlossen gestern und heute einfach nur am Strand zu liegen und mich von den ganzen Reisestrapazen zu erholen. Mittlerweile gehts mir wieder gut und morgen werde ich wieder zum Festival fahren, weil ich die Gelegenheit nutzen will, wenigstens ein paar indische independent movies zu sehen, die nicht so stark am Bollywood-Genre orientiert sind.

Die Tage 2 Tage waren zwar sehr erholsam, aber hier komme ich mir vor wie der letzte Pauschal-Tourist. In meinem Reisefuehrer ist Benaulim als kleines Fischerdorf beschrieben, indem es keine grosse Tourismusbranche gibt. Ich weis nicht wie alt mein Reisefuehrer ist, aber ich habe das Gefuehl, dass das ganze "Dorf" nur aus Restaurants, Bars, Hotels und Guesthouses besteht. An jeder Ecke werden neue Hotels gebaut und in den naechsten Jahren sollen noch mehr folgen. Am Strand reiht sich ein Strandrestaurant an das andere. Ich bin ca eine Stunde lang den Strand entlanggelaufen um zu schauen, ob es vielleicht irgendwo noch unberuehrte Stellen gibt, aber das ist wirklich aussichtslos. Wenn man am Strand sitzt und in ruhe lesen will, kommen alle 10 minuten irgendwelche Leute mit Tuechern, Schmuck, Stapelweise DVDs und indischer Musik, Landkarten und jedem erdenklichem Schnickschnack, in der Hoffnung etwas verkaufen zu koennen. Wenn man sich auf ein Gespraech mit diesen Leuten einlaesst, kommen immer mehr von ihnen und teilweise wurde ich von 6 Leuten gleichzeitig belagert... ein Junge, der Landkarten von Goa und Indien verkaufen wollte, kam sogar 3 mal hintereinander... irgendwie schade, aber am besten nimmt man wirklich nichts ausser sein handtuch mit zum Strand und laesst sich auf kein Gespraech ein. Dann wird man einigermassen in Ruhe gelassen. Hier sind mit die Auswirkungen von Tourismus und Globalisierung das erste mal so richtig vor Augen gefuehrt worden... in den naechsten Wochen werde ich auf jeden Fall ein bisschen durch Goa reisen um zu schauen, ob es wirklich ueberall so ist. Ich fuerchte, dass es teilweise sogar noch schlimmer ist, aber die Straende hier sind nichtsdestotrotz wunderschoen. Ich schaue mir jeden Abend den Sonnenuntergang an und betrachte danach den atemberaubenden Sternenhimmel. Das Wasser ist so warm, dass man auch nachts noch baden kann... und wenn die Sonne langsam im Meer versinkt.. das ist wirklich sehr romantisch und ich wuenschte, ich koennte diese Abende mit meiner Freundin verbringen, die ich wirklich sehr vermisse und an dieser Stelle ganz lieb gruessen moechte 😉

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27th November 2008

...hey Dennis, echt klasse und interessante Berichte schreibst du hier, die fesseln einen und zeigen mal wie es nun wirklich so ist in indien...schade, dass du keine Fotos reinstellen kannst, wäre ja noch besser;) Viel viel Spass in Goa und Erfolg, dass du da auch mal ne natürliche Landschaft zu sehen bekommst, sowie noch andere Ansehnlichkeiten Indiens!! Und komm wieder gut heim...das wäre schön! Liebe Grüße aus dem kalten Lübeck!!

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