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Published: November 23rd 2006
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Lijiang
Blick auf den Jade Dragon Snow Mountain Nach 4 stuendiger Busfahrt sind wir nachmittags in Lijiang angekommen. Eine grosse Stadt, mit einer wunderschoenen Altstadt. Vor ein paar Jahren gab es hier ein Erdbeben, alle neugebauten Haeuser stuerzten ein, nur die jahrhundertalten blieben stehen. So entschied die Regierung, die gesamte Altstadt nach der alten Tradition wieder zu erbauen, was der Stadt ein besonderes Flair verleiht. Und Lijiang deswegen zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Viele Gassen in denen es fast unmoeglich ist sich nicht zu verlaufen, viele kleine Baeche ueber die Bruecken fuehren, und Naxi-Menschen mit einer wunderbaren Tracht, froehlichen Gesichtern die staendig am tanzen und singen sind. Die Stadt ist schon ein wenig touristisch, es gibt ueberall Souvenir-Shops und obwohl Low-Season war, ging es ganz schoen zu. Ich frage mich wie die Stadt im August aussieht, ich glaube sie gibt ein total anderes Bild ab. So war es angenehm dort zu sein, hatten ein wunderbares Hostel. Mamas Hostel, das fast schon beruehmt fuer die Stadt ist. Dieses Hostel steht in keinem Reisefuehrer, nur durch HoerenSagen kommt man in den Genuss und findet es letztendlich. Mama ist eine energische Frau im Alter von ca. 50. Sie ist sehr bestimmend, was fuer Naxifrauen aber ganz normal ist. Maenner haben wenig zu sagen,
Lijiang
in einer Einkaufsstrasse... fuehren eher aus was die Frau sagt. Hoert sich doch gut an, oder? Jeden Abend um 6 gibts Abendessen. Man sollte besser puenktlich sein, denn sonst bekommt man ein wenig "Aerger" mit Mama. Das Essen ist allerdings soooo gut, es gibt viele verschiedene Fleisch und Gemuesegerichte, das man gerne puenktlich ist. Und das ganze fuer 8 Yuan. Man ist gemeinsam mit all den Reisenden im Innenhof der Familie, die Toechter gehen rum, fuellen Reis in die Schuesseln, giessen Tee nach und bringen die verschiedenen Beilagen. Mama geht rum und schaut, das auch jeder isst, mitten unterm Essen aufstehen geht nicht, da ist sie gleich da und setzt einen wieder hin...
Bevor man abreist bekommt man eine selbstgenaehtes Saeckchen mit Kraeutern darin geschenkt, die einem auf der weiteren Reise beschuetzen sollen.
Am 2. Tag nach der Ankunft entdeckte ich mein kulinarisches Highlight meiner bisherigen Reise. Wir waren in einem tibetischen Cafe beim Fruehstuecken und ich bestellte mir ein Yakkaese-Omelett. Wow, das war ein Geschmackserlebnis!!! Schmeckt suess, weil mit Honig betraeufelt, der Kaese hat seinen eigenen Geschmack, schwer zu beschreiben. Aber es war so lecker das ich 2 mal taeglich hinbin um in den Genuss zu kommen, egal wie voll ich schon
vom Essen war...
Die Stadt hat uns irgendwie nicht losgelassen, haben an 2 Tagen probiert weiterzukommen, und immer ist irgendwas dazwischen gekommen, entweder den Bus versaeumt, oder liebe Menschen getroffen...
Abends ist die Stadt wie ausgewechselt. Es gibt eine Barstrasse, in der man nach 7 Uhr abends sein eigenes Wort nicht mehr versteht, weil sich die Menschen aus den sich gegenueberligenden Bars Singkonteste geben. Abwechselnd singt, trampelt und klatscht eine Strassenseite, und ist diese fertig, beginnt die andere Seite der Strasse. Aus jeder Bar wird rausgebruellt, es gibt in dem Sinn keine Fenster die das ganze ein wenig eindaemmen.
Als ich das das erste Mal sah bin ich fast schon ein wenig erschrocken, ich dachte die sind alle total betrunken und koennen sich nicht mehr auf ihren Stuehlen halten. Teilweise hab ich echt geglaubt jetzt fallen sie gleich aus dem Fenster, soweit haben sie sich rausgestreckt, damit man sie ja hoert.
Am 3. Tag sind wir in ein Dorf ein wenig ausserhalb von Lijiang gefahren,Baisha, leider auch schon sehr touristisch, aber trotzdem wunderschoen...
Da wartet doch tatsaechlich eine Schar von alten Maennern auf Touristen die um die Ecke biegen, um dann auf ihren Instrumenten loszulegen, gibt man ihnen Geld, spielen
sie noch ca. 10 Sekunden weiter, gibt man keins hoeren sie gleich wieder auf. Das ganze ist zu beobachten wenn man sich in eins der Strassencafes sitzt. Bei jedem neuen Touristen der um die Ecke biegt, beginnt das ganze Spiel von vorne. Beeindruckend ist in diesem kleinen Dorf allerdings Dr. Ho. Ein sehr beruehmter Arzt der nur durch die Kraueter, die in seiner Umgebung wachsen gelernt hat Menschen zu heilen. Und doch lebt er in seiner kleinen einfachen Huette, ohne jeglichen Besitz, spricht Leute auf der Strasse an, laedt sie zum Tee ein, spricht in jeglicher Sprache (8 Sprachen beherrscht er) und sagt einem nur allein durch das abtasten des Pulses was fuer Kraeuter bzw. welchen Tee man trinken soll, bzw. wo man Probleme hat. Ich wuerde das ja alles irgendwie fuer einen Fake halten, aber es gibt so manche Dokumentation ueber ihn, Krankenhaeuser aus aller Welt rufen ihn an und fragen nach was fuer Medikamente er Leukaemiekranken verabreicht hat, denn sie sind geheilt.
Und doch lebt er mit seiner Frau, die uebrigens den Kraeutergarten im Hinterhof bestellt, unter total einfachen Bedingungen, man wuerde niemals glauben wenn man ihn so sieht das er ein "beruehmter" Arzt ist, wie oft der
Lijiang
tanzende Naxi's Schein doch truegt...
Am naechsten Tag schafften wir es dann doch, es ging raus aus Lijiang, weiter zu den ca. 2 Stunden entfernten TigersprungSchluchten.
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