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Published: October 12th 2011
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Hügelalarm
(Marco schreibt)
Gestern haben wir uns mit dem Landcruiser auf den Weg zum höchten Berg unserer Erde gemacht, dem Qomolangma, a.k.a. Mount Everest. Und wir waren sehr dankbar für die prächtige Federung, die Toyota in unserem Allradmodell verbaut hat. Unser Guide Zunam erklärte uns vorher, dass 4-5 Stunden auf uns zukommen würden bei einer Distanz von 100km. Wir rechneten gnadenlos und wunderten uns über die geringe Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der wir uns fortbewegen würden. Als wir im Landcruiser saßen, verstanden wir jedoch sofort. Die Straße war eine absolute Buckelpiste und tatsächlich nur mit geländetauglichem Fahrzeug zu befahren. 4 Stunden wurden wir nicht gerührt sondern geschüttelt, als sollte aus uns ein Wodka Martini entstehen, und als sich das imposante Himalaya Gebirge bei einem Pass auf 5200m Höhe zum ersten Mal zeigte, fühlte ich mich auch, als hätte ich bereits 5 solcher Cocktails weggekippt. Der Ausblick entschädigte allerdings für alles. Wir hatten zudem wieder einmal großes Glück mit dem Wetter. Die Sicht war super. Sehr oft ist alles komplett mit Wolken zugehangen oder es herrscht starker Nebel. Uns zeigte sich das gewaltige Gebrige jedoch in seiner vollkommenen Pracht. Wir näherten uns dem Mount Everest mehr und mehr, bis wir schließlich in seinem Basecamp
ankamen. Das Camp an sich war ziemlich unspektakulär, ein paar Zelte auf etwas über 5100m Höhe. Aber wir standen tatsächlich direkt vor dem berühmtesten aller Berge. Ich streckte meine Hand aus und sagte einfach Hallo. Wir unternahmen dann noch eine kleine Wanderung zum Everest, um ihm noch näher zu kommen. Man konnte auch einen Shuttlebus nehmen, der zum zweiten Basislager der Bergsteiger fuhr, aber wir wollten zu Fuß gehen. Eine halbe Stunde taten wir das auch, die restliche Stunde krochen wir auf allen Vieren. Mein Gott war das Laufen und das leichte Gekletter anstrengend. In fast 5500m war am Ende doch alles ein wenig anders. Wir waren selbst auf diese alberne Leistung stolz, aber nicht stolz genug, den Weg zurück nicht doch mit dem Bus anzutreten. Wir entschieden uns auch, nicht in dem Basecamp zu übernachten, sondern schon drei Stunden in Richtung nepalesischer Grenze zu fahren, da wir so am nächsten Tag nicht weit über 10 Stunden bis nach Kathmandu unterwegs sein mussten, wie es erst geplant war. Die Nacht schliefen wir in einer sehr einfachen Behausung, aber trotzdem gut genug, dass wir heute die letzte Etappe nach Nepal in Angriff nehmen konnten.
Auf nach Nepal
(Sandi schreibt)
Als es
noch dunkel war, brachen wir Richtung nepalesische Grenze auf. Die Fahrt entpuppte sich als ausgesprochen angenehm, da die Straße durchaus asphaltiert war😉 Wir waren schnell unterwegs und erreichten bereits gegen Mittag die nähere Umgebung der Grenze. Tibet, das uns bisher durch seine karge, steinige Hügellandschaft beeindruckt hat, zeigte sich nun von seiner grünen Seite. Es war toll. Wir fuhren die Bergpässe geschlängelt entlang und kamen uns vor wie im Paradies. Steile Wasserfälle und eine grandiose grüne Bergkulisse wechselten sich ab. Man merkte, dass wir nun in einer niedrigeren Höhe waren, zum einen weil alles grünte zum anderen weil Zunam aufgrund der niedrigen Höhe nichts mehr hören konnte😊 An der Grenze angekommen, ging die Verabschiedung ziemlich schnell. Die Chinesen versuchten uns zwar mit allem möglichen zu ärgern, wir flüchteten uns aber schnell auf die nepalesische Seite. Dort wartete aber bereits Alibaba und seine 12 Gehilfen, um uns ganz arg auf den Geist zu gehen. Kaum hatten Marco und ich das Immigrationcenter betreten, um unser Visa zu beantragen, wurden wir auch schon von einem Indisch aussehenden Kerl angesprochen, ob er uns nach Kathmandu fahren darf. Kaum hatte er gefragt, kam ein zweiter und...man kann sich denken, wie es endete. Marco und ich
standen mit unseren frisch erhaltenen Visa vor der Tür des Immigrationcenters und diskutierten mit einer Fußballmannschaft indischer Hütchenspieler über den Fahrpreis nach Kathmandu. Es stellte sich heraus, dass die Männer zwar verbrecherisch aussahen, uns aber ohne Probleme zum Guesthaus fahren konnten. Der Weg war atemberaubend, die Landschaft wie aus einem Film. Die Fahrt war wie bereits in Tibet lebensgefährlich, aber unterhaltsam. Hupen wurde auch in Nepal frenetisch praktiziert. An einigen Stellen dachte ich, dass wir mal so eben 3000 Meter in die Tiefe stürzen, aber der Gedanke dies an diesem wundervollen Ort zu tun, versüßte die Angst. Kathmandu, stellte sich heraus, ist laut und dreckig. Das Gebiet, in dem wir uns aufhalten, ist aber ganz nett. Ganz auf die Bedürfnisse der Trekkingtouris eingestellt. Nachdem wir so beeindruckt von der nepalesischen Landschaft waren, beschlossen wir spontan unseren letzten Tag des Urlaubs mit einem 6 stündigen Trekking querfeldein abzuschließen. Kann man sich etwas Schöneres vorstellen?!
Morgen genießen wir also noch einmal in vollen Zügen (heute haben wir damit bereits angefangen: Everest Bier im Hinterhof eines kleinen süßen Restaurants😉. Am Freitag Abend heißt es dann entgültig: Adieu Urlaub, willkommen Daheim!
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