buddhistischer Feiertag im Jade Tempel


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China's flag
Asia » China » Shanghai
April 6th 2007
Published: August 6th 2007
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ShanghaiShanghaiShanghai

a typical picture in a large modern chinese city
Gut erholt blicke ich einem neuen Tag entgegen. Am Nachmittag werde ich meine Local Guides, Syt und Sam, treffen und so bleibt mir nur der Morgen für ein typisches Touristenprogramm.
Es geht wieder einmal zum Bahnhof, doch diesmal bleibe ich in Shanghai und mache ich vom Bahnhof aus auf die Suche nach dem Jade Buddha Tempel, der in etwa 20 Minuten zu Fuß zu erreichen sein soll.
Meine Karte führt mich über riesige Straßenkreuzungen, Fußgängerbrückenkreuze zu einem kleinen grünen Frischluftflecken. Es wird allmählich sehr warm, Die Sonne strahlt vom fast wolkenlosen Himmel und die Temperatur steigt rasch.
Auf dem Weg versuche ich Syt noch mal anzurufen, um die genaue Zeit zu vereinbaren. Da leider meine chinesische Sim-Karte mit Freunden auf dem Heimweg nach Deutschland ist, suche ich nach einer öffentlichen Telefonzelle. Die sieht in Shanghai folgendermaßen aus:
Eine Frau steht hinter einem kleinen Tisch, darauf ein Telefon, meistens verbunden mit einer Art Kiosk, wo man auch etwas zu trinken kaufen kann, doch eine große Auswahl darf man nicht erwarten.
So klingel ich Syt mitten im Unterricht an, und auf typische, chinesische Art nimmt sie ab, und wir verabreden schnell eine Zeit. Ich sehe sie vor meinem inneren Auge, leicht gebeugt flüstert
green islandgreen islandgreen island

looking around for a temple ends in a very relaxing time in a parc
sie die Antworten in das Mikrofon.

Der Froschluftflecken ist ein kleiner, gut besuchter Park, indem ich nochmals die Karte zu rate ziehe. Ich entscheide mich abseits von der Hauptstraße ein letztes Mal mein Glück auf eigene Faut versuchen.
Dieser Weg stellt sich als der richtige heraus. Vorbei an einigen renovierungsbedürftigen Häusern und abenteuerlichen Kabelkonstruktionen erreicht der wohlbekannte Räucherstäbchengeruch eines Tempels meine Nase.
Die kleine Seitenstraße ist gefüllt mit den verschiedensten Leuten: chinesische Männer und Frauen, egal ob alt, jung, arm oder reich neben Mönchen und Touristengruppen aus den verschiedensten Nationen. Im Tempelkomplex selbst drängen sich die Leute zwischen den Räucherkästen und den Opferaltären.
Es ist chinesischer Feiertag. Gestern war ChingMing Fest, doch es scheint in China noch ein wenig länger anzuhalten. Von einem Reiseführer erfahre ich, dass heute der Geburtstag von dem Boddhissatva ….. ist.
Es herrcht also großes Gedränge vor den Buddha- und Boddhissatvastatuen. Die beiden Jade Statuen sind auf verschiedene Stockwerke verteilt. Die kleinere Statue befindet sich im oberen Stockwerk und wird streng bewacht. Sie ist die feiner gearbeitet und dadurch als schöner bezeichnete Statue. Um sie zu sehen, werden dann auch noch mal 10RMB extra verlangt, zu den 20RMB, die der Eintritt sowieso schon kostet.
Dann
Finally!Finally!Finally!

I reach the temple. It is a holiday, so it is really busy - a great atmosphere.
reiht man sich also in die Warteschlange ein und langam geht es Stufe für Stufe empor.
Schließlich oben angekommen, wird man dann förmlich an der Statue vorbeigeschoben, Fotografieren ist aber eh strengstens verboten. Diese sitzende Buddhastatue ist mit den feinen Strukturen aus dem weiß glänzenden Material eine wirklich beeindruckende Gestalt.
Die größere liegende Jade Buddhastatue im Erdgeschoß ist öffentlich zugänglich. So drängen sich dort nicht weniger Menschen.
Überall werden eine Art goldene Sterne oder Kronen gebastelt und Glückscharaktere auf rotes Papier geschrieben. Ein chinesischer Feiertag in einem Tempel, das ist schon ein ganz besonderes Flair.
Schließlich wird es mir doch zu viel, und zwischen den betenden Leuten und den eifrig fotografierenden Touristen bahne ich mir meinen Weg nach draußen. Jetzt erst wird einem wieder bewusst, wie verräuchert die Innenhöfe im Tempelkomplex sind. Es wird auch deutlich, warum das Abbrennen in den Tempelgebäuden selber verboten ist.
Vor Mittag möchte ich noch gerne ein wenig den Volksplatz und den Volkspark erkunden, die in einander übergehen und eine riesige Fläche im Zentrum Shanghais einnehmen.
Mit dem Bus 112 und meinem gelernten Wort ‚ren min guang chan’ erreiche ich auch schnell das gewünschte Ziel.
Das sonnige Wetter lädt zum Verweilen ein. Leider ist das
golden Buddha statuegolden Buddha statuegolden Buddha statue

It looks simple and normal beside the white, greenish jade buddha statues.
Betreten der Grünflächen verboten -wie sehr sehne ich mich nach deutschen Parks, wo Grünflächen zum Liegen erschaffen sind- und die Parkbänke sind natürlich alle besetzt. So schlendere ich ein wenig weiter in den inneren de Parks, oder ist dies der Platz? - Das habe ich leider nicht verstanden, wo der Park anfängt und wo der Platz aufhört.
Noch in Gedanken auf der grünen Wiese liegend werde ich von zwei Chinesen angesprochen, die selber in Shanghai als Touristen unterwegs sind, und bei ein wenig neugierigem Smalltalk ihre Englischkenntnisse erproben möchten. Nach etwa 10 Minuten kann ich das Gespräch gekonnt abbrechen, sehne ich mich doch nur nach einer kurzen, ruhigen Erholungspause.
Da habe ich aber die Planung ohne die Chinesen gemacht, kaum umgedreht, stehen die nächsten Chinesen parat, um sich mit mir zu unterhalten.
Das mag vielleicht nett und interessiert gemeint sein, doch es kann auch ganz schön auf die Nerven gehen. Der dritten Chinesin erkläre ich dann nach einem freundlichen „Hello, from Germany - sorry, don’t have time to talk“, dass es irgendwann zu viel ist.
Ob sie das wirklich versteht oder innerlich beleidigt ist, kann ich nicht beurteilen, interessiert mich auch herzlich wenig.
Eines ist mir auf jeden Fall klar,
Jade BuddhaJade BuddhaJade Buddha

One of the two statues is open for the public, the other, smaller, shaved with more details, sits in a little room, you need to pay a little extra entrance and pictures are absolut forbidden.
ein ruhiges Plätzchen gibt es hier nicht, und so mache ich mich nach einer anstrengender als geplanter Durchquerung des Platzes zum Landschaftsplanungs- und Entwicklungsmuseum der Stadt und Region Shanghais. Dort kann man sich die Stadt von ihren entwicklungstechnischen Kindheitstagen bis zur im Model erbauten Stadt im Jahre 2010. Dann findet die EXPO in Shanghai statt und so ist hier das olympische Feeling relativ schwach ausgeprägt.
Die Entwicklung zieht hier wie im Zeitraffer an einem vorbei, doch leider läuft die Zeit im heutigen Shanghai fleißig weiter.
Und so ist es bald schon nach Mittag und ich flitze durch die Shanghaier Straße von 1930 im Untergeschoss zum Exit 4 der U-Bahn Station, ein Treffpunkt, den ich nicht mehr verpassen kann.
Syt und Sam sind in Begleitung von Hank, einem Freund von Syt, der Deutsch lernt. Ui, welch eine Herausforderung, Deutsch sprechen. Das hört sich einfacher an, als es tatsächlich ist, und dann ist es vor allem nicht so leicht nur recht einfache Wörter zu gebrauchen.
So durchmixen sich die Gespräche am Nachmittag zwischen Englisch, Deutsch, Chinesisch, Sams Chinesisch, dass Syt zum Verständnis für Hank in die richtigen Betonung übersetzen muss und zwischen durch wirft Sam noch das ein oder andere französische Wort
praying peoplepraying peoplepraying people

wishing for luck, money and a long life
ein, um das Chaos perfekt zu machen.
E gibt natürlich typisch für die beiden keinen Plan und so setze ich mich durch, dass wir zur Altstadt laufen, dem Teil der Stadt in dem die Chinesen lebten. Daneben gibt es noch das französische Quartier und englisch/amerikanische Viertel aus Kriegszeiten. Die so genannte Altstadt sieht typisch chinesisch aus, zumindest wie man es sich als Tourist vorstellt. Ich überzeuge die beiden doch eine Touristin zu sein, und so verabschiede ich mich für 45 Minuten bis knappe Stunde in den YuYuan, den bekannten chinesischen Garten in Shanghai.
Er ähnelt den Gärten von Suzhou und ist nach meinem gestrigen Besuch nichts mehr Neues oder Besonders. Jeder Park hat aber natürlich sein besonderes Merkmal, so verläuft hier eine ZickZack-Brücke quer über einen großen, zentralen Teich.
Außerdem gehört er zu den Sehenswürdigkeiten Shanghais, und als anständiger Tourist muss man einfach manche Punkte gesehen haben.
Hier treffe ich einige der Gruppen, darunter auch die deutsche Tourgruppe vom Jade Tempel wieder. Da sagt mal einer, das geht nicht ohne menschlichen Reiseführer. Ich bin mit meiner Papierversion sehr zufrieden. Dieser gibt wenigstens nur Informationen von sich, wenn ich ihn danach frage.
Anschließend begeben wir uns auf die Suche nach einem
People's squarePeople's squarePeople's square

A place to relax and forget that you are sitting in the middle of China's largest city.
bezahlbaren, Shanghai-schen Restaurant. Ich hatte nicht wirklich zu Mittag gegessen und Syt und Sam können eigentlich immer essen. Unser Weg führt uns vorbei am Bund, den sollte ich doch noch unbedingt einmal bei Tageslicht gesehen haben, zurück in eine Nabenstraße der Nanjing Dong Lu.
Das Essen ist sehr lecker, aber für Shanghai Verhältnisse wohl noch immer recht teuer (Abendessen mit Getränken für 6,-Euro - was man in China so teuer nennt), und so besteht Syt auf ein zweites Abendessen in der Umgebung von ihrer Universität - es sei so lecker und so günstig!
Es ist mittlerweile Abend und es wird dringend Zeit, dass ich mein Gepäck aus der Hostel hole. Prima, mit so vielen Leuten ist das Gepäck schnell aufgeteilt.
Verschiedene U-Bahn Linien führen uns schließlich an den Rand von Shanghai zu Sams Wohnung in der Nähe von Syts Universität. Es gleicht mehr einem Vorort als einem Stadtteil, aber offizielle gehört es noch zur Stadt Shanghai.
Kein Wunder, dass sie so auf 30 Mio. Einwohner kommen!

Die Einzimmerwohnung mit ausreichender Küche und großem Bad gefällt mir gut, auch wenn sie wohl mal einen Großputz nötig hätte, doch Sam ist eben in allem ein wenig chaotisch - was mir allerdings

Architecture and Landscape forming centre of the region
erst die nächsten Tage wirklich deutlich werden sollte.
Die Abendstunden vergehen schnell. Ich habe den beiden für die geliehene Gitarre und der Unterkunft ein wenig Deutschland mitgebracht: Postkarten aus dem Heimatland (ich glaube, Syt kann sich so ein Kuhdorf (’tschuldigung) wie Martfeld gar nicht vorstellen), Toffifee und ein Puzzle von Schloss Neuschwanstein.
Gegen Mitternacht, ich schon hundemüde auf dem Weg ins Bett, knurren die Mägen meiner Gastgeber schon wieder leicht, so dass wir uns tatsächlich noch in die lokale Essensbude (Restaurant würde bei europäischen Lesern eine falsche Vorstellung hervorrufen) aufmachen. Dort gibt es dann Fleischspieße, frisch auf einem echten Grill draußen gegart. Es ist sehr lecker, obwohl ich keinerlei Appetit habe.
Zum Glück schließt die Essensbude eigentlich gegen ein Uhr und so ist da Mitternachtsmahl bald beendet und so wird mir endlich ein wenig Schlaf gegönnt.



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stone way in the Yu Yuanstone way in the Yu Yuan
stone way in the Yu Yuan

Syt and Sam let me go to the Yu Yuan, my tourist sightseeing program for the afternoon.


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