Schönste Stadt Chinas


Advertisement
China's flag
Asia » China » Zhejiang » Hangzhou
April 7th 2007
Published: August 6th 2007
Edit Blog Post

West LakeWest LakeWest Lake

We (Sam and I) arrive at the west lake in Hangzhou in the late afternoon.
Wochenende - was liegt da näher, als einen Ausflug zu unternehmen!
Nach einem erholsamen Schlaf kribbelt es bereits wieder in meinen Beinen, doch es dauerte noch eine ganze Weile bis ich Sam aus dem Bett gerüttelt bekomme. Syt bleibt in Shanghai, um zu lernen - diese fleißigen Chinesen.
Doch schließlich geht’s mit ein paar Jiaozi (Dumplings, gefüllte Teigtaschen) in der Hand zur S-Bahn zum Südbahnhof. Mein Magen ist allerdings nach dem Mitternachtsmahl noch gar nicht auf Nahrung, und schon gar nicht warme, chinesische, eingestellt.
Gegen halb zehn erreichen wir die Ticketverkaufshalle. Schnell an den Schalter und Fahrkarten nach Hangzhou für den Zug um 9:50 geordert. Das klappt mit Sams Chinesischkenntnissen problemlos, aber leider erfolglos. Die Antwort ist „wir seien zu spät“, er verkauft uns kein Ticket mehr. Wie bitte? Es sind doch noch 15 Minuten Zeit! Nichts zu machen. Das nächste Ticket, das er uns anbietet, ist für den Zug um 11:50!!! 2 Stunden warten? Dabei wollte ich doch gegen Mittag eigentlich schon längst in Hangzhou sein.
Alles Fluchen bringt nichts, also gekauft, weiter geärgert und dann schnell entschlossen zum Ticketkontrolleur am Gleiszugang, um trotzdem noch mitzukommen. Wenn wir rechtzeitig da sind, sollte das doch möglich sein?
Dort erfahren wir dann,
DinnerDinnerDinner

we meet Bessie (who already picked us up) and Evelyn for dinner.
dass der Zug ausgebucht ist. Ach so - also alles meine Schuld, hätte ich doch mal lieber früher gebucht, ohne auf die Entscheidung von Syt und Sam zu warten.
Voller Frust versuche ich mich an den Gedanken gewöhnen, während Sam das alles ganz locker sieht.
Er setzt sich unbekümmert auf einen Platz der Wartebänke und lernt ein wenig Chinesisch.
So ziehe ich los durch die verschiedensten kleinen Läden und Kiosken, um während der Wartezeit wenigstens etwas zum Frühstücken zu finden.
Es gibt neben einem normalen, chinesischen Kiosk auch einen kleinen Keksladen, wo es viel bekannt Aussehendes gibt: Spritzgebäck, Schweineohren, von jedem ein wenig gekauft.
Doch groß ist der Umfang an Läden nicht, so dass ich schnell gelangweilt, doch in die Wartezone gehe.
Noch immer ärgere ich mich sehr, dass ich unnütze Zeit auf einem Bahnhof in Shanghai sitze anstatt etwas von der Gegend zu sehen. Und in Shanghai sind Bahnhöfe auch nicht wirklich interessant, schlicht, nüchtern und eintönig.
Doch nachdem ich alle Kekse voller Frust in mich reingestopft habe, kümmert mich das weniger. Jetzt kann ich mich nämlich um Magenkrämpfe kümmern. Aua - und zwar richtig!
Jede Zwischenpause nutze ich zum tief Luftholen.
Genug gejammert. Man soll sich ja auch
West LakeWest LakeWest Lake

during a short stop on our cycling tour around the lake
nicht immer so einen Stress machen und sich ärgern, jeder weiß doch, das schlägt auf den Magen!
Es fährt noch ein Zug um 11 Uhr nach Hangzhou, der schnellere, aber ich finde Sam nicht, um noch einmal zu versuchen, früher mitzufahren. Außerdem habe ich andere Probleme und rede mir ein, mich damit abzufinden, dass ich noch ne Stunde warten muss.
Als wir dann um kurz nach halb 12 schon zu unserem Gleis gehen können, entdecke ich Sam wieder, der mir sagt, er hätte mich gesucht, da eine Chinesin ihm Plätze im früheren, schnelleren Zug angeboten hätte.
Na toll! Und dass wo wir nur ein paar Sitzreihen voneinander entfernt saßen - müssen uns bei einem meiner Klobesuche verpasst haben.

Auf der Zugfahrt sitzt uns ein Pärchen in Shanghai lebend gegenüber, die nur fürs Mittagessen und ein paar erholsame Stunden am Nachmittag nach Hangzhou fahren.
Das sind also die berühmten Wochenendausflügler, weshalb man eigentlich nicht am Wochenende hierin fahren sollte.
Während der fast 2-stündigen Fahrt werden meine Magenkrämpfe seltener und geringer.
In Hangzhou angekommen können wir wenigstens in der Sonne sitzen und die frische Luft genießen (im Zug war es irre stickig, es hatten einige Leute sogar nur Stehkarten - warum
beautiful scenerybeautiful scenerybeautiful scenery

very relaxing wouldn't hundreds of Chinese think the same
wir kein Stehplatzticket bekommen haben?).
Bessie, unser local guide („meine private Chinesischlehrerin“ in Hongkong), muss durch die halbe Stadt reisen, um uns am Ost- anstatt am Hauptbahnhof abzuholen.
Um weitere Schwierigkeiten bei der Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu vermeiden, nehmen wir uns ein Taxi zur Hostel.
Die Hostel liegt in einer schönen Lage, nicht weit entfernt vom Westsee, der Attraktion Hangzhous, leicht ab Hang in idyllischer Ruhe.
So checken wir erstmal ein, und wandern dann zum Westsee hinunter. Auf dem Weg kommen wir vorbei an einem typischen, lokalen chinesischen Schnellrestaurant.
Dort legen wir einen Stopp ein und versuchen einige lokale Spezialitäten wie Katzenohren (kleine Teigtaschen, ähnlich wie Muschelnudeln) oder Schnecken (San darf dies allein probieren).
Anschließend schlendern wir zum Westsee. Doch bei beginnend untergehender Sonne werden wir nur einen kurzen Blick und laufen weiter zum Bahnhof, damit wir morgen Abend bei der Rückreise nicht ein ähnliches Problem wie am heutigen Morgen bekommen.

Mit den Tickets für die Rückfahrt fahren wir mit dem Bus zu einem gemeinsamen Abendessen in Richtung Bessies Unis, wo wir Evelyn (auch eine Freundin aus Hongkong) treffen. Dort speisen wir dann ein weiteres Mal köstlich in angenehmer Atmosphäre, bevor wir schon spät am Abend zurück mit
local restaurantlocal restaurantlocal restaurant

We tried local food, pecial pork and fish - very interesting.
dem Taxi nach zurück zur Hostel fahren.

In der Hostel schlafen wir in einem 6-Bett-Zimmer mit drei weiteren Shanghaiern Studenten.
So plaudern wir noch ein wenig mit ihnen, bevor wir uns Bett fertig machen.
Dabei wird mir wieder die deutsche Organisierung deutlich, oder besser gesagt die Sams Schusseligkeit. Er ist doch glatt ohne Zahnbürste oder Schlafsachen zu diesem Übernachtungswochenende angereist.
Ja, ja, das kann ja morgen was werden…


Sonntagmorgen - erstmal ein herrliches Frühstück. Auf Chinesisch bedeutet das Reissuppe und Dumplings. Die Reissuppe ist ganz lecker und daran könnte ich mich gewöhnen 
Wir mieten uns bei unserer Hostel ein Fahrrad, was einige Probleme bietet. Wir hatten es zwar am Abend zuvor schon angemeldet, aber nun ist es doch plötzlich nicht mehr sicher, ob genügend Fahrräder vorhanden sind.
Schließlich bekommen wir zwei Fahrräder, für je 30,-RMB den Tag und dazu noch insgesamt 600,-RMB(!) Deposit. Wenn sie meinen, dass das nötig ist.
Sams Fahrrad ist relativ neu, aber so ein Ulk-Fahrrad mit kleinen Rädern, hohem Sattel und Lenker, ohne Gepäckträger. Ich entscheide mich für ein kräftig aussehendes, wenn auch leicht verrostetes Fahrrad mit Fahrradkorb. Dies entpuppt sich als ein ehemaliges Unfallfahrzeug mit langsam funktionierenden Bremsen und verzogenem Lenker.
old cinemaold cinemaold cinema

in a very traditionel, touristic street
Da erinnere ich mich wehmütig an mein starkes Mountain Bike in Yangshuo und das tapere Citybike in Suzhou, beide um einiges günstiger.
Bessie holt uns mit einem Rad von ihrer Familie ab und gemeinsam geht es los zu unserer Tour rund um den See.
Leider sind wir nicht die einzigen mit dieser Idee und vor allem, sind an den meisten Stellen direkt am Ufer Fahrräder verboten.
So fahren wir zunächst entlang großer Straßen außer Sicht des Sees, bis wir uns am südlichen Ufer durch Menschenmassen zum See durchschlagen, und den See dann auf einem Damm den See überqueren. Durch die Absperrung schieben wir noch unsere Fahrräder, doch dahinter lichtet sich die Menschendichte ein wenig, und so setzen wir uns zumindest wieder auf unsere Räder und lassen uns langsam weiterrollen.
Am Rand des Damms suchen wir uns ein unbesetztes Fleckchen Fels (an eine freie Bank ist gar nicht zu denken) und genießen ein wenig den Sonnenschein bei leichtem Wind und Wellengerausche.
Doch zuviel Pause ist nichts für mich, und so kann ich die beiden überzeugen, recht bald weiter zu ziehen.
Es gibt auch ein paar wenige Sehenswürdigkeiten am oder im See. So passieren wir zunächst ein kleines Dorf an einem Damm-Abzweiger
temple up the hilltemple up the hilltemple up the hill

maybe a bit 'kitschig', but so we find our hostels from far away
in dem die traditionelle Weinherstellung erklärt und nachgebaut ist. Zu Sams Enttäuschung konnte er keinen Wein probieren, zumindest nicht kostenlos.
Wieder auf dem Festland angekommen erkunden wir den Wohnsitz eines sehr bekannten chinesischen Opernschauspielers und -sängers.
Außerdem sind die vielen Brücken, die den Damm zu einer Berg- und Talfahrt werden lassen, alle mit Legenden versehen, wie die berühmteste Brücke: Duan Qiao (Zerbrochene Brücke) oder auch Schneeflocke (Snowflake) genannt. Die neben einer tragischen Liebesgeschichte ihren Namen durch den Effekt erhalten hat, dass der Schnee zuerst auf dem Brückenbogen schmilzt, wobei die Illusion einer Lücke entsteht.

Zum Mittagessen kehren wir in ein lokales Restaurant ein, diesmal der besseren Klasse. Es gibt ein speziell angemachtes Schweinefleisch und Fisch mit Essigsoße, sehr gewöhnungsbedürftig.
Anschließend bringen wir rasch unsere Fahrräder zurück und checken aus, denn mittlerweile ist es schon Nachmittag und wir dürfen unseren Rückzug um 18Uhr nicht verpassen.

Bessie führt uns auf unserem Weg zum Bahnhof durch eine historisch aufgebaute Straße mit einigen Souvenirständen, aber auch traditionellen Unterhaltungsmöglichkeiten.
Neben typischen Souvenirs gibt es Flöten, Gravierungen aller Art wie z.B. in Eierschalen, leider nicht zum Aufhängen gedacht. Soweit reicht das Osterfest dann doch nicht!
In einer kleinen, engen, total überfüllten Seitenstraße gibt es außerdem noch viele Essensstände, wo wir uns einen Snack für den Weg mitnehmen.
Dort treffen wir auch Evelyn und so bringen uns Bessie und Evelyn noch gemeinsam zum Bahnhof. Da die chinesische Orientierung nicht die beste ist, laufen wir zunächst in die falsche Richtung und enden schließlich im Taxi und damit nur wenige Minuten später vorm Bahnhof.
Schnell verabschieden wir uns und bedanken uns für die tolle, local Reiseführung.

Die Rückfahrt geht direkt zurück zum Südbahnhof, schnell noch zu einem Internet Cafe - eines dieser typischen total verqualmten Spielhöllen.
In Sams Wohnung wartet Syt schon und so erzählen wir schnell querbeet, was wir alles erlebt haben, während sie an ihrem Schreibtisch saß. Doch als fleißige, ehrgeizige Chinesin stört sie das nicht.
Zum Glück sind alle recht müde und am nächsten Tag müssen die beiden ja wieder zur Uni und ich nach Hongkong zurück.

Schöne Ostern!


Advertisement



Tot: 0.074s; Tpl: 0.013s; cc: 12; qc: 27; dbt: 0.0396s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb