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Published: December 24th 2015
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Oil Tea
Das ist er bevor etwas hinein geworfen wurde Ich sage euch es weihnachtet sehr,
Doch es geht unter im großen China Meer,
Wo Tannenbäume die Schaufenster schmücken
Um liberale Herzen zu verzücken.
Überall steht's geschrieben: Merry Christmas!
Und viele Leut fragen sich: Was ist das?
Doch nichtsdestotrotz feiert man
Und schaltet weiter Lichterketten an.
Denn ein Tag ohne Freude ist ein Tag ohne Sinn
Und ich lebe voller Eifer, solang ich noch bin
Bewundernswert, diese Einstellung zum Leben,
Die könnte manch einem Deutschen einen Anstoß geben.
Und weil man so gerne genießt,
Soll's an dem nicht mangeln was man sich in die Gläser gießt.
Außer den Reiswein, den kann man vergessen.
Manch einer ließ dadurch unfreiwillig Erinnerungen verblassen.
Doch der Gongcheng Oil Tea,
Beim ersten Mal schmeckt er nie,
Bis er seine wahre Natur freigibt.
Und dir endlich jemand nachkippt.
Von dieser und anderen Leckereien will ich nun berichten.
Von großen und von kleinen Gerichten.
Hoffentlich könnt ihr das eine oder andere Mal lachen.
Doch bedenkt: Ich will euch eine lange Nase machen.
So, ich hoffe dieser lyrische Ausflug war nicht zu viel des Guten😊 Ich kann euch doch nicht zu viel zumuten. Jetzt ist aber wirklich Schluss :D Anfangen möchte ich mit dem Oil Tea, nicht nur weil ich ihn erwähnt habe, sondern vor allem weil es ihn nur in Gongcheng gibt, beziehungsweise auch Drumherum. Das ist schon eine besondere Angelegenheit, denn das ist tatsächlich Tee und die Teeblätter werden erstmal so zehn Minuten gekocht um den bitteren Geschmack ein wenig zu entfernen, doch nach meinen Erfahrungen klappt das nicht immer so gut. Dann werden in eine Wok Pfanne etwas Fett, sowie Ingwer, Knoblauch (nicht zu wenig) und die zuvor gekochten Teeblätter gegeben. Alle Zutaten sind ganz und werden dann mit einem Holzhammer zerklöppelt. Dazu gießt man nach einer Zeit frisches Wasser und lässt es ziehen. Durch einen Bambusfilter wird der Tee dann direkt in die Schale gegossen. Das Ergebnis hat dann eine grünliche Farbe und ist vor allem beim ersten Mal aufkochen äußerst bitter. Aber herrlich. Alle Freiwilligen haben das gleiche durchgemacht, erst haben sich die Mundwinkel verzogen, doch beim zweiten Mal probieren gingen sie schon in die andere Richtung 😉
Dieser Oil Tea ist hier auch eine wichtige Grundlage
Leckereien ähm... Innereien
Das Dunkle ist das gelierte Blut für das so beliebte Hot Pot essen. Man stellt also einen fertig zubereiteten Topf mit Oil Tea in die Mitte und wirft alles mögliche rein. Alles mögliche ist in diesem Fall die Wahrheit, denn neben Gemüse oder normalen Fleischstücken, gibt es dann auch geliertes Blut (was gar nicht schlecht ist) oder Gehirn. Das fand ich nicht so gut. Ich habe es natürlich probiert und der Geschmack an sich war nicht übel, doch das Aussehen und die Konsistenz waren einfach unangenehm. Es zerging einem wahrlich auf der Zunge. Doch man ist nicht bloß Sachen die in den Topf geworfen werden, sondern es werden auch schon fertige Gerichte dazu gereicht, meistens sind das gebratene Nudeln, die äußerst lecker sind, oder Paprika- und Lauchgemüse. Etwas ganz Fantastisches sind die herzhaften Bao Zi.
Eigentlich gibt es die hier immer zum Frühstück, dann auch mit einer süßen Füllung. Bao Zi bestehen aus einem Reis und Hefe Teig, der dampfgegart wird und sind dementsprechend fluffig, die herzhafte Füllung ist meistens Fleisch mit Gemüse wie Kohl. Und zum Frühstück findet man entweder eine Mohn-Zucker Füllung oder Bohnenmus. In diese Dinger haben wir Freiwillige uns schon lange verliebt und obwohl sie so stopfen, werden jedes Mal um
Mmmh... Gehirn
So sah das dann aus, bevor es in den Topf geworfen wurde die drei davon verdrückt. Bei mir in Jiahui sind sie besonders lecker und pro Frühstück gibt es meistens sechs oder sieben, weil ich doch so groß bin :D Obwohl das unglaublich viel ist schaffe ich das jedes Mal. Dazu gibt es hier dann noch Soja Bohnen Milch. Und die ist fantastisch.
Wie euch vielleicht aufgefallen ist habe ich bis jetzt noch kein Wort über Reis verloren, und das liegt daran dass ich bis jetzt die leckeren Dinge aufgezählt habe... Ne, Spaß. So schrecklich ist der ja nicht, wenn es ihn nicht jeden Tag geben würde... ich habe hier in China noch keinen Tag verbracht ohne Reis zu essen. Und auch wenn das unglaubwürdig klingt, mir fällt tatsächlich keiner ein. Denn wenn ich in die Schulkantine gehe gibt es immer Reis und wenn ich Sonntags beim Greenway Haus essen gehe gibt es immer eine ordentliche Ladung Reis mit gedünstetem Gemüse und Fleisch.
Doch genug von Reis ihr könnt ja auf den Bildern sehen was ich meine. Im Sommer waren wir häufiger bei Barbecue Ständen, davon habe ich ja auch berichtet. Dort gab es ja wirklich alles auf Spießen, was das Herz begehrt oder auch nicht. Von leckeren Calamari bis
zu Hühnerfüßen. Die es übrigens auch in eingeschweißter Form gibt, wie beinahe alles. Sogar Eier, die soweit ich weiß nicht hundert jährig sind.
Auch die Getränkeauswahl lässt nicht zu wünschen übrig (na ja, ein bisschen schon). Den unglaublich süßen Milk Tea werde ich vergessen. Es ist ganz einfach Tee der mit Zucker und Milch gemischt wurde. Großartig. Oder einfach trinkfertige Kokosmilch. Die schafft es auch schon mal in meinen Korb. Auch Limonade gibt es, sogar von Schweppes. Eine Zitronenlimo die es in Deutschland so nicht gibt, welche aber super ist. Milchprodukte hat man bis vor Kurzem noch vergeblich gesucht, doch mit der neuen Shoppingmall ist das auch besser geworden. Zum Alkohol brauche ich nicht viel sagen, überall findet man tausende Sorten Scheißwein, aber Alternativen sind rar. Das Bier ist nicht gerade der Bringer und "Rio" ist zu süß. Rio ist eines dieser Alkopops, die Saft bzw. Limo mit Vodka mischen und dann bei 4% Alkoholgehalt enden.
Doch man darf auch die chinesischen Straßenhändler nicht unterschätzen, wo man für nen Appel und nen Ei, gefühlt zwei Äppel und zwei Eier bekommt. Teilweise haben wir für ein halbes Kilo Mandarinen 60 Cent bezahlt. Da kriegt man dann auch alles. Drachenfrucht,
Durian, Mandarinen, Äpfel, Bananen und vieles mehr. Unser neuester Fund ist einfach Bambus, dieser war einfach ein langes Rohr, das wurde dann geschält und in kürzere Rohre gehackt. Da hat man dann reingebissen und versucht dabei keine Zähne zu verlieren, weil es einfach steinhart war. Aber das zerkauen ging super, da der Bambus gefühlt aus 90% Wasser besteht und der Rest sind Zucker, sowie holzige Sehnen, die man auch wieder ausspucken muss. Man entdeckt also immer wieder neue Dinge und genau das macht es auch so spannend.
So, jetzt wünsche ich euch frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest. Wir haben hier auch eine kleine, aber feine, Weihnachtsfeier, wo wir sogar untereinander gewichtelt haben. Nachmittags werden Plätzchen gebacken und abends sitzen wir dann gemütlich zusammen. Am ersten Weihnachtsfeiertagwerden wir abends noch von Greenway zum Essen eingeladen. Ich habe jetzt gleich aber noch eine Unterrichtsstunde, die ich geben muss und dann geht's nach Gongcheng zu Festlichkeiten.
Im chinesischen Sinne: Merry Christmas!
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