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Published: December 22nd 2015
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15.Dezember: Zurück in Jiahui, meinem Rhythmus folgend, habe ich wieder angefangen zu unterrichten. Es lief alles prima, diese Woche gab es keine lauteren Klassen 😉
16. Dezember: Diesen Morgen war Stromausfall. Im Laufe meiner ersten Stunde ist der Strom zurückgekehrt, aber wirklich wichtig war er auch nicht, denn ich unterrichte diese Woche über mal ein bisschen weihnachtlich. Also etwas lockerer, es wird viel gesungen (obwohl das textlich nicht gerade klappt) und es werden Wunschzettel verfasst. Das macht ihnen Spaß und mir auch, außer dass das Singen miserabel ist und ich in manchen Klassen vorsingen sollte :D
17. Dezember: Heute morgen hatte ich zwar Strom, aber kein Wasser. Und weil es so schweinekalt ist war das wirklich ärgerlich. Man stelle sich mich mal kurz vor, wie ich mich ausziehe und zur Dusche hoppel, nur um dann ein paar Tropfen aus der Leitung zu quetschen und um dann festzustellen, dass es kein Wasser gibt. Großartig. Ich bin froh dass ich nicht schockgefroren war, denn das Wasser war natürlich kalt. Und ich bin froh dass ich nicht geschrien habe :D Der Unterricht war trotzdem gut und irgendwann Nachmittags ging das Wasser auch wieder. Und abends wurde ich mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt.
Der größte Tannen baum Gongchngs
Aber sonst findet man mittlerweile echt viele 18. Dezember: Ein trauriger Tag. Die Welt feiert und ich traure. Ich bin also entsprechend demotiviert durch Gongcheng geschlurft, als ich dann zurück war. Per Zufall habe ich Markus getroffen und weil der grad auf dem Weg zum Greenway Haus war, bin ich einfach willenlos hinterher geschlufft. Da angekommen wollte Markus ein paar Dinge wegen den Ferien fragen, die für die meisten nach Weihnachten anfangen, weil wir da die Möglichkeit auf einen Homestay haben, also die Unterkunft bei einer chinesischen Familie, die bereit ist einen von uns aufzunehmen. Erfahrungsgemäß sind das einige Familien und die Chancen auf eine schöne Stadt sind enorm. Danach ging es für Markus weiter zum Kung-Fu und ich, willenlos wie ich war, gleich hinterher. Das hat auch Spaß gemacht, doch bei den Dehnübungen hatte ich Angst um meine Jeans, die ich ja immer noch trug. Leider hatten wir dann zwar das Essen an der High School verpasst, doch das war dann auch nicht so schlimm, da haben wir halt 70 Cent für ein gutes Mahl ausgegeben.
19. Dezember: Eigentlich war um neun Uhr morgens wieder Kung-Fu, was ich allerdings nicht geschafft habe, weil ich faul im Bett lag und meine schmerzenden Beine bemitleidete. Doch
Ein riesiger Transformer
Es wirkt beinahe, als würde er die Mall bewachen, mit seinen Kumpels. als ich mir dann eine Nudelsuppe geholt habe und mir die neueröffnete Einkaufsmall um die Ecke angesehen habe, ging es mir schon wesentlich besser. Die Mall war ein zynisches Bild. Hunderte von Menschen, die irgendwelche Schnäppchen kauften und sogar ihre Kassenbons wegschickten um ein paar Yuen zu sparen. Oder der hoffnungslos überfüllte Supermarkt, der genau wie der Rest der Mall völlig amerikanisch aussah. Im Erdgeschoss gab es sogar die üblichen Schmuckgeschäfte. Trotzdem war es irgendwie geil, einfach alles zu kriegen. Dazu zählt Brot, Milch und sogar vier Sorten deutsches Frühstücks Müsli. Man sieht sich um und schon vergeht die Zeit. Am Samstag ist jetzt auch immer Chinesisch Unterricht. Der auch nicht zu unterschätzen ist. Doch das zynische beziehungsweise bald schon unangenehme an der Mall sollte morgen früh beiläufig in einem Gespräch entstehen.
20. Dezember: Morgens ging ich mit Markus und Danilo durch Gongcheng und Danilo hat von einem gewissen "Citizen Score" berichtet. Zu Deutsch ist das die Bürger Punktzahl. Das ist ein System, in dem alle Käufe eines chinesischen Bürgers verzeichnet werden und eine Punktzahl geben. Zum Beispiel werden bei einem Kauf eines Computerspiels Punkte abgezogen. Die Punkte reichen von 350 bis 950. Doch nicht bloß Käufe werden mit
einbezogen, sondern auch politische Äußerungen ohne Genehmigung oder ein Verstoß gegen die allgemein geltende Geschichte Chinas. Dabei ist es nicht mal mehr wichtig ob du die Äußerung tätigst, sondern auch deine Freunde auf Sozialen Netzwerken können dich ins Minus stürzen. Einem braven Bürger winken natürlich Belohnungen, die es sonst nicht gibt. Ab 600 Punkten darf man zum Beispiel sofort 800 US Dollar leihen. Und ab 700 kriegt man schneller ein Visum nach Singapur, doch um nach Europa zu kommen braucht man noch mehr Punkte. Wichtig ist jetzt zu erwähnen dass dieses System bislang freiwillig ist, doch in etwas mehr als drei Jahren soll das in Kraft treten. Zuerst wurde man überrollt von dieser Mall und den kleinen Kunststoff Tannen in so vielen Läden, wo dann auch "Merry Christmas an die Schaufenster gesprüht wurde. Und dann das. Das steht in jeglichem Kontrast zu allen Menschenrechten und lässt mich an "1984" denken. Und somit an dem Bildungssystem zweifeln. Wie kann ein so fortschrittliches Land so etwas einfach mit sich machen lassen? Beziehungsweise wie Markus gesagt hat: Es hat genau das erreicht was es sollte.
21. Dezember: Heute war eigentlich ein Telefon Interview mit einer Zeitung aus Peking angesetzt, doch der Reporter
Die Speisekarte beim Bäcker
Man beachte Einträge wie: There is no water oder the pu musste spontan zu einem Einsatz und es wurde auf nach Weihnachten verschoben. Ich will nicht zu viel verraten, sonst ist die Luft ja raus.
So, der Weihnachtseintrag ist fast fertig, freut euch drauf.
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