erste Bekannte und EoC


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China's flag
Asia » China » Beijing
August 20th 2006
Published: August 20th 2006
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Vor zwei Tagen war erst einmal eine kleine Aufregung faellig. Hab meine Miete fuer diesen Monat bezahlt und musste leider herausfinden, dass die mit 60 RMB pro Tag mir doch ein wenig hoch erscheint. Das sind so im Durchschnittsmonat 1800 RMB was ungefaehr 190 Euro gleichkommt. Ich mein, die Kosten sind alle gedeckt, aber dennoch will ich versuchen mir etwas anderes zu suchen. Vielleicht bleib ich ja am Ende doch hier, aber zumindest hab ich gestern auch mal eine Portugiesin kennen gelernt, die eine chinesische Kontaktperson an der Uni hat, und wir werden dann am Montag mal zur Rezeption gehen, um zu versuchen mir ein guenstigeres Zimmer zu besorgen oder zumindest guenstiges Internet. We´ll see… Auch muss ich dann wohl mal meinen Kurs fuer den ich eingetragen bin aendern, da ich vom Chinese Schoolarship Council (also der chinesischen Seite, die meine Studiengebuehren traegt) fuer „Elementary Chinese“ eingetragen worden bin. Da hab ich gestern mal Abraham (gleich mehr dazu) gefragt, was da so drankommt und es scheint die Mama- Baba-Didi- Geschichte zu sein, die mir ja nicht wirklich noch was bringt, und ja auch meiner Hochschule in Deutschland nicht genuegen wird.
Also werde ich mich mal dran versuchen Ueberzeugungsarbeit zu leisten, dass ich noch wechseln kann. Wird schon klappen.

So nun wieder zum taeglichen Leben.
Das dreht sich bei mir immer noch hauptsaechlich zu Fuss ab. Gestern hab ich mich daran versucht Jack (dessen Nummer ich von Martin bekommen hatte) von einem der vielen Zeitungsstaende aus zu erreichen. (Hab ja noch kein Handy, werd ich mir dann am Montag besorgen) Man kann hier naemlich an jedem Zeitungsstand (neben einem Mikrophon und der staendigen Stimme von Kassette: „Zeitungen zu verkaufen“) auch Telefone finden. Hab aber, wie gesagt, niemanden erreicht.
Bin dann zurueck zur UIBE und wurde dann von eben besagtem portugiesischen Maedel angesprochen. Wir sind dann mit der Subway nach Wudaokou und Xizhimen, das sind Stadtviertel von Beijing, gefahren und haben dort gegessen und uns die Kaufhaeuser angesehen. War echt nett und ich hab dann auch die Orte gefunden, wo ich naechste Woche dann mal shoppen gehen werde. Den aufgrund der anhaltenden Schwuele ist meine Kleidung schon so ziemlich verbraucht.
Wir haben auch teurere Laeden gefunden, wo die Preise durchaus mit europaeischem Standart mithalten koennen… und spontan beschlossen da nicht einkaufen zu gehen.
Am Abend dann noch Essen gewesen in einem Koreanischen Restaurant zusammen mit Abraham, der nun schon seit 2 Jahren hier lebt und den wir vor dem Studentenheim getroffen haben. Apropos Essen: Es ist wirklich nicht gerade einfach hier etwas Vegetarisches zu finden. Ich war in mehreren Laeden und habe nach „sushi de cai“ gefragt, was im Chinesischen „vegetarisches Essen“ bedeutet, jedoch habe ich ueberall nur einen leicht zweifelnden Blick geerntet, gefolgt von dem ueblichen „mei you“- „Gibt’s nicht“. Selben Blick habe ich dann auch von Abraham bekommen auf aehnliche Frage.
Aber immerhin gestern Abend gab es dann einen guten Salat mit Bohnen, Ei, Kraut. Echt nicht zu verachten. Und es gibt auch die wahnsinnigsten Fruechte hier (man kann Pfirsiche in der Groesse einer riesigen Faust finden!! und alles moegliche!) Und sie sind wirkliche ziemlich lecker. Zudem dutzende Arten von Nuessen, und am Ende ja auch immer noch Brot und so weiter. Also das Essen ist schon geregelt.
Und langsam komm ich auch in das Chinesisch rein. Nicht sooooo wirklich gut. Ich kaempfe mich immer noch durch, aber wen es etwas langsamer geht, komm ich nach einer Weile schon darauf, worum es geht und auch im Fernsehen gibt es schon manche Stellen, wo ich ein paar Saetze lang sogar weis, was gesagt wurde. Gestern hab ich mir dann auch „Hali Pota“ angesehen (na wer errät, worum es sich handelt?). War auf chinesisch genauso langweilig, wie auf deutsch. Dafuer gab es aber auf CCTV7 Wiegald Boning und Babara Eligmann mit ihrer Show. Weis nicht mehr genau, wie die auf Deutsch heisst, ist halt die, wo es um wissenschaftliche Fragen geht und gestern war auch noch Hans Werner Olm mit dabei. Das lustige ist, dass die die Sendung umsynchronisiert haben und Babara Eligmann immer dann, wenn es darum geht, die Fragen zu beantworten erst einmal weitergibt (wobei das Bild stehen bleibt) an eine zugeschaltete chinesische Moderatorin, die sich zunaechst bei Babara mit einem kraeftigen „xiexie“ bedankt und dann Leute auf den Strassen Beijings befragt. Und dann gibt es eine TOTAAAAL unauffaellige Rueckschaltung in das Studio in Deutschland. Soll heissen: das auf stopp gestellte Bild wird wieder auf Play geschaltet. Unbedingt sehenswert. Genauso, wie taegliche Seifenopern, die an Gehalt GZSZ gleichkommen. Nur dass es hier eben um ein anderes Umfeld geht. Entweder fruehe Kaiserzeit mit Kampfeinlagen, japanische Besatzungszeit mit Treueschwüren oder heute. Und das Heute hat sogar was mit dem wahren Leben zu tun. Da kann eine Liebe nicht bestehen, weil der arme Lastwagenmechaniker seiner Mutter die Miete bezahlen muss und deswegen nicht den Status erreicht, den der Vater der Angebeteten innehat, weswegen die Gesellschaft einer Ehe niemals zustimmen koennte.

In der Realitaet bekommt man von Einzelnen nicht sehr oft etwas mit. Es laeuft so, wie es laeuft. Ueberall sind Menschenstroeme in die eine und in die andere Richtung. Beim ein und Aussteigen in der Subway merkt man es schmerzlich durch das Ellenbogenschieben des Hintermannes. Ist auch ein komisches Gefuehl, wenn das einzige Wesen, das Englisch kann, die metallische Durchsage der Metro ist. Und vor zwei Tagen, da hab ich mich schon mal recht allein gefuehlt… und aber auch ein Gegenmittel gefunden: Ich hab meine Kopfhoerer aufgesetzt, bin durch die Gegend gezogen und hab dann auch bei „die letzte U-Bahn geht spaeter“ von Element of Crime laut mitgesungen. Ist zu empfehlen. Tja und gestern dann, war alles gut. Deswegen, dies auch mein Song des Tages.

Hier gibt es eine Strasse, die, wie so ziemlich viele Strassen hier, entweder nie fertig gestellt oder zum Teil abgerissen, Platz machend fuer das Neue, ins nichts verlauft. Dort bin ich raus gekommen auf meinem Spaziergang und drei Maenner haben Drachen in den Wind steigen lassen…


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20th August 2006

Schoen zu hoeren, dass es dir gut geht. Die Show mit Barbara Eligmann und Wigald Boning heisst uebrigens "Clever" in D. In China demnach "Cleva" oder "Clevel"... (Oh, schon wieder so eine klischeehafte Bemerkung von mir... --> ist schon das 2te Mal im 2ten Comment... dass muss ich unbedingt in den Griff bekommen :) ) Und was das Heimweh angeht, don't worry... Lessi hat das Video unserer Bike-Challenge nach Rudolstadt vor 2 Wochen fertiggestellt. Moeglicherweise koennen wir das irgendwie mal komprimieren und dir zukommen lassen. Sind ein paar stylische Aufnahmen dabei *lol* Also halt die Ohren steif! Gruesse
26th August 2006

china und biking
also mal ganz langsam. ersteinmal: respekt und anerkennung fuer dich, auch wenn ich niemals zweifel hatte das, wenn einer in china zurecht kommt dann Du. Zweitens: das video ist in der Tat fertig, jedoch hat der MC das noch gar nicht gesehn. Auch wenn das mit den stylischen Aufnahmen dennoch korrekt ist. ich verbleibe mit einem Schmunzeln aus dem land des grossen roten bruders...

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