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Published: August 10th 2007
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An der Grenze...
Das muss Jahre dauern, bis diese LKWs es ueber die Grenze geschafft haben. Nach unserem grandiosen Elefantenerlebnis im Chobe Park ging es fuer uns auch schon weiter in Richtung Zambia. Leider, leider konnten wir das schoene Botswanan nicht laenger geniessen, da wir mit "Sir Henry" fuer die dortigen Verhaeltnisse einfach das falsche Auto haben. Das weltberuehmte Okavango-Delta ist ohne einen 4x4 nicht zu machen. Traurig, aber unser Nissan ist leider kein hochstelziges Powerpaket...
Nun, nachdem die Traenen darueber weggewischt waren (war gar nicht so schwierig, lagen doch die Victoria Faelle kurz vor unserer Nase...) fuhren wir zur Kazangula Ferry, dem border crossing.
Hatte ich schon mal erwaehnt, dass der Zambesi Fluss momentan Hochwasser fuehrt?
An der Grenze kurz vor der Faehre war das Spektakel gross. Viele LKWs, eine Menge Menschen und viel, viel Wasser. Und wir mit Sir Henry....
Nach einer kurzen Lagebesprechung mit ein paar netten Menschen fuhr ich einfach mal los. Immer in Richtung der Rampe, die dort unschuldig im Morast lag. Und genau der wurde mir zum Verhaengnis.... Ca. 30 cm, ja Zentimeter!, vor der Rampe steckte ich mal wieder fest! So ein Mist! Gluecklicherweise sind die Afrikaner alles liebe Menschen und ziemlich hilfsbereit. Schnell klebten acht bis zehn mehr oder minder kraeftige Jungs am Auto und los ging's.
Es war echt ein Ding der Unmoeglichkeit nicht stecken zu bleiben!!
Der Zambesi hat momentan Hochwasser! Nichts ist, wie es sein sollte. Vor allem nicht der Untergrund... Schoen, dass ich im Auto sitzen und den Rueckwaertsgang betaetigen durfte. Durch den lag ploetzlich ziemich viel von dem Morast in der Luft (eigentlich schoss er eher durch diese) und bekleckerte einige von den einfrigen Helfern nicht unerheblich. Tat mir irgendwie leid, aber wir mussten ja raus aus dem Schlamm....
Zweiter Versuch. Nach erneuter Lagebesprechung war klar, dass ich durch recht viel Wasser durchfahren sollte. "No problem, no problem", hiess es nur. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Also Flip Flops aus und einmal durch die Kloake gewatet. Boden erschien mit gut. Also los. Mit gut Gas und viel Gespritze gelang es nun endlich das Auto auf diese olle Faehre zu bugsieren. Oben angekommen winkte ich froehlich Stephi, noch an Land, zu mir hoch zu kommen, was, von meinem Schatz ueberliefert, bei den Einheimischen zu Gelaechter fuehrte, da sie dafuer durch die Kloake musste.... Haette ich sie im Auto mitnehmen sollen? ;-)
In Livingstone angekommen lagen die Wasserfaelle nun wirklich zum Greifen nah. Stephi und ich waren sehr gespannt, kennen wir doch beide die Iguacu Faelle in Brasilien/Argentinien, die unglaublich beeindruckend sind. Leider war das, was wir von anderen Travelern in unserem Backpacker hoerten nicht sonderlich ermutigend. Durch
Kurz vor dem zweiten Versuch
Einmal mit den Fuesse durchgewatet, fuenf verschiedenen Meinungen ueber den besten Weg gehoert, schnell noch eine Ziggi gezogen und dann hoffend durch's Wasser geeiert! das hohe Wasser des Zambesis liegt zur Zeit wohl recht viel Wasserstaub in der Luft, der das Betrachten der Faelle erschwert, wenn nicht fast unmoeglich macht. Egal, Regenjacken eingepackt und ab zu den Faellen.
Von weitem konnte man schon den Waserstaub in Form von grossen Wolken sehen. Am Eingang des Parks kamen uns Menschen entgegen, die komisch nass aussahen. Na ja, nass ist untertrieben - klitschnass! Die ersten hundert Meter zu den Faellen und erste mFotos waren normal machbar, aber was danach kam, war einfach nur "geil". Schnell noch die Kamera ins Auto gebracht und dann ab ins feuchte Vergnuegen. Von den Faellen sah man ab diesem Zeitpunkt wirklich nicht mehr viel. Ab und zu glitzerten sie durch den "mist" hindurch. Schade, aber dafuer gab's nun reichlich Badespass. Man kann sich gar nicht vorstellen, was dort, nur verursacht durch den in die Luft geschleuderten Wasserstaub, vom Himmel kam. Das war kein normaler Regen mehr, das war eine nasse Hoelle. Das Wasser kam von allen Seiten. Fett und dick von oben, klein und gemein von den Seiten. Herrlich! Ein Tropenregen dagegen? Peanuts!
Nach dem froehlichen Nass genossen wir die Faelle, oder was man von von ihnen sehen bzw. vermuten
Geschafft! Oben!
Aber Schatz'l muss nun durch's Brackwasser steigen... konnte, noch von der "Victoria Falls Bridge", die Grenze zu Zimbabwe. Von dort kann man einen 111 Meter langen oder tiefen Bungee Jump machen. Ich bin grad' froh, dass der Arzt mir das verboten hat.... ;-) Auch weltberuehmt fuer die Faelle sind die klasse RAfting Touren, die man den Zambesi Flussabwaerts durch zahlreiche Stromschnellen machen kann. Leider zur Zeit nicht im Angebot, da der Fluss zuviel Wasser fuehrt. Sehr aergerlich, hatte ich mich persoenlich doch sehr darauf gefreut. Was also tun? So ganz ohne "activity" konnten wir nicht beiben. Also entschieden wir uns fuer einen Tandem "gorge swing". Dabei schwingt man am Seil von einer Seite des Canyons zur anderen und pfeift sich froehlich einen. Dachten wir...
Die Armada von schwarzen Jungs empfang uns schon sehr freohlich. Gut, wir waren am ganzen Tag die einzigen Kunden. NAch einer kurzen introduction wurde uns recht schnell klar, dass das kein "piece of cake" war. Nix da einfach nur mal schoen von rechts nach links schwingen. Zuerst geht es 53 Meter im "free fall" runter, bevor das Seil greift und dich, oder was von dir noch uebrig ist, zum Schwingen bringt. Hui, ui, beim Blick in die Schlucht kommt einem schon ein
Der Zambezi River
Bei soviel Wasser verschwimmen schon mal die Grenzen.... ;-) wenig Gaensehaut.
Nun, schoen eingezwaengt in die Gurte (vor allem bei Maennern sehr angenehm!) standen wir tapfer aneinander gekettet am Rand der Schlucht. Rueckwaerts sollte es hinab gehen. Eigentlich ganz schnell. Denn je laenger man steht, umso eckliger wird die Angelegenheit.... Daraus wurde jedoch nichts, da mein Schatz sich den "free fall" anscheinend wieder und wieder durch de Kopf gehen lies, was nicht unbedingt ihrer Selbstsicherheit zu Gute kam. Nach dem fuenften oder sechsten Versuch uns Fallen zu lassen lies sich Stephi dann doch lieber abschnallen und ich musste alleine da runter. Danke schoen!
Wer schon mal Bungee Jumping gemacht hat kann sich vorstellen, was man fuehlt, wenn man ploetzlich von 0 auf 120 in zwei bis drei Sekunden schiesst! Brutal! Diese 3,5 Sekunden "free fall" wirken massiv auf den Koerper und die Psyche ein. Ich haette es nicht geglaubt. Man kann es gar nicht richtig beschreiben. Wahrscheinlich ist am ehesten noch eine Mischung aus Aufregung, Angst, Anspannung und Freude. Ab dem Zeitpunkt wo das Seil greift, fuehlt man dann nur noch Entspannung. Das eigentliche Schwingen geraet dabei zur Nebensache. Am Seil haengend und schwingend registriert man mit Freude und Wohltun, dass man noch lebt und das Adrenalin langsam
Fussbad im Zambesi River
Ca. 50 Meter bevor das Wasser die 108 Meter runterstuerzt wieder runter faehrt! WOW!!
Nach dieser Aufgregung mussten wir abends im Backpacker erstmal ein paar Bierchen kippen. Das taten wir mit Freude und mit "Freunden". Wir hatten einen Viererpack Deutsche kennen gelernt, mit denen wir rund um den Billiardtisch abhingen (fuer mich alten Billiardfreak das gefundene Fressen!) und Champions League (jawohl Bayern!) schauten. Lustigerweise studieren drei von ihnen in Bonn. Da war eine gesunden Naehe und Vertrautheit doch sofort geschaffen.
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Frank
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Schwing dein ding....
meister, erzählen kanst du ja viel aber ohne bildbeweis und video - was wahrscheinlich in zehn jahren endlich geladen ist und zur verfügung steht - glaubt dir das keiner. hoffe dennoch, dass es deinem rücken noch gut geht und du beim nächsten mal deine liebste nicht durch die pfütze laufen lässt sondern mitnimmst. liebe grüße frank