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Published: March 12th 2007
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BOTSWANA! Fuer mich schon immer ein Land, das auf mich eine grosse Faszination ausgeuebt hat. Obwohl noch nie da gewesen, wollte ich schon seit Jahren mal dorthin. Diverse Dokumentationen, v.a. ueber das Okavango Delta, hatten mir den Mund waesserig gemacht. Nun endlich!
Mit "kleinem Schaedel" von der letzten heissen namibischen Nacht machten wir uns morgens an die letzten wenigen Kilometer bis zur Grenze. Nachdem Schuhe und Auto unter den wachsamen Augen einer ca. 300 Pfund schweren offizioesen Dame durch eine Desinfektionsloesung gegen die Maul-und-Klauen-Seuche getrieben wurden, fuhren wir - gewissermassen steril - in das Land hinein. Trauriger Bestandteil des border crossings war die bedauerliche und boesartige Konfiszierung meiner zwei Landjaegerwuerste durch die Lady. Darf man leider nicht einfuehren :-(
Die hat sie bestimmt sofort vertilgt....
Kurz darauf waren wir auch schon in Kasane, dem noerdlichen Eingangstor des beruehmten Chobe National Parks. Der Park in Afrika mit den meisten Elefanten. Sagt man. Nun gut, nachdem wir im Etosha schon ein paar gesehen hatten, durften wir uns nun also trotz rainy season auf weitere Dickhaeuter gefasst machen.
Um die und weitere Tiere zu sehen, begaben wir uns auf eine boat cruise ueber den Chobe River. Peinlich, dass wir etwas zu spaet
kamen und mit einem kleinen Beiboot dem bereits abgelegten big boat hinterher geschippert werden mussten. So kannte uns zumindest direkt nach "entern" jeder...
Und los ging die Fahrt. Wir begaben uns sofort auf das Dach des Bootes, da man von dort auf der Suche nach den "Bestien" am besten seine Aeuglin schweifen lassen kann. Schon bald drangen von den Mitreisenden die ersten "Oohs" und "Aahs" an unsere Ohren, die aber saemtlich irgendwelchen Voegeln geschuldet waren. Na ja. Wir waren ja schliesslich auf einer Grosswild-Safari... ;-) Dann wurde es ernster. Zwei Krokodile am Ufer. Na ja. Wer hat schon Lust diese faulen Echsen auf der Erde liegen zu sehen. Die sperren kurz mal das Maul auf, aber mehr Action bringen die auch nicht. Die Hoffnung war jedoch noch keineswegs verloren. Unsere Guides sagten zwar immer wieder, dass nicht die beste Zeit zum "Game Viewing" sei, aber das wollten wir natuerlich nicht hoeren und noch viel weniger akzeptieren. Also weiter schoen die Augen auf!
Nach weiteren vielen Kudus, sonstigen Boecken, Voegeln (es gibt doch tatsaechlich Menschen, die deswegen ca. 5gk schwere Fernglaeser um den Hals haengen haben!), Eidechsen und vielen Hollaendern (das war die grosse Gruppe an Board) schwand unsere
Zuversicht so ein klein wenig. Aber nur ein klein wenig.
Und dann tatsaechlich. An einer kleinen Militaerstation hockten selbstzufrieden zwei Hippos im Wasser. Herrlich! Fuer meine Stephi ein Freudenfest, sind doch die Hippos nach den Perros und Felixos ihre liebste Saeugetierart auf diesem Planeten! Ihr merkt es spitzt sich zu!
Von wegen Zuspitzen, ploetzlich krachte es! Der erste Elefant. Schnurstracks und festen Schrittes (was auch sonst bei diesen Beinen :-)) auf dem Weg zum Wasser. Freude! Aber was war das?? Da waren noch viele mehr! Elefant um Elefant, Herde um Herde tauchte zwischen den Baeumen auf. Maennlein, Weiblein, kleine, grosse. Alle auf dem Weg zum Wasser. Sensationell! Einer der Guides schaetzte alle zusammen auf 100-150 Stueck.
Am Wasser ging das Gerangel los. Jeder will trinken, sich mit Waser und Schlamm (das Elefanten Make-Up 😊) bespritzen, einige essen Sand (fuer den Mineralhaushalt), andere spielen. Fantastisch zu beobachten! Ich verzweifelte, weil ich keinen Weg fand alle auf einmal auf das Bild zu bannen. Einfach zu viele! Sie zu beobachten, still auf dem Wasser liegend, ist einfach nur schoen. Sie stoeren sich nicht sonderlich an den Booten und gehen ihrem Treiben nach. Diese herrlichen grossen Tiere in freier Wildbahn... Ein
etwas anderes Erlebnis als der Zoobesuch an sich.
Nach ca. zwei Millionen Fotos (Gott sei Dank gibt es heutzutage Digicams) und einem freudigen Grinsen in unseren Gesichtern ging es weiter den Fluss aufwaerts. Auf der Jagd nach Hippos.
Un wir mussten nicht lange warten. In einer kleinen Fluss-Bucht schienen sie nur auf uns zu warten. Ueberall lagen sie im Wasser. Bestimmt 30-40 Stueck. Immer ein wenig schwer zu schaetzen, da die Dinger ja nichts besseres zu tun haben, als staendig ab- und auf zu tauchen. Das Herz meiner Suessen leuchtete mittlerweile golden! Endlich hatte sie ihre langersehnten Nilpferde ganau vor der Lunte. Man muss schon sagen; es sind drollige Tiere. Mit ihren kleinen Oehrchen, den Glupschaugen, ihrem zum Grinsen geformten Maul, den kurzen Stampfern und dem dickleibigen Koerper schreien sie fast danach umarmt und geknuddelt zu werden. Wuerden wir auch gerne (ich konnte meine Stephi gerade noch so von der Bootsreling pfluecken... ). Wenn sie nur nicht so agressiv waeren. Wenn man denen ins Gehege kommt, verstehen die keinen Spass. Da ist nicht nur ratz, fatz die Lippe dick. Da bist du fott. In deren Maul kannst du ungefaehr einen 11-jaehrigen laengs reinschieben! Gefaehrlich und gar nicht lieb!
Ich bin mir auch fast sicher, dass das positive Knuddel-Image dieser Tiere in unseren Breitengraden nicht unerheblich durch die Ueberraschungseier von Kinderschokolade kommt! Jawoll!
Nun, wir waren ja sicher und hatten so einen Heidenspass das Spektakel mit zu erleben. Einen Hoehepunkt der besonderen Art gab es auch noch. Eines der Maennchen hatte nichts besseres zu tun, als seine bessere Haelfte zu... Ja genau! Keine Scham, der Kerl. Einfach so vor allen Leuten. Sind halt doch nur Tiere....
Nach den drei Stunden und diesem riesen Erlebnis machten wir uns zufrieden auf den Heimweg zu unserem Campingplatz, als nicht weit hinter der Stadt das naechtse Highlight auf uns wartete. Man kennt es ja aus Deutschland. Man faehrt ganz normal auf der Strasse und sieht ploetzlich eine Elefantenherde, die ueber die Strasse will. Normal... Da steht einer von denen frech an der Seite, wackelt mit dem Kopf, schuettelt die Ohren und verdeutlicht so, dass man "passieren" will. Wir haetten sie ja auch gelassen. Aber der Afrikaner an sich scheint dieser Situation nichts beonderes ab zu gewinnen und heizt unverdrossen an der Gruppe vorbei. In einer ruhigen Verkehrsekunde wurde es ploetzlich hektisch. Hinter dem Kopfwackler tauchten aus dem Nichts zwei Elefantenbullen auf,
die kaempften. Da diese Tiere anscheinend keine abgesteckten Kampfarenen kennen, standen sie beide ploetzlich auf der Strasse. Soweit alles gut. Macht ja Spass zu schauen. Ist ja praktisch wie Nachts in Koeln auf der Friesenstrasse, wenn sich zwei betrunken die Birne weichkloppen. Das Dumme war nur, dass die zusammengerechnet ca. 10 (was wiegt so ein ausgewachsener Elefantenbulle eigentlich?) Tonnen sich auf unser Auto zu bewegten. Der eine Taxifahrer, der auch gehalten hatte, betaetigte schon den Rueckwartsgang. Das machten wir dann auch! Hui, hui, das war schon ein wenig prickelnd. Kurz darauf gab der eine, anscheinend ein Weichei, auf und fluechtete ueber die Strasse auf eine Wasserstelle zu. Der andere hinterher. Und wir auch 😊 Leider passierte nicht mehr viel.
Aufgeschreckt durch einen anderen Wagen nahmen die beiden, ploetzlich eintraechtig, die Beine in die Hand und pesten mit einem unglaublichen Speed ueber die Strasse in den Busch zurueck. Die Herde hinterher. Gott sei Dank kam in dem Augenblick kein Auto....
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