Natronsee Elementaita und Lake Naivasha


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July 31st 2019
Published: July 31st 2019
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Es sollte ein gemütlicher Ausflug werden und ich wollte unbedingt zu einem Natronsee hin. Bei Lake Elementaita fuhr ich dann in eine Lodge, die ziemlich am See zu liegen schien. Eine Tasse Tee, dann äusserte ich meinen Wunsch zum See hinunter zu gehen. Sie wollten 3 Euro dafür; weil ich hartnäckig fragte, wofür sie eigentlich so viel Geld wollten, reduzierten sie auf 2 Euro. Der See ist halt ein See, das Wasser hab ich nicht probiert, weilˋs so dreckig war, in der Ferne konnt man rosa Streifen sehen - die Flamingos, die es da gibt. Kurz Wanderung am See entlang, dann zurück zum Hotel und zu Paul. Abfahrt unter den wachsamen Augen des gesamten Peronals.

Entlang dieser vielbefahrenen Straße war dann plötzlich eine Herde Zebras; später auch eine Horde Affen. Die Leute warfen leere Flaschen aus den Autos, aber die Affen hatten längst begriffen, dass das nichts war, wie warteten auf Plastiktüten, in der Hoffnung da noch einen Krümel zu finden.

Vor dem nächsten See führte dann eine fette, ausgebaute Teertraße auf der Westseite entlang, der Plan war, zügig um den See zu fahren und dann zurück. Guter Plan. Aber leider hörte die Teerstraße plötzlich auf und die restlichen 15 km waren eine Herausforderung, wie es so schön heißt. Im Stehen fahren, Steine, Löcher, riesige Lacken, Matsch. Am erholsamsten waren die Teile, die Wellblechpiste hatten. Nach der Hälfte der Strecke begann es zu regnen, kurz darauf zu schütten. Ich blieb stehen, um mein Regenzeug zu suchen und obwohl ich vorher mutterseelenallein war, waren da plötzich mehrere Männer und Hunde zu einem freundlichen Plausch aufgetaucht. Das Merkwürdigste aber war ein entgegenkommendes Auto mit einer weißen Frau drin. Sie fuhr zügig weiter. Unter gleichen Umständen hätte ich sicher angehalten und gefragt, ob alles in Ordnung ist... Aber vielleicht hat sie sich gefürchtet? Oder sie war völlig desinteressiert? Am Wahrscheinlichsten ist aber, dass es dauernd passiert, dass einzelne weiße Frauen mit Motorrad auf dieser Katastrophenstraße stehen, so dass das völlig normal ist und keiner Beachtung wert!
Einer der Männer versicherte mir, dass die Teerstrecke nach 1 km beginnen würde - dies ließ mein Herz sehr hoch schlagen. Noch höher allerdings schlug es nach 6 km, als tatsächlich einzelne Teerflecken zwischen den Wasserlacken zu finden waren. Und dann wurden die Teerflecken größer, die Straße besser und ich war wieder auf der Hauptstraße Naruku - Nairobi - Mombasa.
Dann war noch 2 x Stau (Unfall, Straßenbau), wobei die Autos einfach über die Wiese nebenan schlitterten. Durch die Regenfälle war das Ganze so rutschig, dass ich lieber oben blieb, feige wie ich bin. Denn wenn die mit 4 Reifen schon so rumrutschen, dann sind Paul und besonders ich fehl am Platze.

Interesaant sind die große Anzahl an Lodges, die sich an diesen Seen befinden. Eine riesige Anlage war sogar weit weg vom See. Sie sind alle LEER. Noch Leerer geht nicht. Und ich frage mich ernsthaft, welches Publikum da angesprochen werden soll: Europäer kommen nach Kenia wegen der Viecher, zum Baden, zum Shoppen, zum Saufen und wegen der Huren (Reihenfolge beliebig). Keine dieser Faktoren ist bei den meisten der Anlagen gegeben.

Am letzte Stück der Nebenstraße war eine Blumenfarm neben der anderen, Rosen für den Export. Man ist etwa in 3 Stunden am Flughafen in Nairobi, so dass die Waren innerhalb von 24 Stunden in Europa sein Kann. Amsterdam ist einer der hauptumschlagplätze für Blumen, von da aus werden sie in alle Nachbarländer gekarrt.

Quelle: FAZ.net

Blumen gehören neben Tourismus und Tee zu den wichtigsten Wirtschaftsgütern des Entwicklungslandes. Mit einem Jahresumsatz von umgerechnet rund 400 Millionen Euro machen sie fast fünf Prozent des kenianischen Bruttoinlandsproduktes aus und sind nach dem Tourismus der zweitwichtigste Devisenbringer. Die Industrie ernährt rund eine halbe Million Menschen.

Heiligtum und Existenzgrundlage

Und doch: Die Blumenzucht ist auch ein Problem. Zum Beispiel für den Naivasha-See, den einzigen Süßwassersee der Gegend, der Hunderte seltene Tierarten beherbergt und ein beliebtes Ziel für Touristen ist. Und die Zucht ist auch ein Problem für den Volksstamm der Massai, die rund um den See leben. „Die Abwässer der Farmen, belastet mit Pestiziden und Dünger, werden ungefiltert in den See geleitet“, klagt Charles Mwake, Sprecher der örtlichen Massai-Gemeinde. Sein Beweis sind seine toten Tiere - 78 Schafe und Ziegen hat er im vergangenen Jahr verloren. Und sie seien nicht Opfer von Dieben oder wilden Tieren geworden, sondern einfach gestorben. „Die Tiere haben wahrscheinlich aus Abwasserkanälen der Blumenfarmen getrunken“, sagt Mwake.

So - und jetzt am Abend schüttet es wieder mal.


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