Blog 5: Immer schön locker bleiben, Baby.


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September 24th 2012
Published: September 24th 2012
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So, und schon ist die erste Woche Beijing mit vielen neuen Eindrücken dahin. Ich muss jedoch zugeben, dass von einem langsamen Akklimatisieren schon kaum die Rede sein kann. Rückblickend kann ich nun erst einmal sagen, dass ich außerordentlich froh sein konnte, Fan Pu als Babysitter an meiner Seite zu haben. Wohnungs- und Handyvertragstechnisch würde ich ohne ihn wohl heute noch unter einer idyllischen Schnellstraßenbrücke im Zentrum liegen geschweige denn nicht den Hauch einer Chance haben mich mit meinen Arbeitskollegen in Verbindung zu setzen. Trotzdem war es sehr interessant zu beobachten, wie solche „Vertragsverhandlungen“ ablaufen. Und die Betonung liegt hier wirklich auf „beobachten“.

Mein chinesisch ist ja leider immer noch nicht so fortgeschritten, dass ich schon verstehe, was Fan Pu und seine „Vertragspartner“ vor mir über mich oder sonstige Dinge reden – leider. Denn es würde mich brennend interessieren, über was sie eigentlich eine viertel Stunde debattieren, wenn ich schon nach 2 Minuten an der Gesichtsmimik des Immobilienmaklers oder Handyverkäufers erkenne, dass das nichts wird. (Die Problematik bei den Vertragsabschlüssen war u.a. eine zu kurze Mietdauer von 3 Monaten oder kein Bankkonto bzgl. des Handyvertrags). Einerseits erklären diese Erfahrungen langsam, dass die Situation am ersten Tag, die ich euch im zweiten Blog geschildert habe, nichts vollkommen Geheimnisvolles oder Sonderbares war. Andererseits frag ich mich, wie man hier grundlegend solche Gespräche angeht.

In meinem Kopf läuft so ein Gespräch ja mittlerweile so ab: Man spricht zuallererst ein bisschen über die Inneneinrichtung , schweift anschließend ab und witzelt hier und da mal wieder über den Ausländer, der grinsend daneben sitzt und keine Ahnung hat, um was es überhaupt geht, bis es zum finalen Höhepunkt kommt: der Duft der Wohnung. Nachdem man sich sicherlich ein Drittel des Gesprächs darüber unterhalten hat, kommen eher die nebensächlichen Dinge wie Mietdauer und Preis ins Spiel –die dann, wie schon angedeutet, zur Absage führen. Witziger weise bekomme ich nach einer viertel Stunde „Vertragsverhandlungen“ immer dieselbe Antwort: „Es ist schwierig eine Wohnung unter 6 Monaten zu finden“ – und da bleib mal einer noch ruhig und ausgeglichen, wenn das 7mal hintereinander passiert!

Das gleiche kann auch beim Telefonieren beobachtet werden. Als Fan Pu und ich abends auf dem Heimweg waren, bat ich ihn, mir meine Adresse aufs Handy (welches mittlerweile tatsächlich funktioniert) zu schicken. Als er mir antwortete, dass er die auch nicht wüsste und dafür eine Kollegin anrufen muss, wurde ich wieder Zeuge eines 5 minütigen Telefonats, bei dem es doch ausschließlich darum gehen sollte, eine Adresse von einem auf das andere Handy zu schicken. Da die Zeit hier schon wesentlich vorangeschritten war, war mein inneres Ying und Yang aber sowas von nicht mehr im Gleichgewicht, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Was zum Teufel machen die da?

Nun denn, sei es drum. Ich bin mir nicht sicher, ob ich innerhalb der nächsten drei Monate mein Chinesisch so verbessern kann, dass ich hinter dieses Mysterium noch ein Häkchen setzen kann.

Deshalb lautet eine wichtige Zwischenerkenntnis: immer schön locker bleiben, baby.

Philipp

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25th September 2012

Bin beeindruckt
Ich finde es total spannend was du so erlebst...... so bekommt deine alte Tante auch etwas mit von der Welt...... Grüßle aus Birndorf Netti
25th September 2012

So isses
Deine ersten Erzählungen erinnern mich an den Film "Man spricht deutsch" mit Gerhard Polt, für den italienisch das war, was für dich chinesisch ist! Immer hoch die Rübe und so machen, als würde man zumindest einiges verstehen! Gruss Hacki
27th September 2012

Die besten Wünsche
Hi Flip, habe deine Kommentare mal gelesen. Kenne die Dinge von den Geschäftsreisen. Ich wünsche dir weiter ne super Zeit, dass du ganz viel für dich mitnehmen kannst. Werde deine Info's weiter lesen und Klaus berichten wie es dir so geht. Fastnacht ohne dich ??? Ganz liebe Grüße sendet dir Petra

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