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Published: November 30th 2009
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... nach einer ungemuetlichen Fahrt, in einem sehr alten Bus sind wir Nachts in
Potosi angekommen.
Es gab nicht viel zu tun, ausser ein wenig durch die Stadt zu wandern und eine Tour durch die beruehmten Minen zu buchen.
Nachmittags haben wir ein Kloster besichtigt...auf jeden fall sehr interessant.Es war ein kleines aber reiches Kloster und frueher haben die reichen spanischen Familien ihre zweitgeborenen Toechter dorthin geschickt, im Alter von 15 Jahren.Es gab nur Platz fuer 21 Nonnen und ihr einziger Kontakt zur Aussenwelt bestand aus Gespraechen durch ein Gitter und das nur mit ihrer Familie... das war es fuer den rest des Lebens.Sie durften sich 2 Stunden am Tag mit den anderen Nonnen unterhalten, in einem dafuer vorgesehenen Raum, ansonsten war absolutes Redeverbot...
Platz, Zeit und Raum zum Beten gab es aber genug...sehr sehr reiche Familien konnten ihrern Toechtern sogar eine eigene Kapelle zum beten einrichten.So ein Quatsch...
Am naechsten Tag ging es auf zum Kontrastprogramm in die Minen von Potosi.
Es ist sehr beruehmt unter den Travellern nach Potosi zu fahren und dort die Minen zu besichtigen und natuerlich Dynamit zu kaufen...
Alle Minenarbeiter (ca.9000 insgesamt arbeiter in und um den Minen) in Potosi arbeiten fuer sich selbst,
also nicht fuer die Regierung oder irgendwelche Firmen.Allerdings haben sie auch keine andere Wahl, denn dort gibt es keine andere Arbeit.
Die Bedingungen sind denkbar schlecht und Besserung ist nicht in Aussicht.Einst brachten die Minen Wohlstand nach Potosi.Heutzutage gibt es nur noch Zink und Kupfer und niemand schert sich um die Minenarbeiter.
Diese haben ihrer eigene Humor entwickelt um den Tag zu ueberstehen, indem sie sich Spitznamen geben,Coca kauen und mit den Touris unterhalten, welche ihnen Geschenke mitbringen muessen.
Tanja und Francisco haben uns in die Mine begleitet.Wir hatten eine Tour nur fuer uns allein und wie sich herausstellte auch ohne Minenarbeiter.Denn leider war Natinalfeiertag und die Minenarbeiter sind alle in die Stadt gefahren um den Praesidenten zu sehen, den wir dadurch leider verpasst haben... naja Shit happens.
Zuerst ging es zum Miners Market, dort kauft man ueblicherweise die Geschenke fuer die Minenarbeiter (Kippen,Coca oder 92%igen Alkohol) und natuerlich das Dynamit.Unser Guide hat uns erklaert das es natuerlich auch in Bolivien illegal ist Dynamit zu kaufen, aber es wird einfach nicht kontrolliert und so kann jeder Depp in einen Laden reinspazieren,sich sein Dynamit kaufen und wenn er wollte den Laden oder katze auf der Strasse in die Luft
Potosi
im Hintergrund der Minenberg Cerro Rico sprengen (?).Wie wir.
Danach ging es zu den Minen.
Zustaende wie im Mittelalter, brrrr wirklich grauselig.
Einmal im Jahr feiern sie Karneval, schlachten ein Lama und lassen es ueber dem Eingang der Mine ausbluten - es ist eine Blutspende an den Gott der Mine, damit ihr Blut geschuetzt ist.
Jede Mine hat einen Gott, da sie den Himmel nicht sehen koennen setzen sie sich einen Gott in die Mine, den sie mit Opfergaben bei Laune halten.
Wobei Opfergaben Kippen, 92%iger Alkohol und Cocablaetter sind.
Die erste Ebene waren zwar nur 700m, aber schon die waren nur dunkel,staubig ud eng.Am Ende der ersten Ebend haben wir es uns in einer kleinen Nische ungemuetlich gemacht und er hat uns von der Arbeit in der Mine erzaehlt und unsere Fragen beantwortet.Die Minenarbeiter arbeiten bis zu 10h am Tag in den Minen(wobei sie Teilweise auch 24h schichten machen), essen und trinken tun sie dort nicht, sie kauen lediglich auf ihren Cocablaettern und Rauchen...???
Nach ca einer halben Stunde gings auf in die unteren zwei Ebenen...allerdings nur fuer die Jungs, Tanja und ich haben uns gegen diese Tortur entschieden...Wir haben es uns stattdessen mit dem zweiten Guide beim Minngott bequem gemacht und
er hat uns von sich erzaehlt:ein studierter Agrarwissenschafterl der keinen anderen Job findet als Guide in den Minen.Was fuer ein Bockmist.
Um zu unseren eigentlichen Ziel, die dritte Ebene, zu gelangen mussten wir runter durch ein sehr schmalen, steilen und staubigen schacht. Der Tunnel war etwa 1.2m im durchmesser, also kriechen und viel staub ein atmen. Nach eine gefuehlte ewigkeit sind wir dann in der 3ten Ebende angekommen. Hier waren die Gaenge etwas breiter, und hoehe, allerdings sind 150-160cm ausreichenend fuer die kleinen Bolivieaner aber nicht fuer normale Europaeische Maenner. Ich kam kaum mit und bekam ruecken und hals schmerzen. Als wir dann zum Ende kammen hat der Guide uns gebeten unseren Stirnlampen auszumachen um die Dunkelheit zu betrachen. Und ja, es war dunkel, man sah nicht mal die eigene Hand vor den Augen. Aufeinmal gabs dann das geraeusch von plaetschendes wasser. Licht an und da stand der Guide und hat gegen die Mauer uriniert. Ich wusste doch gleich dass die ganze fluessigkeit am Boden nicht nur Wasser war. Nun ging es endlich wieder nach oben zum Theo (der teufel gott).
Und das war nun sowas von anstrengend. Bei 4200m ueberm Meeresspiegel ist die Luft etwas knapp, unten in den Minen ist die Luft sowieso noch viel schlechter, und dann einen Tunnel hoch zu klettern. Francisco und ich haben fuer einen 50m weg 4 pausen gemacht, und uns selbst versprochen sowas nicht noch einmal machen zu muessen. Endlich im oberen Ebene angekommen haben wir unseren weg nach draussen gemacht. Licht und Luft kann einen wirklich gluecklich machen.
Er hat uns auch erzaehlt das die juengsten Minenarbeiter zwei Brueder von 15 und 16 Jahren sind.Ihr Vater ist an Lungenproblemen gestorben und sie muessen nun das Ged fuer die Familie besorgen.Ich bin froh das ich die beiden nicht sehen musste...
Es gibt wohl viele Kinder die in den Minen arbeiten, es ist illegal, aber es wird mal wieder nicht kontrolliert.
Nach einigen solcher Schauergeschichten sind wir den Rueckweg angetreten und ich war froh als ich wieder frische Luft atmen konnte, vor allem auch ungefiltert.
Die Jungs kamen kurz nach uns auch raus, allerdings u einiges mehr kaputt und schweissgebadet als wir.
Und dann gings daran das Dynamit zu praeparieren...
Ich war dabei, habe es in den Haenden gehalten, aber ehrlich gesagt weiss ich nicht recht wie mir geschah...
Sowas brauche ich wirklich nicht... ich denke das ist
Potosi
traditionell tragen die Frauen ihre Kinder,Waren und Einkaeufe in einem grossen Tuch auf dem Ruecken so in Jungs Ding...
Man hat es in der Hand, es zuendelt vor sich hin und eigentlich will man es vor allem schnell wieder loswerden.
Einer der beiden Guides hat es dann in einer Seelenruhe weggebracht an eine Stelle wo halt einfachnichts ist und wo man mal zum Spass Dynamit in die Luft jagen kann.
Sehr laut das Ganze...
Ja, das ist vielleicht mehr ein Jungs ding, denn ich fand es klasse. Anzuenden und rumspielen...
GUIDE: "put it in your mouth, put it in your mouth...."
GUIDE: "put it on your dick, on your balls..."
spassig. Danach macht es ganz laut krach und man spuert eine starke druckwelle. Halt ein Jungs ding.
das war eine sehr beindruckende erfahrung und sowohl physisch als auch psychisch nicht ganz ohne.
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sven
non-member comment
stars under the earth!!!
was für ein outfit von euch beiden... damit wäret ihr auf jeden fall stars auf jedem catwalk!!!