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Published: October 14th 2008
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shiretoko-go-ko
in shiretoko np sonntag, 12.10.08 am freitag ist es dann soweit - nach einem kurze check der preise bei den diversen autovermietstationen in abashiri wählen adam und ich die naheliegenste - gleich vor dem bahnhof und unserem hotel. wir erklären also mit händen, füssen und geräuschen, was wir wollen und unterzeichnen schliesslich den japanischen vertrag - eigentlich haben wir keine ahnung, ob wir gerade unsere seele verkauft haben...
aber wir kriegen einen handlichen, allerdings spiegelverkehrten weissen honda - einen automaten (juhui) mit eingebautem gps (juhui), dieses allerdings ausschliesslich in japanisch (???) - aber es ist erstaunlich, was zwei technisch begabte menschen, adam hat sechs jahre für die israelische armee programmiert, innert doch nützlicher frist erreichen können! :-) zum schluss konnten wir das ding inklusive navigation sogar wirklich benutzen, waren allerdings auf die symbole - zum glück sind pfeile international - angewiesen, da das fräulein einfach auf ihrer japanischen stimme beharren wollte. und adam hatte sogar das richtige kabel in seinem riesigen rucksack, so dass mein i-pod ans radio anschluss fand! was braucht der mensch mehr. es ist im fall verdammi schön, wieder einmal musik nicht nur über ohrstöpsel oder klirrende laptoplautsprecher zu hören!
und los geht die fahrt richtung osten entlang
autumn foliage
in shiretoko np der küste zum shiretoko-hanto nationalpark, welcher sich über eine ganze halbinsel erstreckt und somit nur an einer relativ schmalen
seite mit dem 'zivilisierten festland' verbunden ist. der touristischere teil um die shiretoko-go-ko, fünf kleine seen im lauschigen, wunderschön verfärbten herbstwald, ist über holzstege erschlossen, so dass fast rollstühle durchpassen würden - trotzdem können wir ein paar schöne fotos machen. am nachmittag wollen wir eine kleine wanderung machen und lassen uns im tourist centre eine route vorschlagen - nachdem ich stolz meine bärenglocke aus alaska gezeigt habe, ist auch das fräulein hinter dem tresen beruhigt... vielleicht sogar mehr als wir ;-)
wir fahren also ein seitental hoch bis zu einer hütte und wandern knapp zwei stunden bergauf - hauptsächlich durch herbstlichen wald. doch immer wieder eröffnen sich traumhafte ausblicke über die baumkronen, welche aus einer gewissen distanz wie ein bunter teppich in allen farbtönen von grün über gelb und orange bis rot und braun leuchtet! den bären, der dort wohnen soll, haben war zum glück nicht gesehen...
kurz nach sonnenuntergang wird es sehr schnell dunkel, so dass wir die fahrt nach rausu am südöstlichen ende des nationalparks bei dunkelheit im nebel fahren müssen. dank dem gps und ein paar
autumn foliage
at kawayu onsen freundlichen japanern (ha, auch ein pleonasmus!) finde ich auch mein vorreserviertes luxus-ryokan. adam war dieses zu teuer und da er in seinem riesigen rucksack auch ein zelt hat, fährt er weiter auf einen nahe gelegenen campingplatz, um mich am nächsten morgen wieder vor meinem ryokan abzuholen.
für mich gibt es zum znacht neben der sehr feinen fischsuppe eine private, ganze krappe, ein grilliertes lachsfillet, einen lachsburger, ein plättli sashimi, natürlich den obligaten reis und ein ganzes buffet mit so ziemlich allem, was es im und ums meer gibt - as much as you can eat... zum verteilen brauchte ich nachher zwei bier und etwa drei stunden grunzen... :-) geschlafen wird dann im tatami-zimmer auf einem futon, daneben gibt's ein privates wc und ein privates japanisches bad - eigentlich zuviel des guten...
am nächsten morgen, es ist samstag, fahren wir richtung westen zum akan nationalpark, der aus vielen vulkanischen bergspitzen und kratern, einigen seen und dichtem wald besteht. im park machen wir halt in kawayu onsen, einem ein bisschen verschlafenen aber sehr hübschen städtchen mit fussonsen! das nächste highlight ist der io-zan, ein krater, an dessen flanke es zischt und brodelt - die schwefelablagerungen um die austrittstellen der dampfschwaden
fumarols
at io-zan in akan np glänzt knallgelb und im hintergrund leuchtet der herbstliche wald im sonnenschein! sehr schön - das erste 'vulkanische bild' in meinem kopf, das es mit island aufnehmen kann. denn sonst tritt der 'vulkanismus' praktisch nur durch die verschiedenen onsen in erscheinung.
nach den paar obligatorischen fotos beim mashu-ko, einem kratersee, zusammen mit ein paar reisecarladungen, machen wir wieder eine kleinere wanderung durch die herbstliche landschaft auf einen hügel, verdrücken ein paar sandwiches, um sie vor den bären zu verstecken, und fahren schliesslich ans ufer des kussharo-ko, wo wir in einer cabin auf einem campingplatz übernachten - ja, campen ist schön, aber schon ziemlich kalt mitte oktober, jedoch nicht so kalt, wie in der mongolei! aber zum aufwärmen gibt es ja onsen - und hier sogar gratis einfach am seeufer mit blick in die berge bei mondlicht. ein israeli, ein schweizer und ein paar japaner, splitternackt im heissen tümpel irgendwo in der pampas... :-)
am sonntag morgen flitzen wir wieder nach abashiri und geben unseren kleinen honda wieder zurück. eine halbe stunde später fährt der zug nach kushiro, gerade noch genügend zeit, um ein bisschen food zu kaufen, denn die fahrt dauert dreieinhalb stunden in einem rapid train - was
mashu-ko
in akan np soviel heisst wie ein aufgemotzter bummler! immerhin hat dieser triebwagen mindestens teilweise richtige sitzbänke, auf denen man beim fahren vorwärts schauen kann - ich habe schon ein paar stunden seitwärtsfahrend verbracht und das ist mässig lustig... übrigens können die meisten japanischen züge durch drehen der ganzen doppelsitze oder durch umklappen der lehnen in der fahrtrichtung um 180 grad gedreht werden - sehr praktisch, so muss keiner rückwärts fahren! bei einer spitzkehre, wie früher beim seetaler, stehen alle leute auf, drehen ihre sitze und setzen sich wieder auf den gleichen platz - echt praktisch und lustig anzuschauen!
kushiro ist ein ziemliches kaff, zudem ist sonntag und kein schwein auf der strasse. doch zum znacht gibt's ramen, japanische nudelsuppe, nach dem prinzip 'point-and-hope', denn die speisekarte ist nur japanisch und bilder gibt es auch keine... ;-) viel falsch machen kann man nicht - jedenfalls war's sehr fein.
den rest des tages verbringen wir individuell mit reiseplanung, denn unsere wege werden sich bald wieder trennen. adam will schnell richtung süden nach kyushu, um am ende seines railpasses mit der fähre nach okinawa zu fahren und ich will langsamer der westküste entlang ins land der samurai und geisha vordringen...
so dann,
autumn foliage
between abashiri and kushiro das war's schon wieder - bis zum nächsten mal.
liebe grüsse
dominik
hokkaido 2 bei flickr...!
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iwan
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tja
japan scheint nich ohne grund weit oben auf der liste meiner nächsten reiseziele zu stehen.... geniess den herbst!