Advertisement
Published: September 28th 2008
Edit Blog Post
leaving china
port of tianjin mittwoch, 24.09.08 der sonntag war der letzte tag in peking und ich ziehe nochmals ein paar runden über den tiananmen square, um dann über eine einkaufsstrasse wieder in richtung hostel zu meinem eingelagerten gepäck zu kommen. anschliessend fahre ich mit dem taxi zum südbahnhof - leider gibt es dorthin keine u-bahn - um meinen zug nach tianjin zu erwischen. bei leichtem regen treffe ich am bahnhof ein, finde auch das richtige perron und das richtige verhalten, um am zugfahrspass teilhaben zu dürfen. und das hat sich gelohnt, denn der zug ist eine art tgv und brettert mit knapp 330 km/h richtung süden. nach 40 minuten erreichen wir tianjin und meine wohl teuerste taxifahrt beginnt - dass es weit sei bis ins hotel wusste ich, aber dass es soooo weit ist... - aber eigentlich sind 25 fr. für 40 minuten und 50 km taxifahren ganz in ordnung, finde ich.
als ich im hotel ankomme, ist es schon fast dunkel. hungrig ziehe ich los in die stadt - und diese präsentiert ein recht verrücktes bild: ziemlich anders als peking - blinkende leuchtreklamen, schmutzige strassen, baustellen, viele, viele läden von chicen kleiderläden bis zu nicht definierbaren schuppen, leute und autos, die sich
kreuz und quer aneinander vorbeischieben... das ganze erinnert ein bisschen an eine stadt in einem science fiction film, ist aber recht spassig. auch sehr speziell ist die geruchskulisse dazu - von parfüm über ammoniak zu, na ja, es macht eben doch sinn, die kanalisationsentlüftungen über dach zu ziehen! ;-)
den ganzen abend sehe ich keinen einzigen touristen, bzw. westler, und beschliesse einmal richtig essen zu gehen. so gehe ich also in ein hot pot restaurant, wo ich wie eine attraktion behandelt werde. die chefbedienung kümmert sich persönlich um mich, denn ausser ihm spricht nur noch eine kleine chinesin (ha, ein pleonasmus...) ein bisschen englisch - und ich hatte doch keine ahnung, wie ein hot pot restaurant funktioniert... die gut 20 fr. waren gut investiert - das essen war hervorragend! vielleicht hätte ich einfach von anfang an in bessere restaurants gehen und ein paar yuan mehr ausgeben sollen...! oder vielleicht war's einfach nur glück. ich glaube auch, dass das gleiche in peking locker das doppelte gekostet hätte.
am montag morgen fahre ich dann zum hafen, finde auch problemlos meine fähre und ein paar stunden später sind wir schon auf dem offenen meer richtung süden, um südkorea herum nach japan
welcome
to japan und hatten auch schon eine schwimmwestenübung. da ich bis dahin der einzige tourist bin, habe ich bei einem offenbar höheren offizier privatunterricht auf englisch... :-) die japaner und chinesen stehen militärisch in reih und glied auf dem deck und lassen die übung als japanisch/chinesisches cabaret über sich ergehen. mein offizier geht das programm im schnellzugtempo durch, um dann ein bisschen smal talk zu machen. auch er scheint nicht so oft westler zu sehen und nutzt die gelegenheit.
die fähre heisst yangjing, ist um die 20 jahre alt und ziemlich, aber nicht sehr gross. ich habe ein 'special 1st class'-abteil, sprich mit eigenem wc und dusche und auf dem obersten deck, natürlich mit meerblick aus dem bett! als beschäftigung gibt es nicht viel an bord, eigentlich nur das restaurant, welches aber nur zu den essenszeiten geöffnet ist. am kiosk können sonst zwischendurch snacks gekauft werden. da ich als weit gereister zugfahrer aber inzwischen perfekt auf solche situationen eingerichtet bin, geht das alles ganz problemlos.
als passagiere gibt es auf dem schiff neben mir noch einen 50-jährigen amerikaner, anthony. er war für die schwimmwestenübung zu spät - wie übrigens auch zu jedem essen ;-) - weshalb ich ihn erst später
bridge
to shikoku treffe. weiter ist er sehr kommunikativ, so dass ich durch ihn das halbe schiff kennen lerne, auch ohne kaum ein wort chinesisch oder japanisch zu sprechen. bis heute morgen vor der ankunft in kobe glaubte ich, mit anthony zu zweit zu sein, aber da gab es noch eine französin, die ich aber nie kennen gelernt habe - wir waren demnach drei 'weisse' von total ca. 180 passagieren, also auch wieder eine attrakton. eine chinesin hat sich gekrümmt und konnte sich vor kichern kaum halten, als sie mir die hand geben durfte - mir wurde übersetzt, dass ich ihr erster 'foreigner' sei... interessant waren die gespräche eigentlich nur mit anthony, denn alle chinesen und japaner, die ich traf, sprachen sehr stotternd englisch, so dass sich kaum ein vernünftiges gespräch ergeben konnte...
anthony ist in südamerika aufgewachsen, schämt sich wirklich als amerikaner mit dem heutigen noch-präsident und hat eine ziemlich 'wilde' familiengeschichte von einem vater und drei mütter - kein wunder, ist er irgendwie entwurzelt und chli ein schräger vogel! jedenfalls arbeitet er jetzt für united airline und kann folglich gratis fliegen. da er aber die schiffe mehr mag als flugzeuge, reist er zwischendurch, wenn's geht, mit dem schiff. früher war
yangjing
arriving in japan er mal englischlehrer in japan und spricht dadurch ein paar brocken japanisch, nicht sehr viel aber für die grobe verständigung mit händen und füssen reicht es - auch recht praktisch für mich.
das wetter spielt gar nicht mit - zwar drückt manchmal die sonne durch, aber hauptsächlich regnet es und ist neblig - ein sehr gespenstisches gefühl bei nacht durch die neblig-dunstige dunkelheit zu schaukeln! aber die zeit auf dem schiff ist grossartig - ein bisschen liegen, musik hören, lesen, plaudern, spazieren, essen... und wieder vorne anfangen. ich hätte locker noch einen oder zwei tage mehr auf dem schiff verbringen können, ohne dass es mir langweilig geworden wäre - schon fast bereue ich, mich nicht intensiver um eine mögliche schifffahrt von japan nach australien gekümmert zu haben. das muss also auch auf die nächste weltreise warten... :-)
am mittwoch morgen fahren wir dann durch die inland sea japans richtung norden nach kobe und das wetter wird von stunde zu stunde besser, bis es schliesslich, als wir anlegen, praktisch wolkenlos ist... die neblige morgenstimmung mit den kleinen japanischen inseln, die wie auf die wasserfläche aufgesetzt am schiff vorbeiziehen, ist sehr eindrücklich - die fotos können leider nur immer einen kleinen ausschnitt einer stimmung festhalten, der rest bleibt aber tief in meinem hirn verankert! japan gefällt auf anhieb, ohne auch nur einen fuss an land gesetzt zu haben!
nach den einreiseformalitäten schon fast vom format usa, aber natürlich viel freundlicher, gelange ich mit dem port liner, eine art s-bahn zum bahnhof von kobe, löse meinen ersten japan rail pass ein und brause innert einer knappen stunde mit dem special rapid service über osaka nach kyoto. dann ein kleiner marsch ins hostel und das abenteuer japan kann beginnen...! juhui!
das war's schon wieder fürs nächste - später mehr zu japan... nur kurz vorweg: japan ist einfach genial! die ersten anständigen asiaten, strassenverkehr ohne todesangst auf den fussgängerstreifen (trotz linksverkehr...) und die züge - wow, da könnte die sbb noch ein paar sachen lernen in puncto organisation und punktlichkeit...!
eben, bevor ich zu sehr ins schwärmen komme - liebe grüsse
dominik
fähre tianjin-kobe bei flickr...!
Advertisement
Tot: 0.095s; Tpl: 0.011s; cc: 6; qc: 45; dbt: 0.0546s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb
iwan
non-member comment
aha.
jaja. das schifflifahren! finde ich auch immer wieder toll! überlegs dir mit der fahrt nach australien... zwischenhalt auf neukaledonien oderso... gruss aus dem nebel :-) iw.